Drucksache - VI-0325  

 
 
Betreff: Aufsuchenden Kinderschutz verstärken - Ausweitung der präventiven herausreichenden Elternarbeit
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der CDUBezirksamt
   
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme § 13 BezVG /SB
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
21.11.2007 
11. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Kinder- und Jugendhilfeausschuss Vorberatung
11.12.2007 
öffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Ausschuss für Gesundheit, Arbeit und Soziales Vorberatung
11.12.2007 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Arbeit und Soziales mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
06.02.2008 
13. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
30.04.2008 
15. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin vertagt   
28.05.2008 
Fortführung der 15. öffentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Drs 0235, Antrag Fraktion CDU, 11. BVV am 21.11.2007
BE Aussch. GesArbSoz, 13. Tagung, 06.02.2008
VzK 13, SB, 15. Tagung, 30.04.2008

Das Bezirksamt wird ersucht, bis Februar 2008 zu berichten, welche Auswirkungen der gezielte zusätzliche Einsatz von 200

Siehe Anlage

 

Hier soll untersucht und dargestellt werden, wie und ob der Einsatz von zusätzlichen 200

Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                                      .04.2008

 

 

An die

Bezirksverordnetenversammlung                                                    Drucksache-Nr.:

                                                                                                            in Erledigung der

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Drucksache Nr.: VI-0325

 

 

Vorlage zur Kenntnisnahme

für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

 

 

Schlussbericht

 

Aufsuchenden Kinderschutz verstärken – Ausweitung der präventiven herausreichenden Elternarbeit

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

In Erledigung der in der 13. Sitzung am 06.02.2008 angenommenen Empfehlung der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: VI-0325

 

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, bis April 2008 zu berichten, welche Auswirkungen der gezielte Einsatz von zusätzlichen finanziellen Mitteln auf die aufsuchende Familienhilfe und in Folge auf die Hilfen zur Erziehung insgesamt hätte.

 

Dabei ist insbesondere zu erläutern, welche Wechselwirkungen dies auf Folgemaßnahmen der Hilfen zur Erziehung haben könnte und welchen Einfluss eine solche Maßnahme perspektivisch auf die Kosten und das Budget der Produkte des Produktbereiches 116 "Familienunterstützende Hilfen" hat.

 

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:

 

 

Fachlicher Einstieg:

 

Der Produktbereich 116 umfasst die gesamten Familienunterstützenden Hilfen des Jugendamtes, auch z. B. das Führen von Vormundschaften und Beistandschaften.

Es ist grundsätzlich schwer einzuschätzen, inwieweit ein (wo auch immer) gezielter Einsatz finanzieller Mittel direkt Einfluss auf die Nachfrage von Familienunterstützenden Hilfen hat.

Zur Wirksamkeit z. B. Erzieherischer Hilfen gibt es zahlreiche Veröffentlichungen. Alle kommen zu dem Ergebnis, dass sich an eine Hilfe zur Erziehung (HzE) für Eltern und junge Menschen zahllose, oft auch unausgesprochene oder widersprüchliche Erwartungen richten. Je nach Blickwinkel haben die beteiligten Erziehungsberechtigten, die Kinder und Jugendlichen, die politischen Instanzen unserer Gesellschaft, die Bevölkerung, die Fachöffentlichkeit, die freien Träger der Jugendhilfe und natürlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bezirklichen Jugendämter eine völlig andere Sicht auf die Möglichkeiten und Grenzen der Leistungen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz. Immer wieder stellt man fest, dass der Leistungscharakter dieses Gesetzes mit den daraus folgenden zeitgerechten Standards für Umfang und Qualität der Hilfeangebote angesichts der "leeren Kassen" leichthin zur Disposition gestellt wird, Wirksamkeit und Erfolge bezweifelt werden, vorgefasste Meinungen den Blick auf die Wirklichkeit verstellen.

 

Um jedoch Kinder wirkungsvoll und präventiv vor Vernachlässigung und Misshandlungen zu schützen, werden aktuell bundesweit Frühwarnsysteme und frühe Hilfen für Eltern entwickelt mit einem einheitlichen verbindlichen Indikatorenmodell, das dem frühzeitigen Erkennen von Gefährdungsrisiken dient. Insbesondere Konzepte für die Zusammenarbeit von Entbindungskliniken, Hebammen, Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD), Regionaler Sozialpädagogischer Dienst (RSD) des Jugendamtes und niedergelassenen Kinderärzten sollen als stabile Netze für Familien und Kinder dienen.

Um neben den bestehenden Hilfeangeboten auf spezielle Problemlagen reagieren zu können, wurde z. B. in Berlin auf Landesebene das Projekt „Aufsuchende Elternhilfe - präventiver Kinderschutz vor und nach der Geburt“ gestartet, von dem der Bezirk Pankow profitiert.

Für die Durchführung der gesundheitsbezogenen Hausbesuche durch die bezirklichen KJGD und der dabei zu vermittelnden Hilfeangebote sind berlinweit einheitliche Standards und Fachkriterien erarbeitet worden. Im Bezirk Pankow gibt es im KJGD eine Zielvereinbarung zu den sogenannten Ersthausbesuchen bei Neugeborenen vom 17.10.2007.

Im April 2008 startet der „JA BITTE-Bogen“ eine Aktion der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, als Teil des Konzeptes für ein Netzwerk Kinderschutz. Hier sind die bezirklichen KJGD derzeit federführend. Zielgruppe sind Schwangere und ihre Familien.

 

Konkrete Vorschläge:

 

Personelle Unterstützung des bezirklichen KJGD

Dadurch könnte

·       die Umsetzung der Zielvereinbarung zu Ersthausbesuchen bei Neugeborenen unterstützt werden und ggf. die Zahl der Hausbesuche erhöht werden.

Durch Ersthausbesuche werden Familien rechtzeitig erreicht und bestehende präventive Hilfsangebote können frühzeitig nahe gebracht werden.

Gleichzeitig wird eine positive Erfahrung mit (behördlicher) Beratung und Unterstützung ermöglicht.

·       die federführende Umsetzung der „JA BITTE“ – Bogen – Aktion unterstützt werden.

Hier könnte der Aufbau eines bezirklichen Netzwerk an Frühen Hilfen unterstützt werden. Es könnte der zu erarbeitende Reader zu aktuellen Angeboten im Bezirk zusammengestellt werden und die geplanten „Runden Tische“ mit den am Projekt beteiligten Frauenärzten, Hebammen, Krankenhäusern und Beratungsstellen des Bezirkes nachhaltig organisiert werden.

Durch zusätzliche finanzielle Mittel der im Bezirk bestehenden Projekte für junge Eltern

wie

·       „wellcome- Praktische Hilfe für Familien nach der Geburt“ des Freien Trägers           Stützrad e.V. mit Standort im Prenzlauer Berg

·       das bestehende präventive Angebote des Jugendamtes im Rahmen HzE nach § 31  KJHG „Familiengruppenhilfe“ umgesetzt durch den Freien Trägers „SEH - stern“.
Dieses Angebot erreicht derzeit  70 Kinder am Standort Alt-Weißensee und Karow  mit einer finanziellen Deckelung von 200 000 EUR.

·       Elternkurse von Freien Trägern der Jugendhilfe wie „Tripple P“ oder „Starke   Eltern, starke Kinder“

·       Angebote von niedergelassenen Hebammen als frühe Hilfe für werdende Mütter und Väter

 

könnten deutlich mehr Familien erreicht, frühzeitig unterstützt und spätere intensive Hilfeleistungen vermieden bzw. gemindert werden. Darüber hinaus könnte der Bedarf für weitere Projekte als frühe Hilfe für Familien gedeckt werden.

 

Wir bitten, die Drucksache als erledigt zu betrachten.

 

 

Haushaltsmäßige Auswirkungen

 

keine

 

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

 

keine

 

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

 

siehe Anlage

 

Kinder- und Familienverträglichkeit

 

Durch einen verbesserten Kinderschutz soll die Situation von Kindern und Jugendlichen und deren Familien nicht nur verbessert werden, sondern auch ein sicheres Aufwachsen junger Menschen unterstützen und absichern helfen.

 

 

 

 

 

Matthias Köhne                                                                     Christine Keil            

Bezirksbürgermeister                                                           Bezirksstadträtin für

                                                                                                Jugend und Immobilien

 

 

 


Auswirkungen von Bezirksamtbeschlüssen auf eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Lokalen Agenda 21

 

Nachhaltigkeitskriterium

keine Auswirkungen

positive Auswirkungen

negative Auswirkungen

Bemerkungen

 

 

quantitativ

qualitativ

quantitativ

qualitativ

 

1. Fläche

    - Versiegelungsgrad

X

 

 

 

 

 

2.  Wasser

     - Wasserverbrauch

X

 

 

 

 

 

3.  Energie

     - Energieverbrauch

     - Anteil erneuerbarer Energie

X

 

 

 

 

 

4.  Abfall

     - Hausmüllaufkommen
     - Gewerbeabfallaufkommen

X

 

 

 

 

 

5.  Verkehr

    - Verringerung des Individual-

       verkehrs

    - Anteil verkehrsberuhigter

       Zonen

    - Busspuren

    - Straßenbahnvorrang-
      schaltungen

    - Radwege

X

 

 

 

 

 

6.  Immissionen

     - Schadstoffe
     - Lärm

X

 

 

 

 

 

7.  Einschränkung von Fauna
     und Flora

X

 

 

 

 

 

8.  Bildungsangebot

 

 

X

 

 

 

9.  Kulturangebot

X

 

 

 

 

 

10. Freizeitangebot

 

X

X

 

 

 

11. Partizipation in Entschei-
      dungsprozessen

X

 

 

 

 

 

12. Arbeitslosenquote

X

 

 

 

 

 

13. Ausbildungsplätze

X

 

 

 

 

 

14. Betriebsansiedlungen

X

 

 

 

 

 

15. wirtschaftl. Diversifizierung
      nach Branchen

X

 

 

 

 

 

Entsprechende Auswirkungen sind lediglich anzukreuzen.

 

 
 

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