Auszug - Michaelkirchplatz - Vorstellung der Umgestaltungsmaßnahmen BE: Bezirksamt, HORTEC Berlin (Garten-, Landschafts- u. Stadtplanung), Herr Hartmann  

 
 
48. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur, Verkehr und Lokale Agenda
TOP: Ö 5.1
Gremium: Umwelt/Natur/Verkehr/Lokale Agenda Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 13.09.2011 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 19:20 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Der Vorsitzende, Herr Jaath, begrüßt Herrn Hartmann

Der Vorsitzende, Herr Jaath, begrüßt Herrn Hartmann.

Einleitend teilt Herr BzStR Gothe mit, dass der Michaelkirchplatz zum Grünzug in der Luisenstadt gehört. Die Maßnahme wurde begonnen.

 

Herr Eichhorst vom Straßen- und Grünflächenamt teilt mit, dass das BA zusammen mit dem Büro HORTEC Berlin den Michaelkirchplatz und das Büro Regine Lechner die weiteren Baumaßnahmen (Gartenplatz 32. Bauabschnitt und Drontheimer Straße) vorstellen wird. Zum Michaelkirchplatz teilt er mit, dass aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz Mittel für 2011 in Höhe von 300.000,00 € und für 2012 Mittel in Höhe von 303.000,00 € (insgesamt:603.000,00 €) zur Verfügung stehen werden. Ziel ist es, die Qualifizierung dieser Grünanlage und Verbindung zum Gartendenkmal Luisenstädtischer Kanal herzustellen und damit eine seit vielen Jahren laufende große Baumaßnahme in der Luisenstadt zum Abschluss zu bringen. Am 05.09.2011 wurde mit der Baumaßnahme begonnen. Die Baufläche wurde eingezäunt. Ziel ist es, diese Maßnahme im Frühjahr 2012 zum Abschluss zu bringen. Neben der Neuanlage von Wegen, Grünflächen, Rasenflächen, Neupflanzung von Bäumen ist die Anlage eines Tiefbrunnens vorgesehen, um die Bewässerung mit Sprengwasser aus dem Wassernetz zu entlasten. Weiterhin sind baumpflegerische Maßnahmen vorgesehen, die eine gesonderte Firma ausführen wird. Die Firma wird im Herbst alle auf dem Platz stehenden Bäume anschauen und wird sie pflegerisch bearbeiten. Das BA hat 4 Baumfällungen vorgesehen. Es handelt sich um 4 Bäume, die eine geringe Chance haben und durch Fehlwuchs und zum Teil Krankheiten oder Ausfall von Mitteltrieben auffällig sind und im Rahmen einer solchen grundlegenden Sanierung beseitigt werden sollen. Dem gegenüber sollen 35 neue Bäume (insbesondere Rotdornbäume) auf dem Platz gepflanzt werden.

Bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit bemerkt Herr Eichhorst, dass eine Bürgerveranstaltung am 27.07.2011 stattfand, in der der Straßenbau vorgestellt wurde. Das Thema Straßenausbaubeitragsgesetz wurde erörtert und es wurde erwähnt, dass der Michaelkirchplatz als Grünanlage umgebaut wird. Am 12. 08.2011 wurde eine Presseinformation herausgegeben. Anfang September 2011 wurden Flyer in der Umgebung verteilt, die die Anwohner/-innen über die geplante Maßnahme informieren sollen.

 

Herr Hartmann teilt mit, dass er im Büro HORTEC seit mehreren Jahren arbeitet und konnte bezüglich des Luisenstädtischen Kanals einige Arbeiten begleiten. Auch habe er die Bürgerbeteiligung durchgeführt. Anhand eines Planes erläutert er den überarbeiteten Entwurf des Köpenicker Feldes. 1842 wurde er genehmigt. Es sei zu erkennen, wie der Michaelkirchplatz ausgeführt wurde. 1852 erfolgte der Ausbau des Luisenstädtischen Kanals nach Entwürfen von  Lenné. 1851 bis 1861 wurde die Michaelkirche auf Betreiben des Preußischen Königs, gebaut, der die katholische Kirche sponserte. 1866 erfolgte die Gestaltung des Michaelkirchplatzes als Abschluss der geradlinigen Achse vom Landwehrkanal bis zum Michaelkirchplatz als Abschluss des Grünzuges nach einem Entwurf von Lenné. Die Ausbildung erfolgte als rechteckiger Stadtplatz mit zwei symmetrisch angeordneten formalen Grünflächen und einer Einfassung mit Lindenreihen an den Längsseiten.

Herr Hartmann vermittelt dem Ausschuss weiter, dass 1920 eine Bezirksreform stattfand und Groß Berlin gebildet wurde. Die Luisenstadt wurde in die Bezirke Kreuzberg und Mitte aufgeteilt. Ab 1926 erfolgte die Zuschüttung des Kanals. Von 1929 bis 1932 erfolgte die Umgestaltung zu einem Grünzug, gestaltet von Erwin Barth. Der Michaelkirchplatz wird in diesem Zusammenhang nicht angefasst, sondern von Erwin Barth in das gestalterische Konzept einbezogen. Von 1938 bis 1945 wurde die Luisenstadt stark zerstört. Auch die Kirche wird stark beschädigt. Heute befindet sich in der Kirche ein schöner Gartenhof. In den Nachkriegszeiten werkelten Kleingärtner auf dem Areal.
Der Michaelkirchplatz befand sich von 1961 bis 1989 im Grenzgebiet.
Anschließend zeigt Herr Hartmann anhand von Plänen die Umgestaltung des Platzes und gibt Erläuterungen dazu. Er zeigt Bäume, die gefällt werden sollen und erläutert, warum sie gefällt werden sollen.

Herr Eichhorst teilt ergänzend mit, dass 3 Bäume einen Umfang von 80 cm haben und der Baumschutzordnung unterliegen.

 

Herr BzStR Gothe bemerkt, dass viele gestalterische Maßnahmen Herrn von Krosig zu verdanken seien wie die Konstruktion des Luisenstädtischen Kanals, das Venusbassin im Großen Tiergarten, der Pariser Platz, der Hausvogteiplatz, der Zietenplatz. Ihn zeichnet aus, dass er es immer geschafft hat Widerstände gar nicht erst entstehen zu lassen und er hat es geschafft, den Umweltschutz mit dem Kulturschutz in Einklang zu bringen. Herr Gothe bedauert es sehr, dass Herr Krosig in Pension gegangen sei.

 

Der Vorsitzende, Herr Jaath, dankt für die Vorstellung und wünscht allen viel Erfolg bei der Gestaltung.


 

 
 

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