Auszug - Vorstellung des Unternehmens Jacobs Douwe Egberts DE GmbH Präsentation Herr Andreas Zeitlhofer, Direktor Werk Berlin, und Herr Peter Dormann, Manager Werksrundgang in zwei Gruppen Bitte beachten Sie die untenstehenden Hinweise!   

 
 
20. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 13.11.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 20:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Jacobs Douwe Egberts DE GmbH
Ort: Nobelstraße 1, 12057 Berlin
 
Beschluss


durch Herrn Andreas Zeitlhofer, Werksleiter JDE Berlin, und Herrn Peter Dormann, Manager Business Development & Engeneering (mit anschließendem Werksrundgang)

 

In Sachen Kaffeeproduktion hat sich Neukölln bereits einen Namen gemacht. Mit Jacobs, Tchibo, Dallmayr und der Deutschen Extrakt Kaffee GmbH (DEK) sind vier bekannte Kaffeehersteller hier nagesiedelt. Insgesamt mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in diesen vier Produktionsstätten beschäftigt.

 

Jacobs Douwe Egberts (JDE) verfügt weltweit über 25 Werke, davon 16 in Europa. Die größte Anlage befindet sich in Brasilien, danach folgt das Traditionswerk am Britzer Verbindungskanal. Seit 1961 hat Jacobs seinen Standort an der Chris-Gueffroy-Allee, im Industriegebiet Südring. Zur klassischen Produktionspalette gehört der vakuumverpackte Filterkaffee „Krönung“. 2004 startete hier die Herstellung der verschiedenen Tassimo-Produkte – aktuell kommen 80 Prozent aller Tassimo-Produkte aus Neukölln.

 

Der Umfang der Erwerbsarbeit beträgt 384 Vollzeitäquivalente – rund 2/3 fallen direkt in der Herstellung der Tassimo-Produkte an. Die Filterkaffe-Produktion läuft dagegen weitgehend automatisiert. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten beträgt 43 Jahre. 82 Prozent der Mitarbeiter sind männlich, 18 Prozent weiblich. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt 12,5 Jahre.

 

Das Leitungsteam besteht aus dem Werksleiter und 10 Fachbereichsleitern. Das Durchschnittsalter beträgt hier 45 Jahre; 28 Prozent der leitenden Angestellten sind weiblich, 72 Prozent männlich. Die Spanne der Unternehmenszugehörigkeit reicht im Leitungsbereich von 1 Monat bis 30 Jahre – das ergibt somit eine durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 9 Jahren.

 

Um den Mitarbeiternachwuchs zu sichern, wird im Bereich Industriemechanik sowie Elektronik ausgebildet. Ähnlich wie andere Unternehmen hat jedoch auch JDE Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden. Insgesamt stehen pro Jahr vier bis fünf Ausbildungsplätze zur Verfügung, werden jedoch – vor allem im Elektronikbereich – nicht vollständig besetzt. Deshalb wurde vor 1,5 Jahren der Ausbildungsbereich modifiziert, um mehr Anreiz für potentielle Kandidaten zu bieten. Hinsichtlich der Bewerbersuche gab es Empfehlungen des Ausschusses zu bestehenden Ausbildungs-Netzwerken und zu Aktionstagen, wie z. B. „Tag des offenen Unternehmens“ in Neukölln.

 

Neben der Nachwuchsförderung wird auch die Mitarbeiterbindung sehr ernst genommen. Prämien und betriebliche Weiterbildungsangebote gibt es bereits. In Überlegung ist derzeit, eine betriebseigene Kindertagesstätte einzurichten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Wiedereinstieg nach der Familiengründung zu erleichtern.

 

Zu den Besonderheiten des Neuköllner Standortes gehört ein direkter Gleisanschluss. Seit 1993 setzt JDE einen Kaffee-Logistikzug ein, um den notwendigen Transport auf der Straße zu minimieren. Noch heute transportieren pro Woche zwei bis drei Züge Kaffee in das Neuköllner Röstkaffeewerk.

 

JDE verfügt über eine betriebliche Nachhaltigkeitsstrategie zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks. Eine generell faire und nachhaltige Produktion kann dennoch aktuell nicht umgesetzt werden. Hier hat das Neuköllner Werk nur begrenzt Einfluss. Vergleicht man die beiden Produktlinien, so steht dem hohen Verpackungs- und Logistikaufwand in der Herstellung der Tassimo-Kapseln ein wesentlich höherer Energieverbrauch beim Endverbraucher im Bereich Filterkaffee gegenüber. Geplant sei aber, die Tassimo bis 2025 auf recycelbare oder kompostierbare Kapseln umzustellen. Ziel ist, so entsprechende Zertifizierungen zu erhalten.

 

Zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen wurden zusätzliche Filter eingebaut. Durch eine sogenannte „Bio-Wäsche“ der Luft werden die Geruchspartikel des Röstvorgangs weitestgehend herausgefiltert. Der früher so charakteristische Röstgeruch am Standort ist damit kaum noch vorhanden.

 

Zur Bewertung „Zusammenarbeit mit dem Bezirk und unterstützende Maßnahmen“ verweist Herr Zeitlhofer auf die sehr gute Zusammenarbeit mit Berlin-Partner und der IBB bei einer gerade erstellten Marktstudie für das Werk. Auch die Initiative 4.0 Industrie bietet innovative Netzwerkarbeit, beispielsweise mit dem Fraunhofer Institut und der HTW.

 

Bei dem anschließenden Werksrundgang besichtigen die Ausschussmitglieder und Gäste die einzelnen Bereiche mit den Produktionsanlagen.


 
 

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