Drucksache - 1473/V
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
(Text siehe Rückseite)
Jugend, Familie und Bürgerdienste Tel.: 23700
Bezirksverordnetenversammlung Drucksache Nr.: 1473/V Mitte von Berlin Vorlage -zur Kenntnisnahme- über Integration durch neue Jugendzentren in Mitte fördern! Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 20.06.2019 folgendes Ersuchen an das Bezirksamt beschlossen (Drucksache Nr. 1473/V):
Das Bezirksamt wird ersucht, in Abstimmung mit der bezirklichen Jugendhilfeplanung in der unmittelbaren Nähe jedes MUFs (Modulare Unterkunft für Geflüchtete) im Bezirk Mitte zusätzliche, dem Bedarf entsprechende Angebote der Kinder- und Jugendarbeit bereitzustellen. Dazu soll auch geprüft werden, ob dem Bedarf durch eine Ausweitung der Angebote bestehender Einrichtungen im Umfeld entsprochen werden kann. Kinder und Jugendliche sind bei der Bedarfsermittlung und bei der Ausgestaltung der Angebote einzubeziehen. Es soll seitens des Bezirks dafür Sorge getragen werden, dass die Angebote bereits rechtzeitig vor der Inbetriebnahme der jeweiligen MUF ihre Arbeit aufnehmen.“
Das Bezirksamt hat am 08.10.2019 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Zwischenbericht zur Kenntnis zu bringen.
Die Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk Mitte waren schon vor Beginn der verstärkten Flüchtlingszuwanderung ab 2014 wichtige Freizeitorte für junge Geflüchtete. Das pädagogische Personal hat sich kontinuierlich in der Arbeit mit Migranten / Migrantinnen qualifiziert, bestehende Konzeptionen wurden und werden an die neuen Erfordernisse angepasst.
Die Arbeit aller Einrichtungen folgt dabei den Festlegungen im „Gesamtkonzept zur Integration und Partizipation Geflüchteter“ der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales vom 10.12.2018, in dem es heißt: „Die Ziele und das Selbstverständnis der Jugendarbeit beinhalten, dass junge Menschen mit Fluchtbiografie angesprochen und in die unterschiedlichen Angebote einbezogen werden. Einrichtungen und Projekte der Jugendarbeit und/oder Freie Träger und Jugendverbände nehmen hierfür Kontakt u. a. zu Schulen mit Willkommensklassen und Unterkünften für geflüchtete junge Menschen auf. Darüber hinaus übernehmen Einrichtungen der Jugendarbeit eine Brückenfunktion zu Hilfsangeboten, z. B. der Jugendhilfe. Der Zugang zu Angeboten der Jugendarbeit ist unabhängig vom Aufenthaltsstatus.“
Unabdingbare Voraussetzung für die Umsetzung des aktuellen Beschlusses Nr. 1437/V ist die gesicherte Kenntnis über zukünftige Standorte der MUFs im Bezirk Mitte sowie die jugendhilfeplanerischen Gegebenheiten in deren sozialräumlichen Umfeld. Zum Stand Ende August 2019 gibt es jedoch keine verbindliche Planungsgrundlage. In der Diskussion sind weiterhin folgende 5 Standorte:
Vor dem Hintergrund unklarer oder später Realisierungshorizonte nach 2025 wurde die Prüfung im Rahmen dieses Zwischenberichts auf den Standort Alt-Moabit 82b beschränkt.
Der Versorgungsgrad mit Plätzen der Jugendarbeit in Jugendfreizeitstätten im Bezirk insgesamt und auch in der Bezirksregion des Standorts mit Realisierungshorizont 2020 in Alt-Moabit 82b liegt deutlich unterhalb der erforderlichen Ausstattung nach den Richtwerten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Das Jugendamt begrüßt daher den Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung, zusätzliche Mittel für Angebote der Jugendarbeit mit geflüchteten jungen Menschen zur Verfügung zu stellen.
Direkt gegenüber des Standorts Alt-Moabit 82b liegt der pädagogisch betreute Spielplatz Ottopark. In fußläufiger Entfernung finden sich das Wolfgang-Scheunemann-Haus, der Mädchentreff Dünja und der Kinder Kiez Klub K3.
Zusätzliche Mittel aus dem Bezirkshaushalt die unter anderem der Realisierung des Beschlusszwecks dienen, wurden von der Bezirksverordnetenversammlung in der Sitzung am 05.09.2019 im Rahmen des Beschlusses über den Doppelhaushalt 2020/2021 zur Verfügung gestellt. Durch die Bereitstellung in Höhe von 180.000 € für Angebote der Jugendarbeit nach SGB VIII wird unter anderem eine Stärkung der kleinen Jugendfreizeiteinrichtung Kinder Kiez Klub K3 ermöglicht und somit der Versorgungsgrad im Umfeld des Standortes Alt-Moabit 82b verbessert.
Zusätzliche Mittel des Landes für Angebote der offenen, sportorientierten und der kulturellen Kinder- und Jugendarbeit werden in Einrichtungen im Umfeld von Unterkünften eingesetzt. Ebenso können Mittel des bezirklichen Integrationsfonds aus dem Gesamtkonzept zur Integration und Partizipation Geflüchteter beantragt werden.
Das Jugendamt wird bei Konkretisierung dieser (und ggf. weiterer) Standorte frühzeitig darauf hinwirken, die bestehende Angebotsstruktur in den genannten Einrichtungen zu stärken, um die Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher zu befördern und den Zugang zu den Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit zu erleichtern. Auch zu diesem Zweck wurde im Jugendamt Mitte die Stelle der Koordination für Integration und Geflüchtete geschaffen. Die Maßnahmen werden im Verbund mit bereits tätigen Trägern der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und/oder Familienzentren durchgeführt und in den regionalen Arbeitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII abgestimmt. Kinder und Jugendliche werden über die bestehenden Beteiligungsstrukturen der Jugendhilfe in die Angebotsgestaltung einbezogen.
Das Bezirksamt wird der Bezirksverordnetenversammlung nach Entscheidung über der Standortplanungen für die zukünftigen MUFs erneut berichten. A) Begründung: § 13 i. V. m. § 36 Bezirksverwaltungsgesetz B) Rechtsgrundlage § 11 SGB VIII C) Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung
keine
keine Berlin, den Bezirksstadträtin Reiser Bezirksbürgermeister von Dassel
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