Auszug - Friedhof KBoN-Gelände  

 
 
12. öffentliche Sitzung des Kulturausschusses
TOP: Ö 4.5
Gremium: Kulturausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 20.11.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Raum 230, SPD-Fraktionszimmer Rathaus Reinickendorf (Altbau)
Ort: Eichborndamm 215, 13437 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Burk fragt, ob es einen Kenntnisstand zum "Friedhof" auf dem Gelände der KBoN gibt

Frau Burk fragt, ob es einen Kenntnisstand zum "Friedhof" auf dem Gelände der KBoN gibt.

 

Frau BzStR'in Schultze-Berndt erklärt, dass im September ein "runder Tisch" zusammen mit Herrn BzStR Lambert, Frau Dr. Gerner, Frau Knoop von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (zuständig für Opfer von Krieg- und Gewaltherrschaften), Herr Schlickeiser als Historiker des Bezirks und zahlreichen weiteren Personen, die sich auch um diese Gedenkkultur im Bezirk kümmern, stattgefunden habe.

Zunächst erfolgte in dieser Runde der Austausch über die vorhandenen Kenntnisse dieser Fläche. Es besteht jedoch die Frage, wie diese Fläche einzuordnen sei. In den Stadtplänen wurde diese Fläche als Friedhofsfläche ausgewiesen.

 

Zur Aufarbeitung könne Frau BzStR'in Schultze-Berndt sich diverse Projekte vorstellen, z. B. von Schülern, die dort forschen oder Auszubildender des Gartenbauamtes, die dort die Grabsteine wieder sichtbar machen. Grundsätzlich werden Partner für Projekte benötigt. Insgesamt sei die Aufarbeitung sehr zeitaufwendig und es werden auch finanzielle Mittel benötigt. Ein Problem bei dieser Gesprächsrunde war, dass der Eigentümer des Geländes (Vivantes) nicht am Gespräch teilnehmen konnte. Hier müssen noch Gespräche stattfinden. Demnächst werde bei weiteren Treffen erörtert, wer bei einem Projekt einbezogen werden sollte und inwieweit erste Arbeitsschritte erfolgen könnten.

 

Auf Nachfrage von Herrn Hauschildt erklärt Frau BzStR'in Schultze-Berndt, dass Frau Hertel von Vivantes eine sehr verlässliche Ansprechpartnerin gewesen sei, die bei anderen Projekten sehr eng mit dem Bezirksamt zusammen gearbeitet habe. An der jetzt stattgefundenen Runde habe niemand von Vivantes teilgenommen. Gründe hierfür kenne sie nicht.

 

Herr Droske ist der Auffassung, dass noch viele Fragen im Vorfeld bezüglich des "Friedhofes" geklärt werden müssen und erst im Anschluss daran müsse erörtert werden, inwieweit sich der Bezirk an einem Projekt beteilige.

 

Ergänzend teilt Frau BzStR'in Schultze-Berndt mit, dass Frau Knoop berichtet habe, dass die Fläche auf dem KBoN-Gelände nie als Friedhof gewidmet war, sondern als Anstaltsfriedhof genutzt wurde. Weiterhin habe Frau Orland berichtet, dass es 4.600 Patienten gab, die zwischen 1933 und 1945 dort verstorben seien. Wer und wie viele dort beerdigt wurden, sei sehr schwierig herauszufinden. Die Erfassung der Verstorbenen ist 1969 abgeschlossen worden. Fachliche Fragen müssen zunächst noch geklärt werden.

 

Herr Käber erklärt, dass es historisch gesehen ein sehr interessantes Projekt wäre. Er äußert sich sehr kritisch zum Verhalten von Vivantes, da kein Vertreter an der ersten Gesprächsrunde teilgenommen habe. Auch im Krankenhausbeirat wurde bereits festgestellt, dass sich das Klima zwischen Vivantes und bezirklicher Verwaltung in den letzten Jahren deutlich verändert habe. Vivantes sei sehr betriebswirtschaftlich eingestellt.

 

Herr Hauschild sieht den Ort als solches von Bedeutung und befürworte ein Projekt. Sicherlich müsse der Ort dauerhaft dem Bezirk zugesichert werden.

 

Abschließend erklärt Frau BzStR'in Schultze-Berndt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt zu früh wäre, ein Projekt zu starten, es seien noch viele Fragen zu klären.

 


 

 
 

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