Drucksache - 1376/XX-01  

 
 
Betreff: Bedarf an Schulstation an Reinickendorfer Grundschulen
Status:öffentlichBezüglich:
1376/XX
 Ursprungaktuell
Initiator:Bezirksamt - Abt. Jugend, Familie, Schule und Sport 
Verfasser:Bezirksamt - Abt. Jugend, Familie, Schule und Sport 
Drucksache-Art: Vorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf Kenntnisnahme
12.02.2020 
39. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   
Jugendhilfeausschuss
26.02.2020 
34. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt

Sachverhalt

Sachverhalt:

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

In der Erledigung des Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung vom 15.05.2019 

- Drucksache Nr. 1376/XX -:

 

„Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, an welchen Reinickendorfer Grundschulen ein Bedarf für die Einrichtung einer Schulstation besteht. Des Weiteren wird das Bezirksamt ersucht, die Ergebnisse mit den angelegten Kriterien in einer Prioritätenliste darzustellen.“

 

wird gemäß § 13 BezVG berichtet:

 

Das bezirkliche Konzept der Schulstationen bezieht sich allein auf Regelgrundschulen. Deshalb wird in den folgenden Ausführungen ausschließlich die Entwicklung an Regelgrundschulen betrachtet.

 

  1. Schulstationen unter der Regie des Jugendamtes

 

Das Jugendamt Reinickendorf fördert 9 Schulstationen in 9 Grundschulen. Die ersten beiden Schulstationen wurden 2002 eingerichtet, 2007 und 2010 wurde das Jugendhilfeangebot

-Schulstation- etappenweise ausgebaut. Das bezirkliche Konzept der Schulstationen bezieht sich allein auf Grundschulen. Deshalb ist in den folgenden Ausführungen der Fokus auf Grundschulen gelegt.

 

Der nachstehenden Tabelle sind die Standorte, Träger und Entstehungsdatum zu entnehmen: 

 

 

 

Grundschulen des Bezirks mit Schulstationen

 

Träger

 

besteht seit

 

 

 

GS am Schäfersee

Aufwind e. V.

 

09/2002

Reginhard-Grundschule

Horizonte gGmbH

 

09/2002

 

 

 

GS in den Rollbergen

Horizonte gGmbH

 

02/2007

Reineke-Fuchs-GS

LebensWelt gGmbH

 

02/2007

 

 

 

Hermann-Schulz-GS

Albatros gGmbH

 

02/2010

 

Kolumbus-Grundschule

Aufwind e.V.

 

02/2010

Lauterbach-Grundschule

Aufwind e.V.

 

02/2010

Charlie-Chaplin-GS

Horizonte gGmbH

 

02/2010

Chamisso-Grundschule

LebensWelt gGmbH

 

02/2010

 

 

Bei der Auswahl der Schulen waren folgende Kriterien maßgeblich:

 

  • Schulstandort ist im sozialen Brennpunkt, Grundlage ist das Datenmaterial (Sozialindex) aus dem „Monitoring Soziale Stadt“ bzw. dem Sozialstrukturatlas.

 

  • Kooperationsbereitschaft der Schule mit dem standortbezogenen Jugendhilfeprojekt

 -Schulstation- ist vorhanden.

 

  • Die Schule hat ein Konzept zur Kooperation mit einer Schulstation erarbeitet.

 

  • In der Schule stehen Räumlichkeiten zur Einrichtung einer Schulstation zur Verfügung.

 

 

  1. Entwicklung des Feldes unter Federführung der Landesbildungsverwaltung bis heute

 

Vor dem Hintergrund der positiven Erfahrungen mit der Arbeit von Schulstationen und von Schulsozialarbeit an Hauptschulen hat die Landesbildungsverwaltung die Verantwortung für den weiteren Ausbau der Schulsozialarbeit übernommen. Sie hat das Programm „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“ aufgelegt und sukzessive das Angebot von Schulsozialarbeit auch an Grundschulen erweitert.

Folgende Reinickendorfer Grundschulen sind inzwischen mit dem Angebot der Schulsozialarbeit aus dem Landesprogramm versorgt:

 

 

Grundschulen mit schulbezogener Jugendsozialarbeit (ohne Förderzentren)

 

 

 

Träger

 

 

besteht seit

 

 

 

Mark-Twain-GS

Albatros gGmbH

 

09.2009

GS an der Peckwisch

Alep e.V.

 

09.2009

Till-Eulenspiegel-GS

 

LebensWelt gGmbh

09.2009

Hausotter-GS

 

LebensWelt gGmbH

 

09.2009

Campus Hannah-Höch, GS

LebensWelt gGmbH

 

09.2009

 

 

 

Charlie-Chaplin-GS

Horizonte gGmbH

 

09.2011

 

Chamisso-GS

LebensWelt gGmbH

 

09.2011

Alfred-Brehm-GS

 

Trapez e.V.

 

09.2011

 

 

 

 

Havelmüller-GS

 

Trapez e.V.

 

06.2016

 

 

 

Kolumbus-GS

Aufwind e.V.

 

06.2018

Ringelnatz-GS

 

Horizonte gGmbH

 

09.2018

 

Anmerkung:

Die Grundschulen Chamisso-GS, Charlie-Chaplin-GS und Kolumbus-GS sind mit einer Schulstation und zusätzlich mit einer Stelle aus dem Landesprogramm versorgt. Grund ist in erster Linie die außerordentlich hohe Schülerinnen-/Schülerzahl mit einem sehr hohen Anteil an Schülerinnen/Schülern aus sozial schwachen Familien.

 

Bei der Auswahl der Schulen, die mit einer Stelle Schulsozialarbeit aus dem Landesprogramm versorgt werden, wendet die Senatsbildungsverwaltung derzeit folgende Kriterien an:

 

  •     > 40 % der Schülerinnen/Schüler mit einer Lernmittelbefreiung (Lmb)

     Perspektivisch BUT-Pass“-Inhaberinnen/Inhaber (BUT = Bildungs- und

    Teilhabepaket)

 

  •     Größe der Schule bzw. Anzahl der Schülerinnen/Schüler

 

  •     he der Fehlquote „unentschuldigt“

 

 

  1. Weitere Perspektive des Jugendamtes im Feld Schulsozialarbeit

(in Bezug auf Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen und Schulstationen)

 

Das Landesprogramm „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“ hat berlinweit ein hohes Ansehen. Mit der Umsetzung ist eine Programmagentur beauftragt.

Seit Jahren wird das Angebot von Schulsozialarbeit an Grundschulen in Reinickendorf im Rahmen dieses Programms mit Landesmitteln sukzessive ausgebaut. Das Jugendamt und die Schulaufsicht sind wichtige Kooperationspartner und begleiten das Programm fachlich. In der Einzelfallarbeit bestehen ebenfalls enge Kooperationen zwischen Jugendamt und Schulso-zialarbeit.

 

Vor diesem Hintergrund des schrittweisen Ausbaus von Schulsozialarbeit mit Landesmitteln aus dem Bildungsressort ist ein weiterer Ausbau der bezirklichen Angebotsform „Schulstation“ aus Mitteln des Bezirks nicht angezeigt.

 

Jedoch wird sich das Jugendamt weiterhin im Feld „Jugendhilfe an Schule“ stark und innovativ engagieren. Ein neuer Schwerpunkt ist und wird auch perspektivisch der Angebotsbereich „Modell: Kleinklasse“ sein. Hier sieht das Jugendamt viel Erfolgspotenzial für die Einzelfallarbeit durch vernetzte Förderung und Hilfe.

Die Kleinklasse verfolgt primär bei Schülerinnen/Schülern mit komplexen Problemlagen und Hilfebedarfen im emotionalen und sozialen Bereich – häufig auch mit manifester Schuldis-

tanz – das Ziel der nachhaltigen Integration in der Schule und in den Regelunterricht.

Ziel ist es, dieser Zielgruppe mit einem ganzheitlichen Bildungs-und Betreuungsangebot wieder Freude am Lernen und am Schulbesuch zu vermitteln.

Der Koalitionsvertrag bietet auch hier einen Rahmen zur weiteren Implementierung.

 

 

  1. Zukünftige Entwicklung des Feldes unter Federführung der Landesbildungsverwaltung

 

Im Vertrag der aktuellen Regierungskoalition von Berlin wird das Ziel formuliert, jede Schule mit mindestens einer Stelle „Schulsozialarbeit“ aus dem Landesprogramm auszustatten. Dabei soll der Aufwuchs an Grundschulen und an weiterführenden Schulen gleichmäßig erfolgen.

 

Es ist bislang noch nicht bekannt, welche Kriterien konkret bei der weiteren Schulauswahl im Landesprogramm „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“ Anwendung finden werden. Veröffentlicht ist derzeit, dass ab dem Schuljahr 2020/21 berlinweit 150 zusätzliche Stellen zum Einsatz kommen werden, davon 80 an Grundschulen; im darauffolgenden Schuljahr sollen es weitere 150 Stellen sein, davon 101 an Grundschulen. Es gibt derzeit weder Informationen darüber wie viele, noch welche Schulen in Reinickendorf im kommenden und im übernächsten Schuljahr versorgt werden. Da der Versorgungsstand in Reinickendorf im Vergleich zu anderen Bezirken relativ hoch ist, ist zu mutmaßen, dass die Schulsozialarbeit im kommenden Schuljahr vorrangig in anderen Bezirken ausgebaut wird und dass Reinickendorf erst im Schuljahr 2021/22 stärker berücksichtigt wird.

 

Die Senatsverwaltung wird zur gegeben Zeit sowohl die hiesige Schulaufsicht als auch die Bezirksverwaltung über geplante Aufwüchse an Reinickendorfer Schulstandorten informieren. Dabei wird sie ihre Kriterien anwenden und konkrete Schulen benennen; nur wenn die hiesige Schulaufsicht in Abstimmung mit dem Jugendamt fachliche Einwände gegen die Vorschläge der Senatsverwaltung hat, gibt es die Möglichkeit der fachlichen Intervention. Die Entscheidungshoheit liegt jedoch letztendlich bei der Senatsbildungsverwaltung.

 

Folgende Grundschulen müssten nach aktuellen Verlautbarungen der Senatsbildungsverwaltung folglich spätestens bis zum Schuljahr 2021/22 im Landesprogramm berücksichtigt werden, da sie bislang noch keine Schulsozialarbeit haben:

 

 

Peter-Witte-GS

 

GS am Tegelschen Ort

Victor-Gollancz-GS

Borsigwalder-GS

 

nchhausen-GS

Renée-Sintenis-GS

Franz-Marc-GS

 

GS am Vierrutenberg

rkische-GS

Hoffmann-von-Fallersleben-GS

 

GS am Fließtal

Otfried-Preußler-GS

Ellef-Ringes-GS

 

Gustav-Dreyer-GS

 

 

 

Wir bitten, die Drucksache Nr. 1376/XX damit als erledigt zu betrachten.

 

 

 

Frank Balzer      Tobias Dollase

Bezirksbürgermeister     Bezirksstadtrat

 

 

Stammbaum:
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