Auszug - Bauvorhaben Wichernstraße  

 
 
13. öffentliche Sitzung des Stadtplanungsausschusses
TOP: Ö 3.1
Gremium: Stadtplanungsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 15.01.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Raum C 22/23
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

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Einer Reihe interessierter Bürger, die zu dem Tagesordnungspunkt erschienen sind, wird vom Ausschuss auf Nachfrage des Vorsitzenden Rederecht erteilt.

Herr Brenner vom Architekturbüro Klaus Theo Brenner berichtet, er habe nach der Erörterung des Bauvorhabens in der letzten Sitzung die Pläne dahingehend geändert, dass an der Wichernstraße nunmehr statt drei Häuser vier dreigeschossige Häuser à acht Wohneinheiten gebaut werden. Hierdurch werde stärker auf die kleinere Bebauung auf der gegenüber liegenden Straßenseite eingegangen. Als Bruttogeschossfläche würden ca. 150 qm mehr entstehen.

Auf Nachfrage eines Bürgers erklärt Herr Brenner, er habe an den Planungen für die dem Bürger zu groß erscheinenden Häuser an der Ehrenbergstraße deshalb nichts geändert, weil der Ausschuss ihn lediglich aufgefordert hatte, die Pläne für die Bebauung entlang der Wichernstraße zu überarbeiten. Zudem seien die Bestandsgebäude an der Ehrenbergstraße sehr viel größer, so dass ein unmittelbarer Kontext gegeben sei.

Stadt L  Frau Lappe erläutert, dass die geplante Bebauung entlang der Straße aus städtebaulicher Sicht akzeptabel ist. Die entstehenden Baumassen müssten jedoch genauer geprüft werden. Zu den beiden Altbauten des Paulinums mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 6.000 qm kämen ca. 5.000 qm durch die Neubauten hinzu, d.h., es würden ca. 60 bis 70 Eigentumswohnungen entstehen. Daher befürworte das Amt auch ein kleinteiligeres Bauen entlang der Wichernstraße. Laut Baunutzungsplan sei eine Bebauung von 0,2/0,4 möglich (zwei Vollgeschosse plus Dach oder plus Staffelgeschoss); der Entwurf habe jedoch eine GFZ von 0,88 ohne Einbeziehung der Kellergeschosse. Herr Brenner erklärt, diese Zahl reduziere sich auf 0,74, wenn die Kellergeschosse nicht angerechnet werden.

Die Piraten-Fraktion erklärt, angesichts des knappen Baulandes und der vielen Zuzugswilligen sei auch im Bezirk Steglitz-Zehlendorf eine Verdichtung unumgänglich. Die CDU-Fraktion widerspricht und erklärt, sie sei gegen die Senkung der Qualität des Bezirks durch eine Verdichtung.

Eine Anwohnerin befürchtet eine weitere Verschlechterung der Parkplatzsituation in der Wichernstraße durch die Fahrzeuge der neuen Nachbarn. Herr Brenner erklärt, alle Fahrzeuge der künftigen Bewohner würden in der geplanten Tiefgarage Platz finden, in der pro Wohneinheit ein Stellplatz vorgesehen ist.

Ein Anwohner befürchtet eine Verschattung der gegenüber liegenden Häuser durch das geplante große Gebäude in der Ehrenbergstraße. Herr Brenner erklärt, dieses Gebäude (3 Geschosse plus Dach) orientiere sich in seiner Größe am benachbarten noch größeren Paulinum. Die Fraktion GRÜNE weist darauf hin, dass das Paulinum nicht typisch für die örtliche Wohnbebauung sei, sondern als Schulbau seinerzeit größer gebaut werden musste. Daher könne es jetzt nicht als Bezugspunkt für große Wohnbauten dienen.

Die CDU-Fraktion würdigt die Sicherung des unter Denkmalschutz stehenden Paulinums durch das geplante Bauvorhaben, bezweifelt jedoch, dass auch bei einer Kompromissbereitschaft des Stadtplanungsamtes für dieses eine GFZ von 0,74 (statt 0,4) genehmigungsfähig sei. Herr Brenner erklärt, dass aus kompositorischen Gründen ein etwas größeres Gebäude zwischen dem Paulinum und den kleineren Gebäuden an der Wichernstraße angebracht sei. Hierdurch entstehe Schönheit statt einer Einheitsbebauung. Ein Anwohner kommentiert, der Architekt habe gut reden, da er nicht im Schatten des großen Gebäudes wohnen müsse.

BzBm Kopp fasst die heutige Vorstellung der überarbeiteten Baupläne dahingehend zusammen, dass die Nutzungsmaße noch nicht akzeptabel seien und daher weitere Gespräche des Bauherrn mit dem Stadtplanungsamt geführt werden müssen.

 
 

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