Drucksache - 0890/III
In seiner
18. Sitzung am 20.11.2008 wurde vom Ausschuss für Bildung, Kultur und
Bürgerdienste folgender Antrag formuliert und bei einer Abstimmung mit 11
Ja-Stimmen und 1 Nein-Stimme bei keiner Enthaltung angenommen: Die BVV
möge beschließen: Das Bezirksamt wird ersucht, sich mit Nachdruck bei den
Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Kultur dafür einzusetzen, dass die
Waldsiedlung „Onkel Toms Hütte“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes
aufgenommen wird und ihr als Großsiedlung der Klassischen Moderne derselbe Rang
zuerkannt wird, den die Gartenstadt Falkenberg, die Hufeisensiedlung Britz, die
Wohnstadt Carl Legien, die Siedlung Schillerpark, die Ringsiedlung Siemensstadt
und die Weiße Stadt erhalten haben. Begründung: Der Berliner Sozialdemokrat und Stadtbaurat Manfred Wagner
setzte 1926 couragiert den Bau von 2000 Wohnungen für sozial schwächer
gestellte Bürger in Zehlendorf durch. Der Bau der Siedlung sollte die in Berlin
herrschende Wohnungsnot lindern. Das von Wagner präferierte Modell erhielt
Priorität und wurde mit einer Hauszinssteuer finanziert. Zunächst gab es
vehementen Widerstand einflussreicher Zehlendorfer Bürger gegen die
"Verunstaltung" des Ortes wegen der Architektur des "neuen
Baues", gegen Kuben und flache Dächer. Dennoch erhielt die GEHAG 1926 die
Baugenehmigung. Die Wohnhäuser wurden von Bruno Taut, Hugo Häring und weiteren
renommierten Architekten und Landschaftsplanern konzipiert. Heute erfreuen sie
sich großer Beliebtheit; die meisten sind in Privatbesitz. Mit der Fertigstellung der letzten Bauabschnitte im Jahr
1929 erhielt die Onkel-Tom-Siedlung einen U-Bahn-Anschluss. Als erste
Großsiedlung in Berlin hatte sie damit Vorbildcharakter in der Kombination
zwischen ÖPNV und Nahversorgung. Ehrhardt Ausschussvorsitzender -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die BVV hat in ihrer 24. Sitzung am 10.12.2008 beschlossen: Das Bezirksamt wird ersucht, sich mit Nachdruck bei den
Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Kultur dafür einzusetzen, dass die
Waldsiedlung „Onkel Toms Hütte“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes
aufgenommen wird und ihr als Großsiedlung der Klassischen Moderne derselbe Rang
zuerkannt wird, den die Gartenstadt Falkenberg, die Hufeisensiedlung Britz, die
Wohnstadt Carl Legien, die Siedlung Schillerpark, die Ringsiedlung Siemensstadt
und die Weiße Stadt erhalten haben. Rögner-Francke BVVorsteher |
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