Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Straßen- und Grünflächenamt, Sabine Weißler, informiert:
Am Freitag, dem 25. November 2016, um 19 Uhr wird in der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten die Ausstellung „The Arabian Monument“ eröffnet. Gezeigt werden Fotografien von Oliver Hartung, die auf seinen Reisen nach Syrien, Marokko, Jordanien, Ägypten, in den Libanon, den Iran und in die Türkei entstanden sind. Begrüßen und einführen wird der Kurator Ralf F. Hartmann.
Seit 2007 widmet sich der in Berlin lebende Fotograf Oliver Hartung Themengebieten des Nahen und Mittleren Ostens. Sein dokumentarischer Fokus liegt dabei auf lokalen visuellen Kulturen im öffentlichen Raum und unterläuft auf subtile Weise klischeebesetzte westliche Zuschreibungen. Dass dabei auch stereotype Perspektiven keineswegs ausgelassen, sondern vielmehr mitreflektiert und hinterfragt werden, deutet sich bereits im Titel der Ausstellung an, der auf romantisierende Vorstellungen dessen verweist, was noch immer weithin als “Orient” firmiert und somit eher einen kulturell geprägten als geografischen Referenzrahmen bietet.
Syria al-Assad erkundet Monumente und Zeichen der seit 1971 in Syrien regierenden Familie Assad im öffentlichen Raum und hat durch den Krieg in der Region ungeahnte Aktualität erfahren. Mit einer Ästhetik der Unschärfe reflektiert die Serie Spannungsverhältnisse zwischen historischer Flüchtigkeit und politischer Präsenz. Mit so unterschiedlichen Sujets wie Soldatenfriedhöfen, Werbetafeln und skulptural inszenierten Alltagsgegenständen im öffentlichen Raum rückt die Serie Iran, ein Kinderbuch profane, religiöse und politische Bild- und Erinnerungskulturen in den Blick. Tarlabashi Children präsentiert Porträts von Kindern aus Beyoğlu und thematisiert die Gentrifizierungsprozesse, denen der Istanbuler Stadtteil aktuell unterliegt. Damit werden globale Themen angesprochen, die sich rein ost-westlichen Dichotomien entziehen. Diese Perspektive wird schließlich auch von der titelgebenden Serie The Arabian Monument aufgegriffen. Sie stellt eine explizite Referenz an “The American Monument” her, eine fotografische Arbeit von Lee Friedlander aus dem Jahr 1976, und verhandelt als fotografisches Langzeitprojekt anhand von Denkmälern, Fundobjekten und Architekturen in halburbanen Landschaften transitorische Dimensionen von Raum.
Oliver Hartung (* 1973 in Ruit) studierte an der Kunstakademie Stuttgart, der Glasgow School of Art und an der Slade School of Fine Art, London. Von 2004 bis 2011 arbeitete er als Fotograf für die New York Times und war von 2007 bis 2013 als künstlerischer Mitarbeiter für Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig tätig. Hartung lebt in Berlin und Leipzig.
Begleitende Veranstaltungen:
Donnerstag, 01.12.2016 20 Uhr Wunderblock No. 24: Kriterien der Fotografie Diskussionsrunde mit dem Kunst- und Medienwissenschaftler Prof. Dr. Marcel René Marburger, Oliver Hartung und Andreas Rauth, Initiator Wunderblock
Dienstag, 06.12.2016 und 13.12.2016, jeweils 18 Uhr
Ausstellungsrundgang mit Oliver Hartung und Ralf F. Hartmann, Kurator
Donnerstag, 05.01.2017, 18 Uhr
Ausstellungsrundgang mit Oliver Hartung und Julia Heunemann, kuratorische Assistentin
Die Ausstellung findet mit freundlicher Unterstützung der bezirklichen Förderfonds der Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten statt.
Ausstellung: 26.11.2016-14.01.2017, Di-Sa, 13-19 Uhr
Ort: Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten, Turmstraße 75, 10551 Berlin. Der Eintritt ist frei. |
Zugang und Aufenthalt sind Rollstuhlnutzer*innen mit Hilfe möglich. Eine barrierefreie Toilette ist vorhanden. Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte bis zum 23.11.2016 unter der Faxnummer (030) 9018-33457 oder per E-Mail unter
info@kunstverein-tiergarten.de an.
Medienkontakt
Fachbereich Kunst und Kultur: Julia Heunemann, Tel. (030) 9018 33454