Die Vorsitzende, Frau Stein, begrüßte Herrn Mommert,
Geschäftsführer der St. Elisabeth Klinik.
Herr Mommert dankte für die Einladung und berichtete, dass
in Berlin Mitte die ältesten Krankenhäuser Berlins vereint sind. Nach der
Charité ist das Elisabeth-Krankenhaus das ältestes Krankenhaus in Berlin. Die
St. Elisabeth Klinik wird vom Verein evang. Krankenhäuser geführt. St.
Elisabeth Klinik hat sich stark verändert. In den vergangenen Jahren waren
viele gesetzliche Veränderungen notwendig. Es fand ein Anstieg im Wettbewerb
unter den Krankenhäusern statt. Die St. Elisabeth Klinik hat im Jahre 2004
begonnen, sich mit der strategischen Ausrichtung zu beschäftigen. Man hat
sich u. a. die Frage gestellt, wie ein Krankenhaus der Zukunft aussehen
sollte und wie kann man dem am besten begegnen. Das Krankenhaus möchte nach
wie vor ein Regionalversorger (sogenanntes Kiezkrankenhaus) sein. Herr
Mommert führte weiter aus, dass das Krankenhaus in engem Kontakt mit dem
Quartiersmanagement, der Potsdamer Straße, Schöneberger Norden und
Magdeburger Platz steht. Kulturveranstaltungen werden der St. Elisabeth
Klinik angeboten, es findet der Tag der offenen Tür statt und
monatliche Veranstaltungen, die von den Chefärzten durchgeführt werden, an
der jeder teilnehmen kann und sich über aktuelle Krankheitsbilder informieren
kann. Hier hat das Krankenhaus positive Erfahrungen machen können.
Die St. Elisabeth Klinik versucht, qualitativ hochwertige Leistungen
anzubieten, ohne sich dabei gegen andere Krankenhäuser (wie z. B. Charité) zu
stellen. Man hat sich intensiv darüber Gedanken gemacht, wie man diese
Einrichtung im medizinischen Sinne profilieren könnte. Deshalb wurden in den
letzten Jahren ganz interessante Punkte herausgearbeitet. Die Abt. für
Lasermedizin wechselte von Neukölln mit allen Chefärzten, Mitarbeitern und
Gerätschaften in die St. Elisabeth Klinik. Die Laserabteilung ist die größte
Einrichtung in Deutschland. Es kommen nicht nur Kiezpatienten, sondern 50 %
der Patienten/-innen kommen von außerhalb, Brandenburg und Deutschland.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf den
Krankenhausplan, in dem 85 Betten in der Chirurgie und die 85 Betten in der
Inneren Medizin aufgelistet sind. Sie fragt, wo die Poolbetten sind. Herr
Mommert meint, dass der Krankenhausplan ein sehr schwieriger Plan sei. Dort
wird in Betten gerechnet und es muss in Auslastung gerechnet werden.
Wichtig ist, dass die Klinik eine bestimmte Leistung anbietet. Er bezieht
sich auf Frau Schauer-Oldenburgs Frage und bejaht, dass die Innere Medizin
und die Chirurgie 85 Betten haben. Hier verbergen sich im Grunde 3
Unterabteilungen: Allgemeine Chirurgie, Unfallwiderherstellungschirurgie und
Lasermedizin. Zu den Poolbetten teilte Herr Momment mit, dass diese damals
eingefordert wurden, weil sehr früh damit begonnen wurde, die
Abteilungsgrenzen aufzugeben. Die Chefärzte der Inneren Medizin und der
Chirurgie hatten sehr früh damit begonnen, gemeinsam Patienten/-innen über
Abteilungsgrenzen hinweg zu behandeln. Deshalb wurde gesagt, dass die St.
Elisabeth Klinik Poolbetten möchte. In der St. Elisabeth Klinik heißen die
Poolbetten Abdominalzentrum. Dahinter verbirgt sich eine
Station der Internisten und Chirurgen, in der sie gemeinsam alles im
Baubereich behandeln. Das hat den großen Vorteil, dass die/der Patient/-in
auf der gleichen Station bleibt.
Herr Mommert berichtet noch, dass
Kooperationsvereinbarungen u. a. mit ambulanten, stationären
Pflegeeinrichtungen und mit der Charité (Standort Virchow-Krankenhaus)
bestehen.
Weiterhin teilt Herr Mommert mit, dass ein neues
Visitensystem eingeführt wurde. Am Patienten/-inbett gibt es jetzt die
Möglichkeit, alle Daten abzurufen und der/dem Patienten/-in die Daten zur
Verfügung zu stellen.
Frau BV David (SPD) bezieht sich auf die
Kooperationsvereinbarungen, dass die Patienten/-innen erst in kleinere
Einrichtungen gehen und wenn die Notwendigkeit vorhanden ist, werden sie in
die großen Einrichtungen überwiesen. Sie fragt, mit wem die St.
Elisabeth-Klinik in Kooperationsvereinsverhandlungen steht. Weiterhin möchte
sie wissen, wie der Zulauf an Patienten/-innen von Vivantes in die St.
Elisabeth-Klinik ist.
Herr Mommert antwortet: Das Problem sein nicht so ganz dramatisch. Vivantes
hat viele med. Bereiche wie die St. Elisabeth-Klinik, deshalb brauchen sie
keine Patienten/-innen zu schicken.
Es besteht eine Kooperation mit der Charité auf der unteren Ebene. Es wurde
mit einer konkreten Abt. begonnen, zusammen zu arbeiten. Man ist derzeit dabei,
das Konzept zu erweitern mit dem Ziel, um ganz klar zu einem
Kooperationsvertrag zu kommen.
Eine weitere Frage von Frau David beantwortet Herr Mommert wie folgt, dass
bestimmte Patienten/-innen im Bereich der Kardiologie nicht versorgt werden
können. Die Patienten/-innen werden von der Charité mit- bzw.
weiterbehandelt. Andererseits hat die Charité ein Problem, dass sie viele
Patienten/-innen hat, die nicht in einer Klinik der Hochleistungsmedizin
behandelt werden müssen.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf die
Veröffentlichung der Qualitätsberichte und fragt, ob die Elisabeth-Klinik
auch daran beteiligt sei. Sie hat den Krankenhausplan gelesen und da wird
davon ausgegangen, wenn 150 Knieoperationen in einem Monat durchgeführt
werden, dann ist die Qualität phantastisch. Weiterhin bemerkt sie bezüglich
des Visitensystems, dass eine Zunahme der Fallpauschale besteht, gleichzeitig
nimmt die personelle Situation
im Pflegebereich ab, aber der med. Bereich nimmt zu. Sie fragt, wie man das
mit der Qualität im medizinischen und in der pflegerischen Versorgung
vereinbaren kann.
Herr Mommert teilt dazu mit, dass sich tagtäglich mit
dieser Frage beschäftigt wird. Statistisch gesehen, nimmt die Anzahl der
Ärzte in den Krankenhäusern zu und die Anzahl der Pflegekräfte nimmt ab. Das
hat damit zu tun, dass auf den Stationen immer mehr Pflegebereiche
geschlossen werden. Man benötigt nicht mehr so viel Betten. Durch das
Schließen von Stationen werden Pflegekräfte frei gesetzt. Gleichzeitig
besteht ein intensiverer Bedarf an Ärzten. Die St. Elisabeth-Klinik hat sich
auch die Frage gestellt, wie das aussehen könnte, denn es geht letztendlich
darum, sich darüber Gedanken zu machen, wie sich das Berufsbild verändert und
wie man die Ärzte und Pflegekräfte sinnvoll nutzen kann. Die St.
Elisabeth-Klinik hat vor 3 Jahren ein Projekt gemacht, um genau die Ärzte von
nichtärztlichen Tätigkeiten zu entlasten, Pflegekräfte von nicht
pflegerischen Leistungen zu entlasten und gleichzeitig neue Berufsbilder zu
schaffen (z. B. Serviceassistenten).
Die Vorsitzende, Frau Stein, fragt, wie die St.
Elisabeth-Klinik damit umgeht, Patienten/-innen so zu begleiten, damit sie
nicht wiederkommen müssen.
Herr Mommert meint dazu, dass es bestimmte Krankheitsbilder gibt, wo es
absolut notwenig ist, dass die/der Patient/-in wiederkommt. Mit einigen
Punkten der integrierten Versorgung hat sich die St. Elisabeth-Klinik
beschäftigt.
Die Vorsitzende, Frau Stein, dankt Herrn Mommert im Namen
der Ausschussmitglieder für seinen ausführlichen Beitrag zu den
Tagesordnungspunkten und für die anschließende Beantwortung der Fragen.
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