Drucksache - 0303/XX  

 
 
Betreff: Konzept für einen verträglichen Tourismus
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:LINKEBzBm/Fin
Verfasser:1. Fuhrmann, Marlis
2. Beitritt: Grüne
Hikel, Martin
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme - SB
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Vorberatung
20.09.2017 
10. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen Vorberatung
12.10.2017 
10. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen vertagt   
09.11.2017 
12. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen vertagt   
12.04.2018 
17. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung
25.04.2018 
18. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Kenntnisnahme
27.08.2020 
49. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin vertagt   
23.09.2020 
50. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin vertagt   
03.11.2020 
51. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag
Anlagen:
Antrag
Antrag Beitritt
Antrag überwiesen StadtWohn
Ausschuss vertagt
Ausschuss vertagt 2
Ausschuss Beschluss
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme - SB
Vorlage zur Kenntnisnahme - SB vertagt 1
Vorlage zur Kenntnisnahme - SB vertagt 2
Schlussbericht

Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme des Antrages in folgender Fassung:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

r Neukölln ist von der Verwaltung in Abstimmung mit dem Land Berlin ein Konzept für einen verträglichen Tourismus zu erstellen oder zu beauftragen.

Dieses soll unter Partizipation der Neuköllner BürgerInnen erarbeitet werden.

 

Begründung: Der Tourismus hat sich in Nordneukölln rasant entwickelt. In Reuter- u. Schillerkiez sind die Auswirkungen vom Positiven ins Negative umgeschlagen. Große Hotelbauten sind in der Planung. Für eine geordnete Entwicklung erscheint deshalb ein Tourismuskonzept notwendig. Im Auftrag der Stadtentwicklung soll in einem Gutachten untersucht werden wieviel Tourismus und welcher für Neukölln künftig wünschenswert wäre. Dabei sind die NeuköllnerInnen partizipativ zu beteiligen um ihre Interessen, Sorgen und Ideen angemessen zu berücksichtigen.

 

-Schlussbericht-

 

Das Bezirksamt hat im Rahmen des besonderen touristischen Projektes "Authentisches Neukölln" die tourismus plan B GmbH und ein Team der CIMA Beratung + Management GmbH im August 2018 mit der Erstellung eines Tourismuskonzeptes r den Bezirk Neukölln beauftragt. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

 

Durch das im April 2019 vorgelegte Konzept ist der Wirtschaftsfaktor Tourismus in maßgeblichen Dimensionen für den Bezirk stärker qualifizierbar. Für Neukölln werden relevante touristische Themenfelder aufgeschlüsselt, gezielte Handlungsoptionen zur zukünftigen Angebotssteuerung sowie zur Zielgruppenspezifik und Stadtverträglichkeit bis 2030 aufgezeigt.

 

Die Konzepterarbeitung erfolgte unter partizipativer Einbindung unter anderem von Bürgerinnen und Bürgern und weiteren relevanten Akteuren. Es wurden Expertinnen- und Experteninterviews, Fokusgruppeninterviews sowie zwei Workshops durchgeführt. Da sich das Konzept inhaltlich eng an das Berliner Tourismuskonzept „12 mal Berlin | er | Leben Konzept für einen stadtverträglichen und nachhaltigen Berlin-Tourismus 2018+“ anlehnt, wurden sowohl die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie visitBerlin in die Erarbeitung einbezogen.

 

Die Ergebnisse:

Die zunehmende touristische Aufmerksamkeit insbesondere für Nord-Neukölln spiegelt sich in steigenden Übernachtungszahlen (2018 rund 900.000 Übernachtungen), einer Vielzahl internationaler Besucherinnen und Besucher in den Kiezen und einer vermehrten medialen Berichterstattung über Neukölln als hippen, kreativen Bezirk von Berlin auch in der internationalen Presse wider.

 

Der Bezirk Neukölln ist sehr gut in das überörtliche Verkehrsnetz der Metropolregion eingebunden und kann von Besucherinnen und Besuchern sowohl aus dem Umland als auch aus anderen Berliner Bezirken bequem mit dem Pkw sowie mit U- und S-Bahnen erreicht werden. Allerdings konzentriert sich ein Großteil der Nahverkehrsinfrastruktur auf das urban geprägte Nord-Neukölln, während die südlichen Ortsteile Britz, Gropiusstadt, Buckow und Rudow nur mit einer U-Bahnlinie und Buslinien erreicht werden können.

 

Das Verkehrsnetz bildet Ansätze zur Verknüpfung einzelner touristischer Anziehungspunkte nicht nur innerhalb Neuköllns, sondern auch mit Nachbarbezirken und dem Umland. Allerdings sind in den südlichen Neuköllner Ortsteilen nicht alle touristischen Ziele direkt mit U- und S-Bahnen oder über touristische Radrouten zu erreichen, weshalb bei einzelnen Zielen Lösungen für eine attraktive Anbindung und Vernetzung gefunden werden müssen.

 

Auch wenn ihnen innerbezirklich eine wichtige Rolle zukommt, sind die hiesigen Beherbergungsbetriebe für die Gesamtentwicklung des Tourismus in Neukölln von eher geringer Bedeutung. Im innerstädtischen Vergleich liegt der Bezirk Neukölln bei den Zahlen der gewerblichen Beherbergung beim Bezirksvergleich im Mittelfeld. Angebot und Nachfrage konzentrieren sich jedoch räumlich stark auf den nördlichen Bereich.

 

So unterschiedlich die Ortsteile sind, so unterschiedlich ist auch ihre touristische Bedeutung für den Bezirk. Der Ortsteil Neukölln wird von Gästen aufgrund seiner urbanen Struktur mit Gastronomie, kleinen speziellen Geschäften und Angeboten wie Ausstellungen und Veranstaltungen aufgesucht, speziell im Reuter- und Schillerkiez, der Sonnenallee aber auch im Richardkiez oder rund um den Körnerpark. Der Bereich der Karl-Marx-Straße spricht mit seiner Cityfunktion und den vielfältigen Kultur- und Freizeitangeboten Besucherinnen und Besucher aus ganz Berlin und den Umlandgemeinden an. Der historische Kern von Rixdorf, die Neorenaissance-Anlage von Schloss und Gutshof Britz, der Britzer Garten sowie die Hufeisensiedlung sind Angebote, die von Besuchern mit besonderem Interesse an Geschichte oder Baukultur bzw. von Zweit- und Drittbesuchern aufgesucht werden. Die Ortsteile Buckow und Rudow haben außer ihrer Naherholungsqualitäten bisher kaum eine touristische Relevanz.

 

Von den zahlreichen Parks und Grünanlagen in Neukölln sind lediglich das Tempelhofer Feld und der Britzer Garten von überörtlicher Bedeutung für ein breites Publikum. Die zahlreichen kleineren Parks, Gärten und Grünzüge sind eher im Zusammenhang mit angrenzenden Attraktionen interessant.

 

Die lebendige Kunst- und Kulturszene Neuköllns wird auch in dem vielfältigen Angebot von Galerien und Ausstellungen deutlich, die aber noch zu vereinzelt in ihrer Angebotsstruktur bestehen. Nur durch Vernetzung und Events wie bei Galeriewalks, dem Festival „48 h“, der Vergabe des Neuköllner Kunstpreises werden die Angebote einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.

 

In dem dynamischen Umfeld Nord-Neuköllns fungiert das KINDL-Gelände als öffentlichkeitswirksamer Ort und Multiplikator für die Kunst- und Kreativszene des gesamten Bezirks. Die Nutzung und Bedeutung des Areals wird weiter steigen.

 

Mit dem vorhandenen Angebot an Bühnen mit Musikveranstaltungen sowie der Theater- und Kinolandschaft und sonstigen Veranstaltungen werden in Neukölln über das gesamte Jahr kulturelle Anlässe für verschiedenste Zielgruppen geboten: z. B. Stars in Concert des Estrel mit 5,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer pro Jahr; Kulturangebote in Form von lokalen Musikveranstaltungen, wie sie die Kulturstiftung Schloss Britz und die Musikschule Paul-Hindemith bieten: u.a. Sommeroper, Jazzfest, Country- und Folkfestival. Touristisch bedeutsam sind diese Events jedoch eher nur bei einem musikalisch und kulturell interessierten Nischenpublikum in Berlin und dem Umland.

 

Die Neuköllner Oper und der Heimathafen Neukölln besitzen noch keinen dem hochwertigen Programm angemessenen Bekanntheitsgrad über die Bezirksgrenze hinaus, da sie selbst kein touristisches Marketing betreiben und auch auf Landesebene nicht herausgehoben vermarktet werden.

 

Im Bezirk Neukölln lassen sich einige Veranstaltungshöhepunkte und Events zu den Themen Interkulturalität, Kunst & Kultur, Musik, Kreativszene ausmachen, die für sich genommen touristische Anziehungskraft ausüben, aber bisher kaum überregional mit Neukölln in Verbindung gebracht werden.

 

Im Bericht „Status quo und Perspektiven des stadtverträglichen Tourismus in Neukölln“ wurden durch die Auftragnehmer Be- und Überlastungserscheinungen dargestellt. Der Terminus Stadtverträglichkeit und entsprechende Handlungsmöglichkeiten werden anhand von Problemlagen und der Gebietsspezifik in Nord-Neukölln vertieft. Denn die räumliche Nähe zu den zentralen, stark touristisch geprägten Bezirken (Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte) und die sehr gute verkehrliche Erreichbarkeit tragen zusätzlich dazu bei, dass viele Neukölln-Besucherinnen und Besucher zuerst die nördlichen Kieze aufsuchen.

 

Die vorhandene touristische Nutzung Nord-Neuköllns mit seinen Kneipen, Geschäften, Cafés, Clubs, Veranstaltungen und zahlreichen Airbnb-Unterkünften führt zunehmend zu Konflikten mit der Wohnbevölkerung. Laut AirDNA wurden in Neukölln im Jahr 2018 2.078 Airbnb-Einheiten angeboten, mit deutlichem Schwerpunkt in den Kiezen Nord-Neuköllns. Dies entspricht ca. 12,4 % aller in Berlin angebotenen Einheiten.

 

Die Probleme lassen sich in folgende Felder gruppieren: Nächtlicher Lärm durch Partygäste/Störung der Nachtruhe, Müll und Verschmutzung des öffentlichen Raums, Behinderung des Fußverkehrs durch Sondernutzungen im öffentlichen Raum, Verdrängung der Gebietsversorgung durch touristisch ausgerichtete Gastronomie, Verdrängung von Wohnraum durch touristische Unterkünfte, Verlust der Identität und Nachbarschaft. Belastungserscheinungen durch eine touristische Frequentierung treten in allen Kiezen Nord-Neuköllns auf. Dies aber in unterschiedlicher Intensität und Ballung, der Reuterkiez ist am stärksten betroffen. Einige der Problemfelder, wie nächtlicher Lärm oder Müll und Verschmutzung des öffentlichen Raumes, lassen sich nicht allein auf den Tourismus zurückführen, sondern sind als klassische Symptome wachsender urbaner Räume zu werten.

 

Neben der Analyse und Darstellung weiterer tourismusrelevanter Themenfelder und Highlights für Neukölln wie z. B. Baukultur (Hufeisensiedlung) wurden im Tourismuskonzept auch Optionen bezirksübergreifender Zusammenarbeit geprüft. Bietet sich mit Treptow-Köpenick eine Zusammenarbeit zum Thema Industriekultur an, werden zum Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg Kooperationsschwerpunkte im Bereich Kunst- und Kreativszene sowie speziell im Bereich des stadtverträglichen Tourismus benannt. Weitergehend ist dies ein Schwerpunktthema für alle Innenstadtbezirke, daher nimmt dieses Thema im landesweiten Tourismuskonzept „2018+“ eine zentrale Stellung ein und muss in der Begleitung von Lösungsansätzen und -umsetzungen sowie in der Begleitung von Prozessen nachhaltige Unterstützung von der Landesebene erhalten.

 

Wichtige Instrumente zur Stärkung von Stadtverträglichkeit können durch Beteiligungsinstrumente wie den Tourismusbeirat erreicht werden. Für Berlin ist außerdem die Gründung eines Bürgerinnen- und Bürgerbeirates zum Berlin-Tourismus vorgesehen. Im Neuköllner Tourismusbeirat wird vor allem der Austausch zwischen den unterschiedlichen Akteursgruppen im Mittelpunkt stehen, um im Sinne der Stadtverträglichkeit ein Gleichgewicht zwischen unterschiedlichen Interessenlagen zu erreichen.

 

Das Tourismuskonzept fasst abschließend die Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen der touristischen Ausrichtung und Perspektiven Neuköllns in einer SWOT-Analyse zusammen:

 

Die SWOT-Analyse betont, dass

 

-       gezielt Angebotsschwerpunkte für Neukölln aufgebaut werden sollen,

 

-       sich abseits der weitgehend standardisierten und damit vorhersehbaren Stadtlandschaft Berlins in Neukölln zahlreiche individuelle Nischen wie architektonische Kleinode finden, die es als authentische Teile des städtischen Lebens zu entdecken gilt,

 

-       im Süden des Bezirks keine touristisch erlebbaren Strukturen gesehen werden, sondern nur besondere solitäre Orte, die derzeit noch für sich stehen,

 

-       es muss stärker gelingen, die Bekanntheit von Neuköllner Veranstaltungen zu steigern und deren Besonderheiten für die passenden Zielgruppen,

 

-       auch eine fehlende Breite qualitativ höherwertiger Angebote insbesondere im Bereich Gastronomie und Beherbergung konstatiert wird und

 

-       die auch schon historisch belegbare Multinationalität Neuköllns als Alleinstellungsmerkmal viel stärker touristisch in Wert gesetzt werden kann.

 

Die Destination Neukölln steht insgesamt für: Vielfalt, Kreativität, Nachhaltigkeit Die Neuköllner Mischung“. Ein wichtiger Aspekt dieser „Neuköllner Mischung“ ist die Internationalität und Interkulturalität, die Neukölln noch vor allen anderen Berliner Stadtbezirken auszeichnet. Auch in Zukunft soll der Bezirk als herausragendes Beispiel des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher kultureller oder religiöser Prägung und Identität stehen. Weltoffenheit im Sinne eines konfliktarmen Miteinanders ist eines der Kernmerkmale Neuköllns.

 

In Anbetracht des Themenangebots in Neukölln ergeben sich zwei Zielgruppen, die für einen nachhaltigen und stadtverträglichen Tourismus stärker angesprochen werden sollten: Urban Professionals und Traditionell-Bürgerliche, die stärker auf Qualitätstourismus setzen.

 

Angemahnt werden fehlende dauerhafte Finanz- und Managementressourcen, um das Konzept mit seinen diversen Themenschwerpunkten und wegweisenden Maßnahmen, die für Neukölln relevant sind, in der vorgeschlagenen Größenordnung in die Umsetzung zu führen. Um die Vision der verträglichen und nachhaltigen Weiterentwicklung der lebendigen Stadtquartiere, der Kulturszene sowie der Highlights des Bezirks zu verwirklichen, die Teil der touristischen Destination Neukölln sind, ist Vernetzung unabdingbar: Vernetzung der Akteure, aber auch Vernetzung, Erhalt und Aufbau von Angeboten. Die im Tourismuskonzept erarbeitete Vision „Neukölln 2030“ kann nur dann realisiert werden, wenn die öffentlichen und privatwirtschaftlichen Akteure die ihnen obliegenden Aufgaben und Zuständigkeiten eigenverantwortlich und selbstbewusst ausgestalten.

 

Unter Marketinggesichtspunkten wird die Schaffung von drei Erlebniswelten vorgeschlagen, durch die im Einzelnen Leitthemen Neuköllns transportiert werden können: Urbanes Leben, Stadtoasen und Meltingpot.

 

Das Konzept empfiehlt als übergreifendes Partizipationsformat die Einrichtung eines Tourismusbeirates, der sich beratend mit der Steuerung des Tourismus in Neukölln befasst. Am 9. März 2020 wurde die Einberufung des Neuköllner Tourismusbeirates von der BVV (1429/XX) beschlossen. Bei der Festlegung der Themen für den Tourismusbeirat werden die Vorbereitungen aus den durchgeführten anwohnerzentrierten Beteiligungsformaten im Reuterkiez (Nov 2019/Jan 2020) eine wichtige inhaltliche Grundlage bilden.

 

Schlüsselprojekte und -orte, die weitere besondere strategische Entwicklung verdienen, werden benannt: Schloss & Gutshof Britz, Hufeisensiedlung, hochwertige Kultur- und Kunstangebote Neuköllns abseits des Mainstreams, Stadtverträglichkeit gestalten, Klärung der Zukunft touristischer Informationsvermittlung.

 

Die Behandlung weiterer Handlungsfelder, die in Zusammenhang mit dem zukünftigen Neuköllner Tourismusmanagement stehen, werden im Konzept mit Maßnahmen und Prioritäten versehen: Profilierung und Vermarktung der Kultur-Leuchttürme, Schaffung und Bündelung von Themenrouten, Sensibilisierung der Gäste für Rücksichtnahme und Achtsamkeit, Qualitätssteigerung der Angebote durch stadtverträgliche Entwicklung.

 

Folgende Ziele sind für die künftige Entwicklung des Tourismus in Neukölln richtungsweisend:

 

-       Insgesamt ist die Stadtverträglichkeit ein wichtiger Aspekt bei allen touristischen Handlungsfeldern in Neukölln. Sämtliche zukünftige Maßnahmen sind daher stets auf ihre Stadtverträglichkeit zu hinterfragen. Die Vielfalt an Menschen und Strukturen gilt es zu erhalten, um die Lebensqualität und Funktionalität der einzelnen Stadtquartiere als lebendige Kieze zu sichern.

 

-       Tourismus ist ein integrativer Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung des Bezirks Neukölln und fördert einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

 

-       Nachhaltiger und damit stadtverträglicher Tourismus steht im Einklang mit den Interessen der Bewohnerinnen und Bewohnern. Dies trägt zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der kleinteiligen und vielfältigen Mischung innerhalb der individuellen Kieze bei.

 

-       Durch die verstetigte Einbindung von touristischen Partnern und die Integration der Leistungsträger in die Tourismusarbeit sollen alle vom Tourismus profitieren können (wirtschaftlich, aber auch bezüglich Aufenthalts- und Lebensqualität).

 

-       Durch die kontinuierliche, qualitative Weiterentwicklung der Angebote profiliert sich Neukölln als Hotspot für hochwertige Kultur.

 

-       Die Highlights im Süden Neuköllns werden gestärkt und tragen durch neue Angebote und ihre bessere Vernetzung zur Entzerrung der Tourismusströme in die Fläche bei.

 

-       Der Bezirk Neukölln spricht durch sein vielfältiges Angebot themen-feldübergreifend unterschiedliche Zielgruppen an.

 

Themen, die auch von der Landesebene verstärkt aufgegriffen werden und gemeinsam mit den Bezirken bearbeitet werden: Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit; Dialogorientierung und Partizipation, Stärkung des Qualitätstourismus, Bildung von Themenrouten, Auswirkungen nach Eröffnung des BER.

 

Die bezirkliche Wirtschaftsförderung wird das Tourismuskonzept in Zusammenarbeit mit den jeweils weiteren verantwortlichen Fachressorts des Bezirksamtes in die Umsetzung führen.

 

Das Bezirksamt sieht den Beschluss der BVV damit als erledigt an.

 

Berlin-Neukölln, den 03.08.2020

 

 

 

Martin Hikel

Bezirksbürgermeister

 
 

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