Auszug - Altenhilfekoordinatorin – Frau Wiedemann – stellt sich und ihre ersten Arbeitsvorhaben vor  

 
 
30. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit
TOP: Ö 4.1
Gremium: Soziales und Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 18.06.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:33 - 20:10 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 239/240
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Anhand einer Powerpoint-Präsentation stellt Frau Wiedemann sich und ihre ersten Arbeitsvorhaben vor. Sie verweist dabei besonders auf die derzeitig schwierige Situation von Trägern in Moabit. Nachzulesen auf beigefügter Anlage.

 

Frau BV Stein (Grüne) meint, dass die Zielgruppe 55 Plus im Berufsleben stehe und meint, dass hier die Zielgruppe 70 Plus angesprochen werden müsse, weil die Lebensarbeitszeit länger gehe. Frau Wiedemann hält sich an die gesetzliche Grundlage, in der Menschen ab 60 benannt seien. Die Planung sei lediglich nur für einige Jahre im Voraus. Den Menschen soll in Vorbereitung auf das Alter geholfen werden.

 

Herr BV Kurt (Grüne) fragt nach, ob man überall eigenständige Seniorenfreizeiteinrichtungen haben möchte oder werde die Debatte dahin geführt, dass man für diese Bevölkerungsgruppe Einrichtungen haben möchte, oder möchte man viel stärker die integrativen Ansätze und Nachbarschaftszentren und Angebote differenziert nach Themen wie Bewegung im Alter, Thema Mieten etc. und Beratung)

 

Herr BV Hauptenbuchner (SPD) meint, dass man unterschiedlich denken müsse, weil es unterschiedliche Migrationshintergünde gebe. Auch müsse man an jüngere und ältere Senioren*innen denken.

 

Frau BV Waldeck (SPD) wünscht Frau Wiedemann bei ihrem Vorhaben viel Erfolg.

 

Frau Wiedemann teilt mit, dass die derzeitigen Begegnungsstätten offen für die Nachbarschaft seien. In einigen Einrichtungen laufen erfolgreiche Projekte, wo Grundschüler*innen, Kitakinder z. B. mit Senioren*innen gärtnern oder Lebenskunde austauschen. Klar sei, dass man intergenerativ denken müsse, weil es wenig Platz gebe, die Stadt sei verdichtet. Sie betont, dass man zuhören müsse, was die Senioren*innen möchten. Man müsse lokal schauen, wo die Interessen seien, was sei möglich. In Tiergarten Süd würde das BA gerne einen Träger fördern, weil Kombinationen (Schule und Kita seien unmittelbar benachbart) vorhanden seien.

 

Frau Paprotny teilt mit, dass im Vorläufer des Altenhilfeplanes, den Frau Harms erstellte, es in erster Linie darum ging, fachübergreifend einen Plan auf zu stellen, an dem sich viele Ämter und auch die Seniorenvertretung beteiligte. Seit der Fusion wurde nicht mehr nur für Senioren*innen kategorisiert. Alle Einrichtungen haben sich inzwischen der Nachbarschaft geöffnet. Es finden übergreifende Projekte statt. QM-Projekte werden umgesetzt.

 

Frau Wiedemann teilt ergänzend mit, dass der existierende Hilfeplan „Gemeinsam älter werden in Mitte“ die Basis für den Seniorenplan sein soll, den sie weiterschreiben werde. Sie werde auf die Ergebnisse der LISA 2-Studie warten, weil es seit 2014 viele Veränderungen gab. Die 2015 hinzugekommenen Migrationsentwicklungen wurden damals nicht erfasst.

 

Herr BzStR Gothe teilt mit, dass eine Pressekonferenz mit der Seniorenvertretung, der Altenhilfeplanerin und der Fachstellenleiterin. allg.soziale Dienste/Ehrenamtsbüro, Praktikantenkoordination stattfand, um eine umfängliche Erhebung zu den Lebenslagen der Senioren*innen zu machen. Die Berliner Morgenpost berichtete darüber. Die Berliner Woche hatte in allen 3 Stadtteilen auch über das Thema berichtet. Es wurden 7.000 Senioren*innen nach Stadtteilen, Migrationshintergrund und Altersstruktur ausgewählt, die erforscht werden. Man erhoffe sich eine statistische Grundlage, um besondere Bedarfe zu erkennen, wo es besonders drückt und wo nicht. Das soll dann in die weitere Arbeit mit einfließen. Herr Gothe sagt zu, den LISA-Fragebogen dem Protokoll bei zu fügen.

 

Abschließend teilt Frau Fenster vom Moabiter Ratschlag mit, dass es in Moabit ein Stadtteilzentrum gebe, welches sich 2008 auf den Weg machte, um sich um die Belange älterer Menschen zu kümmern. Schwerpunkt sei nach wie vor Jugend. Der erste Runde Tisch Seniorenarbeit in Mitte wurde im Stadtschloss gegründet. Mittlerweile gebe es diesen in allen Prognoseräumen. Stolz sei sie, dass so ein Modell entwickelt wurde, welches ausgeweitet wurde. Sie meint, dass die klassischen alten Seniorentreffs überholt seien. Es gebe ein Stadtteilzentrum in Moabit West und es werde ein Stadtteilzentrum in Moabit Ost gebaut. Das dauert aber noch 3 Jahre. Zusätzlich werden aber wohnortnahe Treffs benötigt für Menschen, die nicht so mobil seien. Hier müsse man unterscheiden, denn es gebe auch Familien mit kleinen Kindern, die die nähere Umgebung kennen lernen wollen. Im Alter reduziere sich das etwas. So könnte man in seinem Wohngebiet eine Anlaufstelle haben. Frau Fenster setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass es Stadtteilzentren und wohnortnahe Treffs geben sollte, die wichtig seien. Die Treffs könnten mit den Stadtteilzentren betrieben werden. Mit Schließung der Seniorenheime in Moabit sei die gesamte Struktur weggebrochen. Auch benötige man Mobilitätsdienste. Bekannt sei, dass man das auf Senatsebene berlinweit neu strukturieren möchte.

 

Der Vorsitzende, Herr Lötzer, dankt Frau Wiedemann, dass es einen „Tonwechsel“ gebe, statt „“Abbau und halten“ von Senioreneinrichtungen nun wieder in Richtung Ausbau dieser Einrichtungen. Da sie von einem ungefähren Mehrbedarf von 300.000 €r die Senioreneinrichtungen in Mitte gesprochen habe, fragt er nach, ob das so im Haushaltsplan für den kommende Doppelhaushalt vorgesehen sei. Des weiteren fragt er nach, ob zu den Kooperationspartnern der Einrichtungen auch die Vereine gehören? Herr BzStR Gothe vermittelt, dass der Bereich Soziales einen Betrag für die Sachmittel erhalten habe. Für die Seniorenarbeit werden auf jeden Fall 100.000 €r die Verstetigung bereitgestellt und hinzu komme noch ein zusätzlicher Betrag. Er regt an, in der Augustsitzung im Detail darüber zu informieren.

Frau Graff meint, dass die Prognosen für sie eine wichtige Rolle spielen. Es gebe eine gesellschaftliche Veränderung, mit der man so nicht gerechnet habe. Die generationsübergreifenden Einrichtungen und Nachbarschaftstreffs seien eine gute Lösung.

Frau BD Herzig-Mertens (DIE LINKE) spricht die Einsamkeit vieler älterer Bürger*innen an. Sie meint, wenn Studenten*innen diese Menschen besuchen würden, würde das ein wenig helfen und regt an, dass Universitäten und Soziologen herangeführt werden sollten, eine Studie zu erstellen und Menschen aus Wedding zu besuchen, die daran teilnehmen. Hinsichtlich von Begegnungsstätten regt sie an, mehr Bänke an Straßen mit breiten Bürgersteigen aufzustellen. Abschließend bemerkt Frau Herzig-Mertens, dass es den Runden Tisch Interkulturelle Öffnung Altenhilfe gebe, von der Senatsverwaltung gesteuert, der alle Bezirke mit einbeziehe. Sie regt an, dass sich der Ausschuss für Soziales und Gesundheit diesem Thema widmen könnte.

Frau Wiedemann spricht eine Strategie für alle Schichten der Bevölkerung aus England an, um Einsamkeit zu bekämpfen. Idee sei, dass die SOKOS ein wenig flächenübergreifende Aufgaben übernehmen könnten und ein Netzwerk schaffen. Frau Paprotny meint, dass das Amt hierfür eine personelle Aufstockung bekommen habe. Durch Schulungen wurden die SOKO-Mitglieder bei den Besuchen ausgebildet werden, um zu schauen, was benötigt werde. Die kleine SOKO Betreuung Besuchsdienst soll ausgeweitet werden, sofern sich Ehrenamtliche finden.

Herr BV Hauptenbuchner (SPD) wünscht sich, dass bei der Seniorenentwicklungsplanung die regionalen Unterschiede stärker beachtet werden sollten, weil es starke Unterschiede auch in Mitte gebe. Man sollte gemeinsam daran arbeiten, diese abzubauen. Die Bezirksverordneten könnten eine Initiative ergreifen und sich wünschen, dort im nächsten Schritt etwas Zusätzliches aufzubauen. Ihm liege am Herzen, die Defizite zu verringern.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Präsentation Seniorenentwicklungsplan (1227 KB)    
 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen