Drucksache - VI-0401  

 
 
Betreff: Konzept zum Abbau des kumulierten Verlustvortrages
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
   
Drucksache-Art:Vorlage zur BeschlussfassungVorlage zur Beschlussfassung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
12.03.2008 
14. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Vorl. BA zur Beschlussf., 14. Tagung, 12.03.2008

Siehe Anlage

 

Siehe Anlage

Bezirksamt Pankow von Berlin

Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                                     .3. 2008

 

 

 

An die

Bezirksverordnetenversammlung                                                    Drucksache - Nr.:

 

                                                             

 

Vorlage zur Beschlussfassung

für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 12 BezVG

 

 

 

Betr.: Konzept zum Abbau des kumulierten Verlustvortrages

 

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

 

Dem aus der Anlage ersichtlichen Konzept zum Abbau des kumulierten Verlustvortrages des Bezirks Pankow wird zugestimmt.

 

 

Begründung

Der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses hat am 14. November 2007 beschlossen:

 

Für den Bezirk Pankow gilt ab 8.Mai 2008 die vorläufige Haushaltswirtschaft analog Art. 89 Abs. 1 VvB, wenn bis dahin kein vom Bezirk überarbeitetes und von der Senatsverwaltung für Finanzen mitgezeichnetes Konzept zum Abbau seines Defizits vom Abgeordnetenhaus zustimmend zur Kenntnis genommen und die Umsetzung mit der Vorlage eines Ergänzungsplans für beide Jahre dokumentiert wurde.

 

Zur Abwendung der vorläufigen Haushaltswirtschaft hat das Bezirksamt mit der Senatsverwaltung für Finanzen ein Konzept zum Abbau des kumulierten Verlustvortrages ausgehandelt. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei der Verzicht auf neue Investitionen in den Jahren 2010 und 2011. Dies ist bei der nächsten bezirklichen Anmeldung zur Investitionsplanung 2009 bis 2013, die von der BVV zu beschließen ist, zu berücksichtigen.

 

 


Haushaltsmäßige Auswirkungen

 

Mit der Umsetzung des Konzeptes zum Abbau des kumulierten Verlustvortrages soll dieser bis zum Jahr 2011 von 30,162 Mio Euro auf 4,767 Mio Euro abgesenkt werden.

 

 

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

 

Keine

 

 

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

 

Keine

 

 

Kinder- und Familienverträglichkeit

 

Keine Auswirkungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Matthias Köhne                                                                                            

Bezirksbürgermeister                                                                                  

 


Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                                    .3. 2008

Abt. Finanzen, Personal und Umwelt         
BzBm

 

 

 

Konzept zum Abbau des kumulierten Verlustvortrages des Bezirks Pankow

 

 

 

 

I.      Ausgangslage

 

Der abzubauende kumulierte Verlustvortrag beläuft sich mit Stand 31.12. 2006 auf 30,162 Mio €.

 

Die Entwicklung seit 2001 stellt sich wie folgt dar:

 

 

 

  davon:

   - in T€ -

Haushaltsjahr

kumulierter Verlustvortrag

isoliertes Ergebnis

Vortrag aus Vorjahren

2001

1.522

 

 

2002

-27.239

-28.761

1.522

2003

-24.991

2.248

-27.239

2004

-29.074

-4.083

-24.991

2005

-27.253

1.821

-29.074

2006

-30.162

-2.909

-27.253

 

 

II. Maßnahmen zum Abbau des kumulierten Verlustvortrages

 

Für den Abbau des Verlustvortrages werden in den Jahren 2008 bis 2011 folgende Maßnahmen im Bezirkshaushaltsplan Pankow umgesetzt:

 

1.      Die pauschale Zuweisung für Investitionsmaßnahmen wird weiterhin nur noch für bereits begonnene Baumaßnahmen in Anspruch genommen.

Für 2008 und 2009 sind dadurch bereits 3,11 Mio € bzw. 3,728 Mio € zum Defizitabbau bereitgestellt worden und im beschlossenen Haushaltsplan entsprechend berücksichtigt worden.
Für 2010 werden 5,581 Mio € und für 2011 6,976 Mio € zur Konsolidierung vorgesehen.

 

2.      Erlöse aus Grundstücksverkäufen werden vollständig zum Defizitabbau verwendet, wobei von einer regelmäßigen Erlösbeteiligung in Höhe von 2 Mio € jährlich ausgegangen wird.

 


Unter der Voraussetzung, dass keine weiteren defizitären Jahresabschlüsse erfolgen, sowie bei Berücksichtigung der unter 1. und 2. genannten Maßnahmen stellt sich der Verlauf des Abbaus bis zum Ende der Legislaturperiode wie folgt dar:

 

 

 

2007

2008

2009

2010

2011

 

 

T€

T€

T€

T€

T€

Defizite

Kumulierter Verlustvortrag am 1.1.

30.162

30.162

27.052

21.324

13.743

 

Maßnahmen zum Abbau des kumulierten Verlustvortrages:

 

 

 

 

 

 

Investitionen

 

-3.110

-3.728

-5.581

-6.976

 

Erlöse aus Grundstücksverkäufen

 

 

-2.000

-2.000

-2.000

Einsparung pro Jahr

 

-3.110

-5.728

-7.581

-8.976

Defizit gesamt mit Konsolidierung am 31.12.

30.162

27.052

21.324

13.743

4.767

 

 

III. Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Defizite

 

a) Bisher eingeleitete Maßnahmen zum Defizitabbau

 

Um weitere Defizite zu vermeiden, hat das Bezirksamt das Ergebnis für 2006 analysiert und entsprechende Konsequenzen gezogen.

 

·        Zu den bereits mit der Planaufstellung 2006/2007 vorgenommenen Personaleinsparungen in Höhe von 8,7 Mio € wurden in der Haushaltsdurchführung 2007 weitere Stellen im Gegenwert von 5,1 Mio € eingespart. Diese zusätzliche Einsparung wird sich aufgrund der Versetzungstermine zum ZeP in 2007 jedoch nur anteilig auswirken.
Der Bezirk hat zwar in beiden Jahren insgesamt ZeP-Optionen in Höhe von ca. 5,4 Mio € nicht genutzt. Es wurden jedoch darüber hinaus Einsparungen in etwa gleicher Höhe erzielt, indem freie bzw. freiwerdende Stellen sowie Stellen von Dienstkräften, die direkt in die ARGE umgesetzt wurden, nicht mehr besetzt wurden. Der Bezirk ließ sich davon leiten, dass die Zielstellung einer nachhaltigen Einsparung von Stellen (Personalmitteln) in den kommenden Jahren auf diesem Wege ebenso erreicht wird, auch wenn sie nicht nur durch die direkte Versetzung von Dienstkräften zum ZeP erfolgt.
Darüber hinaus wurde, wie in den Vorjahren, eine Stellen- und Mittelsperre für Personalausgaben verfügt.

 

·          Zur Senkung der Infrastrukturkosten wurden als Konsequenz aus dem Personalabbau der letzten Jahre und der Entwicklung der Zielgruppen für die Nutzung bezirklicher Einrichtungen verstärkt Objekte abgemietet bzw. an den Liegenschaftsfonds übergeben, und es wurden angebotene Leistungen in andere Objekte verlagert. So wurden in den Jahren 2006/2007 folgende Objekte aufgegeben:




Abgabe Objekte 2006/2007

bw Kosten

buw Kosten

 

jährlicher Durchschnitt aus

den Jahren 2004 bis 2006

Berliner Str.15-17

27.590,34

27.390,95

Dietzgenstr. 3-5

14.709,79

45.537,73

Prenzlauer Allee 90

188.954,46

400,08

Summe Abgänge BDG

231.254,58

73.328,76

Berliner Str.66

302.188,98

191.038,43

Schillerstr. 49-50

131.350,33

63.618,11

Bizetstr. 64

180.187,99

181.020,85

Falkenberger Str. 31

210.193,31

217.290,93

Driesener Str. 22

52.889,60

494.809,54

Schullandheime Stolzenhagen und Klein Wall

205.749,86

149.850,92

Summe Abgänge Schulen

1.082.560,07

1.297.628,77

Alt-Buch 64-66, Beratungsstelle

44.861,39

19.972,03

Summe Abgänge Jugend

44.861,39

19.972,03

Bibliothek Berliner Str. 26

20.152,53

10.418,80

Kultureinrichtung Schönfließer Str. 7

192.524,07

502.142,85

Mime-Centrum Schönhauser Allee 73

53.995,03

174,38

Summe Abgänge Kultur

266.671,62

512.736,03

Bezirk gesamt

1.625.347,67

1.903.665,58

 

Die eingesparten buw-Kosten führen zu einer strukturellen Verbesserung zukünftiger Haushaltsergebnisse.

Gleiches gilt für die Reduzierung bei den Betriebskosten. Dieser Entlastungseffekt wird jedoch durch die erheblichen Preissteigerungen reduziert, auch wenn dem mit der Basiskorrektur 2006 und der Erhöhung des Plafonds ab 2008 bereits Rechnung getragen wurde.

 

 

Trotz der eingeleiteten Maßnahmen ist aufgrund der nahezu gleichen Haushaltsansätze der Jahre 2006 und 2007 für 2007 mit einem ähnlichen Defizit wie 2006 zu rechnen, zumal durch eine gerichtliche Entscheidung der Bezirkshaushalt mit weiteren 2,057 Mio € belastet wird (vgl. rote Nummer 0229).

 

 

b) Ab 2008 geplante Maßnahmen

 

·          Die zusätzlich in 2007 erfolgte Senkung der Personalausgaben von 5,1 Mio € wirkt nachhaltig und dann in voller Höhe ab dem Haushaltsjahr 2008. Die Personaluntergrenze wird somit in 2008 bereits in dieser Höhe unterschritten.

Für 2009 besteht das Ziel, zur Auflösung pauschaler Minderausgaben bei den Personalausgaben weitere Einsparungen in Höhe von 3,3 Mio € (ca. 100 Stellen) zu erbringen.



Die Entwicklung der Stellen und Personalmittel seit 2006 zeigt folgende Übersicht:

 

 

Ist 2006

zum 31.12.

Vorl. Ist 2007 zum 31.12.

Plan 2008

Plan 2009

Stellen/Bpos.

2.699

2.446

2.443

2.322

Personalmittel HGr. 4 in T€

98.948

91.439

89.988

86.756

 

 

·          Zur weiteren Senkung der Infrastrukturkosten wurde die Aufgabe weiterer bezirklicher Einrichtungen ab 2008 bereits beschlossen bzw. ist vorgesehen:

Abgabe Objekte ab 2008

bw Kosten

buw Kosten

 

jährlicher Durchschnitt aus

den Jahren 2004 bis 2006

Storkower Straße 139c

172.884,28

128.084,73

Heinersdorfer Str. 44

17.756,70

19.430,41

Pasewalker Str. 64

29.190,04

49.100,08

Danziger Str. 81

351.044,59

860,58

Breite Str. 32

45.616,31

40.178,59

Summe Abgänge BDG

616.491,92

237.654,39

Parkstr. 15

49.316,32

46.021,72

Gürtelstr. 16

151.128,61

173.818,70

Conrad-Blenkle-Str. 52

100.766,50

200.387,20

Bernkasteler Str. 78

162.431,00

255.341,73

Summe Abgänge Schulen

463.642,43

675.569,35

Kulturhaus Berliner Allee 125

94.391,78

128.337,93

Kulturhaus Breite Str. 43

40.847,65

55.590,75

MS Falkenberger Str. 183

20.513,66

30.944,21

MS Pappelallee 41b

64.859,98

73.552,51

Summe Abgänge Kultur

220.613,07

288.425,40

JFE Parkstr. 16

12.407,59

17.909,56

Storkower Straße 56

48.622,38

17.352,80

Summe Abgänge Jugend

61.029,97

35.262,36

Sportplatz Pfeilstr. 3-8

13.864,48

4.446,54

Summe Abgänge Sport

13.864,48

4.446,54

Bezirk gesamt

1.375.641,88

1.241.358,04


Dies führt bei den budgetwirksamen als auch bei den budgetunwirksamen Kosten zu einer nachhaltigen Entlastung sowohl bei den Ergebnissen der Kosten- und Leistungsrechnung als auch im kameralen Haushalt.

Die Entwicklung der Bauwerte 1913 der bezirklichen Einrichtungen im Fachvermögen (ohne Kitas) als Grundlage der Anlagenbuchung zeigt folgende Übersicht:

2004

2005

2006

2007

2008

47.439.900

45.909.800

43.820.800

42.565.200

41.394.291

 

 

·          Für 2008 und 2009 wurden die Transferausgaben im wesentlichen in Höhe der Zumessung eingestellt. Im Nachschaubericht wird dem Bezirk Pankow bestätigt, dass die Zumessung mit einem Volumen von ca. 430,0 Mio € bis auf lediglich 0,8 Mio € (vor allem bei den Hilfen in besonderen Lebenslagen) eingehalten wurde. Da nach Einschätzung der Senatsverwaltung für Finanzen eine Zuweisungsunterschreitung dann kein Haushaltsrisiko darstellt, wenn die bezirksindividuellen Stückkosten unterhalb des jeweiligen Zuweisungspreises liegen, wurde im Nachschaubericht lediglich eine Unterausstattung von 241 T€ für 2008 und 254 T€ in 2009 festgestellt. Diese wird in der Haushaltsdurchführung vom Bezirk bereinigt.

 

Die genannten Einsparungen werden sich unmittelbar auf das Haushaltsergebnis 2008/09 auswirken. Die Höhe der strukturellen Auswirkung auf die darauf folgenden Haushaltsjahre kann noch nicht sicher eingeschätzt werden, da sie auch vom Umfang der Kostenoptimierungen der übrigen Bezirke und der daraus resultierenden Folgen für die Budgetberechnung abhängig sind. Zur Vermeidung weiterer zusätzlicher Defizite aber auch zur Verbesserung des Produktsummenbudgets wird das Bezirksamt deshalb:

 

·        die abgesenkten Ansätze für Personalausgaben in 2008 und 2009 nicht überziehen,

·        die Nutzung seiner Immobilien weiter regelmäßig in Frage stellen,

·        Gebäude, von denen bekannt ist, dass eine bezirkliche Nutzung in den nächsten drei Jahren entfällt, schnellst möglich an den Liegenschaftsfonds abgeben,

·        die monatliche kamerale Analyse der Einnahmen und Ausgaben fortführen und das Controlling zu den Ergebnissen der Kosten- und Leistungsrechnung unterjährig engmaschiger gestalten. Bei absehbar sich verschlechternden Ergebnissen bzw. neu auftretenden Risiken werden durch das Bezirksamt zeitnah gegensteuernde Maßnahmen ergriffen. Das einzuführende Controlling wird mit der Senatsverwaltung für Finanzen abgestimmt. Über die Ergebnisse wird der Bezirk der Senatsverwaltung für Finanzen quartalsweise berichten.

·        Mit der zu erwartenden Fortschreibung der Globalsummen 2009 auf Basis der KLR-Daten 2007 und dem ggf. aufzustellenden Ergänzungsplan besteht das ambitionierte Ziel, weiterhin einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen und die Konsolidierungsauflagen zu erfüllen. Bisher bereits bekannten Risiken – so wird eine erhebliche Umverteilung von Mitteln aufgrund der Neuberechnung der VbL-Sanierungsgelder erwartet – ist durch geeignete Maßnahmen gegenzusteuern.

 

Das im Konzept vorgesehene Gesamtkonsolidierungsziel muss in dem vorgesehenen Zeitraum bis 2011 erreicht werden. Soweit die im Konsolidierungskonzept dargestellten Jahresziele zum Defizitabbau im Einzelfall nicht erreicht werden, erhöht sich der zu konsolidierende Betrag im nächsten aufzustellenden Haushaltsplan.

 

 

IV. Auswirkungen auf den Haushaltsplan 2008/09

 

Für die Umsetzung dieses Konzeptes zum Abbau des Defizits kann auf einen Ergänzungsplan verzichtet werden, da die Maßnahmen für 2008 und 2009 bereits mit dem Beschluss über den Haushalt realisiert wurden. Die zusätzlichen Mittel für den Bezirk, die aus der für 2008 beschlossene Umverteilung der Mittel für die Hilfen zur Erziehung resultieren (Auflagenbeschluss Nr. 23 c) des Abgeordnetenhauses zum Haushalt 2008/2009), wurden dem Jugendamt bereits in voller Höhe für diese Fallgruppe zur Verfügung gestellt.

 

Der in 2008 noch aufzulösende Betrag in Höhe von 486.000 € ergibt sich vor allem aus der mit dem Nachschaubericht bereits korrigierten Unterveranschlagung bei Kapitel 3960, Titel 63603 (Ersatz von Verwaltungsausgaben an die Arbeitsgemeinschaft), wodurch die pauschalen Minderausgaben im Kapitel 5950 in gleichem Umfang angepasst wurden. Zum Ausgleich werden folgende Beträge gesperrt:

 

3911/63635   sonstige Krankenhilfeleistungen                                                     -   36.000 €

3983/63615   nichtstationäre Krankenhilfe (zentrale Aufgabe)                - 450.000 €

 

Die Aufhebung der Sperre ist nur mit Zustimmung der Senatsverwaltung für Finanzen möglich.

 

Die Umsetzung 2009 erfolgt im Zusammenhang mit der erwarteten Fortschreibung der Globalsummen 2009.

 

 

 
 

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