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Drucksache - VIII-0861
siehe Anlage
Vorlage zur Kenntnisnahme |
Schlussbericht |
Modellversuch zur Rettung abgeholzter Bäume |
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
In Erledigung des in der 32. Sitzung am 13.05.2020 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: VIII-0861
Das Bezirksamt Pankow von Berlin wird ersucht, einen Modellversuch zur Revitalisierung gefällter Bäume auf Basis der sogenannten Rinaudo-Methode durchzuführen. Dafür sind geeignete Baumstümpfe mit gesundem Wurzelwerk im Bezirk zu identifizieren, diese nach der Methode zu behandeln und die Ergebnisse zu dokumentieren. Das Bezirksamt soll für überbezirkliche Synergien die Erfahrungen und Zwischenergebnisse ähnlicher Projekte in deren Bezirken beachten. Dem Ausschuss für Umwelt und Natur ist über die Ergebnisse der Methode und die Anwendbarkeit auf andere Baumstümpfe zu berichten.
wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:
Im Ergebnis der Prüfung wird festgestellt, dass eine Revitalisierung von Stadtbäumen nach der sogenannten Rinaudo-Methode oder auch FMNR-Methode (Farmer Managed Natural Regeneration) fachlich nicht möglich und sinnvoll ist. Als Gründe seien an dieser Stelle folgende genannt. Mit der Fällung eines Stadtbaumes entsteht eine Schnittwunde maximaler Größe (i.d.R. Stammquerschnitt am Wurzelhals) als dauerhafte Eintrittspforte für Pilze, die das noch vorhandene Holz zersetzen. Eine Infektion kann praktisch nicht verhindert werden. Eine Kompartimentierung als aktiver Prozess des Restbaumes nach dem CODIT-Modell (Compartmentalization Of Damage In Trees - Abschottung gegen Schäden in Bäumen) ist hier unmöglich, so dass von einer fortschreitenden Zersetzung des Wurzelstocks ausgegangen werden muss. Damit ist die Verkehrssicherheit eines wie auch immer gearteten Aufwuchses aus dem Wurzelstock von vornherein nicht gegeben. Ein neuer Aufwuchs entsteht dabei immer wesentlich aus dem noch vorhandenen lebenden Gewebe (Kambium) als dünne Schicht zwischen Holz und Rinde. Eine Verbindung ins Holz wie im „normalen“ Wachstumsprozess z.B. bei Ästen wird hier nicht in gleicher Weise gebildet. Damit fehlt die sichere Anbindung an den noch vorhandenen Reststamm. Somit entsteht von vornherein eine Sollbruchstelle an der statisch sensibelsten Stelle, nämlich ganz unten am Boden. Auch dies in Bezug auf die Verkehrssicherheit bei Stadtbäumen nicht zu vertreten. Die Kombination beider Prozesse (fortschreitende Zersetzung des vorhandenen Holzes und mangelhafte Stammanbindung eines größer werdenden Aufwuchses) verstärkt das Standsicherheitsproblem. Zur Pflege eines einzelnen Stockaustriebes hin zu einem Stadtbaum müsste das Straßen- und Grünflächenamt zudem die Arbeit der Baumschule übernehmen. Dies im öffentlichen Raum umzusetzen statt unter Baumschulbedingungen ist weder wirtschaftlich noch aus Sicherheitsgründen sinnvoll und möglich. Die Anwendung der Methode ist allenfalls bei Pflege- und Revitalisierungsmaßnahmen in der freien Landschaft bzw. im Wald im begründeten Einzelfall möglich bzw. sinnvoll. Allerdings sind auch dabei alle Rahmenbedingungen zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht einzuhalten. Wir bitten, damit die Drucksache als erledigt zu betrachten. |
Haushaltsmäßige Auswirkungen
keine
Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen
keine
Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung
keine
Kinder- und Familienverträglichkeit
entfällt
Sören Benn Vollrad Kuhn
Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste
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