Drucksache - VIII-0861  

 
 
Betreff: Modellversuch zur Rettung abgeholzter Bäume
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der CDUBezirksamt
   
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme § 13 BezVG /SB
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
15.05.2019 
24. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Umwelt und Natur federführender Ausschuss
06.06.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Natur vertagt   
29.08.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Natur vertagt     
26.09.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Natur vertagt   
21.11.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Natur mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
13.05.2020 
32. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
11.11.2020 
36. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin vertagt   
09.12.2020 
37. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin vertagt   
20.01.2021 
38. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin (per Livstream zu verfolgen unter: https://www.youtube.com/channel/UCt4uaISaAWcRCzrsocY2LrQ) mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag Fraktion der CDU, 24. BVV am 15.5.19
Beschlussempfehlung UmNat 32. BVV am 13.05.2020
VzK§13BezVG BA, SB 36. BVV am 11.11.2020
VzK§13BezVG BA, SB 37. BVV am 09.12.2020
VzK§13BezVG BA, SB 38. BVV am 20.01.2021

siehe Anlage


Bezirksamt Pankow von Berlin

 

2020

An die
Bezirksverordnetenversammlung

Drucksache-Nr.: VIII-0861

Vorlage zur Kenntnisnahme
r die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

Schlussbericht

Modellversuch zur Rettung abgeholzter Bäume

 

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

In Erledigung des in der 32. Sitzung am 13.05.2020 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung Drucksache Nr.: VIII-0861

 

Das Bezirksamt Pankow von Berlin wird ersucht, einen Modellversuch zur Revitalisierung gefällter Bäume auf Basis der sogenannten Rinaudo-Methode durchzuführen. Dafür sind geeignete Baumstümpfe mit gesundem Wurzelwerk im Bezirk zu identifizieren, diese nach der Methode zu behandeln und die Ergebnisse zu dokumentieren. Das Bezirksamt soll für überbezirkliche Synergien die Erfahrungen und Zwischenergebnisse ähnlicher Projekte in deren Bezirken beachten. Dem Ausschuss für Umwelt und Natur ist über die Ergebnisse der Methode und die Anwendbarkeit auf andere Baumstümpfe zu berichten.

 

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:
 

Im Ergebnis der Prüfung wird festgestellt, dass eine Revitalisierung von Stadtbäumen nach der sogenannten Rinaudo-Methode oder auch FMNR-Methode (Farmer Managed Natural Regeneration) fachlich nicht möglich und sinnvoll ist. Als Gründe seien an dieser Stelle folgende genannt.

Mit der Fällung eines Stadtbaumes entsteht eine Schnittwunde maximaler Größe (i.d.R. Stammquerschnitt am Wurzelhals) als dauerhafte Eintrittspforte für Pilze, die das noch vorhandene Holz zersetzen. Eine Infektion kann praktisch nicht verhindert werden. Eine Kompartimentierung als aktiver Prozess des Restbaumes nach dem CODIT-Modell (Compartmentalization Of Damage In Trees - Abschottung gegen Schäden in Bäumen) ist hier unmöglich, so dass von einer fortschreitenden Zersetzung des Wurzelstocks ausgegangen werden muss. Damit ist die Verkehrssicherheit eines wie auch immer gearteten Aufwuchses aus dem Wurzelstock von vornherein nicht gegeben.

Ein neuer Aufwuchs entsteht dabei immer wesentlich aus dem noch vorhandenen lebenden Gewebe (Kambium) als dünne Schicht zwischen Holz und Rinde. Eine Verbindung ins Holz wie im „normalen“ Wachstumsprozess z.B. bei Ästen wird hier nicht in gleicher Weise gebildet. Damit fehlt die sichere Anbindung an den noch vorhandenen Reststamm. Somit entsteht von vornherein eine Sollbruchstelle an der statisch sensibelsten Stelle, nämlich ganz unten am Boden. Auch dies in Bezug auf die Verkehrssicherheit bei Stadtbäumen nicht zu vertreten.

Die Kombination beider Prozesse (fortschreitende Zersetzung des vorhandenen Holzes und mangelhafte Stammanbindung eines größer werdenden Aufwuchses) verstärkt das Standsicherheitsproblem.

Zur Pflege eines einzelnen Stockaustriebes hin zu einem Stadtbaum müsste das Straßen- und Grünflächenamt zudem die Arbeit der Baumschule übernehmen. Dies im öffentlichen Raum umzusetzen statt unter Baumschulbedingungen ist weder wirtschaftlich noch aus Sicherheitsgründen sinnvoll und möglich.

Die Anwendung der Methode ist allenfalls bei Pflege- und Revitalisierungsmaßnahmen in der freien Landschaft bzw. im Wald im begründeten Einzelfall möglich bzw. sinnvoll. Allerdings sind auch dabei alle Rahmenbedingungen zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht einzuhalten.

Wir bitten, damit die Drucksache als erledigt zu betrachten.

Haushaltsmäßige Auswirkungen

keine

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

keine

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

keine


Kinder- und Familienverträglichkeit

entfällt

 

ren Benn       Vollrad Kuhn

Bezirksbürgermeister  Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste

 

 

 
 

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