Auszug - Verschiedenes  

Bezug nehmend auf die Bitte, über den in den Printmedien debattierten Vorschlag, die Zimmerstraße nach Peter Fechter umzubenennen, eine kurze erste Verständigung herbeizuführen, informiert die Vorsitzende darüber, dass die am Vortag tagende AG Geschichte dazu folgende Position eingenommen hat.

• Die Würdigung der Person Peter Fechter ist unbestritten.
• Für Straßenbe- und Umbenennungen gibt es im Bezirk Mitte miteinander verabredete Regularien und entsprechende Gremien.
• In diesen Gremien - AG Geschichte und Fachausschuss - ist der Vorschlag aufgegriffen worden und wird nunmehr entsprechend den verabredeten Regularien weiter bearbeitet.
• Es gibt, und zwar auf Landes- wie auf Bezirksebene, Kriterien, die bei einer Straßenumbenennung zu beachten sind.
• Die zur Umbenennung in Vorschlag gebrachte Zimmerstraße ist eine Straße mit einer fast dreihundertjährigen Geschichte und ist damit ein besonderes Zeugnis für den historischen Stadtgrundriss. Insofern gibt die AG Geschichte zu bedenken, ob es sinnvoll ist, hier ggf. eine Straße umzubenennen und damit dem gesamten Viertel mit seinen anliegenden Straßen - Rudi-Dutschke-Straße und Axel-Springer-Straße - durch die Straßenumbenennungen ein Gepräge zu geben, das in nichts mehr an die dort historisch gewachsene Stadtstruktur erinnert.
• Im Jahr 1999 wurde unter Einbeziehung der in Mitte arbeitenden Gedenktafelkommission eine Stele für Peter Fechter auf dem im Bezirk Kreuzberg liegenden Teil der Zimmerstraße errichtet. Arbeitsverabredung damals war, eine Person, in diesem Falle Peter Fechter, entweder durch ein Denkmal (Stele) oder durch eine Straßenbenennung zu ehren.
• Unabhängig von einer ggf. vorzunehmenden Umbenennung der Zimmerstraße oder eines Teilstücks der Zimmerstraße nach Peter Fechter ist der Fachausschuss zu der Auffassung gelangt, dass es

a)      eines Hinweisschildes am Checkpoint Charlie auf die Stele für Peter Fechter bedarf,

b)      die Inschrift auf der Stele nachwachsenden Generationen nicht zwingend den geschichtlichen Hintergrund verdeutlicht, der zum Tod des damals 18-jährigen Peter Fechter geführt hat und

c)       zu beraten sein wird, ob die Inschrift auf der Stele durch eine Tafel ergänzt werden sollte, die genau diese geschichtlichen Hintergründe und auch Fakten zur Person Peter Fechter enthält.

• Es gibt Hinweise, dass auch der Bezirk Pankow - Peter Fechter lebte im OT Weissensee - eine Straßenbenennung nach Peter Fechter erwägt. Sollte dies der Fall sein, entfiele es im Bezirk Mitte, da Doppelungen von Straßennamen in Berlin nicht mehr zulässig sind.

Die vorgetragenen Positionen werden von den Ausschussmitgliedern geteilt.

Zur Drucksache 0246/IV - Vorlage zur Kenntnisnahme - bittet Frau Körper die Ausschussvorsitzende, das Missfallen des Ausschusses über den Umgang mit Beschlusslagen des Fachausschusses zu Straßenbenennungen - hier Benennung einer Privatstraße nach Simone de Beauvoir - in der BVV zum Ausdruck zu bringen. Die Vorsitzende wird dieser Bitte entsprechen.