siehe Anlage

Vorlage zur Kenntnisnahme
für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

In Erledigung des in der 23. Sitzung am 27.03.2019 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: VIII-0742

Das Bezirksamt Pankow von Berlin wird ersucht, ein Pilotprojekt zur Einrichtung von sog. „Anlehnbügel/Festhaltebügel“ für Radfahrende einzurichten und zu starten. Hierzu soll zunächst eine ausgewählte Straßenkreuzung des Bezirks zur Einrichtung entsprechend angepasst werden, die sich gerade im Umbau bzw. künftig in der Planung zur Anlage einer neuen Radverkehrsanlage befindet. Bei der Umsetzung und Finanzierung soll der zuständige Senat für das Vorhaben unterstützend herangezogen werden und eine Beteiligung an den Kosten leisten.

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:

Das Bezirksamt hat Ende 2020 in Zusammenarbeit mit einem Berliner Stahlbauunternehmen drei verschiedene Arten von Festhaltebügeln entworfen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Länge, der Art der Befestigung, der Lage der Haltegriffe und der Höhe der Trittbretter. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden sieben Festhaltebügel Anfang 2021 an allen vier Zufahrten zum Knotenpunkt Prenzlauer Allee/Ostseestraße/Prenzlauer Promenade/Wisbyer Straße eingebaut. Die Wahl fiel auf diesen Knotenpunkt, da hier zwei verschiedene Arten von Radverkehrsanlagen vorzufinden sind (2x Führung auf Fahrbahnniveau und 2x bauliche Radwege). Hinsichtlich der Eignung konnte somit nicht nur die Art des Bügels sondern auch das Zusammenspiel mit den verschiedenen Radverkehrsanlagen bewertet werden. Die verschiedenen Bügel wurden unterschiedlich hoch und in unterschiedlichen Abständen zur Radverkehrsanlage eingebaut. Rund ein Jahr nach Aufstellung lässt sich feststellen, dass die Festhaltebügel rege genutzt werden. Die Bügel ermöglichen vielen Radfahrenden ein zügiges Anfahren, wodurch die Räumung des Knotenpunktes geringfügig beschleunigt werden kann. Hinsichtlich der Verkehrssicherheit wirken sich insbesondere die in der Prenzlauer Allee und Prenzlauer Promenade eingebauten Bügel positiv aus. Hier, wo der Radweg auf Gehwegniveau verläuft, können die Bügel das beliebte Umfahren roter Ampeln über den Gehweg unterbinden. Die Bügel sind also geeignet, Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr zu reduzieren. Erste Befürchtungen, dass die Bügel zum Anschließen von Fahrrädern genutzt werden und somit Behinderungen des Fußverkehrs nach sich ziehen könnten, konnten nicht bestätigt werden. Die zahlreichen Erkenntnisse hinsichtlich der geeignetsten Bauform und Bügelanordnung, die das Bezirksamt durch konstruktives Feedback aber auch durch eigene Beobachtungen gewonnen hat, sollen bei zukünftigen Projekten berücksichtigt werden. Das Bezirksamt bewertet das Pilotprojekt als Erfolg und wird bei zukünftigen Radverkehrsprojekten an geeigneten Knotenpunkten weitere Festhaltebügel vorsehen. Konkrete Planungen gibt es derzeitig jedoch nicht.

Das Pilotprojekt wurde aus dem Radverkehrsinfrastrukturprogramm der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz finanziert. Die Kosten für die Herstellung der Bügel lag zwischen 300 € und 335 € netto/Stück.

Wir bitten, die Drucksache hiermit als erledigt zu betrachten.

Haushaltsmäßige Auswirkungen

keine

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

keine

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

keine

Kinder- und Familienverträglichkeit

entfällt