Die Straße 46 im Ortsteil Blankenburg, 13129 Berlin, wird im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am Samstag, dem 12. November 2016 um 14 Uhr vom Bezirksamt Pankow in „Marie-Grünberg-Straße“ benannt. Den Benennungsakt nimmt der stellvertretende Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste, Jens-Holger Kirchner (Bü90/Grüne), vor. Das Projekt geht zurück auf eine Initiative Blankenburger Bürgerinnen und Bürger am Runden Tisch Blankenburg im Oktober 2014 und einer Gedenkveranstaltung der ev. Kirchengemeinde für Marie Grünberg im Mai 2015. Der Runde Tisch Blankenburg ist eine Arbeitsgemeinschaft von Blankenburger Initiativen, sozialen Einrichtungen und engagierten Bürgern. Die im Zuge des Antragsverfahrens an die Bezirksverordnetenversammlung Pankow hervorgetretenen unterschiedlichen Interessen konnten vor Ort gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern am Runden Tisch diskutiert und geklärt werden.
Marie Grünberg, geb. am 21.01.1903, gest. am 27.10.1986, versteckte in ihrem kleinen hölzernen Gartenhaus in der benachbarten Ziegelstraße 30, unter unvorstellbaren Bedingungen erfolgreich zwei Jahre lang vier „Illegale“ vor der Verfolgung der Nazis und rettete ihnen damit das Leben. Gelegentlich beherbergte sie auch ihren Neffen, Heinz Abrahamsohn, der heute unter dem Namen Zvi Aviram in Raʿanana (Israel) lebt. Am 16. Februar 1984 erkannte Yad Vashem Marie Grünberg als „Gerechte unter den Völkern“ an. Yad Vashem wurde 1953 als ein Zentrum für Dokumentation, Erforschung, Pädagogik und Gedenken an den Holocaust gegründet. Marie Grünberg geriet trotzdem fast in Vergessenheit. Mit der Benennung der Straße 46 soll ein Zeichen später Anerkennung für den Mut und die Menschlichkeit Marie Grünbergs im Widerstand gegen den Nationalsozialismus gesetzt werden und die Erinnerung an diesen historischen Ort in Blankenburg wach gehalten werden. Zudem möchte der Bezirk
Pankow auf das couragierte Verhalten einiger Weniger hinweisen, welche sich der national-sozialistischen Rassen- und Verfolgungspolitik unter Gefährdung des eigenen Lebens widersetzten.
Aus Anlass der Straßenbenennung kommt Zvi Aviram als Ehrengast nach Berlin. Die feierliche Straßenbenennung ist der Höhepunkt einer Veranstaltungsreihe im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus. Diese wird in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand / Stille Helden und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg Schlesische Oberlausitz realisiert, unterstützt durch den Bezirk Pankow, den Runden Tisch Blankenburg, engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine. Zvi Aviram wird über das Schicksal seiner Familie, sein Überleben im Untergrund und insbesondere seine Erinnerungen an Marie Grünberg sprechen. Weitere Veranstaltungen und Informationen unter: www.annefrank.de .
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Feierliche Benennung in "Marie-Grünberg-Straße" am 12.11.2016
Pressemitteilung vom 03.11.2016
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