Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Straßen- und Grünflächenamt, Sabine Weißler, informiert:
Am Donnerstag, dem 24. November 2016, um 19 Uhr wird die Ausstellung von Mwangi Hutter »Circling Around Oneness« in der Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst eröffnet, die bis zum 21. Januar 2017 gezeigt wird. Zum Abschluss des kuratorischen Programms Post-Otherness-Wedding von Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und Solvej Helweg Ovesen setzt die Ausstellung in einer ortsbezogenen Installation den Schwerpunkt auf das Konzept der persönlichen Verbundenheit oder auch familiären Einheit.
„Einssein“ ist ein Thema, das seit langem schon eine wichtige Rolle in der Arbeit des Künstlerpaares spielt. Ingrid Mwangis und Robert Hutters kreative und private Partnerschaft schlägt Brücken zwischen kenianischen und deutschen »verkörperten Seelen«. Die beiden führen eine internationale, kosmopolitische Beziehung, wie so viele Menschen im multikulturellen und von Migration geprägten Stadtteil Wedding, in dem sich die Galerie befindet.
Die beiden Videoinstallationen von Mwangi Hutter reflektieren den performativen und kollektiven Charakter ihrer Arbeiten, in denen sie meist selbst und ihre beiden Töchter als Performer*innen agieren. In der Installation greift die schwarz-weiße Bemalung der Glasfassade der Galerie eine Signatur in der Kunst von Mwangi Hutter auf – die Farbkombination Schwarz und Weiß als Symbol für einen Kontrast und andererseits für den Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die auf den ersten Blick undurchdringliche visuelle Barriere stellt sich bald als eine durchlässige Oberfläche heraus; die schwarze und weiße Kreidefarbe kann leicht von außen abgewischt werden, so dass der Blick frei wird auf das, was sich im Ausstellungsraum selbst abspielt: Auf den Galeriewänden wird eine Projektion eines Mannes und einer Frau sichtbar, die fast bewegungslos, aber in der gleichen Position auf getrennten Betten liegen.
Die Videoinstallation »The Act of Leaving the Body« (2015) ist paradigmatisch für den andauernden, sich immer wieder erneuernden Prozess der Neuformung von seelischer Einheit, des Sich-Näherkommens und der Suche nach Distanz in Mwangi Hutters Werk.
Die Videoarbeit »Nothing Solid« und die dazugehörende Fotoarbeit »The Concept« (beide 2015) sind dem rituellen Abschied der langen Dreadlocks von Mwangi Hutters Tochter gewidmet. »The Concept« zeigt den Moment vor der schwerwiegenden Entscheidung, die Dreadlocks abzuschneiden, und »Nothing Solid« zeigt den Akt selbst. Haar als Verkörperung von Zeit, Erfahrung, Identität, Erinnerung, Genen – und vielleicht symbolischer Gemeinschaft.
Oneness oder Einssein – ist der Einzelne eine Einheit in sich, oder sind wir erst dann vollständig, wenn wir uns mit etwas anderem verbinden? Wie funktioniert Einssein im alltäglichen Leben, in einer Familie, unter Freunden und Geliebten? Wie können wir Einssein radikal neu erfinden in einer Welt des Individualismus, in einer Welt von generischen Konflikten um Race und Gender, oder in einer Welt, die vor allem auf Unterschiede fokussiert ist?
Begleitende Veranstaltungen
26.11.2016 um 17 Uhr Künstlergespräch mit Mwangi Hutter und Solvej Helweg Ovesen
12.01.2017 um 19 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Solvej Helweg Ovesen
Mehr Informationen unter: www.galeriewedding.de/mwangi-hutter/
Mit freundlicher Unterstützung der Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, des Ausstellungsfonds für Kommunale Galerien. Das Ausstellungsprogramm POW wird durch die Unterstützung des Bezirksamtes Mitte von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur ermöglicht.
Ausstellungsdauer „»Circling Around Oneness«“: 25.11.2016-21.01.2017
Galerie Wedding – Raum für zeitgenössiche Kunst | Müllerstraße 146/147, 13353 Berlin
Öffnungszeiten: Di-Sa, 12-19 Uhr. | Der Eintritt ist frei. | Die Galerie ist barrierefrei zugänglich. Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte bis zum 22.11.2016 unter (030) 9018-423 86 oder per E-Mail bei post@galeriewedding.de an.
Medienkontakt:
Fachbereich Kunst und Kultur, Galerie Wedding: Nadia Pilchowski, Tel. (030) 9018 423 85