Auszug - Vorstellung der Einrichtung Cenfila gGmbH und Aussprache  

 
 
5. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 05.06.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Cenfila gGmbh
Ort: Karl-Marx-Straße 255, 12057 Berlin
 
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Anlässlich dieses Tagesordnungspunktes übergibt Frau Finger das Wort an die Geschäftsführerin des Centrums für innovative Leistung auf dem Arbeitsmarkt (Cenfila gGmbH) Frau Neumann und die Assistentin der Geschäftsführung Frau Nguyen

Anlässlich dieses Tagesordnungspunktes übergibt Frau Finger das Wort an die Geschäftsführerin des Centrums für innovative Leistung auf dem Arbeitsmarkt (Cenfila gGmbH) Frau Neumann und die Assistentin der Geschäftsführung Frau Nguyen. Diese erläutern, dass die Cenfila gGmbH ein gemeinnütziges Zentrum ist, das sich seit 2009 im Bezirk Neukölln besonders auf dem Gebiet der Gesundheit und Pflege durch berufliche Sprachförderung und Ausbildung im Bereich Altenpflege engagiert. Das acenta-Ausbildungszentrum für Altenpflege ist eine staatlich genehmigte Ersatzschule/Berufsfachschule für Altenpflege. Sie bilden in der regulär dreijährigen Ausbildung staatlich anerkannte Altenpfleger/innen aus. Cenfila hat kürzlich eine einjährige Ausbildung zum/r Altenpflegehelfer/in, wie sie seit langem in anderen Bundesländern landesrechtlich vorgegeben ist, zertifiziert, und bietet diese parallel zu den weiterbestehenden Pflegebasiskursen mit beruflicher Sprachförderung an. Darüber hinaus hat Cenfila ein innovatives Konzept zur Verkürzung der berufsbegleitenden Ausbildung/Aufstiegsqualifizierung zum/r examinierten Altenpfleger/in für berufserfahrene Pflegehelfer/innen entwickelt, das ebenfalls dazu beitragen soll, dem zu erwartenden Pflegenotstand entgegenzuwirken. Nachdem Frau Neumann und Frau Nguyen den Anwesenden die Cenfila gGmbH anhand einer Power-Point-Präsentation (Anlage 1) ausführlich vorgestellt haben, besteht für alle Anwesenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

 

Auf Nachfrage teilt Frau Neumann mit, dass nach ihrem aktuellen Informationstand seitens der Geschäftsführung des JobCenters keine Erklärung vorliegt, aus welchen Gründen die Förderung durch die Agentur für Arbeit seit 2010 von 88,9 % auf 18,2 % zurückgegangen ist.

 

Sie informiert weiter, dass Auszubildende einen Anspruch auf BAB (Berufsausbildungsbeihilfe) haben, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind. So dürfen die Auszubildenden zum Beispiel nicht mehr im Elternhaus leben.

 

Auffallend ist, dass die verschiedenen Einrichtungen zwar einen hohen Bedarf an Pflegekräften anmelden, aber überwiegend selbst nicht ausbilden möchten. In der Vergangenheit wurden fast ausschließlich Zivildienstleistende eingesetzt.

 

Auf Nachfrage von Herrn Oeverdieck erklärt Frau Neumann, dass der Verwaltungsaufwand für den Einsatz von ESF-Mitteln sehr groß ist. Daher liegt der Finanzierungsanteil hier fast ausschließlich bei den Altenpflegekursen.

 

Hinsichtlich der Frage von Frau Hall-Freiwald, ob dem Zentrum eine Rückmeldung der ausgebildeten Teilnehmer vorliegt, und inwiefern anschließend auch tatsächlich die Tätigkeit ausgeübt wird, teilt Frau Nguyen mit, dass ausgebildete Pflegehelfer häufig mit dem Ziel der examinierten Altenpflege zurückkommen. Die Erfahrung zeigt, dass einige der Teilnehmer im laufe der Ausbildung ausscheiden, da sie eine andere Vorstellung von der Tätigkeit hatten, gesundheitlich nicht den Anforderungen gewachsen sind oder einen anderen Berufswunsch entwickeln.

 

Es wird im Rahmen der Diskussion darauf hingewiesen, dass dringend Pflegefachkräfte gesucht werden, die sprachlich und kulturell auf die steigende Zahl von Patienten mit Migrationshintergrund eingehen können. Eine Vermittlung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit Migrationshintergrund an die Cenfila gGmbH durch das JobCenter erfolgt jedoch fast überhaupt nicht.

 

Herr BzStR Liecke erläutert in diesem Zusammenhang, dass das Interkulturelle Beratungs- und Begegnungs-Centrum IBBC e.V. in Kooperation mit dem Vivantes-Klinikum Neukölln insgesamt 45 jungen Frauen und Männern in mehreren Kursen die Möglichkeit bietet, sich auf die Berufe im pflegerischen Bereich und die Einstellungstests der Krankenhäuser vorzubereiten. Neben theoretischen, also fachlichen und sprachlichen Kenntnissen werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch soziale und berufliche Schlüsselqualifikationen vermittelt. In einem Praktikum werden die praktischen Aspekte der Arbeit gezeigt.

 

Von den bisher 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnten nach der sechsmonatigen Maßnahme beim IBBC e.V. insgesamt 18 Jugendliche erfolgreich in eine Ausbildung im Gesundheits- und Pflegebereich vermittelt werden.

 

Zurzeit absolvieren 12 Teilnehmer/innen des 3. Kurses im Rahmen des Projektes "Vorbereitungskurs im Pflegebereich" ein Praktikum in den verschiedenen Standorten der Vivantes-Kliniken in Berlin.

 

Auf Nachfrage von Frau Stromeier, weshalb so wenig Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Bildungsgutscheinen vom JobCenter kommen, informiert Frau Neumann, dass die Erklärung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des JobCenters ist, keine geeigneten Klienten zu finden. Dies ist seitens der Geschäftsführung der Cenfila gGmbH jedoch nicht nachvollziehbar. Herr Licher bittet Herrn BzStR Liecke, diese Problematik in einer der nächsten Bezirksamtssitzungen anzusprechen. Nach kurzer Diskussion unter den Ausschussmitgliedern, kommt man zu dem Ergebnis, den zuständigen Dezernenten der Abteilung Soziales um Klärung zu bitten - hier ggf. im Rahmen einer Anfrage.

 

Aus organisatorischen Gründen besichtigen die Anwesenden die Einrichtung „Cenfila gGmbH“ erst am Ende der Sitzung.

 

Nachdem die Fragen der Anwesenden beantwortet wurden, bedankt sich Frau Finger für die ausführliche Vorstellung der Arbeit der Einrichtung und schließt diesen Tagesordnungspunkt.

 


Abstimmungsergebnis:

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Präsentation cenfila gGmbH_1 (184 KB)    

 
 

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