Auszug - Erfahrungsberichte der Patientenfürsprecherinnen  

 
 
9. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 29.05.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Puschkin-Zimmer, 1. Etage, Raum A105
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Herr Lüdecke begrüßt die Patientenfürsprecherinnen und bittet diese die wichtigsten Punkte aus ihren Jahresberichten 2017 vorzustellen. Die vollständigen Berichte wurden im Vorfeld aus dem Büro der Bezirksverordnetenversammlung an die Ausschussmitglieder versendet.

 

Eingangs betont Frau Kaletsch (Patientenfürsprecherin im Ida-Wolff-Krankenhaus) die äußerst gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Ida-Wolf-Krankenhaus. Anschließend erläutert Frau Kaletsch ihren Erfahrungsbericht für das Jahr 2017, in dem insgesamt lediglich zwölf Beschwerden vorlagen. Frau Hall-Freiwald bittet um kurze Erläuterung, was sich hinter der Beschwerde „Problem bei der Medikamentenversorgung“ verbirgt. Hierzu führt Frau Kaletsch aus, dass ein Bein nicht fachgerecht gewickelt wurde und die Medikamente eines Diabetikers nicht richtig zugereicht wurden. Es wurde jedoch auch in diesem Fall sofort Abhilfe seitens des Krankenhauspersonals geschaffen.

 

Weiter führt Frau Kaletsch aus, dass derzeit geklärt wird, wie sie einen Internetzugang für ihre Tätigkeit erhalten kann.

 

Anschließend begrüßt Herr Lüdecke Frau Heidenreich, die noch einmal für alle Anwesenden ihren jährlichen Erfahrungsbericht für das Jahr 2017 zusammenfasst und deutlich macht, dass die Beschwerdegründe im Wesentlichen unverändert sind. Auf Nachfrage von Herrn Hecht macht Frau Heidenreich deutlich, dass die vorhandenen Räumlichkeiten nach wie vor ein großes Problem darstellen, da es teilweise zu Überbelegungen kommt und kaum Rückzugsmöglichkeiten für die Patientinnen und Patienten vorhanden sind. Sie hofft, dass dieses Problem mit dem geplanten Neubau und der Sanierung des Krankenhauses gelöst wird. Des Weiteren informiert sie darüber, dass es seit kurzer Zeit Workshops für das Klinikpersonal gibt, um im Umgang mit den Patientinnen und Patienten zu schulen. In diesem Zusammenhang soll auch ein „Freundlichkeits-Kompass“ entwickelt werden.

 

Herr Koglin bittet um eine Einschätzung der Anzahl der Beschwerden. Hierzu macht Frau Heidenreich deutlich, dass die geschilderten Probleme auch für sie persönlich allgegenwärtig sind. Sie wurde selbst Zeugin von Fixierungen, erlebt selbst in Teilen unfreundliches Klinikpersonal und auch die desolate Raumsituation beobachtet sie häufig persönlich. Hinsichtlich der Beschwerdeanzahl geht sie von einer hohen Dunkelziffer aus, da sich viele Patientinnen und Patienten nicht trauen, sich zu beschweren.

 

Auf Nachfrage von Frau Dr. Nadrowski erklärt Frau Heidenreich, dass der Austausch mit der Chefärztin und den Oberärzten sehr gut ist und es bei Beschwerden umgehend Gespräche und auch Rückmeldungen zu den Lösungsansätzen gibt.

 

Frau Künning bittet um Mitteilung in welcher Form die Fixierungen stattfinden. Hierzu informiert Frau Heidenreich, dass soweit sie dies beobachten konnte, die Fixierungen in den Zimmern erfolgen und eine Sitzwache vor Ort ist. In dieser Angelegenheit gab es auch im vergangenen Berichtsjahr keine Beschwerden mehr, die an sie herangetragen wurden.

 

Nachdem keine Fragen mehr an Frau Heidenreich vorliegen, begrüßt Herr Lüdecke die Patientenfürsprecherin Frau Schuhmann. Diese merkt zunächst an, dass sich die Beschwerdesituation in Bereich der Somatik im Vivantes Klinikum Neukölln im vergangenen Jahr nicht verändert hat. Sie hat in ihrem Bericht für das Jahr 2017 jedoch einen Schwerpunkt auf die Situation demenzerkrankter Patientinnen und Patienten gelegt. Die Beschwerdeanzahl bewertet sie als die Spitze des Eisbergs, da auch sie den Eindruck hat, zahlreiche Patientinnen und Patienten scheuen sich davor, sich zu beschweren. Anschließend stellt Frau Schuhmann die wesentlichen Inhalte ihres Erfahrungsberichts vor.

 

Auf Nachfrage von Frau Hall-Freiwald informiert Frau Schuhmann darüber, dass zwischenzeitlich eine Gesprächsebene mit den Verantwortlichen vor Ort gefunden werden konnte, um Lösungsansätze bei konkreten Beschwerden zu besprechen. Frau Schuhmann erhält inzwischen auch für die Zeit ihrer Sprechstunden einen Laptop. Die Nutzung erweist sich jedoch mit Blick auf die Benutzerwechsel und den Zugriff auf das Internet als äußerst unkomfortabel.

 

Frau Dr. Nadrowski ist interessiert an der Zusammenarbeit mit der Klinikleitung. Hierzu macht Frau Schuhmann deutlich, dass es sich hierbei um ein sehr komplexes Thema handelt, da es in der Praxis eher selten zu einem direkten Austausch mit der Leitung des Hauses kommt. Wenn der Kontakt erforderlich ist, sind die Verantwortlichen jedoch ansprechbar. Mit dem Pflegedirektor findet hingegen mehrfach im Jahr ein konstruktiver und wertschätzender Austausch statt.

 

Auf Nachfrage von Frau Gebhardt erläutert Frau Schuhmann, dass der Sozialdienst überlastet ist und daher die Standards im Rahmen des Entlassungsmanagements aus ihrer Sicht nicht eingehalten werden. So ist der Sozialdienst häufig nur sehr schwer erreichbar und hat aufgrund der Überlastung oft zu wenig Zeit für die erforderlichen Beratungsgespräche mit den Patientinnen und Patienten.

 

Herr Dr. Klopp erinnert daran, dass das Entlassungsmanagement gesetzlich vorgeschrieben ist und bittet um Mitteilung, ob die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben kontrolliert wird. Seitens Frau Schuhmann kann nicht beurteilt werden, ob die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben stattfindet.

 

Da im Anschluss an die Berichterstattung persönliche Erfahrungen im Zusammenhang mit der Versorgung durch das Klinikum Neukölln erläutert werden, macht Herr BzStR Liecke deutlich, dass er seit vielen Jahren in einem guten Kontakt zur Geschäftsführung der Klinik steht und er die Aussage, es würde in Vivantes Klinikum Neukölln keine fachliche Expertise geben, schlichtweg als unzutreffend bezeichnet. Er erinnert in diesem Zusammenhang auch noch einmal an die intensiven Bemühungen in den vergangenen Jahren, den Neubau und die Sanierung des Gebäudekomplexes voranzutreiben. Er steht in einem regelmäßigen Austausch mit der Geschäftsführung, die bestätigt hat, dass die Planungen für den neuen Anbau auf Hochtouren laufen. In dem neuen Gebäudekomplex werden eine größere Rettungsstelle, ein neuer OP-Bereich mit einer Intensivstation und zusätzlichen Bettenstationen errichtet. Auf diesem neuen Komplex befindet sich auch der Hubschrauberlandeplatz. Durch die neuen Bettenstationen können dann nach und nach Stationen in den bisher bestehenden Gebäudeteilen freigezogen werden, um diese zu sanieren. Zwischenzeitlich soll auf dem Gelände neben der Psychiatrie ein Fertigbau aufgestellt werden, damit Stationen ausgelagert werden können, um den Brandschutz zu gewährleisten.

 

BzStR Liecke macht deutlich, dass er irritiert darüber ist, dass im Rahmen der Abfrage nach gewünschten Themen keinerlei Rückmeldung gekommen ist, so dass die Sitzung kürzlich abgesagt wurde. Er wird einen neuen Termin durch sein Büro koordinieren lassen, um die Berichte der Patientenfürsprecherinnen und die vorgetragenen Beschwerden in der heutigen Ausschusssitzung mit der Geschäftsführung des Vivantes Klinikums Neukölln zu erörtern.

 

Nachdem keine weiteren Fragen an die Patientenfürsprecherinnen vorliegen, bedankt sich Herr Lüdecke bei ihnen für die interessante und ausführliche Berichterstattung und schließt diesen Tagesordnungspunkt.


 
 

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