Auszug - Situation wohnungsloser Frauen in Pankow zugesagt: Frau Buhrke-Schruppe, Gruppenleiterin im Sozialamt Pankow angefragt: Herr Triebel, Obdachlosenheim für Frauen und Kinder in der Blankenburger Chaussee 31 (VITA domus - Karow)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Gender Mainstreaming, Bürgerbeteiligung, Verwaltungsmodernisierung
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Gender Mainstreaming, Bürgerbeteiligung, Verwaltungsmodernisierung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 11.04.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:20 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Situation wohnungsloser Frauen in Pankow

ste:  Herr Triebel und  Frau Wilkendorf, Obdachlosenheim für Frauen

und Kinder  von  VITA domus- Karow sowie Frau Buhrke-Schruppe, Gruppenleiterin im Sozialamt Pankow.

Herr Triebel stellte die Einrichtung vor. Die PPP wird dem Protokoll beigefügt.

Die Einrichtung verfügt über 68 Betten, teils Einzel, teils Doppel- und teils Mehrbettzimmer; sie ist barrierefrei. Ggw. leben in der Unterkunft 47 Frauen und 21 Kinder im Alter von 0 bis 8 Jahren, davon 3 Schulkinder.  Ein großes Problem ist die Bereitstellung von Kita-Plätzen. Für die Kinder stehen zwar ein Spielplatz und div. Spielmöglichkeiten zur Verfügung, aber keine Betreuung. Sie wird meist für einen kürzeren Zeitraum genutzt. Allerdings ist zu beobachten, dass afrikanische Frauen große Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt haben und daher bis zu einem Jahr bleiben.

Die Einrichtung bietet den Frauen Beschäftigungsmöglichkeiten gegen eine geringe Vergütung.

 

Die Berliner Unterbringungsleitstelle BUL verteilt berlinweit die Suchenden in die Einrichtungen. Täglich melden die Einrichtung offene Plätze, die dann auch zeitnah täglich vergeben  werden. Eine Warteliste gibt es im Heim selbst nicht.

 

VITA domus- Karow gehört zum „Verein r Integrative Therapeutische Angebote VITA e. V. Berlin“. Die Finanzierung erfolgt über die Tagessätze: € 22 für Doppel, € 35 für Einzelzimmer; diese Kosten werden von den Jobcentern oder von den Bezirksämtern übernommen; je nachdem, wer das Zimmer bucht.

VITA DOMUS hilft bei der Wohnungssuche, indem sie z.B. mit Hausverwaltungen reden, und soweit möglich versuchen sie auch weitere Hilfsangebote zu vermitteln bzw. helfen etwa bei Antragstellung. Es gibt eine Zusammenarbeit mit der „Beratungsstelle BerTa für Frauen in und um Buch“ .

 

Die Frauen kommen meist nicht "direkt von der Straße“ in die Einrichtung. Oftmals folgt die Einweisung nach einem Krankenhausaufenthalt bzw. unmittelbar nach der Wohnungs-umung. Einige der Frauen haben Gewalterfahrungen und bzw. psychische Erkrankungen.

 

Oftmals wissen Frauen gar nicht, dass es solche Einrichtungen gibt, und das, obwohl viele der Frauen auch einen Betreuer haben.

Frau Gerstenberger ergänzt, dass wohnungslose und obdachlose Personen häufig nicht mehr in der Lage seien, in geschlossenen umen zu verweilen.

 

Eine Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben der Frauen erfolgt kaum, obwohl sie alle einen Berlinpass besitzen. Es ist oftmals schwierig, die Frauen zum Verlassen der Einrichtung zu bewegen. Teilweise wollen die Frauen auch keinerlei Sozialkontakt.

 

Frau Buhrke-Schurppe informierte, dass das Angebot für Obdachlose auf dem Markt teilweise nicht seriös ist. Daher ist sie froh, dass mit der Unterkunft in der Storkower Straße eine neue Einrichtung in Pankow zur Verfügung steht, die ggw. noch vorwiegend von Pankow belegt wird.

Sie übergibt eine Übersicht über die Zahl der Obdachlosen Menschen in der Zuständigkeit des Sozialamtes Pankow. Die Zahl der obdachlosen Menschen mit deutschem Pass bleibt seit Jahren gleich. In den letzten Jahren ist allerdings die Zahl der Menschen mit ausländischem Pass drastisch gestiegen.

 

In der Diskussion wurde deutlich, dass die derzeitige Bearbeitungsdauer der Wohnberechtigungsscheine (z.Z. 10 Wochen) durch das  Wohnungsamt ein unhaltbarer Zustand ist. Sehr oft passiert es, dass selbst bei erfolgreicher Wohnungssuche auf Grund des fehlenden WBS die Wohnung letztendlich nicht angemietet werden können  und sich die betroffenen Frauen in einem Kreislauf befinden. Frau Pfaff wird sich erneut mit einer KA an das Bezirksamt wenden. Das Thema wird in der Sitzung am 02. Mai 2018 erneut aufgerufen.

 


 
 

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