Auszug - Bericht über die Tätigkeiten der Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes im letzten Jahr Herr Henke, Gesundheit 21  

 
 
10. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Gleichstellung
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Gesundheit und Gleichstellung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 06.02.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:50 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Raum C 22/23
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Herr Henke gibt einen Überblick über seinen Vortrag

Herr Henke gibt einen Überblick über seinen Vortrag.

 

Die Aufgaben der Organisationseinheit Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination sind definiert im Gesundheitsdienst-Gesetz (GDG) von 2006. Vor allen Dingen werden sie wahrgenommen durch die Senatsverwaltung, durch die zuständigen Organisationseinheiten der Bezirksämter und drittens durch eine sogenannte gesonderte Organisationseinheit Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination der Bezirksämter.

 

Die Kernaufgaben dieser Dienststelle sind:

 

?         Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination

?         Gesundheits- und Sozialberichterstattung

?         Sozialindikative Gesundheitsplanung

?         Koordination, Planung und Steuerung der psychiatrischen Versorgung der Suchthilfe

?         Initiierung und Koordination von Maßnahmen der Gesundheitsförderung

?         Stärkung des bürgerlichen Engagements

?         Erarbeitung und Weiterentwicklung fachlicher Standards zur Sicherung von Qualität und Nachhaltigkeit der Leistung des Gesundheitssystems

 

Eine einheitliche Personalausstattung der einzelnen Dienststellen in den Bezirken ist noch nicht umgesetzt. Die Dienstelle in Steglitz-Zehlendorf z.B. ist mit zweieinhalb Fachstellen und zwei Verwaltungsstellen eine der Kleinsten.

 

Im Rahmen des Mustergesundheitsamtes ist geplant, eine Standardausstattung von sechseinhalb Stellen für alle Bezirke zu installieren. Aber es gibt noch immer einen Finanzierungsvorbehalt. (siehe Anlage 2)

 

Fachliche Grundlage unserer Tätigkeit bilden, nach § 1 GDG , die Grundsätze von Public Health.

Public Health ist im deutschen Sprachgebrauch gleichzusetzen mit dem Begriff

Gesundheitswissenschaften. Unter Gesundheitswissenschaft versteht man nach dem Gesundheitswissenschaftler Schwarz „…die Analyse, Bewertung und Organisation von Gesundheitsproblemen in der Bevölkerung und ihrer Verminderung bzw. Bekämpfung mit angemessen wirksamen und ökonomisch vertretbaren Mitteln.“ Der Begriff entwickelte sich am Anfang der 80er Jahre und fand auf der WHO Konferenz zur Gesundheitsförderung in Ottawa-Charta 1986 seine gesundheitspolitische Ausformulierung. Seitdem gilt die Ottawa Charta allgemein als Grundlage für die Gesundheitsförderung und Zielrahmen von Public Health.

 

Der Zielrahmen der Arbeit der QPK ist insbesondere durch die Nationalen Gesundheitsziele vorgegeben, wie sie im Jahre 2000 entwickelt wurden und stets weiterentwickelt werden:

 

1.     Erkrankungsrisiko an Diabetes Mellitus Typ 2 senken

2.     Brustkrebs Mortalität vermindern, Lebensqualität erhöhen

3.     Tabakkonsum reduzieren

4.     Gesund aufwachsen - Lebenskompetenz, Bewegung und Ernährung fördern

5.     Gesundheitliche Kompetenz erhöhen und Patientensouveränität stärken

6.     Depressive Erkrankungen verhindern - frühzeitig erkennen und nachhaltig behandeln

7.     Gesund älter werden

 

Das findet seine Ausformung in Gesundheitskonferenzen, in denen diese Themen in der Region Steglitz-Zehlendorf kommunizieren und die Menschen darüber informieren.

 

Vor diesem Hintergrund wurde unser Jahresprogramm 2012 entwickelt und seit 2006, folgende Gesundheitskonferenzen durchgeführt:

 

1.     Suchtprävention

2.     Psychosoziale Versorgung für Menschen mit Migrationshintergrund

3.     Fetale Alkoholspektrum -Störung FASD

4.     Leben mit und Hilfen aus der Depression

5.     Wenn ich einmal alt bin – fit, aktiv und selbstbestimmt alt werden

6.     Gesund Aufwachsen – Kinderkompetenz und Kinderbewußtsein

 

2012 wurden folgende Aktivitäten und Projekte umgesetzt:

 

1.     Peer-Education - Suchtprävention an Schulen

Basiert auf den neuesten Erkenntnissen der Suchtprävention – die wirksamsten Maßnahmen neben strukturellen Maßnahmen im Bereich der Verhältnisprävention. Peers, also gleichaltrige Schüler und Schülerinnen, vermitteln in einem multiprofessionell und multimedial besetzten Setting ihre Informationen und Erfahrungen.
 

2.     Peer-Education - AIDS an Schulen
 

3.     Netzwerk Depression in Steglitz-Zehlendorf
Der Sozialpsychiatrische Dienst bietet ein niedrigschwelliges Beratungsangebot für Depressive Menschen an. Die Einrichtung dieses Angebots war das Ergebnis der Gesundheitskonferenz zur Depression (zu 4.).
 

4.     Tai Chi im grünen Steglitz-Zehlendorf  (14.1.12 Auftakt, dann ganzjährig)

Einmal wöchentlich finden Kurse jeweils in Steglitz und in Zehlendorf statt.

Die Einrichtung war das Ergebnis der Gesundheitskonferenz (zu 5).
 

5.     Vorstellung der Dokumentation zum 11-Punkte Maßnahmenkatalog zur Alkoholprävention – nach einer Überarbeitung im März soll der Maßnahmekatalog 2013 für eine Laufzeit von fünf Jahren fortgeführt werden.

 

6.     Fit für die Straße - no drinks, no drugs, no problems (21.2-23.2.12 )
Über zwölf Stationen werden Schüler der 10.Klasse interaktiv rund um das Thema Führerschein mit 17informiert, wobei die Gefahren des Alkoholkonsums (auch Cannabis) im Fordergrund stehen. Die Veranstaltung, die bereits im achten Jahr stattfindet, wurde von den Bezirken Neukölln, Reinickendorf, Tempelhof-Schöneberg übernommen, weitere Bezirke zeigen Interesse. 2012 haben ca. 800 Jugendliche an der Veranstaltung teilgenommen.
 

7.     Local Monitoring - Suchmittelkonsum von Schülern der 10. Klasse

Seit 2010 führen wir eine Umfrage zum Suchtmittelkonsum unter den Teilnehmern der Aktion „Fit für die Straße“ durch.
 

8.     Gesund aufwachsen -„Tigerkids“ Projekt der AOK an drei Kitas
 

9.     Start der Kampagne „Nüchtern betrachtet“ 2012 am 1.3.2012
 

10. Start der Spaziergangsgruppen „Fit und aktiv im Alter“.

11. Welt Tai Chi Tag 30.4.12

12. Abschluss „Nüchtern betrachtet „ 1.6.12

13. Aktionswoche Alkoholprävention 12.6.-15.6.2012

14. 3000 Schritte extra 7.9.2012

Herr Henke beantwortet Fragen aus der Mitte des Ausschusses:

 

Gesundheitskonferenzen finden normalerweise einmal im Jahr statt. Einladungen gehen regelmäßig auch an den Ausschuss.

 

Die nächste Gesundheitskonferenz „Gesund aufwachsen in Lankwitz/Lichterfelde“ findet im Mai 2013 in der Zeit von 14-18 Uhr auf dem Scheelemarkt und im Stadtteilzentrum Steglitz statt. Eine offizielle Einladung der Ausschussmitglieder erfolgt noch.

 

Ein Papier zur Arbeit der bezirklichen Organisationseinheiten QPK wird verteilt.


Abstimmungsergebnis:

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage (87 KB)    
 
 

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