Auszug - Pool 18 und wie weiter? Über den wirtschaftlichen Umgang mit Energie an Mittes Schulen BE: Bezirksamt  

 
 
12. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule
TOP: Ö 6.1
Gremium: Schule Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 09.11.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:10 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr BzStR Spallek stellt Herrn Schönbeck und Herrn Erhard vor. Beide Kollegen arbeiten seit kurzer Zeit bei FM. Sie haben sich mit dem Thema Energiemanagement, Energieeinsparungen beschäftigt und bereits interessante Ansätze entwickelt. Eine strategische Überlegung sei es, dass der auslaufende Vertrag mit dem Energiespar-Contractor zum ESP 18 – Energiesparpool 18 – im März 2018 auslaufe und nicht mehr verlängert werde. Herr Spallek informierte dazu in der Oktober-BVV.

 

Herr Schönbeck, Energiebeauftragter und Gruppenleiter der Arbeitsgruppe Ressourcenmanagement, stellt sich vor. Er war vorher in einer Planungsgesellschaft als Geschäftsführer für die Sanierung von Bestandsimmobilien von Kleingebäuden bis hin zu großen Anlagen tätig. Er habe in der Architektenkammer eine Fortbildung zum Energieberater für Sanierungsmaßnahmen gemacht. Überlegungen wurden angestellt, wie man gewisse Dinge im Interesse aller optimieren könnte. Er konnte Herrn Erhard gewinnen.

Anschließend stellt sich Herr Erhard vor. Er arbeitete in einem Ingenieurbüro und war für mehrere Energieeinsparcontractoren tätig. Er habe Poolpartnerschaften von der Analyse bis hin zur Betreuung in der Hauptleistungsphase begleitet.

 

Anhand einer Power-Point-Präsentation berichtet Herr Herr Schönbeck, wie es mit Pool 18 weiter gehe.

 

 

 

Herr BV Konrad (Piraten) dankt für die Ausführungen und meint, dass dieses Thema ein klassisches Thema für e-government sei. Herr Schönberg betont, dass das Ziel klar sei. Das Wie wurde noch nicht genau definiert. Die Arbeitsgruppen in allen Bezirken werden von der Energiewirtschaftsstelle eine Datenbank erhalten. Die Zähler der Energieversorger werden dort aufgeschaltet und man könne stunden- oder tagesaktuell die Trends, Verläufe, Lastgänge der Schulen anschauen. Wie das veröffentlicht werden soll, sei noch nicht geklärt.

 

Herr Koleckar (LIE LINKE) bezieht sich auf Liegenschaften, die noch nicht mit dem Pool in Berührung gekommen seien und fragt nach, woran das liege? Gab es keine Kapazitäten? Herr Schönbeck vermittelt, als der Vertrag vor rd. 15 Jahren abgeschlossen wurde, wisse er nicht, ob die Schulen vielleicht nachträglich errichtet wurden oder ob die Schulen vielleicht saniert wurden.

 

Herr BzStR Spallek teilt ergänzend mit, dass bei der Definition der Objekte der Contractor selber einen Blick von der einen Seite drauf geworfen hatte und das Bezirksamt von der anderen Seite. Das heißt, wo das BA Mitte der Auffassung war, dass es sich um einen hohen Investitionsbedarf handele, was man selber nicht stemmen könne, biete es sich an, das in den Pool zu geben, damit genau die Maßnahmen, die man finanzieren konnte von dem Contractor umgesetzt werde und er sich dann aus den Einsparungen sein Geld verdiene. Die Gebäude oder Liegenschaften, die in Ordnung waren, wollte das BA Mitte selber behalten. Das war ein Aushandlungsverfahren, wo es einerseits für den Contractor attraktiv sein sollte und auch für das Bezirksamt Mitte. Darüber hatte man damals die sogenannte Baseline definiert. Das sei der Vergleichswert, auf den die jeweiligen Einsparungen unter bestimmten Annahmen bezogen wurden.

 

Die Vorsitzende, Frau Schrader, bezieht sich auf die Schulen und meint, dass es wenig Sinn mache, wie z.B. beim Französischen Gymnasium, wenn die Schule das ganze Viertel mitheize, weil die Fenster marode seien. Hier konnte man schon daran zweifeln, was es bringe, teure Technik einzubauen, wenn sie nicht genutzt werden könne, weil die Hülle dies nicht zulasse. Sie verweist auf die Sanierungsbedürftigkeit vieler Schulen im Bezirk Mitte und fragt, inwieweit die Sanierungsbedürftigkeit auch bei der Planung des Energiesparmodells berücksichtigt werde? Des Weiteren möchte sie wissen, wie die Nutzer*innen, insbesondere die Schüler/innen selber, dabei mitgenommen werden, wenn das neue Energiesparmodell entwicklet und eingeführt werde? Am 22.11.2017 werden die Schulleitungen zusammen treffen. Frau Schrader fragt nach, ob etwas geplant sei? Sie regt an, geeignete Projekte und Maßnahmen mit in den Unterricht einfließen zu lassen.

Herr Schönbeck teilt mit, dass er als Energiebeauftragter sich mit der Gebäudehülle auseinander setze. Grundsätzlich sei die Gebäudehülle eine Maßnahme, die von Hochbau forciert werde. Die politischen Klimaschutzziele, die es gebe, werde man nicht erzielen, wenn man die gültige Energieeinsparverordnung einhalte. Man müsse die energetischen Standards und die entsprechenden rechtlichen Grundlagen verschärfen. Er versuche, in Abstimmung mit dem Hochbauamt immer gemeinsam festzulegen, wo man bei geplanten Investitionen mehr tun könne, als es die Energieeinsparverordnung verlange. Absprachen finden statt. Im nächsten Jahr werde es das neue Gebäudeenergiegesetz geben. Vor allen im Bereich Neubauten werde es in Richtung Passivhausstandard gehen. Ein großes Problem sei bei der Sanierung der Denkmalschutz. Man versuche, gemeinsam mit dem Denkmalschutz das energetisch Beste herauszuholen. Die Möglichkeiten, an der Gebäudehülle etwas zu tun, seien hier jedoch beschränkt. 

Des Weiteren vermittelt Herr Schönbeck, dass man noch am Überlegen sei, wie man die Schulleitungen einbeziehe und für Maßnahmen gewinne. Abstimmungsprozesse mit dem Schulamt seien intensiver geworden. Überlegen müsse man sich, wie man den Informationsaustausch schneller, qualitativ besser umsetzen könnte.

Herr Thietz vermittelt, dass Herr Schönbeck am 22.11.2017 zur Schulleitersitzung mit eingeladen werde, um seine heute vorgestellte Präsentation den Schulleitungen vorzustellen.

Herr Schönbeck vermittelt, dass es zu Energieeinsparung als Bildungsinhalt Konzepte gibt. Die Berliner Energieagentur haben entsprechende Angebote dazu. Mitte müsse nun überlegen, was und wie man das zukünftig ausgestalten könnte.

 

Auf die Frage von Herrn BV Torno (AfD), ob Pool 18 mit Green Moabit zusammen arbeiten werde, teilt Herr Schönbeck mit, dass man involviert sei, aber mehr am Rande. Das Aufgabengebiet beschränke sich auf bezirkliche Liegenschaften und das Stadtteilentwicklungskonzept habe den geringsten Anteil an bezirklichen Liegenschaften. Der größte Anteil sei Industrie, Wohnungsbau, Grünflächen, Verkehr. Man sei mehr oder weniger Gastzuhörer, als aktiver Gestalter. Ob der Contractor davon Kenntnis und Interesse habe, wisse Herr Schönbeck nicht. Industrie und die Versorgungsunternehmen seien mit im Boot. Welche Abstimmungen es gebe, betreffe nicht sein Aufgabenbereich.

 

Die Vorsitzende, Frau Schrader, bezieht sich auf die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule, die damals mit großer Leidenschaft und Initiative von Schülerschaft und Kollegium angebracht wurde. 50% der Einsparungen an Energie komme der Schule zugute. Die Schüler/innen waren bei der Planung und Realisierung des Projektes mit eingebunden und haben in der Folge etwas davon. Diesen Weg weiter zu gehen und Schulen in entsprechende Projekte  einzubeziehen, wünscht sie sich und regt an, das mit in das Konzept mit einfließen zu lassen. Herr Schönberg teilt mit, dass bei Bestandsschulen (Satteldächer) es schwierig bis unmöglich sei, eine PV-Anlage zu installieren (wegen statischer Lasten, Windlasten, Denkmalschutz). Interessant seien Ergänzungsbauten, Erweiterungsbauten, sanierte Turnhallen. Im Bereich PV sei momentan sehr viel durch die Stadtwerke in Bewegung. Sie haben den Auftrag, den Anteil erneuerbarer Energien kräftig zu steigern. Es finden derzeit Begehungen statt, um zu eruieren, auf welchen Schulen PV-Anlagen Sinn machen. Mit welchen Modellen man danach arbeiten werde, werde sich zeigen. Abschließend vermittelt Herr Schönbeck, dass in Abstimmung mit dem Hochbauamt bei jeder Dachsanierung geprüft werde, ob dort eine PV-Anlage installiert werden könnte.

 

Auf die Frage von Herrn BV Schepke (Grüne), ob bei der Kurt-Tucholsky-Schule, wo gerade eine Dachsanierung stattfand, eine PV-Anlage aufgestellt werde, könne Herr Schönberg nicht beantworten. Er werde das prüfen, ob hier eine Anlage vorgesehen sei. Herr BzStR Spallek werde in der nächsten Sitzung eine Antwort geben.

 

Die Vorsitzende, Frau Schrader, bedankt sich im Namen des Schulausschusses bei Herrn Schönbeck und Herrn Erhard für die Vorstellung der Präsentation und für die Beantwortung der gestellten Fragen.

 
 

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