Drucksache - 0085/III  

 
 
Betreff: Jobcenter Mitte: Qualifizierte Angebote für junge Menschen schaffen!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Schauer-Oldenburg Bertermann von Dassel für die Fraktion 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
21.12.2006 
3. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin überwiesen   
Wirtschaft und Arbeit Entscheidung
22.01.2007 
3. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit vertagt   
19.02.2007 
4. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Soziales und Bürgerdienste Entscheidung
09.01.2007 
3. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Bürgerdienste vertagt   
13.03.2007 
5. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Bürgerdienste ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
22.03.2007 
6. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
20.12.2007 
12. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin vertagt     
24.01.2008 
13. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin vertagt     
21.02.2008 
14. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
20.11.2008 
20. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag vom 12.12.2006
2. Austauschblatt vom 19.12.2006
3. BE WiArb vom 20.02.2007
4. BE SozBüD vom 14.03.2007
5. Vorlage zur Kenntnisnahme vom 07.12.2007
Anlage zur Vorlage zur Kenntnisnahme
7. Vorlage zur Kenntnisnahme vom 07.11.2008

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

(Text siehe Rückseite)


Bezirksamt Mitte von Berlin                                                                                    30. Oktober 2008

Abt. Soziales und Bürgerdienste                                                                      (9922) 42662

 

 

 

 

Bezirksverordnetenversammlung

Mitte von Berlin

                                                                                                       Drucksache Nr. 0085/III

 

                          

 

Vorlage – zur Kenntnisnahme –

 

Job Center Mitte: Qualifizierte Angebote für junge Menschen schaffen

 

Die Bezirksverordnetenversammlung Mitte hat in ihrer Sitzung am 22.03.2007 folgenden Beschluss gefasst (Drucksache Nr. 0085/III):

 

„Das Bezirksamt wird ersucht, sich im Rahmen seiner strategischen Verantwortungswahrnehmung in der Trägervertretung nachdrücklich dafür einzusetzen, dass jungen Menschen unter 25 Jahren im Jobcenter Mitte qualifizierte Angebote unterbreitet werden. Dies umfasst insbesondere folgende Maßnahmen:

 

1.      Eine umfassende Beratung und Betreuung der jungen Menschen durch entsprechend qualifizierte FallmanagerInnen ist zu gewährleisten. Für junge Menschen mit Migrationshintergrund sind dabei entsprechend spezifische Angebote bereitzustellen bzw. zu entwickeln. Die Betreuung dieser Zielgruppe erfolgt durch FallmanagerInnen, die über interkulturelle Kompetenzen verfügen.

 

2.      Dem Abschluss einer Eingliederungsvereinbarung muss ein qualifiziertes Fallmanagement zwingend vorausgehen, bei dem die spezifische Situation insbesondere von benachteiligten jungen Menschen berücksichtigt wird. Qualifizierungs- bzw. Nachqualifizierungsmaßnahmen (z. B. Nachholen von Schulabschlüssen, Ausbildung) haben hierbei für die Zielgruppe U25 absolute Priorität. Arbeitsgelegenheiten gemäß § 16 Abs. 3 SGB II sind für Jugendliche nur nachrangig gegenüber der Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit (§ 3 Abs. 2 SGB II) sowie der Vorbereitung und Heranführung an eine Ausbildung mit berufsvorbereitenden und berufsqualifizierenden Maßnahmen. Sofern notwendig, ist eine weiterführende Betreuung im Rahmen des SGB VIII einzuleiten.

 

Das Bezirksamt hat am ................................... beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen:

 

Der aktuelle Stand der Beratung und Betreuung der unter 25-jährigen (U25), insbesondere Fallmanagement, Abschluss von Eingliederungsmaßnahmen, Angebote für Migrantinnen und Migranten, interkulturelle Kompetenz, Maßnahmearten, Schnittstellen zum SGB VIII waren wiederholt Thema in den Trägervertretungssitzungen des Job Centers Berlin Mitte.

Die Geschäftsführung des Job Centers berichtete zuletzt in der 32. Sitzung der Trägervertretung am 20.08.2008, zum Projekt „TaXi“ in der 33. Sitzung am 25.9.2008.

 

Zu 1.

Das Job Center Berlin Mitte bietet im Bereich U25 sämtliche Maßnahmearten des § 16 SGB II an, mit Ausnahme der Beauftragung Dritter. Darüber hinaus besteht ein Angebot an ESF-finanzierten Maßnahmen und berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (bvB) in der Finanzierungsverantwortung des SGB III.

 

Sämtliche Angebote des Job Centers Berlin Mitte stehen auch für Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund zur Verfügung. Maßnahmen, welche ausschließlich Migrantinnen und Migranten zur Verfügung stehen, wurden nicht eingerichtet und werden auf dem Hintergrund einer besseren Integration vom Job Center Berlin Mitte auch bewusst nicht geplant.

Speziellen Bedarfe dieses Kundenkreises können über fremdfinanzierte  Maßnahmen abgesichert werden, so z.B. Integrationskurse in der Finanzierungsverantwortung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) (z.B. Sprachkurse). Diese stehen in ausreichender Anzahl zur Verfügung.

 

Die Mitarbeiter/innen  des Bereiches U25 verfügen in unterschiedlichem Maße über interkulturelle Kompetenzen, welche u.a. auch aus eigenem Migrationshintergrund resultieren. Um diese Kompetenzen bei allen Mitarbeiter/innen zu stärken, beteiligt sich das Job Center Berlin Mitte an dem Projekt „Xenos – Leben und Arbeiten in Vielfalt“, welches durch den ESF kofinanziert wird. Im Rahmen dieses Projektes werden interkulturelle Qualifizierungen für die Vermittlungsfachkräfte angeboten sowie ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch findet statt.

 

Zu 2.

Mit Stand Juli 2008 erhalten 11.383 jugendliche erwerbsfähige Hilfebedürftige Leistungen, davon werden 2.455 Jugendliche als arbeitslos geführt. Für 6.591 der 11.383 Jugendlichen unter 25 Jahren (57,9%) liegt eine Eingliederungsvereinbarung vor. Im Rahmen des so genannten Neukundenmanagements und des Projekts „TaXi“ ist davon auszugehen, dass diese Quote steigen wird.

 

Der Bereich Markt und Integration für unter 25-jährige hat gemäß dem Kapazitäts- und Qualifikationsplan 2008 eine Soll-Dimensionierung von 107 Dienstkräften, mit Stand August 2008 sind tatsächlich 61 Mitarbeiter/innen eingesetzt.  Dies entspricht einem Betreuungsschlüssel von 1:186. Auf Grund der bekannten räumlichen Situation im Dienstgebäude des Job Centers Berlin Mitte ist eine weitere Aufstockung derzeit nicht möglich; die Geschäftsführung des Jobcenters Berlin Mitte hat hierzu mehrfach im Ausschuss für Soziales und Bürgerdienste berichtet.

 

Seit 01.06.2008 hat die Agentur für Arbeit Berlin Mitte die Ausbildungsstellenvermittlung für Schulabgänger des Jahres 2008 bis zum Ende der Nachvermittlungsaktion übernommen; das betraf 180 Bewerberinnen und Bewerber. Diese Zahl macht deutlch, dass für die überwiegende Zahl der U25-Kundinnen und Kunden des Job Centers Berlin Mitte die herkömmlichen Ausbldungshilfen und –maßnahmen oftmals nicht geeignet sind.

 

Zum 01.04.2008 richtete deshalb das Job Center Berlin Mitte das Projekt „TaXi“ ein. Aufgrund der schwierigen Kundenstruktur, aber auch wegen finanzierungstechnischer Besonderheiten wurde die Maßnahmeart „Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung“ gewählt. Mit der Maßnahme soll eine große Anzahl arbeitsloser Jugendlicher unter 25 Jahren erreicht und mit dem Ziel aktiviert werden, eine Verbesserung der Integrationsfähigkeit zu erreichen. Trotz der schwierigen Personalsituation im Vermittlungsbereich wird durch die Beauftragung von im Jugendbereich erfahrenen Trägern zudem eine qualifizierte Betreuung der Maßnahmeteilnehmerinnen und –teilnehmer sicher gestellt.

 

Das Projekt besteht aus den 3 Säulen „Orientieren und Motivieren“, „Befähigen und Qualifizieren“ und „Integrationsorientierte Beschäftigung“ und beinhaltet unterschiedliche, individuell miteinander kombinierbare Bausteine. Dadurch soll den Trägern ermöglicht werden, einzelfallbezogene Maßnahmen ausrichten zu können.

 

In einer ersten Auswertung wurde festgestellt, dass die Umsetzung der Maßnahme einen außerordentlich hohen Besetzungsaufwand gekennzeichnet ist. Dies liegt an der hohen Abbruchquote (53,7%) und infolge dessen der Notwendigkeit der Prüfung von Sanktionen und erneuten Zuweisungen. Wie die Träger einschätzen, erfüllen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vielfach die Voraussetzungen auch für diese ausgesprochen niedrigschwellige Maßnahme nicht. Die Auswertungsergebnisse werden in die künftige Maßnahmegestaltung einfließen, um den besonderen Erfordernissen des Personenkreises besser gerecht werden zu können. Dennoch kann eine positive Entwicklung bei der Zahl der Arbeitslosen wie auch bei der Aktivierungsquote festgestellt werden. Über das Projekt „TaXi“ wurde ausführlich im Ausschuss für Soziales und Bürgerdienste  am 07.10.2008 berichtet.

 

Eine Schnittstellenregelung mit dem bezirklichen Jugendamt ist in der Abstimmungsphase. Daneben bestehen Kooperationen, wie z.B. in Form der Jugendberatungshäuser. Das Job Center Berlin Mitte ist in verschiedenen gemeinsamen Gremien wie der bezirklichen AG Jugendberufshilfe, der Landesarbeitsgruppe Jugendberufshilfe und der von der Trägervertretung initiierten AG U 25 vertreten.

 

 

Rechtsgrundlage:                                          

 

§ 36 BezVG  i. V. mit  § 13 Abs. 3 BezVG

 

 

Auswirkung auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung:

 

a)      Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben: Keine

             

b)      Personalwirtschaftliche Auswirkungen: Keine

 

 

 

Berlin, den

 

 

 

 

Dr. Hanke                                                                                                                Scheffler

Bezirksbürgermeíster                                                                                                  Bezirksstadträtin

 

 
 

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