Nr. 1 des Newsletters "Neues von Neumann" - Januar 2023

Stadträtin Dr. Almut Neumann vor neu eingerichteten Hochbeeten

Dr. Almut Neumann, Stadträtin für den öffentlichen Raum in Berlin-Mitte

Liebe Menschen in Berlin-Mitte,

ich wünsche Ihnen allen ein gesundes und frohes neues Jahr!

Ich freue mich, Ihnen die erste Ausgabe dieses Newsletters zum Beginn des Jahres 2023 präsentieren zu können. Er wird halbjährlich erscheinen und Sie über einiges auf dem Laufenden halten, was Sie als Bürger:innen und mich als Stadträtin in Bezug auf den öffentlichen Raum bewegt.

Vor rund einem Jahr bin ich in unserem Bezirk im Herzen der Hauptstadt zur Stadträtin gewählt worden. In meinem Geschäftsbereich “Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen” ist in dieser Zeit viel passiert – gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen meiner Ämter habe ich viel Neues anstoßen und umsetzen können.

Mit meiner Arbeit will ich vor allem die Verkehrswende voranbringen und unser Stadtgrün wachsen und gesunden lassen.

Sie fragen sich, was wir schon umsetzen konnten, woran es vielleicht gelegentlich hakt und natürlich auch, womit Sie im nächsten Jahr rechnen können? Mit “Neues von Neumann” erhalten Sie einen Rückblick über die wichtigsten Entwicklungen aus 2022 und einen Ausblick auf das, was ich im neuen Jahr plane.

Und jetzt: Herzlich willkommen und viel Vergnügen mit “Neues von Neumann”!

Die Verkehrswende in Mitte

Eine gesicherte Kreuzung

Eine für den Fußverkehr gesicherte Kreuzung

Jede und jeder soll sich sicher und ohne Angst auf unseren Straßen fortbewegen können. Das ist für mich das Kernanliegen der Verkehrswende. Gerade für Menschen, die zu Fuß und mit dem Rad unterwegs sind, ist das leider immer noch viel zu selten der Fall.

Von einer “Vision Zero”, bei der niemand mehr durch vermeidbare Zusammenstöße im Straßenverkehr schwer verletzt wird oder sogar stirbt, sind wir in Berlin-Mitte noch weit entfernt. Viele Menschen fühlen sich daher im alltäglichen Verkehrschaos unsicher und bedroht.

Unübersichtliche Kreuzungen, schwer zu überquerende Straßen oder Blechlawinen, die mit zu hohem Tempo durch unsere Straßen rollen, bedrängen vor allem ältere Menschen und Kinder. Das möchte ich ändern. Zwar stellen uns Straßenverkehrsgesetz und StVO vor verwaltungstechnische Hürden – weshalb ich gemeinsam mit allen anderen Berliner Verkehrsstadträt:innen beim Bundesverkehrsministerium für eine sofortige Reform plädiere. Dennoch nutzen wir mit dem Straßen- und Grünflächenamt unsere Spielräume und haben im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Projekten umgesetzt:

Wir haben 50 Kreuzungen für den Fußverkehr gesichert

Karte der für den Fußverkehr gesicherten Kreuzungen

50 sichere Kreuzungen aus 2022

Damit alle Menschen zu Fuß gelassener und sicherer die Straßen überqueren können, habe ich mit dem Straßen- und Grünflächenamt im vergangenen Jahr im Bezirk 50 Kreuzungen gesichert.

Der bezirkliche Mobilitätsrat hat in einem partizipativen Prozess mit uns gemeinsam die konkreten Orte ausgewählt. Der Mobilitätsrat ist das gesetzliche Bürgerbeteiligungs-Gremium für alles rund um den Fuß- und Radverkehr im Bezirk.

Wir haben dort Fahrrad- und Lastenbügel installiert und Sharing-Stellplätze eingerichtet.

Weihnachtsmann Stimpel von FUSS e.V.

Mit Weihnachtsmann Stimpel von FUSS e.V.

Das hat drei Vorteile:

  1. Alle Menschen, die die Kreuzung queren wollen, können den Verkehr besser überschauen. Das gilt für Autofahrende, Radfahrende, aber ganz besonders für zu Fuß Gehende.
  2. Autos werden daran gehindert, Kreuzungen verkehrswidrig zuzuparken.
  3. Alles, was bisher die Gehwege zustellt, kommt endlich vom Gehweg herunter – insbesondere die leider noch allgegenwärtig herumliegenden E-Scooter. Es entstehen mehr Platz und Sicherheit für Menschen zu Fuß.

Der Verband “FUSS e.V.” hat im Dezember unsere neuen Kreuzungen mit einem Fest als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gefeiert, so gut kommen sie an. Sie können sich meine Reaktion vorstellen: große Freude!

Und Freude herrscht auch darüber, dass wir nach dieser Entwicklungsphase der Prozesse im nächsten Jahr sogar die doppelte Anzahl an Kreuzungen – 100 Stück – sicher machen wollen!

Wir haben die Infrastruktur für Radfahrende sicherer gemacht

Gemeinsam mit dem Straßen- und Grünflächenamt bringen wir Stück für Stück das Berliner Radnetz auf die Straße. Im vergangenen Jahr sind wir gut vorangekommen:

Anradeln auf der Müllerstraße

Anradeln auf der Müllerstraße

An den Hauptstraßen Müllerstraße, Amrumer Straße sowie auf der Hansabrücke haben wir Radstreifen eingerichtet. Wo immer möglich, haben wir sie mit Pollern abgesichert, denn diese schützen Radfahrende besonders gut. Und wir sind dabei auch richtig kreativ geworden: Als es zwischenzeitlich einen Lieferengpass bei den Pollern gab, haben wir bei der Müllerstraße zunächst einfach nur jeden zweiten Poller gesetzt. Eine wie ich finde herrlich pragmatische Lösung der Mitarbeitenden des Straßen- und Grünflächenamtes!

Die Senatsverwaltung hat die wichtige Ost-West-Verbindung Unter den Linden für Radfahrende verbessert.

Almut Neumann und Bettina Jarasch beim Anradeln auf der Charlottenstraße

Mit Verkehrssenatorin Bettina Jarasch auf der Fahrradstraße Charlottenstraße

Und in den Nebenstraßen sind drei Fahrradstraßen entstanden bzw. entstehen gerade:

  • Charlottenstraße
  • Trift-/Gerichtstraße
  • Lynarstraße

Das sind Fahrradstraßen, die diesen Namen wirklich verdienen: Autos sind hier nur als Anlieger zu Gast und der Kfz-Durchgangsverkehr wird effektiv durch gegenläufige Einbahnstraßenregelungen oder Modalfilter (Poller) unterbunden. Die Straßen dienen damit wirklich primär dem Radverkehr. Ein erster Etappensieg auf der Tour de Force des Radnetzausbaus!

Mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum: von Kiezblocks und Flaniermeilen

Autogehupe, Motorengeheul, schlechte Luft und Stress auf den von Autos verstopften Straßen – all das können wir in dem Raum, der uns allen gehört, auf ein gesundes Maß reduzieren. Die Verkehrswende bedeutet für mich auch, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu erhöhen. Unser begrenzter Raum wird in Mitte leider noch überproportional von Autos verstellt. Dabei können wir ihn so viel besser nutzen. Zum Beispiel mit:

...Kiezblocks...

Diagonalsperre im Bellermannkiez

Diagonalsperre im Bellermannkiez

Google Maps und Co. leiten immer mehr Kfz-Durchgangsverkehr durch unsere Wohnviertel. Das stresst alle, die auf den Nebenstraßen zu Fuß und auf dem Rad unterwegs sind oder dort wohnen.

Kiezblocks helfen: Jede Wohnung bleibt mit dem Auto erreichbar, aber die Nebenstraßen können nicht mehr als Abkürzung für den Kfz-Verkehr benutzt werden. Der Durchgangsverkehr bleibt auf den Hauptverkehrsstraßen, wo er auch hingehört.

Bellermanngarten

Bellermanngarten

Im Bellermann-Kiez haben wir im vergangenen Jahr nicht nur die Eröffnung des ersten Kiezblocks gefeiert, sondern auch den von der Nachbarschaft gepflegten Bellermanngarten. In diesem aus Hochbeeten und einem Parklet bestehenden Garten kann die Nachbarschaft gärtnern, sich treffen und den neu geschaffenen Ort genießen.

Weitere Nachbarschaften und Kieze haben schon angefragt, ob wir diese Maßnahme nicht auch bei ihnen umsetzen können. Und ja, das können und das wollen wir! Alle Projekte und den jeweiligen Stand der Planung finden Sie auf unserer Kiezblock-Website.

...Parklets...

Parklet Sprengelstraße

Parklet in der Sprengelstraße

Parklets sind Holzmöbel, die sowohl gemeinschaftliches Gärtnern ermöglichen als auch Sitzgelegenheiten für die Nachbarschaft bieten. Ich bin ein großer Fan der Parklets, weil sie tolle Orte des Zusammenkommens schaffen. Engagierte Nachbarschaften in Mitte haben in diesem Jahr 15 Parklets auf ehemaligen Parkplätzen gebaut und so schöne neue Räume in ihrem Kiez geschaffen. Ich und meine Ämter unterstützen sie, wo immer wir können.

...Schankvorgärten...

Schankvorgarten

Schankvorgarten

Eine weitere Art, ehemalige Parkbuchten mit großem Mehrwert zu nutzen, sind die Schankvorgärten, die wir im vergangenen Jahr für Gastronom:innen ermöglicht haben. Die krisengebeutelte Gastro-Branche hat davon genauso profitiert wie die Menschen in den Kiezen, die dort zu Gast waren.

...Flaniermeilen...

Beispiel einer Visualisierung für die Friedrichstraße als Fußgängerzone

Die Friedrichstraße als Fußgängerzone. Beispiel einer Visualisierung.

Zu guter Letzt sehe ich in der Einrichtung von Fußgängerzonen eine Möglichkeit, unseren öffentlichen Straßenraum aufzuwerten, tolle Orte für die Menschen zum Flanieren, Bummeln vor den Schaufenstern und zum Verweilen zu schaffen und damit gleichzeitig unserer Wirtschaft vor Ort etwas Gutes zu tun.

In der Friedrichstraße und rund um den Potsdamer Platz sollen daher Flaniermeilen bzw. Fußgängerzonen entstehen. Auch die Gebiete um den Hackeschen Markt mit seiner hohen Dichte an Läden und Cafés und um den Erinnerungsort des Checkpoint Charlie bieten sich für eine fußgängerfreundliche Neugestaltung an.

Das Ordnungsamt als wichtiger Akteur der Verkehrswende

Die Fahrradstaffel des Ordnungsamts Mitte

Die Fahrradstaffel des Ordnungsamtes

Neben dem Straßen- und Grünflächenamt ist das Ordnungsamt ein wichtiger Akteur und mein Partner bei der Umsetzung der Verkehrswende.

...Parkraumbewirtschaftung...

Ich bin stolz darauf, dass es uns gelungen ist, die Parkraumbewirtschaftung in diesem Jahr fast auf den gesamten Bezirk auszuweiten. Sie hilft uns, den motorisierten Individualverkehr zu lenken und einzudämmen. Sie schafft Anreize für Einpendler:innen, sich anders als mit dem eigenen PKW durch die Stadt zu bewegen. Und sie hilft damit auch, den Parksuchverkehr zu verringern. Kurzum: Sie entlastet den öffentlichen Raum von Lärm, Abgasen und Verkehrschaos. Sowohl Verkehrssicherheit als auch Aufenthaltsqualität verbessern sich – für alle.

...Falschparken kontrollieren...

Ein falsch parkendes Auto wird abgeschleppt

Ein falsch parkendes Auto wird abgeschleppt

Die besten verkehrsrechtlichen Anordnungen nützen jedoch nichts, wenn sie nicht kontrolliert werden. Das Ordnungsamt kontrolliert neben der Parkraumbewirtschaftung auch den ruhenden Verkehr. Falschparken – zum Beispiel auf Kreuzungen oder auf dem Radweg – ist kein Kavaliersdelikt. Es kann für Menschen zu Fuß und auf dem Rad, die das Hindernis umfahren müssen oder den Verkehr nicht richtig überblicken können, tödlich enden. Deshalb gehen wir konsequent gegen die Gefahr durch Falschparkende vor und haben in diesem Jahr deutlich mehr abgeschleppt als im Vorjahr.

Sogenannte Spielstraßen (verkehrsberuhigte Bereiche) als solche zu schützen liegt mir dabei besonders am Herzen. Deshalb habe ich in Mitte als erstem Bezirk durchgesetzt, dass Autos, die dort verkehrswidrig parken, ohne viel Federlesens abgeschleppt werden. Hierbei hilft uns der Verkehrsüberwachungsdienst im Ordnungsamt, der 2020 eingerichtet worden ist. Der Bezirk hat gerade seine Verlängerung beschlossen.

Und auch bei der Lösung des noch recht neuen Problems des E-Scooter-Chaos sind wir in Mitte ganz weit vorne: Wir waren die ersten, die in 2022 massiv behindernd geparkte E-Scooter abgeschleppt haben. Darüber hinaus arbeiten wir an ausgewiesenen Abstellflächen, um die herumliegenden Scooter in ihre Schranken zu verweisen. Das ist besonders wichtig, da die Scooter nicht nur für alle ärgerlich sind, die um sie herumlaufen müssen, sondern vor allem für Menschen mit Seheinschränkungen eine große Gefahr darstellen.

...Gehwege freihalten...

Gleiches gilt für Radfahrende, die auf Gehwegen Menschen zu Fuß in Bedrängnis bringen. Auch diese kontrolliert das Ordnungsamt. Wir haben gemeinsam mit verschiedenen Verbänden wie der Seniorenvertretung und FUSS e.V. besonders gefährliche Stellen auf den Gehwegen identifiziert, an denen schwerpunktmäßige Kontrollen stattfinden.

Das Pixi Buch des Ordnungsamts

Übrigens: Wenn Sie wissen möchten, was das Ordnungsamt noch alles für wichtige Aufgaben wahrnimmt und diese vielleicht auch Kindern vermitteln wollen, empfehle ich Ihnen das Pixi-Buch, welches das Ordnungsamt über seine Arbeit herausgebracht hat. Sie können es hier bestellen.

Unser Stadtgrün

Mein zweites großes Thema ist das Grün unseres Bezirkes mit all seinen Facetten. Eine gesunde und blühende Flora macht nicht nur Mitte für uns Menschen schöner. Sie bietet Lebensraum für Insekten, kühlt unseren Bezirk herunter und ist damit unverzichtbar, damit wir trotz der Klimakrise noch gut im Herzen Berlins leben können. Wir müssen unseren Bezirk an die unabwendbar eintretenden Effekte des Klimawandels anpassen. Hitzesommer und Starkregenereignisse werden leider häufiger auftreten – je besser wir uns in Mitte darauf vorbereiten, umso besser können wir die schlimmen Folgen für uns alle abmildern.

Unsere Straßenbäume und die neue Baumscheiben-Policy

Bäume sind die grüne Lunge unserer Kieze. Leider sind unsere Bäume durch die langen Trockenperioden immer größerem Stress ausgesetzt. Berlinweit überleben viele Bäume dies nicht. Umso mehr freue ich mich, dass wir dieses Jahr in Mitte mit einer hohen positiven Bilanz bei den Straßenbäumen abschließen konnten: Wir haben den traurigen Verlust von 267 Straßenbäumen durch die Neupflanzung von 410 klimaresilienten Straßenbäumen ausgleichen können.

Verleihung der Goldenen Gießkanne

Verleihung der Goldenen Gießkanne

Damit es gar nicht erst zum Verlust von Bäumen kommt, freuen wir uns sehr, dass viele engagierte Bürgerinnen im Sommer selbst zur Gießkanne oder zum Wasserschlauch gegriffen und das Straßen- und Grünflächenamt beim Gießen der Straßenbäume unterstützt haben. Hierfür habe ich mich mit einem gemeinsamen Eisessen bedankt und dabei die Goldene Gießkanne verliehen. Vielen Dank auch an dieser Stelle an alle Baumretter:innen!

Worauf ist beim Bepflanzen zu achten?

Worauf ist beim Bepflanzen zu achten?

Immer mehr Menschen in unserem Bezirk wollen gerne aktiv werden und die Baumscheiben vor ihren Türen mit kleinen Blumen und Pflanzen begrünen. Dieses Engagement begrüße ich sehr und habe daher die Baumscheiben-Policy in Mitte grundlegend geändert: Jede:r kann seit diesem Sommer sehr gerne und ohne Antrag unsere Baumscheiben bepflanzen. Hinweise dazu, wie das genau geht und was zu beachten ist, finden Sie in unserem Flyer und im Video.

Hai-Alarm am Plötzensee

Banner der Kampagne

Banner der Kampagne Hai-Alarm

Der Zustand des Plötzensees hat uns keine andere Wahl gelassen: Das Umwelt- und Naturschutzamt musste in diesem Sommer den “Hai-Alarm” ausrufen. Die große Info-Kampagne hat gewollt plakativ darauf aufmerksam gemacht, wer die eigentliche Gefahr für den schönen See im Wedding darstellt: Der kleine See ist nämlich so beliebt, dass scheinbar nur die Angst vor Haien die Menschen vom Wildbaden abhalten kann.

Um der Übernutzung des Sees entgegenzutreten, haben wir die Alternativen zum Wildbaden gestärkt: Es gibt einen neuen, kostengünstigen Kurzzeittarif beim Strandbad. Zugleich gehen wir härter gegen Wildbadende vor. Die Botschaft unserer Haie hat viele Menschen erreicht, gerade über Social Media. Es ist bei vielen angekommen: Gewässerschutz ist Klimaschutz!

Unser Müll-Problem

Nicht nur unsere Gehwege, gerade auch unsere Parks und Grünanlagen werden leider immer mehr vermüllt. Es ist ein Teufelskreis: Wo einmal Müll liegt, wird schnell weiterer abgeladen. Das ist nicht nur unschön anzusehen, sondern auch schädlich für unsere Pflanzen und Tiere.

Taschenaschenbecher

Taschenaschenbecher

Gerade achtlos weggeworfene Zigarettenkippen sind im wahrsten Sinne des Wortes Gift für die Natur. Und sie stellen eine große Gefahr für Kleinkinder dar, wenn diese sie in die Hand oder gar in den Mund nehmen.

Gemeinsam mit dem Ordnungsamt und dem Amt für Umwelt- und Naturschutz war ich mehrmals unterwegs. Wir haben “Müllsünder” geahndet und unsere neuen, praktischen Taschenaschenbecher verteilt. Wir wollen nicht nur über den Schaden aufklären, den Leute anrichten, wenn sie Müll und vor allem scheinbar harmlose, kleine Kippenstummel wegwerfen. Wir wollen Wege aufzeigen, wie wir alle die Umwelt besser schützen künnen.

Ein Beispiel: unsere neuen Taschenaschenbecher, die wir im Bezirk verteilen. Wird die Sehnsucht nach der Kippe im Park oder im Strandbad zu groß, können die Kippenstummel nach dem Rauchen zumindest sicher und sauber bis zum nächsten Mülleimer transportiert werden.

Werden alle Hinweise und Angebote ignoriert, gehen wir konsequent gegen derartiges Fehlverhalten vor. Das bloße Wegwerfen einer Zigarettenkippe kostet zum Beispiel mindestens 55 Euro.

Clean Up mit den Kindern einer Fröbel-Kita

Müll sammeln mit Kita-Kindern

Den Kampf gegen den Müll können wir als Bezirk nicht allein aufnehmen. Ich freue mich, wenn Sie uns unterstützen, indem Sie illegale Müll-Ablagerungen per Ordnungs-App melden. Ich stehe regelmäßig in Kontakt mit der BSR zu diesem Thema. Und deshalb habe ich auch mit der zivilgesellschaftlichen Müll-Sammel-Initiative “Litterpicker” und ihrer Initiatorin Anna Wasilewski kooperiert. Gemeinsam haben wir einige Aufräumaktionen, sogenannte Clean-Ups, veranstaltet. Dabei haben wir auch mit Kindern rund um deren Kita Müll im Gebüsch aufgestöbert und eingesammelt. “Warum schmeißen die Leute das nicht in den Mülleimer?” – Diese gute Frage kam ziemlich häufig von den Kindern. Das können wir besser machen!

Spielplätze

Mit Stadtrat Christoph Keller auf dem neu eröffneten Spielplatz im Invalidenpark

Mit Jugendstadtrat Christoph Keller auf dem Spielplatz Invalidenpark

Zu den schönsten Terminen für mich als Stadträtin gehören die Eröffnungen von Spielplätzen, die mein Straßen- und Grünflächenamt neu gestaltet hat. Dieses Jahr waren das die Spielplätze im Invalidenpark, im Gebiet Karl-Marx-Allee II und im Monbijoupark.

Für Kinder sind die Spielplätze wichtige Orte, um nach Herzenslust toben, klettern und an der frischen Luft sein zu können. Sie probieren dort Neues aus, treffen Freund:innen und haben einen Ort außerhalb des Zuhauses, der ganz für sie geschaffen wurde. Besonders freue ich mich, dass wir auch inklusive Spielgeräte eingebaut haben. Auf dem Spielplatz im Invalidenpark befindet sich zum Beispiel ein hindernisfreier Steg mit Matschbecken und Tafel und auch die Nestschaukel ist berollbar.

... und wie geht es im neuen Jahr weiter?

“Durch die Brille der Erfahrung wirst du beim zweiten Hinschauen klarer sehen.” Lieber Henrik Ibsen, Recht hast du. Und deshalb können wir bei der Umsetzung unserer Vorhaben, allen voran die Verkehrswende, auf unseren kostbaren gesammelten Erfahrungen aufbauen. Ich erhoffe mir, dass wir durch eine Standardisierung der Prozesse noch schneller darin werden, Neues auf die Straße zu bringen.

Über unser ehrgeiziges Ziel, 100 Kreuzungen für den Fußverkehr zu sichern, hatte ich Ihnen schon berichtet. Einen besonderen Fokus möchte ich dabei in diesem Jahr auf die Sicherheit von Kindern legen, insbesondere auf die Schulwegsicherheit. Und natürlich arbeiten wir, wie versprochen, an der Einrichtung von Fußgängerzonen.

E-Scooter werden – auch in Zusammenarbeit mit Jelbi – an vielen Orten verpflichtend auf dafür ausgewiesenen Stellen geparkt werden müssen.

Das Radnetz wird ein gutes Stück weiter ausgerollt. Mit dem Ausbau des Radstreifens an der Müllerstraße – gen Norden bis zur Seestraße und gen Süden bis zur Fennstraße – soll es beginnnen.

Ich möchte weitere Kiezblocks entstehen lassen. Zunächst im Brüsseler Kiez, wo es im Herbst bereits eine schöne Infoveranstaltung gegeben hat, um die Bürger:innen zu beteiligen. Ein Kiezblock soll im Sprengelkiez folgen, weitere sind geplant

Wir werden mehr Bänke im öffentlichen Raum aufstellen, damit auch ältere Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, zwischendurch verschnaufen können. Es wird mit Sicherheit mehr Parklets im Bezirk geben, auf denen sich die Nachbarschaft zum Plausch, Lesen oder Träumen niederlassen kann. Über dieses Mehr an Aufenthaltsqualität freue ich mich ebenso wie über die Gastronom:innen, die mit Tischen und Stühlen auf ehemaligen Parkbuchten den vorher toten Raum wieder mit Leben füllen. Wir können ab diesem Jahr ermöglichen, den Gastrobereich mit Hochbeeten vom Straßenraum abzugrenzen – weitere Infos folgen in Kürze.

Um all unsere tollen Projekte zu planen und zu realisieren brauchen wir engagierte und kompetente Mitarbeiter:innen. Wir haben derzeit spannende Verkehrswende-Stellen zu vergeben. Wenn Sie also Verkehrsplaner:in oder -ingenieur:in sind oder eines dieser raren Exemplare kennen, leiten Sie diesen Link gerne weiter! Je mehr wir sind, die tatkräftig an der Verkehrswende mitwirken, um so mehr bringen wir auf die Straße!

Für unser Stadtgrün wünsche ich mir mehr Biodiversität. Wir werden deshalb mehr insektenfreundliches Saatgut säen. Und wir denken über neue Formen der Mahd unseres Straßenbegleitgrüns nach – mehr säen und weniger mähen, heißt die Devise!

Wir arbeiten an einer Entsiegelungs-Strategie für den öffentlichen Raum, damit mehr Regenwasser versickern kann und es weniger Asphalt gibt, der aufheizt. Bei dieser notwendigen Klimaanpassungsmaßnahme möchte ich den Fokus zunächst auf die Erweiterung von Baumscheiben legen, damit mehr Regenwasser bei den existierenden Straßenbäumen versickert und sie am Leben erhält.

Ich will insgesamt einen stärkeren Fokus auf die Umweltbildung legen, um möglichst vielen Menschen – gerade auch Kindern – ein besseres Verständnis für die Einzigartigkeit, aber auch Verletzlichkeit unseres Planeten zu vermitteln.

Wie im vergangenen Jahr werde ich über Twitter, Instagram, über die Pressemitteilungen des Bezirksamts und über die Infoseiten meiner Fachämter über neue Entwicklungen informieren. Und ab sofort auch über diesen Newsletter. Wenn Sie nicht schon zu den Abonnent:innen der ersten Stunde gehören, melden Sie sich gerne hier rechtzeitig vor Erscheinen der zweiten Ausgabe im Sommer an.

Falls Sie mir Feedback zu diesem Newsletter geben wollen oder zu anderen Themen des öffentlichen Raums, die Sie bewegen, schreiben Sie mir gern unter: verkehrsstadtraetin@ba-mitte.berlin.de.
Oder melden Sie sich per Mail für meine digitale Sprechstunde an, jeden ersten Donnerstag im Monat von 13:30 bis 15:00 Uhr.

Und jetzt möchte ich Ihnen nochmals einen guten Start ins neue Jahr wünschen. Ich hoffe, dass wir uns bei der nächsten Ausgabe von “Neues von Neumann” wiedersehen bzw. -lesen!

Herzliche Grüße,
Ihre Almut Neumann