Ukraine: vom Bezirksamt Pankow, vom Land Berlin und vom Bund
Energie sparen: Informationen des Senates, Informationen in Leichter Sprache und Energieportal in Deutscher Gebärdensprache
Drucksache - VI-1312
Siehe Anlage
Bezirksamt Pankow von Berlin 28.4. 2015
An die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache-Nr.: in Erledigung der Drs.:VI - 1312
Vorlage zur Kenntnisnahme für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG
Schlussbericht
Betr.: Teilhabekonzept Menschen mit Behinderungen
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
In Erledigung, des in der Sitzung am 11.5.2011 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksachennummer: VI - 1312
Das Bezirksamt wird ersucht,
wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) berichtet:
Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung am 28.04. 2015 die Fortschreibung der Behindertenkonzeption beraten. Der Bericht über die im 4. Zwischenbericht angekündigten Maßnahmen ist Bestandteil dieser Fortschreibung.
Die AG Leitlinien des Behindertenbeirats hat sich intensiv mit der Form der regelmäßigen Berichterstattung des Bezirksamtes befasst und umfassende Anregungen für konkrete Maßnahmen und Empfehlungen für die künftige Berichterstattung abgegeben, die Bestandteil dieses Berichtes sind.
Das Bezirksamt regt an, dass sich die BVV mit diesen wertvollen Anregungen und Empfehlungen befasst, im Ergebnis den Berichtsauftrag an das Bezirksamt weiter qualifiziert und diesen Bericht als abschließende Erledigung der bisherigen Berichterstattung betrachtet. Haushaltsmäßige Auswirkungen
Entstehen in Abhängigkeit der Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung des Grades von Barrierefreiheit im Bezirk.
Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen
Ziel des Teilhabekonzepts ist es, Benachteiligungen behinderter Menschen zu beseitigen bzw. zu verringern.
Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung
Keine
Kinder- und Familienverträglichkeit
Keine Auswirkungen
Matthias Köhne Bezirksbürgermeister Jahresbericht 2014/2015 zur Fortschreibung der Behindertenkonzeption
Definition von Behinderung
Der Begriff „Behinderung“ ist vom Behindertenbeirat Pankow wie folgt definiert worden:
„Persönliche Behinderung ist jede körperliche, geistige, seelische und altersbedingte Beeinträchtigung, die Menschen an der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft hindert oder persönliche Entfaltungsmöglichkeiten erschwert. Behinderung ist aber auch jede Verhaltensweise, Maßnahme oder Struktur, die Menschen mit körperlichen, seelischen oder geistigen Beeinträchtigungen Lebens‑, Entfaltungs‑ und Teilhabemöglichkeiten nimmt, beschränkt oder erschwert.“
Öffentlicher Personennahverkehr
Im Bezirk Pankow befinden sich 12 S-Bahnhöfe und 5 U-Bahnhöfe. Alle U- und S-Bahnhöfe im Bezirk sind für Mobilitätseingeschränkte zugänglich. Alle Buslinien sowie Tramlinien sind barrierefrei nutzbar.
Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen
Im Bezirksamt Pankow waren im Jahr 2014 durchschnittlich 283 der 2.342 Mitarbeiter/innen beschäftigt, denen eine Schwerbehinderung bescheinigt wurde. Somit betrug die Schwerbehindertenquote durchschnittlich 12,08 Prozent. Ausgleichszahlungen waren nicht zu leisten, da die im SGB IX vorgeschriebene Mindestbeschäftigungsquote von 5 Prozent schwerbehinderter Menschen erfüllt wurde.
Anzahl der schwerbehinderten Beschäftigten unterteilt nach Altersgruppen
Die behindertengerechte Ausstattung der bezirklichen Sportstätten ist der folgenden Übersicht zu entnehmen.
Kommunale Begegnungsstätten
Folgende kommunale Begegnungsstätten sind bereits weitgehend barrierefrei:
Kindertagesstätten und Schulen
Auf die Umsetzung der baulichen Voraussetzungen zur inklusiven Beschulung wird weiterhin bei allen neuen Baumaßnahmen geachtet. Wo es ohne größere Baumaßnahmen und ohne Eingriff in den Bestandsschutz hinsichtlich Brandschutz, Flucht- und Rettungswege oder Denkmalschutz möglich ist, werden auch im Bestand Schulen im Sinne der Barrierefreiheit (für Körperbehinderte) nachgerüstet.
Keine der bezirklichen Pankower Grund-, Ober- oder Sonderschulen ist vollständig barrierefrei. 19 kommunale Schulen verfügen über Personen- bzw. Behindertenaufzüge für das Gesamtgebäude, eine weitere Schule über Personenaufzüge in Gebäudeteilen, eine Schule über einen Behindertentreppenlift.
Besondere akustische oder visuelle Anlagen baulicher Art für Hör- oder/und Sehgeschädigte wurden an den Schulen noch nicht umgesetzt.
Im Jahr 2014 wurden in den 317 Kindertagesstätten, die es in Pankow gibt, 440 Kinder mit erhöhtem Förderbedarf und 101 Kinder mit wesentlich erhöhtem Förderbedarf gemeinsam mit anderen Kindern in integrativ arbeitenden Gruppen gefördert. Die Kinder erhalten aufgrund ihrer Behinderung spezielle Förderung durch ergänzende pädagogische Angebote.
Im Jahr 2013 hat eine Organisationsuntersuchung im Jugendamt und im Gesundheitsamt zur Vereinfachung des Feststellungsverfahrens für einen Integrationsplatz in der Kindertagesbetreuung stattgefunden.
Im Ergebnis der Untersuchung wurde in Abstimmung mit allen Beteiligten, insbesondere der AG nach § 78 SGB VIII Kindertagesstätten, der beteiligten Fach- und Regionaldienste des Jugendamtes, eine Arbeitsanweisung entworfen, die die Feststellung eines erhöhten und eines wesentlich erhöhten Bedarfs an sozialpädagogischer Hilfe entsprechend § 4 (7) der Kindertagesförderungsverordnung (VOKitaFöG) im Jugendamt Pankow regelt. Diese Arbeitsanweisung wurde im Kinder- und Jugendhilfeausschuss erörtert und im 2. Quartal 2014 in Kraft gesetzt.
Das Verfahren in Pankow wird die Verantwortung der Eltern und die Partnerschaft mit den Kindertageseinrichtungen stärken und sichert die fachliche Koordinierung sozialpädagogischer Hilfen durch die Regionalen Sozialpädagogischen Dienste (RSD).
Die Förderung von Kindern mit erhöhtem und wesentlich erhöhtem Bedarf an sozialpädagogischer Hilfe entsprechend § 4 (7) VOKitaFöG in den Kindertagesstätten basiert auf dem Berliner Förderplan, welcher das Arbeitsinstrument für die an der Förderung des Kindes beteiligten Fachkräfte bildet.
Die Feststellung des wesentlich erhöhten Förderbedarfs wird zukünftig abschließend im Ergänzenden Sozialdienst, die Feststellung des erhöhten Förderbedarfs im zuständigen Regionalen Sozialpädagogischen Dienst des Jugendamtes erfolgen.
Das Gesundheitsamt war in die Erarbeitung der Arbeitsanweisung insofern eingebunden, dass die Aufgaben des Gesundheitsamtes und die Einbeziehung des Amtes in das Verfahren zur Bedarfsfeststellung abgestimmt sind.
Jugendfreizeiteinrichtungen (JugFM)
Die Barrierefreiheit der Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk Pankow stellt sich wie folgt dar:
1
Kultureinrichtungen Die Barrierefreiheit der Einrichtungen der außerschulischen Bildung und Kultureinrichtungen stellt sich wie folgt dar:
1
Tourismus:
Das Bezirksamt hat sich im Rahmen der Unterstützung touristischer auch für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen eingesetzt:
Aus der Pankower Tourismuswirtschaft sind folgende Aktivitäten bekannt:
Der bezirkliche Behindertenbeirat hat am 12. August 2005 die „Leitlinien für einen barrierefreien Bezirk Pankow“ beschlossen. Für das Bezirksamt leiten sich Aufgaben und Handlungsempfehlungen ab, die in den Leitlinien für einen barrierefreien Bezirk unter den Buchstaben a) bis k) formuliert sind. Über den Stand der Umsetzung wird im Folgenden berichtet.
Von den MitarbeiterInnen des BA Pankow wurden im Jahr 2014 vier Veranstaltungen der Verwaltungsakademie Berlin wie folgt besucht:
Ein/e MitarbeiterIn des sozialpsychatrischen Dienstes besuchte im Rahmen einer Bausteinreihe ambulante Hilfe zur Pflege das Seminar „Demenzielle Erkrankungen“. Des Weiteren nahm ein/e MitarbeiterIn einer Büroleitung an dem Seminar zu Verwaltungsvorschriften über die gleichberechtigte Teilhabe der behinderten oder von Behinderung bedrohten Menschen teil. Insgesamt fünf MitarbeiterInnen des Sozialdienstes bzw. der wirtschaftlichen Jugendhilfe bildeten sich in der Qualifizierung zur Bedeutung der UN-Behindertenrechtskonzeption für die Umsetzung des § 13 SGB VII weiter.
Fünf Mitarbeiter/innen des Sozialdienstes des Sozialamtes besuchten einen Kurs zum Thema: Hilfegespräche bei Klienten mit einer geistigen Behinderung.
Die Sozialarbeiter/innen arbeiten im Qualitätsverbund „Netzwerk im Alter“ mit und nutzen auch die dortigen (kostenlosen) Fortbildungsangebote. Eine Kollegin engagiert sich in der AG "Demenz". Insbesondere der Fachbereich 3 des Gesundheitsamtes (Beratungsstelle für behinderte Menschen (BfB) und Sozialpsychatrischer Dienst (SpD)) verfügt über sensibilisierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich regelmäßig fortbilden, um somit eine bestmögliche Beratung und Betreuung der Menschen mit Behinderungen in Pankow zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang findet auch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und dem Behindertenbeauftragten des Bezirksamtes statt. Der Bereich BfB nimmt darüber hinaus regelmäßig an den Sitzungen des Behindertenbeirats teil.
Drei Mitarbeiter/innen des Sozialdienstes des Sozialamtes haben bereits vor einigen Jahren einen Kurs über die deutsche Gebärdensprache besucht. Die Sozialarbei-ter/innen arbeiten im Qualitätsverbund „Netzwerk im Alter“ mit und nutzen die dortigen (kostenlosen) Fortbildungsangebote. Eine Kollegin engagiert sich in der AG "Demenz" und hat ebenfalls an einem Kurs über die deutsche Gebärdensprache teilgenommen. Weitere 7 Mitarbeiter/innen des Sozialamtes haben in den vergangenen beiden Jahren an Qualifizierungen für Fallmanagerinnen bzw. Fallmanagern im Bereich der Eingliederungshilfe (Sozialhilfeleistungen für Menschen mit Behinderungen) teilgenommen. Darüber hinaus nahmen 12 Fallmanager/innen dieses Bereiches an einer Inhouse-Schulung zum Berliner Behandlungs- und Rehabilitationsplan teil und erlangten dabei umfassende Kenntnisse im Umgang mit den Instrumenten zur individuellen Bedarfsermittlung von Leistungen der Eingliederungshilfe. Im Rahmen dieser Qualifizierungsmaßnahmen erfolgte auch eine Sensibilisierung für die Belange der Menschen mit Behinderungen.
Die Mitarbeiterinnen der QPK (Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes) nehmen an Workshops der Landesgesundheitskonferenz zur Thematik „Gesund älter werden in Berlin“ und an berlinweiten Fachveranstaltungen teil, z.B. an der Regionalkonferenz Demenz im Dezember 2014.
Aus dem Fachbereich Bau- und Wohnungsaufsicht hat eine Mitarbeiterin an der Fortbildung Behindertengerecht-Barrierefrei-Design for All, Praxisorientierte Anwendung der DIN 18040 in 2014 teilgenommen.
Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde haben an Fachforen zu barrierefreien denkmalverträglichen Erschließungen teilgenommen.
Ende 2013 wurden durch die IT-Stelle 30 Lizenzen für das Programm Adobe Acrobat Professional erworben, und diese nach Einschätzung der Pressestelle Beschäftigten zur Verfügung gestellt, die vornehmlich PDF-Dateien erstellen, die auch im Internet veröffentlicht werden können und/oder sollen. Die jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten die Möglichkeit einer Inhouse-Schulung zur Erstellung barrierearmer PDF-Dokumente.
Mitarbeiter/innen der Wirtschaftsförderung nahmen an Veranstaltungen des Berliner Zentrums für Selbstbestimmtes Leben Behinderter Menschen e. V. (BZSL e. V.) sowie des Netzwerks für betriebliche Integration e. V. (BIS e. V.) teil.
In allen kommunalen Begegnungsstätten des Bezirkes Pankow wurden regelmäßig Gymnastik und Gedächtnistraining für die Zielgruppe der älteren/alten und behinder-ten Menschen angeboten. Für Hochbetagte und für behinderte Menschen stand in den Begegnungsstätten Tollerstraße 5 und Grellstraße 14 das Angebot „Stuhlgymnastik“ zur Verfügung.
Eine weitere Möglichkeit zur körperlichen Betätigung bestand für Rollstuhlfahrer/-innen hinsichtlich der Beteiligung an der Sportart Rollstuhl-Karate. Regelmäßig werden dazu Informationsveranstaltungen in Kooperation zwischen dem Amt für Soziales und Praxen für Physiotherapie und Rehabilitation durchgeführt.
Für den Bereich Menschen mit geistiger Behinderung: Im vergangenen Jahr wurde gemeinsam mit Menschen mit geistiger Behinderung ein zweiter Kiez Atlas für den Kiez Weißensee erarbeitet. Der Paritätische Wohlfahrtsver-band, das Frei-Zeit-Haus Weißensee und das Bezirksamt Pankow (QPK) organisierte und unterstützte die Arbeit der inklusiven Arbeitsgruppe.
Im Stadtteil-Zentrum am Teutoburger Platz hat sich eine Initiative gegründet, die sich gemeinsam mit behinderten Menschen und ihren Familien um die Weiterentwicklung der Angebote kümmert. Ziel soll es sein, Menschen zu erreichen, die in direkter Nachbarschaft leben, arbeiten oder ihre Freizeit verbringen
Im Stadtteilzentrum Pankow trifft sich seit zwei Jahren regelmäßig eine Arbeitsgruppe Inklusion, die aus der Erarbeitung des inklusiven Kiezatlas Pankow hervorgegangen ist. Ziel ist es, das Stadtteilzentrum Pankow als inklusive Einrichtung für alle Menschen, auch für die mit einer geistigen Beeinträchtigung, zu öffnen.
Im September 2014 fand das 1. Pankower Sportfest der Inklusion im Rahmen des 9. Allod-Gesundheitslaufes statt. Aus der Kooperation des Sporttreff Karower Dachse e.V und der Robert-Havemann-Oberschule ist das Sportfest als regionale Vernetzung von Vereinen, Schulen, Verbänden, Organisationen und Interessierten in Pankow entstanden. Unter der Überschrift 1. Pankower Inklusionsportfest wurde parallel zum 9.allod-Gesundheitslauf und zur Gesundheitsmesse ein breites Angebot zum Thema Sport und Selbsterfahrung, wie Blindenfußball, Rollibasketball, Blindenparcours, Rolliparcours, Wurfstationen präsentiert. Mit dem Sportfest ist das Thema „Inklusion“ noch weiter in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Hier wurde nicht nur darüber geredet, sondern Inklusion gelebt und für alle erlebbar gemacht. An der ebenfalls dort veranstalteten Konferenz zum Thema „Inklusion im Sport“ nahmen der Sport-Staatssekretär Andreas Statzkowski, die Bezirksstadträtinnen Christine Keil und Lioba Zürn-Kasztantowicz sowie Thomas Härtel, Vizepräsident des Deutschen Behindertensportverbandes und viele Vertreter/innen des Landes- und Bezirkssportbundes, interessierte Schulleiter /innen aus der Region und Vertreter/innen von Sportvereinen teil.
Die Mitarbeiterinnen der QPK beteiligten sich aktiv an der Organisation und Durchführung von Ausstellungen der Albert-Schweizer-Stiftung und dem QVNIA e.V. im Gesundheitshaus Pankow, um einer breiten Öffentlichkeit die künstlerischen Arbeiten von Menschen mit Behinderungen (Demenz, Schlaganfällen, psychischen Erkrankungen u.a.) nahe zu bringen.
Die Abteilung Gesundheit / QPK initiiert jährlich gemeinsam mit der Polizei Berlin die Pankower „Sicherheitstage“. Unter dem Motto „Sicher und mobil im Alltag“ werden besonders Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen angesprochen. Die Pflegestützpunkte Pankow, die Beratungsstelle für behinderte Menschen des Gesundheitsamtes sowie weitere Partner geben wertvolle Hinweise und bieten Hilfsmittel-Präsentationen an.
Mit der Mitgliedschaft im Gesunde Städte-Netzwerk sieht das Bezirksamt Möglichkei-ten, seine Aktivitäten für die Verbesserung der gesundheitlichen Lage der Bevölke-rung - auch von Menschen mit Behinderung - grundsätzlich zu unterstützen, auf brei-ter Basis zu diskutieren und für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen.
Die Webseite des Amtes für Weiterbildung und Kultur ist barrierefrei gestaltet worden. Ebenso ist die Bücherregalbeschilderung in den Bibliotheken des Bezirks barrierearm. Als noch nicht barrierefrei müssen die folgenden Standorte mit kulturellem Bezug eingeschätzt werden:
Das Gesundheitsamt in der Grunowstraße ist vollständig barrierefrei zu erreichen und zu besuchen. Bei Bedarf können im Gesundheitsamt Gebärdendolmetscher/innen zur Verfügung gestellt werden, um gehörlosen oder Hörbehinderten Menschen eine Beratung zu ermöglichen.
Die Begegnungsstätte Stille Straße 10, 13156 Berlin, bleibt weiterhin als Begegnungsstätte für „Jung und Alt“ erhalten. Im Jahr 2012 vollzog sich ein Trägerwechsel. Die bezirkseigenen Immobilie wurde von der Volkssolidarität e. V. übernommen. Die Einrichtung verfügt über eine gute Besucherfrequenz. Allerdings gestaltet sich für Rollstuhlfahrer/-innen die Nutzung dieser Einrichtung unverändert problematisch, da dieser Standort nicht behindertengerecht bzw. behindertenfreundlich ausgestattet ist. Der Verein bemüht sich derzeit darum, die Nutzungskonzeption für eine generationsübergreifende Begegnungsstätte auf dem Grundstück Stille Straße 10 weiter zu entwickeln. Er prüft in diesem Zusammenhang Möglichkeiten des Erwerbs des Nachbargrundstücks. Sollte ein Erwerb in Frage kommen, strebt der Verein die konzeptionelle Entwicklung einer innovativen integrativen und inklusiven Einrichtung auf beiden Grundstücken in Abstimmung mit dem Förderverein Stille Straße 10 e. V. und dem Bezirksamt an. Der bestehende Nutzungsvertrag wurde bis zum 31.12.2015 verlängert.
Die Untere Denkmalschutzbehörde hat eine Vielzahl von Bauvorhaben hinsichtlich einer barrierefreien Zugänglichkeit begleitet. Dabei nimmt sie im Zweifelsfall Kontakt zu dem Behindertenbeauftragten auf, der seinerseits nochmals die Bauplanung überprüft.
Im Berichtszeitraum entstanden weitere barrierefreie Zugänge an vielen Denkmalen, so zum Beispiel im Rahmen der Umnutzung des ehe. Krankenhausstandortes an der Wiltbergstraße (Schule, Wohnen etc.) und der Neubau eines Aufzuges im Bahnhofsbereich Buch.
Das Bezirksamt ist bemüht, alle 13 Pankower Ortsteile in ihrer Entwicklung angemessen zu unterstützen. Eine gleichmäßige Entwicklung würde allerdings Disparitäten, die es zu verringern gilt, festschreiben.
Die Beratungsstelle für behinderte Menschen des Gesundheitsamtes nimmt an einem seit 2013 einmal jährlich stattfindenden Erfahrungsaustausch mit der Bundesagentur für Arbeit Nord (zuständig für die Bezirke Pankow, Reinickendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau) und den Jobcentern dieser Bezirke zu den Themen: Belange behinderter Menschen im Arbeitsleben und berufliche Rehabilitation i. R. der "Woche der Menschen mit Behinderung" teil.
Die Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung ist nach wie vor angespannt. Vor diesem Hintergrund erfolgen eine ausführliche Beratung der Vermittlungsfachkräfte im JobCenter zu den möglichen Eingliederungsinstrumenten und eine enge Kooperation mit den Integrationsfachdiensten.
Die gemeinsame Nutzung von Jugendfreizeiteinrichtungen (JFE) durch Seniorinnen und Senioren sowie Kindern und Jugendlichen wurde auch im Berichtszeitraum fortgeführt. In vielen JFE nehmen ältere Menschen an familienbezogenen Angeboten teil. Dabei werden der generationsübergreifende Kontakt und das gegenseitige Verständnis gefördert. Die Abstimmung zwischen den für Soziales und Jugend zuständigen Abteilungen des Bezirksamtes und freien Trägern der Stadtteilzentren des Bezirkes wurde im Berichtszeitraum weiter vertieft.
Generell steht bei allen Überlegungen zu entsprechenden Initiativen und Angeboten die Stärkung der allgemeinen Selbsthilfekompetenzen älterer/alter Menschen im Vordergrund. Eine Zielsetzung wird auch künftig die Gesundheit im Alter mit ihren unterschiedlichen Facetten darstellen, sei es im präventionsorientierten Ansatz oder im pflegeorientierten Bereich. Ein Schwerpunkt dabei ist die ressortübergreifende Arbeit, um die tägliche Alltagsversorgung sicherstellen zu können.
Gesunde Lebensweise: In den vergangenen Jahren nahm der für Seniorinnen und Senioren zuständige Fachbereich mit einer Vielzahl von Aktionen Einfluss auf die Entwicklung einer gesunden Lebensweise im Alter in Pankow. In Zusammenarbeit mit Langzeitpflegeeinrichtungen, Krankenkassen, der Verbraucherzentrale, Vereinen und Verbänden, Projekten und privaten Unternehmen organisierte er Veranstaltungen zum Themenschwerpunkt „Bewegung und Ernährung“.
Im Nachgang einer derartigen Informationsveranstaltung zur gesunden Ernährung unter dem Motto: „Gesund essen – bewusster leben“ gründete sich in der Begegnungsstätte Tollerstraße 5, ein - Kochclub für Männer -, der einmal monatlich allen interessierten Herren die Möglichkeit bietet, Neues zu erlernen und praktisch auszuprobieren.
Neben dem Schwerpunkt – Ernährung - wurde auch dem Aspekt - Bewegung - eine herausgehobene Bedeutung zugemessen. Hier sind folgende Aktivitäten zu erwähnen:
Das Seniorensportfest wurde 2014 zum 22. Mal durchgeführt.
Die Begegnungsstätte Tollerstr. 5, 13158 Berlin, gründete im Januar 2013 eine Wan-dergruppe. Diese trifft sich einmal monatlich und erwandert unterschiedliche Zielpunkte. Parallel dazu entstand zwischenzeitlich eine weitere Gruppe, die aufgrund von einge-schränkter Kondition und Mobilität mit der erst genannten Gruppe aber nicht Schritt halten kann. Demzufolge lotet sie vor jeder Zielstellung ihr eigenes Leistungs-vermögen und Tempo aus.
Prävention: Alters- und krankheitsbedingte Einschränkungen können dazu führen, dass ältere/alte Menschen einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt sind oder auf bestimmte Formen der Verkehrsteilnahme – etwa das Autofahren verzichten müssen. Mit der Informationsveranstaltung am 26.03. 2014 im Rathaus Pankow – Älter werden – sicher fahren – wurde eine Auftaktveranstaltung zu Neuerungen in der Straßenverkehrsordnung durchgeführt. Drei Folgeveranstaltungen fanden jeweils am 02.04./09.04/ und 16.04. 2014 statt.
Der Fachbereich führte am 20.08.2014 zum Thema – barrierefreie Kommunikation – „Hören Sie gut“? –eine Informationsveranstaltung für Ehrenamtliche des Bereiches Soziales in den Begegnungsstätten und zuwendungsgeförderten Projekten durch.
Der Bedarf an Aufklärung über Vorsorgemaßnahmen und Möglichkeiten zum Ausgleich bestehender Hörminderungen stellte sich als sehr groß heraus, denn das Hörvermögen, die Kommunikationsfähigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter weitgehend erhalten zu können, ist ein Anliegen älterer/alter Menschen.
Kulturelle Teilhabe: Adventsfeier für Seniorinnen und Senioren und Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigung. Die Evangelische Kirchgemeinde Berlin-Karow – das kirchliche Begegnungszentrum Neu-Karow in der Achillesstraße 53, führte in bewährter Weise auch im Jahr 2014 eine gemeinsame vorweihnachtliche Feier durch. Diese Veranstaltung hebt sich von anderen Feiern ab, da sie Raum für –ALLE-, bietet: für Menschen, die in diesem Sozialraum leben, Begegnung mit Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, die Wahrnehmung sozialer Gemeinschaft. So können sie die Bedürfnisse von anderen Menschen, die auf Grund ungleicher Lebensbedingungen, unterschiedlichen Begabungen, sozialer Benachteiligung und Armut ansonsten von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen wären, erleben und teilhaben lassen.
Pflege und Betreuung: Um die Unterstützungsbereitschaft pflegender/betreuender Angehöriger und Ehrenamtlicher zu würdigen und zu stabilisieren, haben sich erstmalig im Jahr 2014 unterschiedliche Träger (Amt für Soziales, VdK, Seniorenstiftung Prenzlauer Berg, QVNIA, St. Elisabeth Diakonie, Pflegestützpunkte Kontaktstelle PflegeEngagement, Domicil) kooperierend damit beschäftigt, ein gemeinsames Programm/ Informationsveranstaltungen für die Zielgruppe zu entwickeln und anzubieten (Siehe Anlage).
Die Pflege durch Angehörige aber auch durch ehrenamtlich Engagierte wird auch künftig auf einem hohen Niveau erforderlich. Demzufolge ist es unumgänglich, diese geleistete Arbeit noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, gesellschaftlich anzuerkennen und fachlich weiter zu entwickeln.
Ressortübergreifende Kooperationen/Projekte Die Bereiche Behindertenbeirat - Seniorenvertretung – Fachamt – Seniorenservice und soziale Angebote stimmten sich dahingehend ab, zukünftig gemeinsam an relevanten Themen zu arbeiten. Die Auftaktsitzung fand am 04.04.2014 in der Begegnungsstätte Am Friedrichshain 15 statt.
In die gesundheits- und sozialpolitischen Zielsetzungen des Bezirksamtes ordnen sich die Modellvorhaben des Qualitätsverbundes Netzwerk im Alter – Pankow e.V. (QVNIA) ein. Anfang 2013 startete das Projekt INDIKA (indikationsspezifische regional koordinierte nachstationäre Langzeitversorgung von Menschen mit Schlaganfall und Menschen mit Demenz nach Schlaganfall in Berlin Pankow). Unter Regie des QVNIA fand im Herbst 2013 die erste „Gesundheits- und Pflegefachkonferenz Schlaganfall Pankow“ statt. Bis zum Ende des Modellprojektes 2016 werden vier weitere Konferenzen folgen, um sicher zu stellen, dass zahlreiche Einrichtungen, Experten sowie Selbsthilfeverbände gemeinsam an der Umsetzung regionaler Gesundheitsziele arbeiten.
Die erste „Gesundheits- und Pflegekonferenz Demenz – Pankow“ fand im Rahmen des Projektes DemNet-D im Herbst 2012 statt. Die Laufzeit des Projektes endet ebenfalls 2016. Auf weiteren Konferenzen verständigen sich Experten darüber, wie die Versorgungssituation von demenzkranken Menschen und ihren Angehörigen im Bezirk verbessert werden kann. Mitarbeiter/innen der Abt. SGS sind in beide Prozesse eingebunden.
Im Rahmen der Beratung der bezirklichen Wirtschaftsförderung wird darauf hingewiesen, dass Einzelhandels-Einrichtungen möglichst auf die Seniorenfreundlichkeit ihrer Angebote achten bzw. wo möglich herstellen.
Im Bucher Bürgerhaus Franz-Schmidt-Str. 8-10 werden durch die verschiedenen Träger Angebote für Senioren und behinderte Menschen vorgehalten.
Im aktuellen Programm des Frühjahrssemesters der Volkshochschule finden sich 9 Angebote speziell für Behinderte, die aber z. T. auch für alle buchbar sind. So steht im Ankündigungstext des sehr beliebten Kurses "Wolkenhände": „Dieser Kurs ist offen für alle Menschen, die einfache Grundübungen aus dem Schatz der chinesischen Bewegungskünste erlernen möchten. Er ist auch geeignet für Erwachsene mit geistigen und/oder körperlichen Beeinträchtigungen sowie alle, die die Vielfalt gemischter Gruppen schätzen.“
Im vorigen Jahr wurden in den drei Kursen zu diesem Thema 31 Teilnehmer/-innen registriert. Weitere Kurse sind: Malen und Zeichnen für Behinderte (Kurse speziell für Schüler/-innen der Panke-Schule - Ganztagsschule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“). Mit viel Elan und Engagement haben diese Schüler/-innen im letzten Jahr eine Ausstellung im Treppenhaus der Lehrstätte Schulstr. 29 zusammengestellt, die bis heute auf viel Interesse und Begeisterung stößt. Außerdem Italienisch kochen (1 Kurs) und Lesen und Schreiben für Lernbehinderte (Alphabetisierung, 4 Kurse).
In den Musikschulstandorten findet vereinzelt Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen statt. Ein behindertengerechter Zugang ist hier allerdings nur sehr eingeschränkt gegeben.
Im Rahmen der Beratung der bezirklichen Wirtschaftsförderung wird weiterhin darauf hingewiesen, dass Geschäftsleute und Gewerbetreibende möglichst auf die Barrierefreiheit ihrer Angebote achten bzw. wo möglich herstellen.
Im Rahmen eines ESF geförderten Projektes mit dem Titel „Wohnen und Leben 50+“ war es möglich, eine Erhebung zu altersgerechten Wohnangeboten für den Bezirk Pankow durchzuführen. Es sollte analysiert werden, inwieweit Wohnungsunternehmen für die Thematik des Wohnens im Alter und oder für neue Wohnkonzepte aufgeschlossen sind und dieses Thema qualitativ bzw. quantitativ in Überlegungen bezüglich der Gestaltung ihres Wohnraumangebotes einbezogen haben oder künftig mit einbeziehen wollen.
Zu wünschen wäre, dass zukünftig mehr barrierefreier Wohnraum entsteht, der dann nicht nur für Seniorinnen und Senioren, sondern für alle Alters- bzw. Bevölkerungsgruppen, geeignet ist. Denn nur so ist ein generationenverbindendes Wohnen und Leben möglich.
Auch die Projektgruppe „Soziale Projekte in Pankow“ (vgl. Drs. VI-812/09) kam zu dem Ergebnis, dass das vorhandene Angebot an seniorengerechten Wohnungen in Pankow noch unzureichend ist. Sie kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass die Möglichkeiten, diesbezüglich auf die Wohnungsunternehmen Einfluss ausüben zu können, gestärkt werden sollten.
Die Pflege in betreuten gemeinschaftlichen Wohnformen ist mit dem am 01. 07. 2010 in Kraft getretenen Wohnteilhabegesetz (WTB), geregelt. Mit dem WTB werden neue Akzente gesetzt. Es soll dazu beitragen, in betreuten gemeinschaftlichen Wohnformen mehr Selbstbestimmung, Teilhabe und Mitgestalten zu ermöglichen. Und eine neue Kultur des Helfens zu etablieren. Bei vielen älteren, pflegebedürftigen oder behinderten Menschen hat sich in den letzten Jahren ein Bewusstseinswandel vollzogen. Neben der Wahrung ihrer Schutzbelange verlangen sie mehr Respekt vor dem Wunsch nach Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. Sie möchten als selbstbewusste Verbraucher/-innen wahrgenommen werden und am gesellschaftlichen Leben aktiv teilnehmen. Eine Heimunterbringung im herkömmlichen Sinne kommt für diese Menschen nur als eine aller letzte Lösung in Betracht.
Erstmals werden über stationäre Einrichtungen hinaus auch betreute Wohngemeinschaften für pflegebedürftige und /oder behinderte Menschen in den Anwendungsbereich einbezogen. Alle betreuten Wohngemeinschaften können nunmehr durch die Berliner Heimaufsicht anlassbezogen überprüft werden. Von dieser Neuregelung und bei begründeten Zweifeln profitiert auch der Bezirk Pankow, denn er verfügt über eine erhebliche Anzahl dieser Wohnstätten.
In den Abschnitten III. und IV. werden die Baumaßnahmen dargestellt, die entweder bereits realisiert wurden oder für den folgenden Berichtszeitraum geplant sind.
Es haben sich im Berichtszeitraum keine veränderten Sachverhalte ergeben.
Nachfolgend sind die angekündigten Maßnahmen der letzten Fortschreibung sowie deren Erfüllungsstand aufgeführt.
Barrierefreiheit
Integration in Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen
Berücksichtigung der Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren
22. Pankower Seniorensportfest: Zum Schwerpunkt der bewegungs- und gesundheitsrelevanten Themen erfolgte am 27.06. 2014 wieder das traditionelle Seniorensportfest auf dem Sportplatz Hansastraße. Damit wurde dem Wunsch der überwiegend älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprochen, sich wieder mehr mit dem Fest identifizieren zu können. In vier Altersklassen haben sich Seniorinnen und Senioren ein Kräftemessen, gegeben. Veranstalter dieses jährlichen Höhepunktes waren das Bezirksamt, die Volkssolidarität e. V. und der Bezirkssportbund, unterstützt von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
Fachtag INKLUSION: Die „inklusive Gesellschaft“ hat Einzug in öffentliche Debatten genommen, es wird über Bildung, Arbeitsmarkt, Barrierefreiheit und Partizipation diskutiert. Intensive Gespräche wurden geführt und (viele) Dinge verändert – und doch gibt es immer noch viele Fragenzeichen. Der 1. Fachtag INKLUSION im Bezirk Pankow - „Inklusion – ein Gewinn für alle“! fand am 13.03. 2014 auf Initiative des Kooperationsgremiums des Bezirks Pankow (Amt für Soziales, Jugendamt, den agierenden Stadtteilzentren dieses Bezirks sowie dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin e. V.) in der Kinder- und Jugendeinrichtung Schabracke in der Pestalozzistr. 8 A, 13187, statt. Mit dem Markt der Möglichkeiten wurde eine Vielzahl an inklusiven Möglichkeiten des Bezirks präsentiert, die sich auf den unterschiedlichsten Ebenen, z. B. in den Bereichen Schule, Begegnungsstätten, Kindertagesstätten, Sportvereinen und im Behindertenbereich selbst, bereits entwickelt und etabliert haben.
Baumaßnahmen im öffentlichen Straßenland
zu entwickeln und anzubieten.
A) Die UN-Behindertenrechtskonvention hat 2008 Inklusion als Menschenrecht für Menschen mit Behinderungen erklärt, das bedeutet, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Das heißt: Menschen mit Behinderungen und / oder Einschränkungen müssen sich nicht mehr integrieren und an die Umwelt anpassen, sondern diese ist von vornherein so ausgestattet, dass alle Menschen gleichberechtigt leben können – egal wie unterschiedlich sie sind.
Das Ideal der Inklusion ist, dass die Unterscheidung „behindert / nichtbehindert“ keine Relevanz mehr hat. Diese Zielstellung kann nur schrittweise erreicht werden.
In einem zweiten Schritt wird dann bei Investitionen der öffentlichen Hand im Bezirk der Inklusion von Beginn an mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Parallel zu den ersten beiden Punkten werden die vorgesehenen Aktivitäten zur Umsetzung der Leitlinien fortgesetzt und die Leitlinien werden schrittweise unter dem Gesichtspunkt der Inklusion überarbeitet. Nach erfolgreicher Umsetzung der obigen Schritte wirken Behindertenbeirat und Bezirksamt gemeinsam auf die privaten Investitionsträger ein, die Inklusion bei ihren Vorhaben zu berücksichtigen.
B) Die Mitglieder im Behindertenbeirat Pankow sind sich der angespannten Arbeitssituation der Mitarbeiter in der Bezirksverwaltung bewusst. Das Gremium bittet die entsprechenden Bereiche der Bezirksverwaltung aber, ihre bestehenden Arbeitsgruppen, Kontakte, Kooperationen etc. zu nutzen, diesen das Anliegen dieses Papieres bekannt zu machen, nahezubringen und Antworten anzuregen (siehe unten III. b-d). Diese sollte von den Akteuren außerhalb der Bezirksverwaltung erstellt und über die jeweilige Fachabteilung zurückgeleitet werden. Auf diese Weise kann das Bezirksamt eine wertvolle Hilfe und Unterstützung bieten um den dargestellten Ansatz umzusetzen, da der Beirat die vielfältigen Kontakte und Kooperationen nicht überblicken und aus eigener Kraft einbeziehen kann.
C) Die bisherige Berichterstattung des Bezirksamtes (BA) ließ Fragen offen, da jede Abteilung nur das beantwortete, was sie als Abteilung aktuell im Berichtszeitraum umgesetzt hat: Bordsteinabsenkungen, Baumaßnahmen, Zugänglichkeit von Kitas, Schulen usw. Das ist verständlich, wenn Zuständigkeit im engeren Sinne als Umsetzung konkreter Einzelmaßnahmen verstanden wird. Die Aufgabe des BA ist aber generell, die Situation im Bezirk in Richtung Inklusion zu beeinflussen, d.h. zu kooperieren mit den vielfältigen Akteuren des Bezirks. Aus Sicht des Behindertenbeirates sollte Teil des Berichtes auch die Berichterstattung über diese Kooperationen sein.
Der Behindertenbeirat regt an, die vielfältigen Zusammenhänge und gegenseitigen Abhängigkeiten im Bezirk in den Blick zu nehmen und mit allen Akteuren zu versuchen, nach und nach daraus eine bezirksbezogene Strategie der Inklusion aufzubauen. Um diesen Ansatz zu erleichtern, schlagen wir vor, die Einzelpunkte unter fünf unter-schiedlichen Aspekten zu reflektieren:
Dem Behindertenbeirat Pankow ist klar, dass damit ein Ansatz gewählt wurde, der mit einigem Aufwand verbunden ist. Wenn wir aber „nur“ die Tagesaufgaben erledigen, stehen alle in der Gefahr, die gesamtgesellschaftlichen Aufgaben aus dem Blick zu verlieren. Wir möchten die Verantwortlichen ermutigen, sich der Aufgabe der Kooperation zu stellen und Schritt für Schritt zu entwickeln, was in einer „Inklusionsstrategie“ des Bezirkes münden könnte.
Als Anregung werden hier einige Punkte zusammengestellt, die bei der Berichterstattung hilfreich sein können:
„Inklusionsorientierte Verwaltung“: Barrierefreiheit: Selbstevaluation jeder Abteilung des Bezirksamtes
„Optimierung der Homepage des Bezirksamtes“: Information: Ergänzung durch aktuelle Berichte, Termine und Tipps vom Behindertenbeauftragten, Zuarbeiten von allen Abteilungen des Bezirksamtes sowie von Freien Trägern, insbesondere von Vertretungen von Menschen mit Behinderungen
„Strategien zur Bewusstseinsbildung und Kommunikation“: Forum Inklusion: Mitglieder, bestehend aus Vertretern von Wohlfahrtsverbänden, Schulen, Volkshochschule, Wirtschaft, Medien, Behindertenbeauftragten, Selbsthilfegruppen, ergänzt durch Einzelpersonen;
Arbeitskreis Bewusstseinsbildung: Entwicklung eines Moduls „Bewusstseinsbildung;
„Barrierefreie Gestaltung der Infrastruktur“
Beratungs- und Koordinierungsstelle im Bezirksamt / Behindertenbeauftragter:
Kindergärten und Krippen:
Regelschulen:
Berufsschulen
Erwachsenenbildung:
Arbeitsplätze:
Zusammenarbeit mit den Betrieben des Bezirks
Berufsausbildung
5. Wohnen und Bauen
Baumaßnahmen:
Barrierefreiheit:
Wohnen:
Partizipative Entwicklung von Angeboten für Alle:
Tourismus:
Regionalentwicklung:
Medizinische Versorgung:
Niedergelassene Ärzte
Kliniken
Selbsthilfegruppen
Barrierefreiheit:
Lebensformen:
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