Drucksache - 0612/IV
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
Bezirksverordnetenversammlung Drucksache Nr. Mitte von Berlin 0612/IV
Vorlage - zur Kenntnisnahme -
über Energieverbrauch an Schulen senken - Können wir so Geld für die Schule gewinnen ?
Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen:
Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 24.01.2013 an das Bezirksamt beschlossen (Drucksache Nr. 0612/IV):
Das Bezirksamt wird ersucht, aus den Mitteln für die Gebäude der Schulen und der Schuleinheiten eine Energie- und Umweltberatung für die Schulen im Jahr 2013 durchzuführen. Im Zuge dieser Beratung sind der Verbrauch für Strom, Frischwasser, Heizung monatlich zu erfassen. Der Hauptausschuss ist vierteljährlich schriftlich über den Verbrauch, die diesbezüglichen Kosten und eine Prognose für die Jahreskosten 2013 zu informieren. Erzielte Einsparungen sollen im Jahr 2013 in den Bereichen Jugend, Schule und Sport verwandt werden können.
Das Bezirksamt hat am 28.05.2013 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als zur Kenntnis zu bringen.
1. Fragenkomplex
Das Bezirksamt wird ersucht, aus den Mitteln für die Gebäude der Schulen und der Schuleinheiten eine Energie- und Umweltberatung für die Schulen im Jahr 2013 durchzuführen.
Bei der Beantwortung wird schwerpunktmäßig auf die Energieberatung Bezug genommen, da der Beschluss- und Begründungstext weitgehend darauf schließen lassen.
Das Energie- und Ressourcenmanagement ist mit der Aufgabe einer Energieberatung vom Bezirksamt für alle Liegenschaften beauftragt (siehe Intranet "Aufgaben des Energie- und Ressourcenmanagement").
Da die personellen Kapazitäten für einen jährlichen Durchgang einer auf das Objekt abgestimmten Beratung einmal quantitativ (Anzahl der Mitarbeiter), aber auch qualitativ (fachtechnisch ausgebildete Mitarbeiter) nicht ausreichend zur Verfügung stehen, wird schwerpunktmäßig verbrauchsorientiert eine Beratung zu Energiefragen durchgeführt.
Dabei bedient sich die Fachabteilung auch anerkannter externer Fachberater, die entsprechend den vorhandenen Haushaltsmitteln mit Mitteln des Energiemanagements finanziert werden. Diese Unternehmen führen auch in den Schulen entsprechende Fachberatungen aus, die, pädagogisch abgestimmt, die jeweiligen Schülerarbeitsgruppen mit unterstützen. Folgende Beratungsbüros sind zurzeit für das Bezirksamt Mitte beschäftigt:
. Fa. DEZEM - energy controlling Sybelstraße 63, in 10629 Berlin, . Fa. UfU - Unabhängiges Institut für Umweltfragen Greifswalder Str. 4, in 10405 Berlin, . Mc - meteocontrol GmbH Spicherer Straße 48, in 86157 Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, . Fa. Vattenfall Europe Sales GmbH - Energiedienstleistungen Chausseestraße 23, in 10115 Berlin, . Beuth-Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Ingenieurwissenschaften II Prof. Dr. Ing. R. Zeitner und Prof. Dipl. Ing. T. Kretschmer FB Facility Management Prof. Dr. Ing. Rauchfuß, FB Elektrotechnik.
Des Weiteren werden energetische Schulungen und Nutzermotivationen für die Betreiber der Liegenschaften als Inhouse-Seminare regelmäßig angeboten und durchgeführt. Im Haushaltsjahr 2012 wurden alle Betreibervertreter von Schul- und Sporteinrichtungen, Bibliotheken und Dienstgebäuden (Platzwarte/Hausmeister/Sachbearbeiter) in Form einer ganztägigen Schulung zu energetischen Belangen informiert und geschult.
2. Fragenkomplex
Im Zuge dieser Beratung sind der Verbrauch für Strom, Frischwasser, Heizung monatlich zu erfassen. Der Hauptausschuss ist vierteljährlich schriftlich über den Verbrauch, die diesbezüglichen Kosten und eine Prognose für die Jahreskosten 2013 zu informieren.
Eine monatliche Erfassung des Energieverbrauches einschließlich Wasser wird von den Betreibervertretern abgefordert und dokumentiert.
Eine vierteljährliche Auswertung und Information an den Hauptausschuss mit Prognostizierung des Energieverbrauches ist nicht möglich, da hierfür die personellen und haushalterischen Voraussetzungen im Bezirksamt nicht vorhanden sind. Die Erhöhung des Personaleinsatzes zur Datenaufbereitung im Energie- und Ressourcenmanagment führt zu einer Erhöhung der Produktkosten würde durch die Kosten- und Leistungsrechnung sanktioniert werden.
Zur Erläuterung:
Die Unterlagen gehen am Anfang des Folgemonates ein, es handelt sich um ca. 200 Bögen. Diese beinhalten Zählerangaben zu
. Strom (Haupt und Nebenzähler, Gewerbeeinheiten), . Wasser (Haupt und div. Nebenzähler, wie Garten-/Sprengwasser, Warmwasser, Unterzähler, Gewerbeeinheiten und Mieteinheiten), . Heizung (Hauptzähler Gas oder Fernwärme, Konstantleitung und Gleitende Leitung oder Ölmessung, Nebenzähler Wärme für Miet- und Gewerbeeinheiten, Gaszähler Wirtschaftsgas/ technisches Gas)
und umfassen im Schnitt pro Liegenschaft 6 bis 24 Zähleinheiten und mehr. Es handelt sich somit um mindestens 4.000 Datensätze. Die Daten müssen erfasst und entsprechend zur energetischen Auswertung eingegeben und bearbeitet werden.
Anfragen bei externen Energieberatungsbüros haben Kosten von ca. 360 ?/Vierteljahr je Liegenschaft ergeben, wobei Grundlage die Übergabe aufbereiteter Datensätze ist. Voraussetzung sei die vorherige Datenaufbereitung durch den Bezirk. Das bedeutet bei ca. 200 zu erfassenden Liegenschaften einen Aufwand von 288.000,00 ?. Dies ist wirtschaftlich nicht vertretbar und mit dem Haushaltsplan nicht finanzierbar.
Allein ein Nachprüfen der Verbrauchsleistungen und energetisches Auswerten der Daten, bei einer nachfolgenden Ansprache der Betroffenen auf evt. möglichen Ver-brauchsreduzierungen, und eine energetische Schulung der Betroffenen ergibt noch keinen messbaren Einspareffekt.
3. Fragenkomplex
Erzielte Einsparungen sollen im Jahr 2013 in den Bereichen Jugend, Schule und Sport verwandt werden können.
Der Bezirk Mitte hat einen Energiepartnerschaftsvertrag mit der ESP Pool 18 Hochtief Energy Management GmbH/BilfingerBerger GmbH geschlossen. In diesem hat sich das Unternehmen verpflichtet, eine jährliche Energieeinsparung von 29,9 % auf Basis des Energieverbrauchs zu Vertragsbeginn zu erzielen und aus der Einsparung die Energiesparmaßnahmen zu finanzieren. Eine Abgrenzung der vertraglichen Energieeinsparleistungen, verbunden mit einem Herauslösen von zusätzlichen Einsparbeträgen aus den Energiekosten, ist gegenüber dem bestehenden Energiesparpartnerschaftsvertrag Pool18, nicht möglich. Alle Energieeinsparmaßnahmen, die momentan im Heizungs- und Stromversorgungsbereich laufen, werden durch die Arbeitsgemeinschaft des Bezirksamtes Mitte mit der ARGE Hochtief Energy-Management/ Bilfinger und Berger erwirtschaftet und vertraglich verrechnet.
Dabei werden durch die Maßnahmen des Pools 18 jährlich Betriebskosten in Höhe von ca. 1.200.000,00 ?/a eingespart. Davon sind zur Refinanzierung an die Landesbank Baden Württemberg 720.000 ?/a und zur Investitionsrückzahlung ca. 280.000 ?/a an die ARGE ESP Pool 18 Hochtief/Bilfinger & Berger abzuführen. Es verbleiben ca. 200.000 ? jährliche Energieeinsparungen gem. Basispreisbetrachtung. Dieser Betrag variiert je nach erbrachtem Einsparpotential je Kalenderjahr. Er ist eine errechnete, nachgewiesene Minderung der Energiekosten in den jeweiligen Haushaltsstellen. (Rechnungsbetrag der Energielieferanten ist um die Verbrauchsleistung und somit um diese Kosten gemindert).
Ergänzt wird dieser Einsparbetrag um die Reduzierung der Rechnungen der Berliner Wasserbetriebe mit ca. 80.000,00 ?/a, die vom Energiemanagement erwirtschaftet werden, da Wasser nicht im Pool18 mit erfasst und daher eigenständig geprüft wird.
Die erzielten Einsparungen können aus Gründen der Haushaltswirtschaft nicht direkt für die Erarbeitung von Energiemaßnahmen herangezogen werden. Sie dienen der allgemeinen Haushaltskonsolidierung durch Minderung der Betriebskosten für die Liegenschaften.
A. Rechtsgrundlage:
§§ 13 i. V. m. 36 BezVG
B) Auswirkungen auf den Haushaltplan und die Finanzplanung:
a. Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben:
zur Zeit keine
b. Personalwirtschaftliche Ausgaben:
keine
Bezirksstadtrat Davids
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