Auszug - Projekt Kiez-LAN in Moabit-Ost  

 
 
5. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Transparenz und Bürgerbeteiligung
TOP: Ö 3.3
Gremium: Transparenz und Bürgerbeteiligung Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 06.08.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:22 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr Christian Seits Vorsitzender vom Individuellen Network Berlin e

Herr Christian Seits (Vorsitzender vom Individuellen Network Berlin e.V.) teilt mit, dass sich der Verein seit Anfang der 90'er Jahre mit dem Internet für Privatpersonen beschäftigt.

 

Ende 2010 wurde ein QF3 Förderprojekt (Projekt der Sozialen Stadt) beim Quartiersmanagement Moabit-Ost eingereicht, indem es darum ging, in Moabit-Ost einen WLAN aufzubauen, dass lokale Inhalte kostenfrei darstellt und einen vollen Internetzugang gegen Gebühr anbietet.

 

Der Verein arbeitet Kostendeckend und ist nicht gewinnorientiert.

 

Herr Seitz meint, dass es darum ginge ein WLAN aufzubauen und Workshops /Veranstaltungen abzuhalten um die interessierten Bürger zum Thema Internet zu informieren. Parallel dazu, wurde das WLAN in Moabit-Ost aufgebaut. Insgesamt gibt es drei Zugangspunkte und einen zentralen Verteilerknoten.

 

Auf dem Gelände des Gesundheitszentrums Moabit wurde mit dem Berliner Immobilienmanagement ein Vertrag zur Nutzung des Daches abgeschlossen, um von da aus den zentralen Verteilerknoten für das WLAN zu bauen.

 

Eine weitere Idee sei, das Netz Richtung Arminiusmarkthalle auszubauen. Im Rahmen des Projektes wurde das Netzwerk verschlüsselt. Ein unverschlüsseltes- und ein verschlüsseltes Netzwerk wurden parallel aufgebaut, um ein erhöhtes Datenschutz zu gewährleisten.

 

Das KiezLAN wird vom Individuellen Network Berlin e.V. betrieben und überwacht, so dass wenn Probleme bestehen, sofort eingegriffen werden kann.

 

Das KiezLAN sei für mehrere Webseiten frei geschaltet. Diese können durch Nachfrage von Personen aus dem Kiez erweitertet werden. Weiterhin bestehe auch bei Anmeldung im Individuellen Network Berlin e.V. die Möglichkeit, einen kompletten Internetzugang zu bekommen.

 

Bei dem Freifunkprojekt hingegen wird der WLAN Zugriff von vielen Privatleuten bereitgestellt. Der Nachteil hier sei, dass Privatleute Ihre  Router ausgeschalten und die Internetverbindung unterbrechen können.

 

Der Individuelle Network Berlin e.V. hat das Jugendfreizeithaus Kubu über den Access Point auf dem Gesundheitszentrum Moabit, an das WLAN angeschlossen.

 

Herr BV Lüthke (SPD) teilt ergänzend mit, dass er einer von den zwei Ideengebern war. Die Motivation mit dem Herr BV Lüthke die Idee des freien Internet Angebotes eingebracht hatte war, dass er in Mazedonien festgestellt hatte, dass in 80 Prozent des Landes ein freier WLAN Zugang vorhanden war, der unter anderem zur Demokratisierung der Gesellschaft dienen sollte. Vor dem Hintergrund erschien es im Quartiersrat sinnvoll, in Berlin im Rahmen der Sozialen Stadt diese Form von Zugang zum Internet zu realisieren. Als vor zweieinhalb Jahren negativen Schlagzeilen über das Internet im Fernsehen verbreitet wurden, führte dies dazu, das der Quartiersrat mit dem Bezirksamt nicht übereinkam, dass ein freies Internet Angebot in Berlin verwirklicht werden konnte, sondern nur das Kiez-LAN Angebot.

 

Das zweite Hemmnis war, als das Gebäude von dem Bezirk an das Land abgegeben und die Verträge für diese Antenne auf dem Gebäude gekündigt wurden. Dies führte unter anderem dazu, dass  das Jugendhaus Kubu nicht mit dem Internet versorgt werden konnte.

 

Herr Seitz teilt mit, dass es für das Projekt in der Arminiushalle Überlegungen gibt, den Internetzugang für 1 ? am Tag anzubieten, weil die Personen überwiegend in Moabit-Ost nicht viel Geld für den Internetzugang aufwenden können.

 

Es müssen weitere Häuserfronten angestrahlt werden. Jedoch bestehe das Problem bei dem Berliner Immobilienmanagemenet weitere Antennen zu verargumentieren. Es besteht ein wirtschaftlicher und keine technischer Grund, welches den Ausbau verhindert.

 

Auf Nachfrage eines Ausschussmitgliedes antwortet Herr Seitz, dass Nutzer über das Problem der Störerhaftung berichtet haben. Aufgrund dessen hat man den Cafés angeboten das WLAN über das KiezLAN zu nutzen. Für die Cafés wurden die Access Points konfiguriert, so dass Sie das Internet in der Umgebung weiterverteilen können.

 

Wenn sich Privatpersonen anmelden, um das Internet zu nutzen oder weiterzuverteilen, kann dies genauso als Hotspot betrieben werden.

Ein Problem besteht jedoch darin, dass Privatpersonen den Hotspot abschalten können und das Internet den anderen Nutzern nicht zur Verfügung steht.

 

Die ganzen Zugangspunkte die gebaut wurden, laufen als Hotspots, so dass einzelne Personen nicht nachverfolgt werden können. Es wird auch unter anderem aus Datenschutzgründen nicht protokolliert wer auf welche Seiten zugreift.

 

Eventuell soll an Stellen die mit WLAN erreicht werden können, Werbeaktionen in Form von Wurfsendungen gestartet werden. Es soll dabei darauf geachtet werden, ob sich das aufstellen der Access Points wirtschaftlich lohnt.

 

Der Rathaus Tiergarten würde bei der Erschließung der Arminiusmarkthalle eine deutliche Hilfe sein. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, Richtantennen / Sektorantennen auf den Turm des Tiergartens zu installieren, würde dies erhebliche Vorteile für den Individuellen Network Berlin e.V. bringen.

 

Auf Nachfrage von Herrn BV Zierold (Bündnis 90 / Die Grüne) antwortet Herr Seitz, dass der Verein keine Befugnisse hat öffentlichkeitswirksame Außenwerbung anzubringen. (z.B. Symbole auf den Schaufenstern, die auf einen freien WLAN Zugang deuten).

 

Herr BV Lüthke führt aus, dass der Verein für die Durchführung eines bestimmten Projektes keine Fördermittel bekommen hat. Das Quartiersmanagement Moabit-Ost hat ein Projekt ausgeschrieben, auf das sich der Verein beworben hat.

 

Weiterhin Herr Lüthke mit, dass der Verein zu einem Zeitpunkt gegründet wurde, als die Telekom und andere Unternehmen noch keine "sinnvolle" Internetverbindung angeboten hatten. Das Geld was dort ausgeschrieben und versand wurde (ersichtlich in den Jahresberichten des Quartiersmanagement Moabit-Ost) sei auf bestimmte Leistungsbeschreibungen aufgelegt worden, welches von dem Verein dementsprechend erfüllt wurde.

 

 
 

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