Das Ende der Bestattungen nach muslimischem Gebot auf dem Friedhof Columbiadamm gab heute der Neuköllner Baustadtrat Thomas Blesing bekannt.
Konnten in den vergangenen Jahren jeweils rund 200 muslimische Bestattungen auf dem städtischen Friedhof neben der Sehitlik-Moschee vorgenommen werden, ist voraussichtlich Ende Oktober die Kapazität endgültig erschöpft.
Zu den Hintergründen sagte Blesing: „Der Senat hat unseren Forderungen nach einer Friedhofserweiterung auf einer 5 Hektar großen Fläche im Norden der Tempelhofer Freiheit endgültig eine Absage erteilt. Unsere jahrelangen Bemühungen für eine Zukunft der muslimischen Bestattungskultur an zentraler Stelle sind damit buchstäblich zu Grabe getragen worden!“
Die Planungen des Bezirks Neukölln sahen vor, auf einem unmittelbar an den Friedhof Columbiadamm angrenzenden Areal, diesen zu erweitern. Im Übrigen war diese Fläche schon vor dem zweiten Weltkrieg zur Friedhofsnutzung vorgesehen. Wesentliche Nutzung in diesem Bereich der Tempelhofer Freiheit ist übrigens eine „Picknick-Area“.
Aktuell stehen nur noch 50 Grabfelder zur Verfügung. Alternativen in Neukölln können nicht angeboten werden. Nicht zuletzt wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zur Sehitlik-Moschee war die Nachfrage in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Ob der Bezirk Spandau mit seinem Angebot im Ortsteil Gatow den Bedarf abfangen kann, ist unklar.
Blesing abschließend: „Insbesondere die Neuköllner und Kreuzberger Muslime sind die Leidtragenden dieser Entscheidung – und das im doppelten Sinne.