Tagesordnung - 4. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin  

 
 
Bezeichnung: 4. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin
Gremium: Bezirksverordnetenversammlung
Datum: Mi, 22.02.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 22:51 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Str. 83, 12040 Berlin, 2. Etage

TOP   Betreff Drucksache

Ö 1  
Einwohnerfragestunde      
Ö 2  
Dringlichkeiten      
Ö 2.1  
ÖPNV-Anpassung Gerlinger Straße  
0111/XX  
Ö 3  
Geschäftliches      
Ö 4  
Die Bürgermeisterin hat das Wort      
Ö 5     Entschließungen      
Ö 5.1  
Finanzielle Aufwertung von sozialen Berufen  
0079/XX  
Ö 6  
Vorlagen zur Wahl      
Ö 7     Vorlagen zur Beschlussfassung      
Ö 7.1  
Berufung eines beratenden Mitgliedes in den Jugendhilfeausschuss  
0094/XX  
Ö 7.2  
Berufung eines stellvertretenden, beratenden Mitgliedes in den Jugendhilfeausschuss  
0095/XX  
Ö 8     Vorlagen zur Kenntnisnahme      
Ö 8.1  
Benennung eines stellvertretenden Mitgliedes für den Jugendhilfeausschuss  
0078/XX  
Ö 9     Mündliche Anfragen      
Ö 9.1  
Lichtblick für die Nutzung der Doppelsporthallen am Efeuweg und am Buckower Damm?  
Enthält Anlagen
0102/XX  
Ö 9.2  
Verlängerung U7 zum BER  
Enthält Anlagen
0096/XX  
Ö 9.3  
Schulturnhalle Sandsteinweg  
Enthält Anlagen
0099/XX  
Ö 9.4  
Bußgelder wegen Schulschwänzen  
Enthält Anlagen
0107/XX  
Ö 9.5  
Gesundheitliche Versorgung und Beschulung der Kinder aus der entstehenden Unterkunft am Columbiadamm  
Enthält Anlagen
0106/XX  
Ö 9.6  
Mittel für Jugendarbeit  
Enthält Anlagen
0104/XX  
Ö 9.7  
Verkürzte Heizperiode an der Wetzlar-Grundschule  
Enthält Anlagen
0097/XX  
Ö 9.8  
Aufwandsentschädigung für Seniorenvertreter*innen  
Enthält Anlagen
0103/XX  
Ö 9.9  
Gestaltung der Freiflächen der Unterkunft für Geflüchtete in der Gerlinger Straße  
Enthält Anlagen
0100/XX  
Ö 9.10  
Patriarchale Gewalt gegen Mädcheneinrichtung?  
Enthält Anlagen
0108/XX  
Ö 9.11  
Fußgängerübergang Friedelstr./Pflügerstr.  
Enthält Anlagen
0105/XX  
Ö 9.12  
Zustand des Blub-Geländes  
Enthält Anlagen
0098/XX  
Ö 9.13  
Schulspeisung  
Enthält Anlagen
0101/XX  
Ö 9.14  
Neue Bewohner*innen in den Tempohomes in der Gerlinger Straße  
Enthält Anlagen
0109/XX  
Ö 10     Vertagte Drucksachen aus vorangegangenen Sitzungen      
Ö 10.1  
Ferienzeiten der BVV Neukölln von Berlin zum Jahreswechsel 2016/2017 und im Jahr 2017  
0014/XX  
Ö 10.2  
Lage von Geflüchteten und Stand der Unterbringung in Neukölln?  
Enthält Anlagen
0024/XX  
Ö 10.3  
Wie neutral ist das Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"?  
Enthält Anlagen
0028/XX  
Ö 10.4  
Künftiger Umgang mit Asbestbelastung  
Enthält Anlagen
0025/XX  
Ö 10.5  
Unterbringung von Geflüchteten in Neukölln  
Enthält Anlagen
0021/XX  
Ö 10.6  
Asbestregister und -sanierung durchführen  
Enthält Anlagen
0023/XX  
Ö 10.7  
Zustimmung zur Entscheidung über den Ausbau der Radwege Buckower Damm zwischen Mohriner Allee und Bauhüttenweg  
Enthält Anlagen
1714/XVIII  
Ö 10.8  
Neukölln fahrrad- und fußgänger/innenfreundlich (9): Sicherheit in der High-Deck-Siedlung  
0218/XIX  
Ö 10.9  
Mehrsprachiges Informationsmaterial für Migrantinnen und Migranten  
0429/XIX  
Ö 10.10  
Sehbehindertengerechte Stufen im Rathaus Neukölln  
0638/XIX  
Ö 10.11  
Verkehrssicherheit Hermannplatz  
0678/XIX  
Ö 10.12  
Milieuschutz
0773/XIX  
Ö 10.13  
Tempo 30 in der Gerlinger Str.  
0809/XIX  
Ö 10.14  
Halteverbot in der Kanalstraße  
0852/XIX  
Ö 10.15  
Fußgängerquerungshilfe (Fußgängerüberweg/ggfs. Anforderungsampel) in der Stubenrauchstraße
0885/XIX  
Ö 10.16  
Parken im Wendehalsweg  
0911/XIX  
Ö 10.17  
SAPV-Versorgung in Neukölln sicherstellen  
1021/XIX  
Ö 10.18  
Lichtzeichenanlage für Fußgänger*innen in der Lahnstraße  
1054/XIX  
Ö 10.19  
Projekt „Stadtteilmütter“
1058/XIX  
Ö 10.20  
Gutachten/Studien der Öffentlichkeit zugänglich machen
1168/XIX  
Ö 10.21  
Verein Islamische Gemeinschaft e.V. wegen islamistischer Hetze verbieten  
1186/XIX  
Ö 10.22  
Online-Formularservice auf berlin.de verbessern
1268/XIX  
Ö 10.23  
Zeitplan für Milieuschutzgebiete  
1293/XIX  
Ö 10.24  
IHK – Außenstelle in Neukölln  
1300/XIX  
Ö 10.25  
Zusätzlicher Fahrradweg in der Kanalstraße
1302/XIX  
Ö 10.26  
Aufstellungsbeschluss für zwei soziale Erhaltungsgebiete  
1307/XIX  
Ö 10.27  
Genehmigungskriterien für den Milieuschutz
1395/XIX  
Ö 10.28  
Informationsveranstaltung "Bürgernahe Kommunalpolitik"
1398/XIX  
Ö 10.29  
Weitere Voruntersuchungen für die Einführung von sozialen Erhaltungssatzungen  
1402/XIX  
Ö 10.30  
Impfschutz
1450/XIX  
Ö 10.31  
Würdiges Erscheinungsbild am Gedenkstein Britz wiederherstellen  
1452/XIX  
Ö 10.32  
Sicherheitsgefühl für Frauen am Gemeinschaftshaus Gropiusstadt stärken
1509/XIX  
Ö 10.33  
Informationsveranstaltung Initiative "Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt" (ISV)
1518/XIX  
Ö 10.34  
"Mitmachzirkus Mondeo retten"  
1547/XIX  
Ö 10.35  
Unhaltbare Zustände in der Rettungsstelle des Klinikum Neukölln  
1549/XIX  
Ö 10.36  
Patientenkoordinatoren/ -innen  
1559/XIX  
Ö 10.37  
Hundetagesstätte retten
1564/XIX  
Ö 10.38  
Fußgängerüberweg in der Köpenicker Straße / Alt Rudow  
1675/XIX  
Ö 10.39  
Neuköllner Einsatzgruppe Rechtsextremismus  
Enthält Anlagen
0051/XX  
Ö 10.40  
Neuköllner Jugendarbeit  
Enthält Anlagen
0055/XX  
Ö 10.41  
Maserninfektionen in Neukölln  
Enthält Anlagen
0053/XX  
Ö 10.42  
Serie rechter Gewalttaten in Neukölln  
Enthält Anlagen
0047/XX  
Ö 10.43  
GO - Beteiligungsrechte gemäß Berliner Seniorenmitwirkungsgesetzes  
0056/XX  
Ö 10.44  
Maßnahmen an Werner-Seelenbinder-Gedenkstätte  
0049/XX  
Ö 10.45  
Antrag zur Geschäftsordnung  
0063/XX  
Ö 10.46  
GO - Arbeitsweise der Ausschüsse  
0057/XX  
Ö 10.47  
Antrag zur Geschäftsordnung II  
0064/XX  
Ö 10.48  
Fußgängerampelzeit Werbellinstraße/ Ecke Morusstraße  
Enthält Anlagen
0050/XX  
Ö 10.49  
Antrag zur Geschäftsordnung III  
0065/XX  
Ö 10.50  
GO - Redaktionelle Änderung  
0058/XX  
Ö 10.51  
Antrag zur Geschäftsordnung IV  
0066/XX  
Ö 10.52  
Antrag zur Änderung der Geschäftsordnung  
0052/XX  
Ö 10.53  
Trinkwasserspender für die Grundschule am Fliederbusch  
Enthält Anlagen
0062/XX  
Ö 10.54  
Bushaltestelle “Seeadlerweg  
0060/XX  
Ö 10.55  
Baumnachpflanzungen am Buckower Damm  
0059/XX  
Ö 10.56  
Bebauungsplan XIV-78a vom 07.07.2015 („Hermannstraße 134“)  
Enthält Anlagen
1681/XIX  
Ö 10.57  
Bebauungsplan XIV-262b („Parkanlage Gerlinger Straße / Warmensteinacher Straße“)  
1683/XIX  
Ö 10.58  
Bebauungsplan XIV-290b („Am Großen Rohrpfuhl“)  
1687/XIX  
Ö 10.59  
Bebauungsplan XIV-274aba („Waßmannsdorfer Chaussee - Mauerweg“)  
1688/XIX  
Ö 10.60  
Pilotprojekt für Fahrradparken auf Fahrbahnen
1637/XIX  
Ö 11     Beschlussempfehlungen      
Ö 11.1  
Anmeldung des Bezirks Neukölln zur Investitionsplanung für die Jahre 2017 - 2021
Enthält Anlagen
0043/XX  
Ö 11.2  
Genehmigung der Bezirkshaushaltsrechnung Neukölln für das Haushaltsjahr 2015  
0045/XX  
Ö 11.3  
Genehmigung der im Haushaltsjahr 2015 in Anspruch genommenen über- und außerplanmäßigen Ausgaben und Verpflichtungsermächtigungen  
0020/XX  
Ö 12     Große Anfragen      
Ö 12.1  
Müll-Chaos in Neukölln  
Enthält Anlagen
0090/XX  
Ö 12.2  
Drogenkonsum am U- und S-Bahnhof Neukölln  
Enthält Anlagen
0092/XX  
Ö 12.3  
Diskriminierung von Musliminnen mit Kopftuch  
Enthält Anlagen
0080/XX  
Ö 12.4  
Öffentl. Veranstaltung Bauvorhaben südl. Mariendorfer Weg  
Enthält Anlagen
0082/XX  
Ö 13     Große Anfragen - schriftlich      
Ö 13.1  
„Strategischer Leerstand“ Schillerpromenade  
Enthält Anlagen
0048/XX  
Ö 14     Anträge      
Ö 14.1  
Ein Hauptstadtflughafen braucht auch eine Hauptstadtanbindung! Untertitel: Für eine Verlängerung der U7 bis zum BER  
Enthält Anlagen
0088/XX  
Ö 14.2  
Fahrradplätze Rathaus  
0091/XX  
Ö 14.3  
Beleuchtung am U- und S-Bahnhof Neukölln  
Enthält Anlagen
0093/XX  
Ö 14.4  
Political correctness: „Index der belasteten Ausdrücke“  
0081/XX  
    VORLAGE
    Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt Neukölln wird aufgefordert, einen vollständigen, alphabetisch geordneten Index all derjenigen Begriffe zu erstellen, die seiner Meinung nach zum Vokabular des Nazi-Regimes gehören, und ihn im Internet zu veröffentlichen.

Darüber hinaus wird dem Bezirksamt empfohlen, sich dafür einzusetzen, dass die Verwendung der in diesem „Index der belasteten Ausdrücke“ aufgeführten Begriffe unter Strafe gestellt wird, wobei für die in der Nazi-Zeit besonders häufig verwendeten Ausdrücke (wie etwa "Deutschland" oder "Reich") Strafen in besonders abschreckender Höhe vorzusehen sind.

Der BVV ist auf der nächsten Sitzung zu berichten.

Begründung:

Anlässlich der Beantwortung einer kleinen Anfrage der AfD zu den Folgen der unkontrollierten Massenzuwanderung seit spätestens 2015 erklärte das Bezirksamt einleitend, dass es die Verwendung des Vokabulars des Nazi-Regimes wie Lager oder Sammellager (in Bezug auf die Unterbringung von Menschen) durch den Fragesteller bedauere. Es ist wohl auszuschließen, dass es damit in einer Sache glänzen wollte, von der es keinen Schimmer hat.

Es gibt zur Beschreibung des Vokabulars des Nazi-Regimes zahlreiche Versuche, die alle jeweils in einer unübersichtlichen Fülle von Sprachbeschreibungen und –beispielen münden, angefangen von euphemistischen Wortschöpfungen über veränderte Bedeutungszuschreibungen und monströs übersteigerten militarisierten Begriffen bis hin zu der systemtypischen Vielzahl an Abkürzungen, und daher für den Alltagsgebrauch eher weniger geeignet sind. Insoweit sind allerdings Ähnlichkeiten mit der offiziellen Sprache der DDR nicht zu übersehen, wenn auch hier an die Stelle einer quasitranszendentalen Ausrichtung an der „Rasse“ die an der „Arbeiterklasse“ getreten war, für die innerhalb der heutigen Linken seit dem Zusammenbruch der sich als realsozialistisch gerierenden Länder ersatzweise die „AfD“ und deren Wählerschaft missbraucht wird. Da Sprache ein Ausdruck der menschlichen Gesellschaft in ihrem konkreten im jeweiligen Zeitgeist eingebetteten historischen Zusammenhang ist, können für sie wohl auch keine einfachen Merkmale innerhalb eines komplexes Gesellschaftssystems bestimmt werden. Der normale Bürger dürfte daher regelmäßig damit überfordert sein, das Verhältnis von Wort und seiner Bedeutung innerhalb einer bestimmten vergangenen Zeitepoche zuzuordnen, zumal dies auch noch von der individuell vertretenen Ideologie beeinflusst wird. 

Das Bezirksamt versucht in der Überzeugung, dem Sein läge das Bewusstsein zugrunde, die Sprache als ein Erziehungsinstrument zu nutzen, um einem 80-Millionen-Volk seine überraschend ungewöhnliche Weltanschauung und Denkweise näher zu bringen. Es beanstandet im konkreten Fall die Verwendung des Begriffs „Lager“ und dessen Komposita, um damit scheinbar empört den Fragesteller vom moralisch hohen Ross gezielt in die Nähe des Faschismus zu drücken. Das überrascht, da doch gerade dieser Begriff in der Nachkriegszeit bis zum heutigen Tage in allen Schichten der Gesellschaft ständig in Gebrauch war und ist: Aufnahmelager für Spätaussiedler, Flüchtlingslager im Ausland wie Türkei, Libanon oder Ungarn, Auffanglager wie jetzt für Libyen geplant, aber auch Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde, Kinderferienlager, Zeltlager oder Trainingslager sind nur einige der Bespiele, denen man überall und bis in jüngste Zeit immer wieder begegnet.

Bereits 1953 wurde von der damaligen Bundesregierung eine „Verordnung über die Anerkennung und die Verteilung von ausländischen Flüchtlingen“ erlassen, in der der Begriff „Lager“ häufiger verwendet wird, als sie an §§ hat. Darin wird auch der Begriff „Sammellager“ verwendet. Diese Verordnung ist unterzeichnet von Dr. Adenauer (CDU), Dr. Lehr (CDU) und Dr. Lukaschek (Zentrum, CDU)

Zur Erklärung:

Adenauers Haltung zur NS-Zeit ist geradezu legendär. Aber auch Dr. Lehr war ein entschiedener Gegner des Nazi-Systems, dem von der Presse wegen seines Engagements gegen den Rechtsextremismus die Bezeichnung „Kanonen-Lehr“ beigelegt wurde. Er verklagte den Bundestagsabgeordneten Fritz Rößler und betrieb das erste Parteiverbotsverfahren der Bundesrepublik Deutschland gegen die SRP. 1951 erzwang er gegen den Willen des zuständigen Staatsanwalts ein Strafverfahren gegen Otto Ernst Remer wegen Verleumdung der am militärischen Umsturzversuch Beteiligten vom 20. Juli 1944 und deren Angehörige, was letztlich zu einem historisch bedeutsamen Urteil führte, da daraufhin schlagartig von allen Deutschen Behörden das NS-Regime als illegitimer Unrechtsstaat bewertet wurde. Dr. Lukaschek war 1945 Mitbegründer der CDU in Berlin. Er hatte nach der Machtergreifung 1933 die Hakenkreuzfahne vom Amtsgebäude geholt und wurde daraufhin für die nächsten 12 Jahre aus allen politischen Ämtern entfernt.

Ausgerechnet diese drei vorbildlichen Antifaschisten mit der Behauptung, „Lager“ entstamme dem NS-Vokabular, in die Nähe des Faschismus zu rücken, überrascht da schon. Es gibt niemanden, der Faschismus in Deutschland wirksamer bekämpft hätte, gerade weil sie, anders als bei heutigen kriminellen Banden, die sich Antifaschisten nennen, zugleich auch überzeugte Demokraten waren. 

Die Flüchtlingsräte, sei es in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachen oder sonst wo, sprechen in ihren Veröffentlichungen bis heute ganz selbstverständlich von „Lagern“, ja sogar von „System an Sammellagern in staatlicher Verantwortung“ und „dezentralen Lagersystem“. Sie werden allgemein eher dem links-grünen Lager zugeordnet. Ist damit nun der Beweis dafür erbracht, dass Rot und Grün zu Braun führt?

In der deutschsprachigen Presse konnte im September 2015 von Aufnahmelagern gelesen werden. Und in einer der bedeutendsten deutschsprachigen Tageszeitungen wurden in der Ausgabe vom 04.02.2017 gleich in mehreren Artikeln von „Lagern“ berichtet, darunter einer, in dem explizit von den „Kindern von Migranten“ die Rede ist und in dem das Wort „Lager“ gleich zwölf Mal vorkommt. 

Als letztes sei auf den Fall Oppermann (SPD) hingewiesen, der vor wenigen Tagen öffentlich von „Auffanglager in Afrika“ schwadronierte. Hier zeigt sich, wieweit die Faschistisierung à la Bezirksamt Neukölln in der Gesellschaft verbreitet ist: Wer hätte gedacht, dass sogar ein einst als Klassenkampfpartei gegründeter Club davon erfasst sein könnte? Schön, dass sich Neukölln offenbar zum Sammelbecken der Übriggebliebenen entwickelt hat, die wieder zurück zu ihren Wurzeln wollen.

Der konkrete „Lager“-Fall zeigt aber, wie wenig hilfreich es ist, jeweils im Einzelfall Kritik anzubringen. Das Bezirksamt wird daher hier aufgefordert, die Öffentlichkeit an seinen speziellen, offenbar tiefer reichenden, anderen und andersartigen Weisheiten über das „Vokabular des Nazi-Regimes“ Teil haben zu lassen, damit sich derartige vermeintliche Entgleisungen nicht wiederholen. Da, wie dargelegt, eine allgemeine Definition nicht möglich ist, bleibt nichts anderes als einen

„Index der belasteten Ausdrücke“

zu erstellen und zu veröffentlichen. Wie wir spätestens seit „1984“ wissen, kommt Volkserziehung nun aber nicht ohne Sanktionen aus, wenn sie denn wirksam sein soll. Deshalb ist das Bezirksamt aufgefordert, im Anschluss daran auf den Senat einzuwirken, entsprechend strafbewehrte Vorschriften zu erlassen und dabei hinsichtlich der sich besonders hartnäckig haltenden Begriffe erhöhte Strafandrohungen vorzusehen. Das dürfte dem Ziel, das Denken und Handeln der Bürger wieder einmal der Einheitsideologie der Machthaber zu unterwerfen und so die Vergangenheit endlich nachhaltig zu bewältigen, mehr entsprechen.

Daneben bleibt es begrüßenswert, wenn das Bezirksamt weiterhin im Vorgriff darauf für „Lager“ auf andere Begriffe wie beispielsweise „Asylversorgungspark“ oder ähnliche den Sachverhalt schön umschreibende Euphemismen ausweicht, wenn es denn meint, dadurch seinen heroischen Kampf gegen den heimtückischerweise gar nicht existierenden Feind eher gewinnen zu können.

   
    22.02.2017 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 14.4 - vertagt
    vertagt

vertagt

   
    29.03.2017 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.8 - vertagt
    vertagt

vertagt

   
    10.05.2017 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.4 - in der BVV abgelehnt
    Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt Neukölln wird aufgefordert, einen vollständigen, alphabetisch geordneten Index all derjenigen Begriffe zu erstellen, die seiner Meinung nach zum Vokabular des Nazi-Regimes gehören, und ihn im Internet zu veröffentlichen.

Darüber hinaus wird dem Bezirksamt empfohlen, sich dafür einzusetzen, dass die Verwendung der in diesem „Index der belasteten Ausdrücke“ aufgeführten Begriffe unter Strafe gestellt wird, wobei für die in der Nazi-Zeit besonders häufig verwendeten Ausdrücke (wie etwa "Deutschland" oder "Reich") Strafen in besonders abschreckender Höhe vorzusehen sind.

Der BVV ist auf der nächsten Sitzung zu berichten.

 

Redebeiträge: Frau BV Draeger

 

Der Antrag wird mit den Stimmen der SPD, der CDU, der Grünen, der LINKEN und der Gruppe der FDP gegen 5 Stimmen der AfD sowie bei Enthaltung der Fraktionslosen und 1 AfD abgelehnt.

Ö 14.5  
Öffentl. Veranstaltung zu Bauvorhaben südl. Mariendorfer Weg durchführen  
0086/XX  
Ö 14.6  
Erhalt der Brunnengalerie im Glockenblumenweg  
Enthält Anlagen
0084/XX  
Ö 14.7  
Wahlrecht für Obdachlose sicherstellen  
0085/XX  
Ö 14.8  
Geschichtliche Aufarbeitung Wissmannstraße  
Enthält Anlagen
0089/XX  
Ö 14.9  
Neukölln wird Kinderfreundliche Kommune  
Enthält Anlagen
0087/XX  
Ö 14.10  
Einbau eines Aufzuges am U-Bahnhof Parchimer Allee  
0083/XX  
Ö 15     Mitteilungen      
Ö 16     Vorlagen zur Kenntnisnahme      
               
 
 

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