Drucksache - 1714/VIII
Die Beantwortung der Großen Frage 1714/VIII erfolgte zuständigkeitshalber durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Außenstelle Marzahn-Hellersdorf.
Frage 1. An welchen Schulen im BEZIRK Marzahn-Hellersdorf wurde es denErziehungsberechtigten freigestellt, ihre Kinder am 20. September zum „Klimastreik“ oder in die Schule zu schicken und wie viele Eltern haben jeweils für den „Klimastreik“, für regulären Unterricht oder gar nichts optiert (Bitte nach Schule, Art und Anzahl der gewählten Option aufschlüsseln)?
Frage 2. An welchen Schulen wurden die Schüler von einer oder mehreren Lehrpersonen zum „Klimastreik“ begleitet und welche Klassenstufen betraf dies (Bitte nach Schule und Klassenstufen aufschlüsseln)?
Frage 3. Hatten die Schüler, die nicht am „Klimastreik“ teilnahmen, die Möglichkeit, am Regelunterricht teilzunehmen oder wurde ihnen eine andere Form des Unterrichtsangeboten (Bitte nach Schule, Klassenstufe und Unterrichtsform aufschlüsseln)?
Frage 4. Laut Beutelsbacher Konsens (Überwältigungsverbot) ist es ist nicht erlaubt, Schüler – mit welchen Mitteln auch immer - im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und sie damit an der "Gewinnung eines selbständigen Urteils" zu hindern. Wie bringt das Bezirksamt dieses Verbot mit der nicht nur freigestellten, sondern vielfach auch durch Schulpersonal betreuten Teilnahme am „Klimastreik“ (auch unter Berücksichtigung des erzeugten Gruppendrucks) in Einklang, dessen politische Ziele und Forderungen eindeutig nur eine ideologische Richtung unterstützen? (Bitte um Begründung)
zu Fragen 1. - 4.: In der Mehrheit der Rückmeldungen von den Schulen in Marzahn-Hellersdorf ergab sich folgendes Bild: Von den meisten Schulleitungen gab es weder gegenüber Eltern eine Erklärung, dass Erziehungsberechtigte ihre Kinder am 20.09.2019 vom Unterricht freistellen können, noch gab es Schülerinnen oder Schüler (SuS), die aus diesem Grunde entschuldigt wurden oder sich an den Streikmaßnahmen beteiligt haben. Auch nahmen von den Schulen keine Klassen oder Gruppen mit Lehrkräften an Streikmaßnahmen teil. Vielmehr wurde das Thema „Klimawandel“ an einigen Schulen im Unterricht mit den SuS besprochen.
Bei folgenden Schulen gab es abweichende Rückmeldungen: 10G14 – GS unter dem Regenbogen Alle 5. und 6. Klassen reinigten im Rahmen des Gesellschaftswissenschaften-Unterrichts jeweils für eine Stunde mit Eltern, Lehrkräften und der BSR das Schulgelände und die Umgebung.
10G16 – GS am Fuchsberg Hier wurde den Eltern eine Teilnahme an den Streikmaßnahmen freigestellt. Zwei Eltern nahmen dieses Angebot wahr. Alle anderen SuS sowie das pädagogische Personal nahmen am regulären Unterricht teil.
10G26 – Friedrich-Schiller-GS Auch hier wurde den Eltern eine Teilnahme an den Streikmaßnahmen freigestellt. Niemand nahm dieses Angebot wahr. Eine 6. Klasse nahm an den Streikmaßnahmen mit zwei Lehrkräften teil. Von diesen SuS musste eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten vorliegen. Alle anderen SuS nahmen selbstverständlich am Regelunterricht der Schule teil.
10G31 – Franz-Carl-Achard-GS Hier wurde ein Kind aufgrund des Streiks von den Erziehungsberechtigten vom Unterricht entschuldigt. Der Unterricht der Schule war ansonsten nicht beeinträchtigt.
10K08 – Johann-Julius-Hecker-OS und 10K13 – ISS Mahlsdorf An diesen Schulen wurde den Eltern eine Teilnahme an den Streikmaßnahmen freigestellt. Niemand nahm dieses Angebot wahr und es gab keinerlei Beteiligungen an den Streikmaßnahmen.
10Y01 – Tagore-Gymnasium An dieser Schule wurde den Eltern eine Teilnahme an den Streikmaßnahmen freigestellt. Eine Auswertung der an diesem Tag eingegangenen Entschuldigungen war nicht möglich, da z.T. der Entschuldigungsgrund von Eltern nicht eindeutig war. Am Tagore-Gymnasium hat Unterricht nach Plan stattgefunden. Alle SuS sind in den Genuss von Regelunterricht gekommen. Keine Ausfälle, keine Unterrichtsverlegungen.
10Y02 – Otto-Nagel-Gymnasium An dieser Schule wurde den Eltern eine Teilnahme der SuS an den Streikmaßnahmen freigestellt. 48 Eltern haben ihren Kindern die Teilnahme am Streik erlaubt. Eine Lehrkraft im 8. Jahrgang hat eine Gruppe von SuS zu den Streikmaßnahmen begleitet. Für die restlichen SuS erfolgte der planmäßige Unterricht in der Schule.
10Y03 Wilhelm-von-Siemens-Gynasium An dieser Schule war die Teilnahme am Klimastreik nicht freigestellt. Fehlende SuS wurden als unentschuldigt registriert. Eine Begleitung von Schülergruppen durch Lehrkräfte fand nicht statt.
10Y08 – Sartre-Gymnasium Es wurde auch hier den Eltern nicht explizit mitgeteilt, ihre Kinder am Klimastreik teilnehmen zu lassen. Fünf SuS haben sich am Klimastreik beteiligt. Lehrkräfte haben nicht am Klimastreik teilgenommen. Der Unterricht verlief überall planmäßig.
10Y11 – Melanchthon-Gymnasium Ungefähr 400 SuS des 9., 10. und 11. Jahrgangs nahmen danach am Klimastreik teil. Da in der betreffenden Woche im 12.Jahrgang Projektwoche war und ein Teil der 10.Klassen in England war (ca.160 SuS), hat die Schule für die verbleibenden SuS einen Klimaprojekttag organisiert. Hier gab es Workshops, Vorträge und praktische Aktivitäten rund um das Thema „Klima“. Lehrer haben nicht am Klimastreik teilgenommen.
Gordon Lemm BzStR SchulSportJugFam
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