Drucksache - 1693/VIII  

Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, sich gegenüber dem Senat, den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), der S-Bahn Berlin GmbH sowie dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) für eine qualitativ und quantitativ bessere Ausstattung des aktuellen Schienenersatzverkehrs (SEV) sowie allgemein für die Verbesserung des ÖPNV-Angebots am östlichen Stadtrand einzusetzen.

Begründung:

Mit den aktuellen Baumaßnahmen u.a. am Biesdorfer-Kreuz ist unser grüner Stadtrandbezirk derzeit auf der S-Bahn-Schiene völlig von der Innenstadt abgekoppelt worden. Darüber hinaus wurde von der BVG vorübergehend die Tram-Linie 18 eingestellt, um so die aufgrund zahlreicher Bauarbeiten in der ganzen Stadt notwendigen Verstärkerfahrten zu gewährleisten.

Bereits ohne diese Maßnahmen ist jedoch das Mobilitätsangebot in unserem Bezirk leider stark eingeschränkt bzw. noch deutlich ausbaufähig. Die Taktung des ÖPNV unterscheidet sich weiterhin erheblich von der Innenstadt, die Wege zur nächsten Haltestelle sind nicht nur im Siedlungsbebiet lang und neue Angebote von Mobilitätsdienstleistern kommen nicht am Rand der Stadt an. Mangels entsprechender Alternativen ist das Auto daher in unserem Bezirk weiterhin häufig das im Alltag notwendige Verkehrsmittel.

Mit dem eingerichteten SEV, insbesondere durch eine erhöhte Taktung der U5, hat sich die ÖPNV-Anbindung von Marzahn-Hellersdorf nun tatsächlich sogar noch weiter verschlechtert. Die Verstärkerfahrten der U-Bahn sind leider aus den verschiedensten Gründen häufig unpünktlich und überfüllt bzw. fallen teilweise sogar gänzlich aus. In keinem Fall können Sie das S-Bahn-Angebot kompensieren. Trotz wiederholter Beschwerden von Fahrgästen ist hier bislang keine Verbesserung des Angebots festzustellen.

Dieser Zustand ist für die Menschen in Marzahn-Hellersdorf nicht hinnehmbar. Am Stadtrand braucht es auch als Alternative zum eigenen PKW endlich ein zuverlässiges und gutes ÖPNV-Angebot, sowohl im SEV- als auch im Normalbetreib. Hierfür sollte das Bezirksamt sich gegenüber dem Senat und den zuständigen Stellen mit Nachdruck einsetzen. Das Bezirksamt sollte bei den Gesprächen auch die Vorschläge aus der BVV, z.B. zur Verbesserung des Takts auf der U5, entsprechend mit berücksichtigen.