Auszug - Gespräch mit Schulleiter der Heinrich-Mann-Schule, Rudolf Kemmer   

 
 
46. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 18.11.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Heinrich-Mann-Schule
Ort: Gerlinger Straße 22, 12353 Berlin
 
Beschluss

Herr Kemmer verteilt den Flyer der Heinrich-Mann-Schule an alles Anwesenden und stellt die Schule anhand dessen kurz vor

Herr Kemmer verteilt den Flyer der Heinrich-Mann-Schule an alles Anwesenden und stellt die Schule anhand dessen kurz vor.

 

Herr Kemmer erläutert die Umstellung der 7. Klassen. In der Regel ist dieser Jahrgang dreizügig, wurde aber mit vier Klassen und weniger Schüler*innen eingerichtet (jeweils max. 18 Schüler*innen). Weiterhin wurden Schulplätze für Umsteiger*innen, die das Probejahr am Gymnasium nicht bestanden haben und in die ISS wechseln, eingerichtet. Diese werden bei Bedarf auf die vierzügige 8. Klassenstufe   verteilt. Auch wurde das sogenannte Jahrgangsprinzip eingeführt: Hierbei bildet jeder Jahrgang eine eigene Einheit, in welcher die dem Jahrgang zugeordneten Lehrer*innen fächerübergreifend unterrichten, es eine*n Jahrgangssprecher*in und eigene Räumlichkeiten gibt. Der Schulleiter berichtet  auch von neuen Pausenzeiten und dem „Produktiven Lernen“, für welches sich die Schüler*innen in der 9. Klasse entscheiden können. Durch das Bonusprogramm konnte außerdem eine Sozialarbeiterin und daraufhin ein Beratungsteam aufgebaut werden, welches unter anderem an dem Thema Konfliktschlichtung arbeitet. Weiterhin steht im 7. Jahrgang jedem/jeder Schüler*in ein Laptop zur Verfügung. Durch das „Lernen über Cloud“ ist es den Schüler*innen möglich, auch zu Hause auf Inhalte zuzugreifen. Ergänzend steht eine virtuelle Bibliothek zur Verfügung. Weitere Neuigkeiten sind, dass der Schulgarten reaktiviert wurde und sich das Lehrer-Kollegium verjüngt hat. Das Profil der Heinrich-Mann-Schule ist geprägt von Klima- und Umweltschutz-Aktivitäten.

 

Frau BV Klein fragt, wo die Schüler*innen das Produktive Lernen ausüben. Herr Kemmer erklärt, dass sie sich grundsätzlich und je nach Interesse oder Berufswunsch selbst darum bemühen, einen Platz zu finden und die Schule auch gern dabei unterstützt. Frau BV Klein möchte wissen, wie die Übernahmechancen in ein späteres Ausbildungsverhältnis stehen. Schulleiter Kemmer antwortet, dass sich dies sehr unterschiedlich gestaltet und auch schon vorkam, dass Schüler*innen ohne einen Abschluss mit Produktivem Lernen genommen wurden. Diese gehen jedoch in der Regel an ein OSZ.

 

Frau BV Lanske verweist auf einen Brandbrief vor einigen Jahren, der sich auf das schlechte Benehmen der Schüler*innen bezog. Sie möchte wissen, ob sich die Situation inzwischen verändert hat. Herr Kemmer schildert, dass es mittlerweile weniger Konflikte gibt und führt dies unter anderem auf die veränderte Einstellung der Lehrer*innen zurück, welche sich bei Problemen nicht mehr als Opfer sehen. Frau BV Lanske fragt nach dem Einsatz des Wachschutzes. Herr Kemmer antwortet, dass dieser nicht oft eingreifen muss, die Anwesenheit des Wachschutzes jedoch zur Beruhigung beiträgt, weil dadurch z.B. schulfremde Schüler*innen ferngehalten werden.

 

Herr BD Glücklich fragt, ob die Praktikumszeiten vorgegeben sind. Der Schulleiter erläutert, dass sich die Woche beim Produktiven Lernen ein Trimester lang in drei Tage Praxis im Betrieb und zwei Tage Anwesenheit in der Schule aufteilt. In der Regel sollen die Schüler*innen in einem Jahr in drei unterschiedlichen Einrichtungen gewesen sein. Herr BD Glücklich fragt, ob sich die Heinrich-Mann-Schule hierzu mit der Hermann-von-Helmholtz-Schule abgestimmt hat. Herr Kemmer erwidert, dass die HvH-Schule kein Produktives Lernen, sondern in Kooperation mit dem Bildungsverbund Gropiusstadt Berufsorientierung anbietet. Herr BD Glücklich möchte wissen, ob es sich bei den Betrieben, die für das Produktive Lernen zur Verfügung stehen, um Aubildungsbetriebe handelt. Herr Kemmer sagt, dass das nicht konsequent so sei. Einige Einrichtungen sind außerdem auch bereit, Schüler*innen im Rahmen eines 14-tägigen Betriebspraktikums einzusetzen. Frau BV Çağlar fragt nach, ob drei Tage im Betrieb bezogen auf den Abschluss effektiv sind. Herr Kemmer schätzt ein, dass gute Schüler*innen im Rahmen dieses Konzeptes sogar den MSA schaffen. Frau BV Çağlar erkundigt sich, was dann mit jenen ist, die den MSA nicht schaffen. Der Schulleiter verweist auf die übrigen Möglichkeiten der Abschlüsse (EBR, BBR) sowie den anschließenden Besuch eines OSZ.

 

Frau BV Blumenthal fragt, wie sich das neue Angebot der Jugendberufsagentur an der Schule gestalten wird. Herr Kemmer schildert, dass das Bilden eines Teams von Berufsberater*innen („BSO-Team“) Vorgabe der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft ist und sich dieses gerade im Aufbau befindet.

 

Frau BV Lanske spricht an, dass es der Schule in der Vergangenheit an Anmeldungen mangelte und möchte wissen, wie sich die Situation aktuell darstellt bzw. wie viele Schüler*innen aktuell an der Schule sind. Herr Schulleiter Kemmer gibt die Auskunft, dass sich die Situation noch nicht positiv verändert hat und aktuell 380 Schüler*innen angemeldet sind.

 

Frau BV Gebhardt kommt zurück auf die Nutzung der Cloud und fragt, ob Kenntnisse vorliegen, inwieweit die Schüler*innen auf diese tatsächlich auch zu Hause zugreifen. Der Schulleiter berichtet davon, dass ihm einige Fälle bekannt sind. Er ergänzt, dass die Nutzung der Laptops in der Schule auch verlängert werden kann, wenn die Voraussetzungen zur Nutzung zu Hause nicht gegeben sind.

 

Frau BV Çağlar greift noch einmal das Produktive Lernen auf und möchte wissen, wie sich die Abschlussquoten beim MSA verhalten. Herr Kemmer berichtet, dass zuletzt 31 % den MSA ohne Übergangsberechtigung in die Sekundarstufe II geschafft haben und 44 % den MSA mit Übergangsberechtigung ablegen konnten. Diese Ergebnisse liegen im Durchschnitt des Bezirkes.

 

Frau BV Klein fragt, wie die Akzeptanz der Flüchtlinge durch die Belegung der Sporthalle ist. Herr Kemmer kann von einer guten Kooperation mit der Lisa-Tetzner-, Christoph-Ruden-, Janusz-Korczak-und der Clay-Schule sprechen. Bisher nimmt er eine hilfsbereite Haltung wahr, eine Aussage lässt sich jedoch erst ab der nächsten Woche treffen, weil die Nutzung der alternativen Sporthallen erst dann beginnt. Frau BV Klein fragt, wie der Transport der Schüler*innen dorthin geregelt ist. Der Schulleiter sagt, dass die Orte zum Teil fußläufig erreichbar sind und ansonsten die erforderliche Buslinie direkt vor der Schule abfährt/ankommt.

 

Herr BzStR Rämer ergänzt, dass die Veränderungen an der Heinrich-Mann-Schule mit Herrn Kemmer als Schulleiter sehr wahrnehmbar sind. Er ist als Schulleiter mit klarer Perspektive bekannt. Herr BzStR Rämer ist beeindruckt von den Klimapreisen, die die Schule seit 2008 erhalten hat. Er betont in diesem Zusammenhang die energetische Sanierung der Fassade des Schulgebäudes in Höhe von 2,2 Mio. Euro, welche nach Abschluss im Januar 2016 feierlich eingeweiht werden soll. Die Senats-bildungsverwaltung erlaubt mittlerweile die Kooperation von Oberschulen zur Bildung gemeinsamer gymnasialer Oberstufen und er erklärt daher, dass die Heinrich-Mann-Schule eine potentielle Schule dafür wäre. Herr BD Glücklich bittet in diesem Zusammenhang um eine entsprechende Berichterstattung in einer der nächsten Ausschüsse für Bildung, Schule und Kultur.

 

Frau BV Çağlar möchte bezogen auf die Nutzung der Sporthalle als Notunterkunft für Geflüchtete wissen, wie die Eltern diese Tatsache aufgenommen haben. Herr Kemmer antwortet, dass die aktiven Eltern sehr positiv reagiert haben und sich auch engagieren wollen. Dies liegt unter anderem an den gut organisierten Alternativlösungen.

 

Die Heinrich-Mann-Schule bietet als Betreuungsangebot den Teilgebunden Ganztag. Frau BV Böcker-Giannini fragt, ob es Bestrebungen gibt, den Gebundenen Ganztag anzubieten. Herr Kemmer sagt, dass keine derartigen Pläne existieren.

 

Herr BD Augustin interessiert sich für den Verteilungsschlüssel, der Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen. Der Schulleiter spricht mit zwei Sozialarbeiter*innen und zwei Erzieher*innen von einer 100 %-igen Versorgung.

 

Frau BV Klein fragt nach dem Wunsch des Schulleiters für die Heinrich-Mann-Schule. Schulleiter Kemmer würde sich über die angesprochene Entstehung einer gemeinsamen gymnasialen Oberstufe in Kooperation mit der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg und der Hermann-von-Helmholtz-Schule sehr freuen. Weiterhin wäre der Schule sehr geholfen, wenn sich der Verteilungsschlüssel für die Belegschaft nicht verändern würde. Schließlich käme auch eine Veränderung des Schulhofes in Frage oder auch mehr Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit.

 

Herr BD Glücklich fragt, ob es möglich ist, in den nächsten drei bis vier Jahren das Abitur für Alle anbieten zu können. Herr Kemmer meint, dass alle Schüler, welche sich jetzt anmelden die Information über diese Möglichkeit bekommen sollen.


 
 

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