Auszug - Die aktuelle Situation der Kerankenhäuser im Bezirk Mitte  

 
 
5. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit
TOP: Ö 2.1
Gremium: Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 26.04.2007 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 20:20 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Die Vorsitzende, Frau Stein, begrüßte Herrn Mommert, Geschäftsführer der St

Die Vorsitzende, Frau Stein, begrüßte Herrn Mommert, Geschäftsführer der St. Elisabeth Klinik.

Herr Mommert dankte für die Einladung und berichtete, dass in Berlin Mitte die ältesten Krankenhäuser Berlins vereint sind. Nach der Charité ist das Elisabeth-Krankenhaus das ältestes Krankenhaus in Berlin. Die St. Elisabeth Klinik wird vom Verein evang. Krankenhäuser geführt. St. Elisabeth Klinik hat sich stark verändert. In den vergangenen Jahren waren viele gesetzliche Veränderungen notwendig. Es fand ein Anstieg im Wettbewerb unter den Krankenhäusern statt. Die St. Elisabeth Klinik hat im Jahre 2004 begonnen, sich mit der strategischen Ausrichtung zu beschäftigen. Man hat sich u. a. die Frage gestellt, wie ein Krankenhaus der Zukunft aussehen sollte und wie kann man dem am besten begegnen. Das Krankenhaus möchte nach wie vor ein Regionalversorger (sogenanntes Kiezkrankenhaus) sein. Herr Mommert führte weiter aus, dass das Krankenhaus in engem Kontakt mit dem Quartiersmanagement, der Potsdamer Straße, Schöneberger Norden und Magdeburger Platz steht. Kulturveranstaltungen werden der St. Elisabeth Klinik angeboten, es findet der Tag der offenen Tür statt und monatliche Veranstaltungen, die von den Chefärzten durchgeführt werden, an der jeder teilnehmen kann und sich über aktuelle Krankheitsbilder informieren kann. Hier hat das Krankenhaus positive Erfahrungen machen können.
Die St. Elisabeth Klinik versucht, qualitativ hochwertige Leistungen anzubieten, ohne sich dabei gegen andere Krankenhäuser (wie z. B. Charité) zu stellen. Man hat sich intensiv darüber Gedanken gemacht, wie man diese Einrichtung im medizinischen Sinne profilieren könnte. Deshalb wurden in den letzten Jahren ganz interessante Punkte herausgearbeitet. Die Abt. für Lasermedizin wechselte von Neukölln mit allen Chefärzten, Mitarbeitern und Gerätschaften in die St. Elisabeth Klinik. Die Laserabteilung ist die größte Einrichtung in Deutschland. Es kommen nicht nur Kiezpatienten, sondern 50 % der Patienten/-innen kommen von außerhalb, Brandenburg und Deutschland.

 

Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf den Krankenhausplan, in dem 85 Betten in der Chirurgie und die 85 Betten in der Inneren Medizin aufgelistet sind. Sie fragt, wo die Poolbetten sind. Herr Mommert meint, dass der Krankenhausplan ein sehr schwieriger Plan sei. Dort wird in Betten gerechnet und es muss in Auslastung gerechnet werden. Wichtig ist, dass die Klinik eine bestimmte Leistung anbietet. Er bezieht sich auf Frau Schauer-Oldenburgs Frage und bejaht, dass die Innere Medizin und die Chirurgie 85 Betten haben. Hier verbergen sich im Grunde 3 Unterabteilungen: Allgemeine Chirurgie, Unfallwiderherstellungschirurgie und Lasermedizin. Zu den Poolbetten teilte Herr Momment mit, dass diese damals eingefordert wurden, weil sehr früh damit begonnen wurde, die Abteilungsgrenzen aufzugeben. Die Chefärzte der Inneren Medizin und der Chirurgie hatten sehr früh damit begonnen, gemeinsam Patienten/-innen über Abteilungsgrenzen hinweg zu behandeln. Deshalb wurde gesagt, dass die St. Elisabeth Klinik Poolbetten möchte. In der St. Elisabeth Klinik heißen die Poolbetten Abdominalzentrum. Dahinter verbirgt sich eine Station der Internisten und Chirurgen, in der sie gemeinsam alles im Baubereich behandeln. Das hat den großen Vorteil, dass die/der Patient/-in auf der gleichen Station bleibt.

 

Herr Mommert berichtet noch, dass Kooperationsvereinbarungen u. a. mit ambulanten, stationären Pflegeeinrichtungen und mit der Charité (Standort Virchow-Krankenhaus) bestehen.

 

Weiterhin teilt Herr Mommert mit, dass ein neues Visitensystem eingeführt wurde. Am Patienten/-inbett gibt es jetzt die Möglichkeit, alle Daten abzurufen und der/dem Patienten/-in die Daten zur Verfügung zu stellen.

 

Frau BV David (SPD) bezieht sich auf die Kooperationsvereinbarungen, dass die Patienten/-innen erst in kleinere Einrichtungen gehen und wenn die Notwendigkeit vorhanden ist, werden sie in die großen Einrichtungen überwiesen. Sie fragt, mit wem die St. Elisabeth-Klinik in Kooperationsvereinsverhandlungen steht. Weiterhin möchte sie wissen, wie der Zulauf an Patienten/-innen von Vivantes in die St. Elisabeth-Klinik ist.
Herr Mommert antwortet: Das Problem sein nicht so ganz dramatisch. Vivantes hat viele med. Bereiche wie die St. Elisabeth-Klinik, deshalb brauchen sie keine Patienten/-innen zu schicken.
Es besteht eine Kooperation mit der Charité auf der unteren Ebene. Es wurde mit einer konkreten Abt. begonnen, zusammen zu arbeiten. Man ist derzeit dabei, das Konzept zu erweitern mit dem Ziel, um ganz klar zu einem Kooperationsvertrag zu kommen.
Eine weitere Frage von Frau David beantwortet Herr Mommert wie folgt, dass bestimmte Patienten/-innen im Bereich der Kardiologie nicht versorgt werden können. Die Patienten/-innen werden von der Charité mit- bzw. weiterbehandelt. Andererseits hat die Charité ein Problem, dass sie viele Patienten/-innen hat, die nicht in einer Klinik der Hochleistungsmedizin behandelt werden müssen.

 

Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf die Veröffentlichung der Qualitätsberichte und fragt, ob die Elisabeth-Klinik auch daran beteiligt sei. Sie hat den Krankenhausplan gelesen und da wird davon ausgegangen, wenn 150 Knieoperationen in einem Monat durchgeführt werden, dann ist die Qualität phantastisch. Weiterhin bemerkt sie bezüglich des Visitensystems, dass eine Zunahme der Fallpauschale besteht, gleichzeitig nimmt die personelle  Situation im Pflegebereich ab, aber der med. Bereich nimmt zu. Sie fragt, wie man das mit der Qualität im medizinischen und in der pflegerischen Versorgung vereinbaren kann.

Herr Mommert teilt dazu mit, dass sich tagtäglich mit dieser Frage beschäftigt wird. Statistisch gesehen, nimmt die Anzahl der Ärzte in den Krankenhäusern zu und die Anzahl der Pflegekräfte nimmt ab. Das hat damit zu tun, dass auf den Stationen immer mehr Pflegebereiche geschlossen werden. Man benötigt nicht mehr so viel Betten. Durch das Schließen von Stationen werden Pflegekräfte frei gesetzt. Gleichzeitig besteht ein intensiverer Bedarf an Ärzten. Die St. Elisabeth-Klinik hat sich auch die Frage gestellt, wie das aussehen könnte, denn es geht letztendlich darum, sich darüber Gedanken zu machen, wie sich das Berufsbild verändert und wie man die Ärzte und Pflegekräfte sinnvoll nutzen kann. Die St. Elisabeth-Klinik hat vor 3 Jahren ein Projekt gemacht, um genau die Ärzte von nichtärztlichen Tätigkeiten zu entlasten, Pflegekräfte von nicht pflegerischen Leistungen zu entlasten und gleichzeitig neue Berufsbilder zu schaffen (z. B. Serviceassistenten).

 

Die Vorsitzende, Frau Stein, fragt, wie die St. Elisabeth-Klinik damit umgeht, Patienten/-innen so zu begleiten, damit sie nicht wiederkommen müssen.
Herr Mommert meint dazu, dass es bestimmte Krankheitsbilder gibt, wo es absolut notwenig ist, dass die/der Patient/-in wiederkommt. Mit einigen Punkten der integrierten Versorgung hat sich die St. Elisabeth-Klinik beschäftigt.

 

Die Vorsitzende, Frau Stein, dankt Herrn Mommert im Namen der Ausschussmitglieder für seinen ausführlichen Beitrag zu den Tagesordnungspunkten und für die anschließende Beantwortung der Fragen.

 

 


 

 
 

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