DIALOG MACHT SCHULE!

Pressemitteilung vom 05.03.2012

Politische Bildung mit Jugendlichen in der Einwanderungsgesellschaft
Modellprojekt der Robert Bosch Stiftung und der Bundeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem Bezirksamt Neukölln und der Stadt Stuttgart

Zum Pressegespräch und zur Vorstellung eines Modellprojekts an ausgewählten Schulen Neuköllns am 12. März 2012, 11.00 – 12.30 Uhr
in der Otto-Hahn-Schule, Aula, Buschkrugallee 63; 12359 Berlin laden wir Sie herzlich ein.

Zu Interviews und Gesprächen stehen Ihnen zur Verfügung:

Dr. Franziska Giffey, Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport,
Bezirksamt Neukölln von Berlin
Thomas Krüger , Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung
Ottilie Bälz , Gruppenleiterin der Robert Bosch Stiftung
Gabriele Holz , Schulleiterin der Otto-Hahn-Schule
Lehrerinnen und Lehrer der Otto-Hahn-Schule (Sekundarschule), der Albrecht-Dürer-Schule (Gymnasium) sowie der Kepler-Schule (Sekundarschule)

Moderatoren des Modellprojekts und Schülerinnen und Schüler der Otto-Hahn-Schule, der Albrecht-Dürer-Schule sowie der Kepler-Schule werden ihre Arbeit präsentieren und laden Sie zum Gespräch ein.

Zum Modellprojekt DIALOG MACHT SCHULE! – Politische Bildung mit Jugendlichen in der Einwanderungsgesellschaft

Das Modellprojekt bietet neue Formate auch für diejenigen Jugendlichen an, die mit Politik zunächst wenig anzufangen wissen und von den klassischen Angeboten politischer Bildung nicht erreicht werden.

An vielen Schulen wächst eine neue Generation von Kindern aus Einwandererfamilien heran – oft aus so genannten bildungsfernen Schichten – die weder von den klassischen Methoden und Produkten der politischen Bildung wirklich erreicht werden, noch im Regelunterricht ausreichende Unterstützung für ihr Heranwachsen als deutsche Staatsbürger und für ihre Möglichkeiten in einer Demokratie bekommen können. Rollen- und Identitätskonflikte zwischen der Heimat der Eltern und Großeltern und der ‚deutschen’ Umgebung spielen gerade in Schulen mit einer großen Anzahl bildungsbenachteiligter Schüler eine wichtige Rolle.

Das Projekt arbeitet mit einem gemischten Team aus 17 jungen Dialogmoderatoren zwischen 20 und 35 Jahren. Fast alle kommen aus Einwandererfamilien; die ‚Migrationshintergründe’ sind so bunt und vielfältig wie die der Schülerschaft in so genannten Brennpunktschulen: Albanien, Griechenland, Vietnam, Türkei, Iran, Ungarn, Libanon sind die Herkunftsländer der Moderatoren. Unter ihnen sind angehende Politologen, Lehramtskandidaten, Psychologen, Kommunikationswissenschaftler und Sozialpädagogen.

In Berlin-Neukölln leiten sie 10 Dialoggruppen mit jeweils 10 – 15 Schülern – vornehmlich aus Einwandererfamilien. Die Gruppen finden wöchentlich statt, entweder im Rahmen freiwilliger AGs oder als Teil des Politik- oder Ethikunterrichts.

Kern der Methodik ist eine dialogische Herangehensweise :
  • Jugendliche werden als Gesprächspartner ernst genommen
  • Themen der Politik werden mit der jugendlichen Lebenswelt verknüpft.
  • Kompetenzen der politischen Bildung (Urteilsfähigkeit, Handlungsfähigkeit, methodische Fähigkeiten) werden schrittweise – angepasst an die Altersstufen und Vorkenntnisse – entwickelt.

Dialoggruppen zur politischen Bildung sollen in den kommenden Jahren an weiteren Schulen in Berlin eingerichtet werden, um mehr Jugendlichen politische Teilhabe in der demokratischen Gesellschaft zu ermöglichen.

Weitere Informationen:
http://werkstatt.bpb.de/jugend-religion-demokratie/
http://www.bosch-stiftung.de/dialogmoderatoren