Stadtteilmütter 2.0

Pressemitteilung vom 15.09.2021

Die Neuköllner Stadtteilmütter bekommen Hilfe der digitalen Art. Um das reguläre Beratungs- und Unterstützungsangebot auch in Pandemiezeiten aufrechtzuerhalten, stehen ihnen seit März dieses Jahres 36 Tablets, drei mobile Beamer sowie zwei Laptops zur Verfügung, finanziert aus Mitteln des Bezirksamts Neukölln. Nun haben sie ihre Erfahrungen der ersten sechs Monate am 14. September 2021 in Anwesenheit des Bezirksbürgermeisters und weiterer Gäste im Bezirksamt vorgestellt.

Bezirksbürgermeister Martin Hikel: „Die Stadtteilmütter sind seit vielen Jahren eine unverzichtbare Brücke zwischen den besuchten Familien und den bezirklichen Angeboten. Mit ihrer niedrigschwelligen aufsuchenden Arbeit leisten sie einen unglaublich wichtigen Beitrag für gesellschaftliche Teilhabe und Integration und schaffen so Tag für Tag neue Chancen. Mit der neuen technischen Ausstattung können nun endlich auch digitale Angebote kommuniziert und vermittelt werden. Außerdem stärken wir mit der neuen Ausstattung die digitalen Kompetenzen der Stadtteilmütter.“
Grundvoraussetzung für die Nutzung der Tablets waren natürlich Schulungen der Stadtteilmütter selbst – von der allgemeinen Techniknutzung, über die Anwendung von Suchmaschinen und Softwareprogrammen bis hin zum Umgang mit der Beteiligungsplattform auf berlin.de. Aber auch zusätzliche Sprachkurse und Weiterbildungen zu den Themen Demokratie, Teilhabe, Gleichberechtigung und Gesundheit wurden angeboten. Als „Querschnittsziele innerhalb des Projektes“ bezeichnet Projektleiterin Muna Naddaf diese zusätzlichen Qualifizierungen, „bei dem die Stadtteilmütter selbst im Mittelpunkt stehen“.

Im Jahr 2004 startete erstmals die Qualifizierung von zwölf arbeitslosen Müttern mit Migrationsgeschichte zu Stadtteilmüttern in Neukölln. Die Idee der aufsuchenden Familienberatung auf Augenhöhe durch muttersprachliche Multiplikatorinnen hat sich seither vom Neuköllner Modell- zu einem bundesweiten Erfolgsprojekt entwickelt. Allein in Neukölln wurden inzwischen mehr als 500 Neuköllnerinnen mit überwiegend türkischer und arabischer Herkunft zu Stadtteilmüttern ausgebildet. Bis heute haben die Stadtteilmütter mehr als 12.000 Neuköllner Familien erreicht und beraten.