Drucksache - 0029/III
Die
Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen: Das Bezirksamt wird ersucht, sich gemeinsam mit dem Berliner
Senat gegenüber der Bundesregierung dafür einzusetzen, dass die Bauarbeiten zur
Errichtung der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes entlang der
Scharnhorst-, der Habersaath- und der Chausseestraße so geplant und
durchgeführt werden, dass die mit den Bauarbeiten verbundenen Belastungen für
die BewohnerInnen und Gewerbetreibenden der anliegenden Straßen ein
erträgliches Maß nicht überschreiten. Insbesondere wird das Bezirksamt ersucht, sich dafür
einzusetzen, dass ·
die
BewohnerInnen und Gewerbetreibende der anliegenden Straßen regelmäßig über die
bevorstehenden Arbeiten und die damit verbundenen Beeinträchtigungen informiert
werden, ·
die
Bauarbeiten im 2-Schichtbetrieb organisiert werden und somit auf Bauarbeiten in
den Nachstunden verzichtet wird, ·
auf
Bauarbeiten an Sonn- und Feiertagen verzichtet wird, ·
zur
Baustellenversorgung und Baustellenentsorgung ein Logistikkonzept erarbeitet
und realisiert wird, durch das der Wasserweg über den Spandauer
Schifffahrtskanal genutzt und der LKW-Verkehr minimiert wird, ·
ein
„Schleichverkehr“ des motorisierten Individualverkehrs durch die
Scharnhorststraße und die Habersaathstraße zur Umfahrung der durch
Baustellenfahrzeuge belasteten Chausseestraße unterbleibt und ·
ein
Entschädigungsfonds für BewohnerInnen und Gewerbetreibende der anliegenden Straßen
eingerichtet wird, aus dem die Minderung des Wohn- und Gewerbewertes durch die
Bauarbeiten in Form von starken Lärm-, Staub- und Lichtemissionen ausgeglichen
werden können. Begründung: Am 19. Oktober fand der Spatenstich zu Europas größter
innerstädtischen Baustelle statt. Stolz wurde dabei berichtet, dass allein der
Bodenaushub aus dem Gelände des ehemaligen Stadions der Weltjugend das Berliner
Olympiastadion komplett füllen würde. 200 LKW-Fahrten pro Tag sind dafür
angekündigt, obwohl der Berliner Senat und Vertreter des
Bundesnachrichtendienstes auf öffentlichen Veranstaltungen betont hatten, dass
die gebietsverträgliche Organisation der Bauarbeiten und die Einbeziehung des
Wasserweges in die Baustellenlogistik ein vordringliches Ziel sei. Auch dieses
den BürgerInnen gemachte Versprechen scheint nicht gehalten zu werden. Es ist
daher notwendig, dass sich das Bezirksamt gemeinsam mit dem Berliner Senat
dafür einsetzt, dass die Bauarbeiten zur Errichtung der neuen Zentrale des
Bundesnachrichtendienstes so anwohner- und gebietsverträglich wie möglich
organisiert werden. Da eine erhebliche Verminderung des Wohn- und Gewerbewertes
in den anliegenden Straßen trotzdem nicht vermieden werden wird können, sollte
ein Entschädigungsfonds für die Anwohner und Gewerbetreibenden eingerichtet
werden. Ein solcher Entschädigungsfonds hat sich bei den Bauarbeiten rund um
den Potsdamer Platz bewährt und half langwierige Rechtsstreitigkeiten zwischen
Mietern, Vermietern und Bauträgern zu vermeiden. Angesichts der gewaltigen
Investitionskosten für den (Teil!)Umzug des Bundesnachrichtendienstes nach
Berlin, fällt ein Entschädigungsfonds finanziell nicht ins Gewicht. Er kann
aber die großen Belastungen, die auf die Anwohner und Gewerbetreibenden der
Scharnhorst-, Habersaath – und Chausseestraße in den nächsten fünf Jahren
zukommen, zumindest finanziell ein bisschen ausgleichen. Die
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zieht den Antrag zurück. |
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