Bezirk Neukölln eine von 8 deutschen Modellkommunen als „Orte der Integration im Quartier“ - mit dem Modellvorhaben „WIS – Willkommen in Schule - offener Elterntreff an der Hans-Fallada-Schule“

Pressemitteilung vom 27.04.2012

Der Bezirk Neukölln ist im Herbst 2011 dem Aufruf einer Ausschreibung gefolgt und hat sich im Rahmen eines Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) Projektes mit dem Titel „Orte der Integration“ beworben. Neben sieben weiteren Kommunen in Deutschland erhielt Neukölln kurz vor Jahreswechsel die Förderzusage.

Auf der Fachkonferenz “Wie gelingt Integration vor Ort? – Stadtteile und Stadtteilzentren als Räume der Integrationspolitik” präsentierte die Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport heute – am 26.04.2012 – im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung das Neuköllner Projekt. Das Bundesamt für Bau-, Stadt- und Raumforschung fördert den Bezirk von 2012 bis 2014 mit 78.000 Euro für dieses Modellvorhaben.

Bezirksstadträtin Dr. Franziska Giffey erläutert das Projektkonzept: „Geplant ist, die ehemalige Hausmeisterdienstwohnung zu einem offenen Elterntreff umzubauen. Der neue Elterntreff soll ein Ort der Begegnung für das umliegende Quartier werden, in dem es an sozialer Infrastruktur und Teilhabemöglichkeiten mangelt und das von starken Zuzügen von Roma-Familien aus Rumänien geprägt ist . Es sollen Angebote für Kinder, Eltern und Anwohner gemacht werden, die das Gemeinwesen und die Schule als zentralen Ort und Anlaufstelle im Kiez stärken helfen.“

Derzeit befinden sich die Umbauarbeiten in vollem Gange und die erste große Veranstaltung für den Kiez ist mit einem Fest der Kulturen in der Schule am 01.06.2012 geplant. Bei dieser Veranstaltung soll auch den Anwohnern das Projekt näher vorgestellt, bestehende Bedarfe ermittelt und weitere Ideen zur Umsetzung eruriert werden.
Neben der Umbaumaßnahme ist ein wichtiger Bestandtteil die Koordination und Vernetzung der Akteure vor Ort, denn obwohl die Sozialdaten, denen aus anderen Quartieren sehr ähneln ist die Planungseinheit Treptower Straße Nord kein Quartiersmanagementgebiet. Bezirksamt Neukölln von Berlin Abt. Bildung, Schule, Kultur und Sport
Mit den starken Zuzügen in den letzten zwei Jahren aus Südosteuropa entsteht eine eigene Dynamik , die nicht nur in der Schule durch steigende Zahlen von rumänischsprachigen Kindern gemessen werden kann, sondern auch durch bestehenden – oftmals unausgesprochenen – Spannungen zwischen den „Alteingessenen“ und Neu-Neuköllnern. Das Projekt hat zum Ziel Brücken zu schlagen, das Umfeld zu informieren und über gemeinsame Aktivitäten zu Toleranz und einem Miteinander zu finden.

Hervorzuheben ist, dass sich die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH Köln, die den nahegelegenen Wohnblock im Sommer 2011 erworben und sich seitdem sehr stark für die Verbesserung der Wohnsituation engagiert, auch für eine Spende i.H.v. 12.500,00 Euro gesorgt hat. Diese zusätzlichen Mittel werden für die Anpassung der Küche in der ehemaligen Hausmeisterdienstwohnung für die neue Nutzung eingesetzt.

Die erste Erfahrungswerkstatt zum ExWoSt-Forschungsfeld „Orte der Integration im Quartier“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung findet am Freitag, dem 27.04.2012 von 9.00 Uhr bis 15.30 Uhr in der Hans-Fallada-Schule, Harzer Straße 73, 12059 Berlin statt.