Auszug - Jobcenter Mitte - Aufbau und Aufgaben des Jobcenters - Aktuelle Fallzahlen - Arbeitsvermittlung, Fallmanagement, Maßnahmenplanung - Erwartungen an das Bezirksamt, die BVV
Herr Krüger begrüßt die Mitglieder des Ausschusses und Herrn Lamprecht im Jobcenter Mitte, dem zweitgrößten Jobcenter in Berlin und in Deutschland. Die Aussage, dass es sich um das zweitgrößte Jobcenter handelt zeigt deutlich, dass die soziale Situation in Mitte keine besonders gute ist. Er führt weiter aus, dass eine kurze Präsentation vorbereitet wurde und den Mitgliedern diese Unterlagen nach der Vorstellung übergeben werden. Aufkommende Fragen wird er versuchen, so gut wie möglich zu beantworten, ansonsten wird er die Antworten schriftlich nachreichen. Zurzeit
arbeiten im Jobcenter Mitte 530 Personen. Wichtig zu wissen ist, dass das
Personal aus dem Bereich 2 sich aus dem Bereich Leistung und Vermittlung
zusammensetzt. Wichtig deshalb, weil somit das Personal aus der Betreuung, der
eigentlichen Leistung des Jobcenters, abgezogen wird. Das hat sich der
Gesetzgeber und das entsprechende Ministerium so nicht gedacht, denn es wird
nur das Personal berechnet, was die Leistung und die Vermittlung betrifft. Für
alle anderen Bereiche, die in einem Jobcenter vorgehalten werden, gibt es kein
zusätzliches Personal, sondern muss aus den anderen Bereichen abgezogen werden.
Das betrifft nicht nur den Bereich BL Eingangzone, sondern auch den Bereich TL
Z-Büro (Zentralbüro). Über den Bereich Z-Büro laufen alle Maßnahmen, alle
Zahlungen der Maßnahmen, mit über 20 Mitarbeitern, die aus dem Bereich Leistung
kommen. Darüber hinaus sitzen weitere Mitarbeiter/innen im Bereich des
Servicecenters. Das Jobcenter ist in der Regel nicht direkt anwählbar, sondern
nur über das Servicecenter. Dort sitzen nochmals 22 Mitarbeiter/innen.
Weiterhin gibt es eine zentrale Stelle für den Arbeitgeberservice, wo auch noch
12 Mitarbeiter sitzen, die Herr Krüger einbringen musste. Der Prüfdienst musste
auch extra ausgewiesen werden und geht ebenfalls zu Lasten der Leistung und der
Vermittlung. Seit einiger Zeit hat Herr Krüger eine Erstantragsstelle
eingerichtet, was sehr wichtig war, damit die Erstantragsteller zentral
bearbeitet werden und die Bearbeitung in einer gleichmäßigen Qualität erfolgt.
Auch wurden seit einiger Zeit Terminsprechstunden im Leistungsbereich
eingeführt. Dadurch hat sich das Publikumsaufkommen erheblich verringert, da
man an Sprechtagen bis zu 2.500 Besucher hatte. Das erklärt sich dadurch, dass
insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund nicht alleine in die
Sprechstunde kommen, sondern in Begleitung. Wobei an Freitagen kaum etwas los
ist. An Donnerstagen kommt es zu Spitzenzahlen von bis zu 7.000 Besuchern.
Montags und Dienstags sind die Zahlen relativ normal. Der Mittwoch ist für
normalen Publikumsverkehr geschlossen, da werden nur Terminsprechstunden
durchgeführt. Spitzenzahlen in Höhe von über 7.000 Besuchern wurden vor ein
paar Wochen dadurch erreicht, dass das Servicecenter ausgefallen ist. Immer
wenn es dort Schwierigkeiten gibt und es nicht erreichbar ist führt es dazu,
dass sich das Beschwerdeaufkommen im Jobcenter erhöht. Das Servicecenter hat
noch nicht die Erreichbarkeit erreicht. Bevor Herr Krüger damals den Vertrag
unterschrieben hatte, gab es eine 80 %ige Erreichbarkeit. Bei
Vertragsunterzeichnung lag die Erreichbarkeit bei 70 %. Die letzten Prüfungen
haben nunmehr ergeben, dass die Erreichbarkeit in der Regel bei Spitzenzeiten
zwischen 30 % und 40 % liegt. Da gibt es einen Nachholbedarf bei der Agentur.
Das Jobcenter Mitte ist in einem Verbund mit den Jobcentern
Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf. Das Jobcenter
Mitte hat derzeit ca. 40.000 Bedarfsgemeinschaften. Bedarfsgemeinschaft
bedeutet, dass es sich um erwerbsfähige Personen handelt, die einen
Rechtsanspruch darauf haben, mit irgend einer Maßnahme bedacht zu werden. Dabei
handelt es sich jedoch um blanke Theorie, weil das Aufkommen im Haushalt gerade
mal rd. 76 Mio. € in diesem Jahr beträgt. Zurzeit besteht noch die vorläufige Haushaltswirtschaft.
Somit stehen für jede Bedarfsgemeinschaft ca. 122,00 € im Monat für Maßnahmen
zur Verfügung. Nicht mal die Hälfte aller Bedarfsgemeinschaften würde eine
Maßnahme erhalten. Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften hat sich seit Anfang
2005 enorm erhöht. Das hat aus der Sicht des Jobcenters mehrere Gründe. Das
Arbeitslosengeld wird nur noch für 12 Monate gezahlt. Dann gibt es die sog.
Aufstocker, die mit ihrem Erwerbseinkommen nicht auskommen und Anträge auf
Zuschüsse stellen. Die BG haben sich u.a. dadurch erhöht, dass sich Pärchen
möglicherweise getrennt haben und nun einzeln Anträge stellen. Und es besteht
das Problem der Jugendlichen. Ab 18 Jahren muss Jugendlichen z.B. die Miete
gezahlt werden, wenn sie es denn möchten. Das einzige was sich nicht erhöht
hat, ist die Anzahl des Personals. Es gibt immer noch die Berechnung aus dem
Herbst 2005. Nach den neuesten Zahlen der BG und eHB fehlen Herrn Krüger ca.
120 Mitarbeiter. Auf
die Nachfrage von Herrn Looff betreffend der Erreichbarkeit und dem Grund des
Ausfalls des Servicecenters teilt Herr Krüger mit, dass es sich beim
Servicecenter um eine zentrale Rufnummer handelt. Wenn das Servicecenter
schlecht besetzt ist oder das System ausfällt, ist auch keine gute
Erreichbarkeit gewährleistet ist. Warum das Servicecenter ausgefallen ist, kann
Herr Krüger nicht beantworten. Auch die Agentur selbst kann dies nicht
beantworten. Das Servicecenter muss von morgens bis zum späten Nachmittag
erreichbar sein. Die Statistiken zeigen, dass die Erreichbarkeit des
Servicecenters in den Vormittagsstunden sehr gering ist. Frau
Heider begrüßt es, dass die Erreichbarkeit der Sachbearbeiter per E-Mail
stärker geworden ist. Sie bezieht sich auf die Aussage, dass ca. 20 Mitarbeiter
im Servicecenter tätig sind. Im Sozialausschuss gab es die Aussage, dass die
offenen Stellen nunmehr auch für „normale Menschen“ ausgeschrieben werden
können bzw. dass sich diese bewerben können. Dies hat Frau Heider getan und die
Antwort bekommen, dass sie nicht mehr qualifiziert ist, da sie keine Leistungen
mehr erhält. Herr
Krüger führt aus, dass die Mehrheit der Kunden sich nicht mit dem
Sachbearbeiter per E-Mail austauscht. Auch kennen die Kunden die
E-Mail-Adressen der Sachbearbeiter nicht. Das läuft über das Servicecenter und
die geben die Informationen an den Sachbearbeiter weiter. Betreffend der 120
Personen führt Herr Krüger aus, dass sich diese Zahl auf die Neuberechnung
bezieht, die bisher von der Generaldirektion nicht offiziell bestätigt wurde.
Das Jobcenter schreibt die Stellen nicht selbst aus. Das macht die Agentur, die
das Personal auch einstellt. Das Jobcenter ist jedoch im Auswahlprozess mit
einbezogen. Das hat die Agentur inzwischen akzeptiert. Soweit es Herrn Krüger
bekannt ist, führt das Jobcenter Mitte als einziges Bewerbergespräche durch.
Diese Aussage betreffend der Nichtqualifizierung wegen fehlendem Leistungsbezug
ist völlig falsch. Auf
die Nachfrage von Frau Kliemann, ob das Servicecenter auf Dauer eingerichtet
ist oder ob es jährlich neu entschieden wird, dass es notwendig ist teil Herr
Krüger mit, dass es einen Vertrag bis Ende 2006 gibt. Danach muss sich Herr
Krüger neu entscheiden. Er selbst würde gerne ein eigenes Callcenter
einrichten. Herr
Abraham fragt nach, ob es gewollt ist, dass das Jobcenter nicht per E-Mail
angeschrieben werden kann. Weiterhin fragt er nach, wie sich der
Stellenschlüssel berechnet. Herr
Krüger führt aus, dass er es grundsätzlich seinen Mitarbeitern frei gestellt
hat, ob sie ihre E-Mail freigeben oder nicht. In der Regel läuft die Erreichbarkeit
über das Servicecenter (sog. Ticket). Betreffend der Stellenberechnung kann
Herr Krüger keine konkreten Zahlen nennen. Zurzeit hat ein/e Mitarbeiter/in in
der Leistung ca. 300 Akten zu bearbeiten. Weitere
Ausführungen zur Aufteilung des Budget in Höhe von ca. 76 Mio. € für 2006
werden von Herrn Krüger dargelegt (Auflistung wird an die Mitglieder verteilt). Auf
die Nachfrage von Frau Heider, ob das Bezirksamt mehr Wert auf ABM legt teilt
Herr Krüger mit, dass er hinsichtlich der sozialversicherungspflichtigen
Maßnahmen seine Probleme mit der Agentur hat. Herr
Beck fragt betreffend der Leistungen an Träger nach, was Beauftragung Dritter
nach § 37 bedeutet. Herr
Krüger führt aus, dass dies die Kundenbetreuung durch einen Träger bedeutet.
Inhaltlich hat das Jobcenter nichts mehr mit der Vermittlung zu tun. Das führt
auch zu einer Entlastung des Personals, ist jedoch ein Kostenpunkt. Herr
Krüger führt weitere Anmerkungen zu Führung von Statistiken aus. Auch hat das
Jobcenter im Datenermittlungssystem eine nicht so gute Qualität. Anmerkungen
zur Software werden dargelegt (leider sind diese und weitere Ausführungen
nicht zu verstehen). Herr
Krüger stellt Frau Lück als Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt
(BCA) vor. Frau
Lück erläutert kurz ihr Aufgabengebiet und ihre Tätigkeitsfelder und legt
nähere Kenntnisse dar (leider nicht zu verstehen). Auch die
Ergänzungen von Herrn Krüger sind leider nicht zu verstehen. Auf
die Nachfrage von Frau Kliemann, wie die sozialen Bedingungen für die über 500
Mitarbeiter/innen sind (z.B. Kantine, Wickelraum, Verkaufstand für Kunden) und
wie hoch der Krankenstand ist teilt Herr Krüger mit, .... (die Ausführungen
sind nicht zu verstehen) Herr
Abraham bittet um einen Überblick, wie viele Erstanträge in 2006 gestellt
wurden, wie lang die Bearbeitungszeit ist und wenn dann Entscheidungen
getroffen werden, wie viele Widersprüche es gibt bzw. wie viele Fälle beim
Sozialgericht enden. Weiterhin hätte er gerne gewusst, ob Untätigkeitsklagen
eine Ausnahme sind. Herr
Krüger führt aus, dass Erstanträge innerhalb von ..?.. Wochen bearbeitet
werden, vorausgesetzt der Antrag ist entscheidungsreif, d.h. es liegen alle
Unterlagen vor. Genauere Zahlen hat er nicht vorliegen. Er wird sie aber
nachreichen. Frau
Matischok-Yesilcimen bittet um Auskünfte betreffend der Umbaumaßnahmen, womit
sich auch die BVV beschäftigt hat. Herr
Krüger führt aus, dass es Umbaumaßnahmen im Eingangsbereich gibt. (die
weiteren Ausführungen sind leider nicht zu verstehen) Die
Nachfrage von Frau Matischok-Yesilcimen, da die Umbaumaßnahmen noch im Jahr
2005 mit einer Anschubfinanzierung der Agentur, die es verzögert hat, erfolgen
sollten, ob nun noch Geld nachgefordert werden kann wird von Herrn Krüger
verneint. (die weiteren Ausführungen sind nicht zu verstehen) Frau
Matischok-Yesilcimen fragt bei Herrn Krüger nach, wie seine Erwartungen an das
Bezirksamt und an die BVV aus der Sicht des Jobcenters sind. Leider
sind die Ausführungen von Herrn Krüger nicht zu verstehen. Herr
Lamprecht hat die Bitte, einen Kontakt mit dem Wirtschaftskreis herzustellen,
aufgenommen. Auf
die Nachfrage von Herrn Beck, wie die Stärkung der Kommunen im Verhältnis zur
Agentur eingeschätzt wird teilt Herr Krüger mit, dass ... (die Ausführungen
sind nicht zu verstehen) Frau
Matischok-Yesilcimen bedankt sich bei Herrn Krüger für die Ausführungen. |
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