Drucksache - 2408/IV  

 
 
Betreff: DeGeWo lässt mit Dominoeffekt Wiesenburg räumen?
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenFraktion Bündnis 90/Die Grünen
Verfasser:Bertermann 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
17.12.2015 
45. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Große Anfrage

Wir fragen das Bezirksamt:

 

Vorbemerkung: Mit Schreiben vom 26.11.2015 informierte die DeGeWo die Nutzer/innen der Gebäude auf der Wiesenburg über die sofortige Sperrung von großen Teilen des Geländes und der Räumlichkeiten mit folgender Begründung: "Kellerbereiche: wir sind im Zuge weiterer Untersuchungen und Begehungen der Kellerbereiche darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass weitere, bis dato nicht bekannte Kellerbereiche augenscheinlich einsturzgefährdet sind. Diese Bereiche schließen unmittelbar an den bereits gesicherten Kellerbereich an. Wir müssen nach gegenwärtigem Stand auch davon ausgehen, dass es weitere nicht bekannte Kellerbereiche gibt, deren Zustand gleich ist. Bei einem Einsturz von Kappendecken in ungesicherten Bereichen ist mit einem Dominoeffekt zu rechnen, der auch zu einer Einsturzgefährdung im bisher gesicherten Bereich führen würde. Aus den vorliegenden Gutachten des lng.-büros Bauen ist bereits benannt worden, dass der große Schornstein so stark geschädigt ist, dass von diesem eine starke Gefahr ausgeht. Wir haben versucht, diesen bis zum erhaltenswürdigen Bereich zurückzubauen. Das wurde uns von der Denkmalbehörde versagt. Diese hat festgelegt, dass dieser grundsätzlich zu erhalten ist. Gegebenenfalls sind die gefährdeten Bereiche abzusperren. Wir haben dazu nochmals einen Statiker hinzugezogen, der uns mitteilt, dass ein Rückbau des Schornsteinkopfes unumgänglich und eine Sanierung der Risse nicht möglich ist. Wir haben dem Denkmalschutz diese Stellungnahme nochmals mitgeteilt, mit dem Ergebnis, dass diese uns nun doch einen Teilrückbau von 3-4 m gestattet. Wir haben mit dem

Untemehmer Kontakt aufgenommen und erwarten umgehend eine Rückinformation, wann mit den Arbeiten begonnen wird. Bis zum Abschluss der Rückbau- und Sicherungsmaßnahmen ist ein Aufenthalt in den umliegenden Gebäuden im Umkreis bis 20 m strengstens untersagt."

 

Daher fragen wir:

1.               Welche Gespräche haben wann und mit welchem Ergebnis in den letzten Wochen zwischen der DeGeWo, Bezirksamt und dem Wiesenburgverein stattgefunden?

2.              Welche Kenntnisse hat das Bezirksamt zum vermutlich bevorstehenden Dominoeffekt auf der Wiesenburg und in welcher Form hat das Bezirksamt die Wahrscheinlichkeit des Effekteintrittes fachlich geprüft?

3.              Liegt dem Bezirksamt das Gutachten des "lng.-büros Bauen" bezüglich der einsturzgefährdeten Schornsteine vor?

2a.              Wenn ja, wie beurteilt das BA fachlich die Aussagen des Gutachtens und die sich daraus ergebenen Konsequenzen, bzw. welche Denkmalauflagen sollte die DeGeWo für den Abbruch oder die Sanierung berücksichtigen?

2b.              Wenn nein, was hat das BA unternommen, um das Gutachten zu erhalten?

4.              Auf Grund welcher Aussagen der Stellungnahme des von der DeGeWo beauftragten Statikers hat das Bezirksamt einem Schornsteinteilrückbau zugestimmt, warum ist eine Sanierung der Risse nicht möglich, welche Denkmalauflagen müssen dabei berücksichtigt werden und wie ist sichergestellt, dass diese auch umgesetzt werden und nicht der Schornstein "den Weg aller Kupferkessel geht"?

5.              In welcher Form beabsichtigt das Bezirksamt Einfluss auf die DeGeWo zu nehmen, um eine Räumung des Geländes und die Zerstörungen der sozialen und beruflichen Strukturen der dortigen Nutzer/innen zu verhindern?
 

 
 

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