Auszug - Einstieg in das Thema Homophobie BE: Hr. Wild (Schwulenberatung Berlin)  

 
 
46. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziale Stadt (QM), Integration und Gleichstellung
TOP: Ö 5.1
Gremium: Soziale Stadt Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 15.06.2011 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:55 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Wild (Schwulenberatung Berlin) erläutert anhand einer Powerpoint-Präsentation zur Thematik

Herr Wild (Schwulenberatung Berlin) erläutert anhand einer Powerpoint-Präsentation zur Thematik.

 

Auf eine Nachfrage von Herrn Dr. Streb erläutert Herr Wild, dass die Anzahl von intergeschlechtlichen Personen bei einer von 10.000 Geburten liegt. Die Lobby von intergeschlechtlichen Menschen spiegelt diese Anzahl noch nicht in dem gewünschten Maß wider, wie z.B. die Lobbyarbeit transgeschlechtlicher Projekte.

 

Auf eine weitere Nachfrage von Herrn Dr. Streb legt Herr Wild dar, dass eine Diskriminierung die Erfahrung einer Person darstellt, welche von der Person selbst als diskriminierend erlebt/empfunden wird.

Aus der Perspektive des Antidiskriminierungsprojektes ist die von der Person erlebte Erfahrung nicht zu definieren, objektivieren und relativieren. Es geht darum, dass das Antidiskriminierungsprojekt derartige Situationen nicht banalisiert und ein Ort geschaffen wird, die erlebte Erfahrung zu thematisieren.

 

Frau Matischok-Yesilcimen bedankt sich im Namen der SPD-Fraktion für den interessanten Beitrag.

 

Frau Drobick verweist auf den Zwischenbericht zur Drs. 1457/III, für dessen Erarbeitung eine Zuarbeit vieler Abteilungen stattgefunden hat. Sicher wird die vorgestellte Thematik im Rahmen diverser Ausschüssen erneut aufgegriffen.

 

Herr Jaath spricht ebenfalls seinen Dank für die Vorstellung aus. Er legt dar, dass sich die Bearbeitung dieser Thematik über einen längeren Prozess entwickeln wird. Es handelt sich um eine gute Vorarbeit, dieses Thema im Ausschuss vorzustellen und die Problemfelder aufzudecken.

 

Herr Dr. Streb führt aus, dass laut vieler Medienberichte eine Homophobie insbesondere seitens muslimischer junger Männer besteht. Er fragt Herrn Wild, ob er die Aussage der Berichte bestätigen kann.

 

Herr Wild antwortet, dass im Rahmen seiner Arbeit die Anzahl der Diskriminierungen von muslimischen Menschen nicht ermittelt wird. Vielmehr wird erfragt, welche Fälle sowie Interaktionen aus Homophobie und Rassismus bestehen, die einzelnen Diskriminierungen werden nicht getrennt betrachtet. Es soll in keinem Fall darum gehen, Minderheiten „gegeneinander auszuspielen“.

 

Herr Dr. Streb führt dazu aus, dass die Ausspielung von Minderheiten selbstverständlich nicht erstrebenswert ist. Die von ihm gestellte Frage sollte vielmehr darauf abzielen, spezifische Probleme auch spezifisch zu benennen.

Er bezieht sich auf das Beispiel eines Fußballturniers, bei dem homosexuelle Mannschaften antreten sollten, welches aus Kreuzberg verlegt wurde, weil man muslimische Menschen nicht provozieren wollte. Herr Dr. Streb führt aus, das die Verlegung des Turniers seiner Meinung nach einen falschen Ansatz darstellt.

 

Abschließend bedankt sich Herr Wild für die Aufmerksamkeit.


 

 
 

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