Auszug - Rund um Hilfen zur Erziehung und Kinderschutz  

 
 
23. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 08.11.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:15 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Der Bericht erfolgt mithilfe einer Präsentation, die den Ausschussmitgliedern vorab vorlag.

Frau Goral stellt die beteiligten Mitarbeiter*innen des Bezirksamts vor und leitet mit ihnen gemeinsam durch die Präsentation.

Die Informationen zu Hilfen zur Erziehung und Kinderschutz betreffen sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen, die personelle Ausstattung sowie die Pläne und Ziele. Die statistischen Auswertungen ordnen das Jugendamt Mitte im Vergleich mit den anderen Berliner Bezirken in ein Ranking ein.

An die Statistik knüpft sich eine Debatte an, in der die Vergleichbarkeit der Hilfsangebote und der Identifizierung von Hilfebedürftigen thematisiert wird. Auf Nachfragen der Ausschussmitglieder wird erläutert, dass die Hilfen im Vorfeld, somit die präventiven Hilfen, stärker ausgebaut werden sollten und darauf ausgerichtet seien, die Hilfe zur Erziehung (HzE) zu vermeiden. Die präventiven Hilfen wirkten sich somit auf die HzE aus.

Daran schließt sich eine ausführliche Debatte zur Frage der personelle Ausstattung und der Maßnahmen zur Besetzung offener Stellen an. Darunter fallen Themen wie Belastung und finanzieller Anreiz.

 

Frau Depil berichtet, dass in mehreren Bezirken das Fehlen von geeignetem Personal im Bereich er Sozialarbeit beklagt werde. Die Belastung sei offenbar ausschlaggebend, da in Hamburg die Kräfte besser bezahltrden und dennoch eine hohe Fluktuation bestehe. Sie spricht zudem den Imageverlust des Berufsbereichs an.

Daran schließt sich eine Debatte über die möglichen Gründe der Arbeitsplatzwechsel an, die auch in der Person begründet sein könnten (kürzerer Arbeitsweg u.a.).

 

Frau Walther gibt zu bedenken, dass sich die Beschäftigten den Arbeitsplatz aussuchen könnten. Sollte die Situation nicht zum Positiven gewendet werden, würde in wenigen Jahren über den Erhalt des Systems debattiert, nicht über die Qualität.

Sie betont, dass sie die positiven Veränderungen sehe und hebt lobend die Bemühungen des Bezirksamts hervor.

 

Herr BV Kociolek von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen merkt an, dass der Erfolg der Prävention schwer messbar sei, was in den Debatten zum Haushalt deutlich werde. Er bestätigt aus Erfahrungen, dass der Wunsch nach Kontinuität für viele Beschäftigte sehr wichtig sei.

 

Herr BV Torno von der Fraktion der AfD regt an, die Perspektiven für die Beschäftigten deutlicher hervorzuheben, da sich diese auf die Motivation auswirkten.

 

Frau Schlizio-Jahnke regt an, an den Universitäten stärker mit Praktikumsangeboten zu werben. Die Beschäftigung im Jugendamt rde bei den Studenten transparenter und damit ggf. attraktiver.

 

Frau BzStRätin Dr. Obermeyer hält fest, dass es sich um Hilfen handle, auf die ein rechtlicher Anspruch bestehe, die Bezahlung der Kräfte die Notwendigkeit dieser Hilfen jedoch nicht spiegele. Sie begrüße, dass das Positionspapiers der Senatsverwaltung E10 als Maßstab festlege und sich das Land Berlin gegenüber der Tarifgemeinschaft dafür eingesetzt habe. Der LJHA habe sogar E11 gefordert. Sie kritisiert, dass die Einstufung der Beschäftigten in der Sozialarbeit im Vergleich zur Einstufung anderer Beschäftigungsbereiche niedriger sei.

 

Ergänzend wird angemerkt, dass die Veränderungen in der Sozialarbeit berücksichtigt werden müssten und innovativ gedacht werden müsse.

 

Der Vorsitzende konstatiert, dass der Schwerpunkt bei der Fluktuation des Personals zu liegen scheine.

 

Frau BzStRätin Dr. Obermeyer lt abschließend fest, dass die Senatsverwaltung diesen Schwerpunkt ebenfalls sehe und daher eine Arbeitsgruppe eingerichtet habe, die sich mit diesen auch hier aufgeworfenen Fragen befasse.

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen