Drucksache - 0890/III  

 
 
Betreff: Aufnahme der Waldsiedlung "Onkel Toms Hütte" in die Welterbe-Liste der UNESCO
Status:öffentlichAktenzeichen:565
 Ursprungaktuell
Initiator:Ausschuss für Bildung, Kultur, BürgerdiensteAusschuss für Bildung, Kultur, Bürgerdienste
Verfasser:Ehrhardt 
Drucksache-Art:AusschussantragBeschluss
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Entscheidung
10.12.2008 
24. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Ursprungsantrag vom 20.11.2008
Beschluss vom 10.12.2008
dazu_gehoerige_BA-Vorlage_zur_Kenntnisnahme_vom_11.08.2009

In seiner 18

 

In seiner 18. Sitzung am 20.11.2008 wurde vom Ausschuss für Bildung, Kultur und Bürgerdienste folgender Antrag formuliert und bei einer Abstimmung mit 11 Ja-Stimmen und 1 Nein-Stimme bei keiner Enthaltung angenommen:

 

 

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, sich mit Nachdruck bei den Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Kultur dafür einzusetzen, dass die Waldsiedlung „Onkel Toms Hütte“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wird und ihr als Großsiedlung der Klassischen Moderne derselbe Rang zuerkannt wird, den die Gartenstadt Falkenberg, die Hufeisensiedlung Britz, die Wohnstadt Carl Legien, die Siedlung Schillerpark, die Ringsiedlung Siemensstadt und die Weiße Stadt erhalten haben.

 

Begründung:

 

Der Berliner Sozialdemokrat und Stadtbaurat Manfred Wagner setzte 1926 couragiert den Bau von 2000 Wohnungen für sozial schwächer gestellte Bürger in Zehlendorf durch. Der Bau der Siedlung sollte die in Berlin herrschende Wohnungsnot lindern. Das von Wagner präferierte Modell erhielt Priorität und wurde mit einer Hauszinssteuer finanziert. Zunächst gab es vehementen Widerstand einflussreicher Zehlendorfer Bürger gegen die "Verunstaltung" des Ortes wegen der Architektur des "neuen Baues", gegen Kuben und flache Dächer. Dennoch erhielt die GEHAG 1926 die Baugenehmigung. Die Wohnhäuser wurden von Bruno Taut, Hugo Häring und weiteren renommierten Architekten und Landschaftsplanern konzipiert. Heute erfreuen sie sich großer Beliebtheit; die meisten sind in Privatbesitz.

 

Mit der Fertigstellung der letzten Bauabschnitte im Jahr 1929 erhielt die Onkel-Tom-Siedlung einen U-Bahn-Anschluss. Als erste Großsiedlung in Berlin hatte sie damit Vorbildcharakter in der Kombination zwischen ÖPNV und Nahversorgung.

 

 

 

Ehrhardt

Ausschussvorsitzender

 

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Die BVV hat in ihrer 24. Sitzung am 10.12.2008 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, sich mit Nachdruck bei den Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Kultur dafür einzusetzen, dass die Waldsiedlung „Onkel Toms Hütte“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wird und ihr als Großsiedlung der Klassischen Moderne derselbe Rang zuerkannt wird, den die Gartenstadt Falkenberg, die Hufeisensiedlung Britz, die Wohnstadt Carl Legien, die Siedlung Schillerpark, die Ringsiedlung Siemensstadt und die Weiße Stadt erhalten haben.

 

 

Rögner-Francke

BVVorsteher

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Parlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen