Drucksache - 1309/V  

 
 
Betreff: Unterstützung für Senior*innenarbeit in Tiergarten Süd ausbauen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Matischok-Yesilcimen, Hauptenbuchner 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
21.06.2018 
19. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin (mit LIVE-Stream) überwiesen   
Soziales und Gesundheit
11.09.2018 
21. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
20.09.2018 
20. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin (mit LIVE-Stream) ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
21.03.2019 
26. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin (mit LIVE-STREAM) mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
20.08.2020 
40., öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag SPD vom 12.06.2018
2. BE SozGes vom 11.09.2018
3. Beschluss vom 20.09.2018
4. VzK ZB vom 22.02.2019
5. VzK SB vom 25.06.2020

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

(Text siehe Rückseite)

 


Bezirksamt Mitte von Berlin Datum: 09.06.2020

Stadtentwicklung, Soziales und Gesundheit Tel.: 44600             

 

Bezirksverordnetenversammlung Drucksache Nr.: 1309/V 

Mitte von Berlin 

 

_____________________________________________________________________________ 

 

 

Vorlage - zur Kenntnisnahme -

 

über

 

Unterstützung für Senior*innenarbeit in Tiergarten Süd ausbauen

 

Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 20.09.2018 folgendes Ersuchen an das Bezirksamt beschlossen (Drucksache Nr. 1309/V):

 

Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, wie der Bedarf nach Angeboten für Seniorinnen und

Senioren in Tiergarten Süd kurz- und mittelfristig besser als heute abgedeckt werden kann.

Dafür sind bestehende und beabsichtigte Angebote von im Stadtteil tätigen Trägern und

Expertisen (z.B. Quartiersentwicklungskonzept für Tiergarten Süd) auszuwerten.

Darüber ist im Ausschuss Soziales und Gesundheit zu berichten. Bei diesem Bericht soll

insbesondere dargelegt werden, welche beabsichtigten Angebote nur mit welcher weiteren

Unterstützung durch den Bezirk realisiert werden können. Nach Möglichkeit soll auch

dargestellt werden inwieweit sich bisherige Angebote bewährt haben, das heißt welche

Zielgruppe angesprochen werden sollte (über welche Kommunikationskanäle) und wie

erfolgreich die Zielgruppe damit erreicht wurde.

 

Das Bezirksamt hat am 16.06.2020 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen:

 

Wie im Zwischenbericht im Februar 2019 bereits dargelegt wurde, hatte das Bezirksamt Mitte bereits vor mehr als einem Jahr damit begonnen, den Ausbau für die Senior*innenarbeit in Tiergarten Süd zu unterstützen, indem eine enge Zusammenarbeit mit dem Stadtteilverein Tiergarten Süd gepflegt und das Beratungsangebot der „Allgemeinen unabhängigen Sozialberatung“ des Trägers „Schildkröte“ auf den Sozialraum ausgedehnt wurde.

Mittlerweile hat die Altenhilfekoordinatorin ihre Arbeit im Februar 2019 aufgenommen und sich intensiv mit den bestehenden und beabsichtigten Angeboten von im Stadtteil tätigen Trägern sowie den Expertisen auseinandergesetzt. Die sich daraus ergebenden Planungen konnten für die Bezirksregion (BZR) Tiergarten Süd wie folgt umgesetzt werden:

 

Die gute Zusammenarbeit des Bezirksamtes Mitte mit dem Stadtteilverein Tiergarten Süd wurde intensiviert. Nachdem es dem Verein nicht länger möglich war, den Betrieb und Ausbau des Nachbarschafts- und Seniorentreffs Lützowstraße 27 aus Eigenmitteln zu finanzieren, unterstützt das Bezirksamt Mitte das Vorhaben im Jahr 2020 mit einer Zuwendung in Höhe von 29.961,78 €. Mit dieser bezirklichen Förderung können die Angebote, insbesondere auch für Seniorinnen und Senioren, weitergeführt und ausgebaut werden. So kann beispielsweise der für die Senior*innenarbeit wichtige „Runde Tisch“, an dem Vertreter des Bezirksamts Mitte, Bürger*innen und lokale Akteure der Altenhilfe regelmäßig und konstruktiv teilnehmen, weiterhin vom Stadteilverein Tiergarten Süd koordiniert werden. Besonders die Durchführung des „Runden Tisches“ hat zur Folge, dass sich die Begegnungsstätte den Vorgaben des Bezirksamtes entsprechend gegenüber der gesamten Nachbarschaft öffnet und somit auch eine Vielzahl an Besucher*innen unter 60 Jahren die Angebote nutzen.

Zudem kann auch das auf den Sozialraum ausgedehnte Beratungsangebot der „Allgemeinen unabhängigen Sozialberatung“ des Trägers Schildkröte verortet bleiben. Die Beratungsstunden finden in den Räumen des Nachbarschaftstreffs Café Lützowstraße 27 statt und werden sowohl von älteren Menschen als auch von anderen Anwohner*innen des Stadtteils gut angenommen.

Der Nachbarschaftstreff hat insgesamt einen intergenerativen, nachbarschaftsoffenen Charakter und bietet schwerpunktmäßig niedrigschwellige Angebote für ältere Menschen an. Bereitgestellt werden der Café-Raum mit 22 Plätzen, ohne dass ein Verzehrzwang für Besucher*innen besteht, ein Zugang zu einem benachbarten Projektraum sowie Tische und Stühle für die Außenfläche vor dem Café. Die Einrichtung ist barrierefrei und behindertengerecht.

Neben der Sozialberatung gibt es weitere Angebote wie Gesellschaftsspiele, Filmangebote und Gesprächsrunden. Die Angebote haben einen ansprechenden Charakter für Senior*innen und bieten eine gute Gelegenheit, zu anderen Menschen in der Nachbarschaft Kontakte zu knüpfen und zu halten. Das hat eine engere Einbindung in den Stadtteil zur Folge, die eine mögliche Einsamkeit im Alter reduziert und der Informationsvermittlung von anderen relevanten Angeboten sowie Dienstleistungen äußerst dienlich ist.

Speziell für Senior*innen mit Migrationshintergrund befindet sich ein monatliches Informationsangebot in einfachem Deutsch in Planung, das voraussichtlich zur Gewährleistung des niederschwelligen Zugangs mit dem offenen Café-Angebot verknüpft wird.

Angebote und Öffnungszeiten der Einrichtung werden der Nachbarschaft durch Flyer, Aushänge und über die Webseite des Trägers zugänglich gemacht.

Die Besucherzahlen werden seit Förderbeginn nach verschiedenen Kategorien detailliert erfasst. Allein im Januar 2020 nutzten beispielweise 835 Besucher*innen die Einrichtung, davon hatten 49,8 % einen Migrationshintergrund.  Es war geplant, drei Monate nach Förderbeginn eine Bedarfsumfrage bei den Nutzer*innen der Angebote durchzuführen, um deren Attraktivität zu prüfen, neue Ideen zu erfassen und gegebenenfalls eine Anpassung der Angebote vorzunehmen. Leider musste die Einrichtung – wie andere auch -  bedingt durch die Corona-Pandemie im März 2020 geschlossen werden. An einem Konzept für eine mögliche schrittweise Wiedereröffnung der Einrichtung unter Berücksichtigung der besonderen Schutzbedürfnisse der älteren Bevölkerung wird bereits gearbeitet. Die geplante Bedarfsumfrage wir nun erst später im Jahr nach Wiedereröffnung der Begegnungsstätte stattfinden können.

Zusätzlich zur Bedarfsabfrage in der Nachbarschaftseinrichtung selbst werden auch die noch ausstehenden Ergebnisse aus der LISA II-Studie für die Bedarfsermittlung in der BZR Tiergarten Süd herangezogen, um falls notwendig eine darauf basierende Anpassung der Angebote für Senior*innen in dem Bereich vorzunehmen.

Das Stadtteilcafé liegt sowohl in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadtteilbibliothek Tiergarten Süd als auch zum wieder eröffneten Kiezzentrum Villa Lützow mit dem dort ansässigen Mehrgenerationenhaus. Zwischen den Einrichtungen besteht eine sehr gute Vernetzung, sodass in enger Kooperation Räumlichkeiten gegenseitig genutzt und zur Verfügung gestellt werden sowie zusätzliche gemeinsame Angebote für die Zielgruppe der älteren Menschen geplant sind.

Es ist somit nicht nur gelungen, die geplante Stabilisierung und Ausweitung der Angebote in der BZR Tiergarten Süd zu realisieren und damit die Bedarfe für Senior*innen insbesondere mit Migrationshintergrund besser abzudecken, sondern auch den vom Bezirksamt verfolgten intergenerativen und nachbarschaftsoffenen Charakter eines solchen Begegnungsortes zu verwirklichen.

Gern kann das Bezirksamt zu gegebener Zeit im Ausschuss für Soziales und Gesundheit über den Fortgang der Entwicklung berichten.

 

 

 

A) Rechtsgrundlage:

 

 § 13 i.V. mit § 36 BezVG

 

B) Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung:

 

 a.  Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben:

 

Da die Mittel für die Förderung des Nachbarschafts- und Seniorentreffs Café Lützowstraße 27 im Rahmen der Zuwendungen in Höhe von 29.961,78 € bereits bei der Haushaltsplanaufstellung 2020/2021 berücksichtigt und bei Kapitel 3930 Titel 68432 etatisiert wurden, hat die Maßnahme keine Auswirkungen auf die Einnahmen und Ausgaben.

Die Finanzierung der Allgemeinen unabhängigen Sozialberatung erfolgt im Rahmen der auftragsweisen Bewirtschaftung über die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales.
 

 b. Personalwirtschaftliche Auswirkungen:

 

  keine
 

Berlin, den 16.06.2020

 

 

 

 

Bezirksbürgermeister von Dassel Bezirksstadtrat Gothe

 
 

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