Auszug - Bericht über die Arbeit des Notdienstes für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V., A.I.D Neukölln in der Morusstr. 16a, Herr Freese (Einrichtungsleitung) und Frau Matthiesen (Regional- und Fachbereichsleiterin)   

 
 
9. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 29.05.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Puschkin-Zimmer, 1. Etage, Raum A105
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Anlässlich dieses Tagesordnungspunktes begrüßt Herr Lüdecke Frau Matthiesen und Herrn Freese.

 

Einleitend informiert Frau Matthiesen vom Träger Notdienst für Suchtmittelgefährdete und –abhängige Berlin e.V. allgemein über den Träger. Der Notdienst Berlin e.V. wurde 1984 gegründet und wendet sich an Menschen mit Suchtproblemen. Die Mehrzahl der Klientinnen und Klienten ist von illegalen Substanzen abhängig. Die meist jahrelange Drogenabhängigkeit führt auch oft zu Schulden, Wohnungslosigkeit und familiärer Isolation. Daher wird ein Katalog aus verschiedenen Maßnahmen, die eine langfristige und nachhaltige Hilfe sicherstellen sollen, angeboten. Es werden bedarfsgerechte und individuelle Hilfen entwickelt. Dies beinhaltet auch verschiedene Gruppenangebote zur Konsumreduktion und tagesgestaltende Angebote. Kooperationen zu externen Diensten, z.B. Rechts- und Schuldnerberatung ergänzen das Angebot. Ein weiterer wichtiger Baustein des Angebots ist die Ambulanz für Integrierte Drogenhilfe. Zusätzlich bietet der Träger Betreutes Wohnen für die Klientinnen und Klienten an.

 

Der Sachbericht für das Jahr 2016 kann auf der Internetseite des Trägers unter http://www.drogennotdienst.org/ueber-uns/organisation/ aufgerufen werden.

 

Das A.I.D. – Konstrukt gibt es seit 1996 und ist in Neukölln seit 2000 ansässig. An dieser Stelle übergibt Frau Matthiesen an Herrn Freese von der A.I.D. in der Morusstraße 16 a. Herr Freese informiert zunächst darüber, dass es sich bei der A.I.D. Berlin um ein Kooperationsprojekt zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und dem Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. handelt. Es werden Substitutions- und Entzugsbehandlungen, medizinische Versorgung und psychosoziale Betreuung für opiatabhängige Menschen unter einem Dach angeboten. Behandlungs- und Betreuungskosten werden von der Krankenversicherung bzw. von der Eingliederungshilfe des Sozialhilfeträgers übernommen.

 

Hinsichtlich des psychosozialen Beratungsangebotes gibt es ein standardisiertes Verfahren, dass sich im Wesentlichen in die folgenden fünf Hilfebereiche unterteilt:

 

  • Selbstversorgung: Unterstützung im Bereich der Ernährung, Hygiene, bei Verschuldung und Wohnungslosigkeit

 

  • Tagesgestaltung: Entfaltung persönlicher Interessen und Hobbies, Freizeitgestaltung,  Führung eines geregelten Tagesablauf

 

  • Persönliche und soziale Beziehungen: Erweiterung sozialer Kompetenzen

 

  • Beschäftigung/Arbeit/Ausbildung: Unterstützung bei der Ausübung sinnstiftender Tätigkeiten, bei der beruflichen Orientierung und der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit

 

  • Sucht/Beikonsum: Unterstützung bei der Stabilisierung der Substitutionsbehandlung, Reduzierung des Beikonsums

 

Auf Nachfrage informieren Frau Matthiesen und Herr Freese darüber, dass der Anteil der Klientinnen und Klienten aus Süd-Ost-Europa in der jüngsten Vergangenheit angestiegen ist und die Verantwortlichen vor Ort vor neue Herausforderungen stellt, die es zu bewältigen gilt.

 

Auf Nachfrage von Frau Künning macht Herr Freese noch einmal deutlich, dass die Chancen für ihre Klientinnen und Klienten Wohnraum zu finden sehr gering sind. Es gibt auch immer wieder die Situation, dass Menschen nicht aus dem betreuten Wohnen entlassen werden können, da keine Wohnung gefunden werden konnte. Frau Matthiesen unterstreicht diese Problematik. Gleiches gilt für das Finden sinnstiftender Beschäftigungsmöglichkeiten für die Klientinnen und Klienten. Des Weiteren gelangen die Ambulanzen auch mit ihren Räumlichkeiten an die Grenzen. In diesem Zusammenhang bedankt sich Frau Matthiesen noch einmal ausdrücklich für die große Unterstützung von Herrn BzStR Liecke bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten, nachdem in 2016 der Mietvertrag für die Ambulanzräume in der Karl-Marx-Straße gekündigt wurden. Herr Freese macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass es bisher keinerlei Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner rund um den neuen Standort gegeben hat. Es besteht auch ein guter Kontakt zu den Verantwortlichen der Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH.

 

Anschließend wird vereinbart die geplante Präsentation als Anlage zum Protokoll zu nehmen (siehe Anlage 1). Herr Lüdecke bedankt sich für die umfangreiche Berichterstattung und beendet diesen Tagesordnungspunkt.


 
 

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