Auszug - Integrationsprojekte: a) "Soziale Integration von Mädchen und Frauen im Fußball" Gast: Frau Rein, Berliner Fußballverband b) "Am Ball bleiben" Gäste: Frau Seyfarth - QM; Frau Giering - Outreach BE: Bezirksamt  

 
 
4. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 5.1
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 27.03.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:05 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 239/240
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Einleitend berichtet Herr Schmidt über die Sportentwicklungsplanung anhand einer Powerpointpräsentation

Herr Schmidt begrüßt die anwesenden Gäste und teilt einleitend mit, dass die meisten im Sportausschuss befindlichen Mitglieder den Prozess der Entwicklung der Spotstätten und der Leitlinien mit verfolgt haben. Herr Schmidt weist anschließend auf bestimmte Punkte anhand einer Grafik hin, damit man dann in die konkrete Projektdurchführung einsteigen kann.

Herr Schmidt sagt zu, die vorgestellte Präsentation den Ausschussmitgliedern zur Verfügung zu stellen.

 

Frau Rein dankt für die Einladung. Sie ist beim Berliner Fußballverband zuständig für das Projekt Soziale Integration von Mädchen durch Fußball. Sie war beim Verband für Presse und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Anschließend stellt sie das Projekt anhand einer Powerpoint-Präsentation vor. 

 

Frau BD Schrader (Die Linke) dankt für die Vorstellung. Sie fragt, ob man das Projekt auch über die Jugend- und Freizeitstätten laufen lassen könnte und nicht nur über die Grundschulen. Zur Finanzierung möchte sie wissen, ob Gespräche dazu geführt wurden. Wäre es möglich, über die Schulen zu finanzieren? Sie bezieht sich anschließend auf das Gesundbrunnenviertel, wo es Aktivitäten gab, die auf dieses, von der Universität OIdenburg entwickelte Programm, zurückgehen. Es gab mit den Schulen dort entsprechende Erfahrungen. Sie bittet um Auskunft, woran es scheiterte und wie man das jetzt - mit den Erfahrungswissen im Hintergrund - besser gemacht werden könnte., wenn der Bezirk sich entschließt das jetzt zu tun und auch die Finanzierung dafür sicher stellen kann.

 

Herr BD Arndt (Die Linke) bemerkt, dass er solche Projekte lobenswert findet. Er bezieht sich auf die entsprechenden Trainingshallenzeiten und meint, dass es in diesem Bezirk sehr wenig gibt. Er fragt, zu welchen Lasten eine Verschiebung erfolgen wird. Die Kinder haben in der Schule zwei bis drei Mal Unterrichtssport, sie haben Hortsport und nun kommt noch Projektsport hinzu. Er fragt, welches Elternteil die Kinder dann noch in einen Verein schicken würde? Er fragt, ob es dazu Erfahrungen gibt und wie eine Finanzierung aussehen könnte.

 

Herr BV Lüthke (SPD) bemerkt, dass es sehr gute Projekte in den Quartiersmanagementgebieten gibt, in denen Bewegungsangebote für Kinder an Schulen formuliert werden. Er fragt, wie man es schafft, die Zielgruppe zu erreichen, die man denn letztendlich erreichen möchte. Das funktioniert nur durch einen unmittelbaren Kontakt zu den Akteuren. In den QM-Gebieten geschieht das nur, dass die Quartiersmanager die Kontakte herstellen. Er sei sich momentan nicht sicher, dass ein Projekt mit einer so großen Reichweite die Betreffenden erreichen wird.

 

Anschließend knüpft Frau Drobick an die Fragen von Herrn Lüthke an, wie man an Mädchen heran kommt, wie man es schafft, diese Zielgruppe zu erreichen. Benötigt man einen persönlichen Kontakt? Das habe man als Modellprojekt vor. In der AG Sport und Gender hatte man geschaut, wie man die Ziele aus dem Masterplan (Erreichung von Frauen und Mädchen) vor Ort tatsächlich verankert bekommt. Man hatte überlegt, wenn man ein Modellprojekt initiiert und diese Dinge ausprobiert, wie könnte man an diese Zielgruppe herantreten, wie könnte man diese Zielgruppe binden, wo möchte man es machen und mit wem möchte man es machen. Man hatte sich dann in der AG geeinigt, dass man es im Gesundbrunnenviertel beginnt. Hier liegen die schlechtesten Sozialdaten von ganz Mitte vor. Man habe sich dann mit den Akteuren vor Ort zusammengesetzt (QM-Gebiete Brunnenviertel, Ackerstraße und Brunnenviertel Brunnenstraße) und man habe gemeinsam mit den Sportvereinen vor Ort (Weddinger Wiesel, Herrn Schoenberner) in der AG beraten, wie man das konkret machen könnte. Es wurde eine Idee entwickelt. Das QM-Gebiet möchte diese Idee unterstützen. Im Brunnenviertel Ackerstraße wurde die Idee bewilligt. Die Idee muss ausgeschrieben werden und es gab eine Bewerbung. Ein Jugendhilfeträger hatte sich beworben. Er bringt Kompetenzen mit (die Kollegen sind Pädagogen und wissen genau, wie man mit Kinder und Jugendlichen arbeitet).


Frau Giering von Outreach berichtet anschließend darüber, dass das Projekt Mädchen am Ball ausgeschrieben wurde. Man hatte sich gewundert, als man es ausschrieb, dass genau das im Projekt beschrieben wird, was Outreach seit ½ Jahren mit der Wedding-Grundschule macht. Man sei begeistert, dass andere die Idee hatten, dieses woanders anzubieten. Man hatte sich beworben und es auch bekommen. Man pflegt regelmäßigen Kontakt mit den Grundschulen und mit den Schulstationen. Seit ½ Jahren biete man Mädchenfußball im Wedding nach der Schule an. Das Angebot ist für die Mädchen kostenlos, das sei wichtig, weil sie die Vereinsbeiträge und den Trainingsbedarf nicht bezahlen können. Wichtig sei die Beziehungsarbeit. Man arbeitet über die Schulstation mit den Eltern zusammen. Kontakte zu den Lehrern bestehen. Die Angebote werden auch an den Wochenenden gemacht. Man sei so erfolgreich, dass sich die Mitgliederzahl verdoppelt habe.

Zum Projekt teilt sie mit, dass es am 01.04.2012 beginnt und am 15.06.2012 endet. Es konnten die Trainerinnen gewonnen werden, die man schon in Wedding engagierte. Die Trainierinnen kosten 10,00 pro Trainingseinheit. Die Trainerinnen sind nicht nur Trainerinnen, sondern sie bauen die Beziehung zu den Mädchen vor Ort auf. Das macht das Ganze erfolgreich, wenn Frauenvorbilder im Sport Mädchen für den Sport gewinnen können und dann anbinden können an Vereine. Auch sollen die Mädchen an andere Sportarten, wie elitäre Sportarten wie Tennis und ev. Golf herangeführt werden.

Abschließend bemerkt sie, dass man auf eine Unterstützung von Seiten des Ausschusses hofft. Am 20.04.2012 (Sportplatz der Heinrich-Seidel-Grundschule) von 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr findet eine Auftaktveranstaltung und eine Abschlussveranstaltung am 15.06.2012 statt. Zu den Veranstaltungen lädt sie die Ausschussmitglieder herzlich ein.


Herr Schmidt teilt mit, dass man die Hoffnung hatte, beide Projekte unter einem Tagesordnungspunkt zu verbinden. Man möchte nicht nur über ein Projekt von 10 Wochen reden. Man sei sich einig, die Schulen aus dem Schuletat nicht noch mehr zu belasten. Man möchte eine andere Finanzierungsquelle erschließen. Man sei mit den QM-Verantwortlichen im Gespräch, ob man eine Finanzierung aufschließen könnte, denn man denkt, dass das ein Projekt sei, in dem man den Bedarf sieht.

Man hatte im Zusammenhang mit der Universität in Osnabrück im Zusammenhang mit der Sportentwicklungsplanung einen Startschuss gegeben, wo die Vinetaschule und das Diesterweg-Gymnasium zusammen ein ähnliches Projekt auf die Beine stellen wollten, Hier sollten größere Mädchen die Sportassistenz erwerben und die kleineren Mädchen an die Sportart herangeführet werden. Leider sei das aufgrund der räumlichen Nähe und des Umzugs mit dem Diesterweg-Gymnasium nicht zum Tragen gekommen. Herr Schmidt meint, dass es damals schon deutlich war, dass die Lehrer und Kinder gerne dort eingestiegen wären. Er begrüßt das Projekt und man habe grundsätzlich eine positive Einstellung dazu.

Zu den Hallen- und AG-Zeiten bemerkt er, dass diese bis 16.00 Uhr liegen. Schade ist, dass sich kein Verein mit beworben hat.


Frau Rein bemerkt, dass sei nicht darauf angelegt, in Freizeiteinrichtungen zu gehen, sondern in Schulen zu gehen.

 

Frau BV Schilf (SPD) fragt, ob die Powerpoint-Präsentation als Anhang zum Protokoll gegeben werden könnte. Dem wird so zugesagt.

 

Herr BV Lüthke (SPD) fragt, wie viele Mädchen in den AG´s mitmachen. Mit wie vielen Teilnehmerinnen rechnet man. Schafft man sich Zugang über das Bildungs- und Teilhabepaket oder über andere Sachen, wo man Interessierten hilft an Möglichkeiten heran zu kommen. Frau Drobick teilt mit, dass die Vereine (Outreach und Weddinger Wiesel) auf ihrer Sitzung vor 10 Tagen ihre aktive Mitwirkung zugesichert haben. Outreach hat den Wunsch geäußert, dass sie langfristig den Wunsch hegen, die Mädchen an Sportvereine anzubinden. Das soll das Ziel haben, dass die Mädchen nicht nach 10 Wochen abbrechen müssen. Zur Teilnehmerzahl wird mitgeteilt, dass im ersten Jahr 25 Mädchen anfingen zu trainieren; man sei jetzt nach ½ Jahren auf eine Teilnehmerzahl von 50 Mädchen gekommen.

 

Frau BV Schrader (Die Linke) fragt nach, ob es Aktivitäten im Bezirk Mitte gibt, um Mädchen und junge Frauen für den Fußball zu gewinnen. Des weiteren fragt sie, was der Ausschuss tun könnte.

Frau Giering meint, dass sie sehr dankbar und glücklich wäre, wenn man die Möglichkeit bekommen könnte, Sportplätze und Hallenzeiten ab 16.00 Uhr zu nutzen. Man weiß, dass dieses den Sportvereinen vorbehalten sei. Man würde sich freuen, wenn man ein oder zwei Hallenzeiten weiterhin bekommen könnte.

Frau Giering meint weiter, dass zuerst einmal beschlossen werden müsste, dass der Bezirk teilnimmt und dann muss er klären, wer die Schulen aussucht.

Herr Schmidt teilt ergänzend mit, dass es darum gehe, dass die Schulaufsicht über das Projekt informiert wird. Sie kann sich beim Schulamt bewerben. Das Schulamt bestimmt nicht die Schule, sondern die Schulen sind in Kenntnis gesetzt. Es wurde Interesse signalisiert. Das Amt würde es davon abhängig machen, welcher Zuschlag im Rahmen der Finanzierungsmöglichkeiten erteilt wird und wo die anderen Rahmenbedingungen stimmen.

Herr BD Ruttke (CDU) weist darauf hin, dass viele Übungsleiter für das Thema „sexuelle Nötigung“ zu sensibilisieren sind. In seinem Verein wird ein erweitertes Führungszeugnis verlangt. Darüber hinaus sei man vernetzt. Taucht in einem Verein so etwas auf, wird sofort gemeldet.


Frau BV Schrader (Die Linke) spricht anschließend den Fachtag an, der im Bezirk Mitte stattfand zum gegenderten Sport. Es gab Vorschläge zu den Hallennutzungszeiten. Das Zugriffsrecht hat ab 16.00 Uhr der organisierte Sport. Es wurden Überlegungen geäußert, wie man durch das Bezirksamt steuern könnte. Sie erinnert sich an einen Vorschlag, dass das Bezirksamt bei der Frage der Verteilung ein nachfrageorientiertes Vorgehen wählt. Sie fragt, ob hier weiter gedacht wurde bzw. wurde der organisierte Sport des Bezirks einbezogen. Herr Schmidt bemerkt, dass man zusammen mit Frau Drobick den eingeleiteten Prozess weiter führt. Konkret bezüglich der Nutzung von Sportstätten und deren Vergabe habe man heute mit dem Bezirkssportbund vereinbart, dass man sich am 08.05.2012 zur Gesamtproblematik Sportstättenvergabe noch einmal trifft. Man wird dort vieles überarbeiten. Herr Schmidt regt an, in der Maisitzung erneut zu berichten.
 

Frau Drobick bittet, darüber nachzudenken, ob jemand aus dem Sportausschuss die Auftaktveranstaltung (20.04.2012, 16.00 Uhr) eröffnen könnte. Herr Mahr sagt zu, dass zu übernehmen. Eine Einladung wird ihm zugehen.

 

Herr BD Schöpe (SPD) bezieht sich noch einmal auf die am 08.05.2012 stattfindende Zusammenkunft, an der es um die Problematik der Hallenvergabe gehen wird und fragt, ob das Gespräch nach dem Abgabetermin für die Hallenvergabe stattfindet, die am 01.05.2012 stattfindet.

 

Herr BV Freitag (Piraten) fragt nach dem Unterschied zwischen dem Verband und dem, was man vorhabe. Frau Rein teilt mit: Das Projekt zielt darauf, die Schulen mit den Vereinen zu verknüpfen und zu verbinden. Der Verband kümmert sich als Dachverband um alle Vereine. Jetzt gehe es darum, Vereine und Schulen zusammen zu bringen zu einer besseren Zusammenarbeit und die Mädchen in die Vereine zu bringen.

 

Herr BD Schoenberner (SPD) meint, dass das gesamte Thema so komplex sei, dass es gar nicht in einer Sitzung ausreichend behandelt werden kann. Er stimmt dem Projekt positiv zu, weil die Fußballassistentinnen angeregt werden, soziale Kompetenz zu erwerben. Das sei die Vorstufe selbst irgendwann einmal Übungsleiterinnen zu werden.
Die Frage, warum Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund nicht in die Sportvereine kommen, beschäftigt alle sehr lange. Er sei zuversichtlich, dass man für dieses Projekt Angebote finden wird, welches sich am Ende erfolgreich darstellen lässt.
Er sieht im Hinblick auf das Fußballprojekt nicht den Unterschied zum Vereinförderprogramm Schule und Sport der Sportjugend Berlin. Er hatte dem Ausschuss berichtet, dass im letzten Jahr zum ersten Mal der Haushaltsansatz der Sportjugend Berlin ausgeschöpft wurde und nicht ausreichte, sämtliche Projekte zu fördern. Die Vereine klagten darüber, dass Kinder nicht mehr kamen, weil sie zu lange in der Schule verbleiben. Infolgedessen sind sehr viele Arbeitsgemeinschaften Schule und Verein gegründet und gebildet worden. Letztendlich hatte dann das Geld bei der Sportjugend nicht mehr gereicht. Die Stundensätze für die Übungsleiter sind etwa gleich bei Schule und Verein. Er fragt, wo hier der Unterschied zum Projekt sei. Er bemerkt, dass durch die sinkenden Schülerzahlen der Fußballverband meint, dass man mehr an die Mädchen herangehen und sie in die Vereine bringen muss, sonst trocknen die Fußballvereine aus.

 
 

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