Masern

Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die weltweit verbreitet ist. Sie sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern können sehr schwere Folgen haben. Trotz umfangreicher Impfanstrengungen mit dem Ziel, die Krankheit weltweit auszurotten, ist es 2017 allein in Europa zu ca. 9.000 Erkrankungen und 30 Todesfällen gekommen.

Erkrankung

Masernviren werden durch die Luft übertragen. Bei nicht geschützten Menschen beträgt die Ansteckungswahrscheinlichkeit nahezu 100 %. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits 5 Tage vor Ausbruch des Exanthems (Hautauschlag) und besteht bis zu 4 Tage danach. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Krankheitsausbruch) beträgt ca. 14 Tage. Nach einer durchgemachten Masernerkrankung besteht ein lebenslanger Schutz.

Symptome

Die Erkrankung beginnt meist mit Fieber, Entzündung der Augen (Konjunktivitis), Husten und Schnupfen, einem geröteten Gaumen und Rachen (Enanthem). Nach wenigen Tagen entsteht ein Hautausschlag mit bräunlichen-rostfarbenen Flecken (Exanthem). Häufig werden weiße Flecken an der Mundschleimhaut beobachtet, die sogenannten Koplick-Flecken.

Nicht immer verläuft eine Masernerkrankung ohne Komplikationen oder Folgeerkrankungen

Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen (Pneumonien), Durchfälle oder die gefürchtete Entzündung des Gehirns, die Masern-Enzephalitis, werden beobachtet. Bei den in Deutschland gemeldeten Erkrankungen kommen auf 1.000 Erkrankungsfälle 1-2 Enzephalitiden. Auch Todesfälle können auftreten, diese sind meist auf Pneumonien im Kindesalter oder auf Enzephalitiden im Erwachsenenalter zurückzuführen. Als eine seltene Spätkomplikation wird die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE = bindegewebiger Umbau der Gehirnstrukturen) beschrieben, die erst Jahre später auftritt und immer zum Tode führt.

Übertragungsmöglichkeiten

Häufig erfolgt die Ansteckung mit Masernviren in Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen. Hier können sich auch ungeschützte Erwachsene, wenn sie nicht selbst die Masernerkrankung durchgemacht haben bzw. gegen Masern geimpft wurden, anstecken.

Impfung

Neben einer durchgemachten Erkrankung ist die Impfung der einzige Schutz gegen eine Masernerkrankung. Derzeit wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) zwischen vollendetem 11. und 14. Lebensmonat empfohlen. Die zweite Impfung sollte zwischen vollendetem 15. und 23. Lebensmonat erfolgen. Auch ältere Kinder, Heranwachsende und Erwachsene können ebenfalls noch geimpft werden. Nach einmaliger Impfung besteht sehr wahrscheinlich bereits ein hoher Schutz vor Ansteckung, eine zweite Impfung wird dennoch für alle Menschen, die nach 1970 geboren sind und in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden, dringend empfohlen, um einen bestmöglichen Schutz zu erzielen.

Die Impfung ist nicht nur für Sie wichtig. Wenn Sie geschützt sind, tragen Sie damit auch zum Schutz besonders gefährdeter Personen, die aus Altersgründen (z.B. Säuglinge jünger als 9 Monate) oder aus gesundheitlichen Gründen (z.B. Schwangerschaft oder Immundefekt) nicht geimpft werden können, bei.

Empfehlung

Das Gesundheitsamt rät allen Kontaktpersonen einer an Masern erkrankten Person dringend zur Impfung falls die Erkrankung noch nicht durchgemacht wurde. Bei einer nur einmaligen Impfung, wird eine zweite empfohlen, um den bestmöglichen Schutz zu erreichen. Bei Unsicherheit kann auch durch den behandelnden Arzt eine Antikörperbestimmung durchgeführt werden.