Drucksache - 1623/V
Die BVV möge beschließen: Das Bezirksamt wird ersucht, in der
Trägervertretung dahingehend tätig zu werden, dass jeweils ein Vertreter der in
der BVV vertretenen Fraktionen als Mitglieder in den Beirat berufen wird. Die weiteren Vertreter werden sollen
aus kommunalen Vertretern aus dem sozialen und sonstigen Bereich, wie z.B.
Wohlfahrtverbänden, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften usw. besetzt werden. Wortprotokoll aus der 40. Sitzung
der BVV Drucksache
1623/V Demokratische
Teilnahme am ARGE-Beirat (Hartz IV-Arbeitsgemeinschaft)+ Austauschblatt Frau
Pohle Sehr
verehrte Frau Vorsteherin, sehr verehrte Bezirksverordnete, ich möchte
Sie im Bezug auf die Behandlung des Antrages 1623 einfach auf ein paar
Sachverhalte aufmerksam machen, die aus meiner Sicht notwendig sind zu wissen,
bevor man sich zu diesem Antrag verhalten kann. In der Rahmenvereinbarung die
das Land Berlin mit der regionalen Direktion beschlossen hat, ist formuliert,
dass zur inhaltlichen und fachlichen Begleitung der Trägervertretungen, die
zwischen den Bezirksämtern und den Arbeitsagenturen gebildet werden, Beiräte zu
installieren sind, dass in diesen Beiräten bis zu zehn Mitgliedern sein sollen
und dass in diesen Beiräten Vertretrinnen und Vertreter gesellschaftlicher
Gruppen sein sollen, dass die Trägervertretung diese Vertreter und Vertreterinnen
gesellschaftlicher Gruppen anfragt, diese dann freistellt, wen sie benennt und
dann daraus dieser Beirat gebildet wird. Dieser Beirat hat eine beratende
Funktion, und das ist ausdrücklich in der Rahmenvereinbarung festgehalten, dass
darauf zu achten ist, dass es keine Interessenkollision zum Beispiel bezüglich
Trägerinteressen oder auch persönlichen Interessen zu den Belangen der
Beratungs- und Begleitungstätigkeit dieses Beirates gibt. Ich möchte Sie darauf
aufmerksam machen, dass die Annahme, dass Fraktionen der
Bezirksverordnetenversammlung, als Fraktionsvertreter gesellschaftlicher
Gruppen durchaus diskussionswürdig wäre, aber ich möchte Sie mit einem Votum der Bezirksjuristenkonferenz bekannt
machen, die Bedenken dazu geäußert haben, in den Trägervertretungen beschließen
zu lassen, denn dieser Beschluss muss in der Trägervertretung gefasst werden,
dass der Bezirksverordnetenversammlung die Besetzung des Beirates mit
Bezirksverordneten übertragen werden soll, denn die BVV ist keine gesellschaftliche
Gruppe im Sinne des § 9 Absatz 2 der Rahmenvereinbarung, sie ist Organ der
bezirklichen Selbstverwaltung und übt als solches bereits über die §§ 12 und 13
des Bezirksverwaltungsgesetzes durch Empfehlungen und Ersuchen politische
Kontrolle über das Bezirksamt als einen der beiden Träger der
Arbeitsgemeinschaften aus. Die BVV sollte als solche deshalb nicht auch noch
auf der Verwaltungsebene auf das Verwaltungshandeln der Arbeitgemeinschaft
Einfluss nehmen. In der Bezirksjuristenkonferenz ist auch die Auffassung
vertreten worden, dass in soweit Inkompatibilitätsbestände, weil die
Wahrnehmung einer Funktion in einem Beirat Verwaltungstätigkeit und damit
Amtsausübung ist, die nach dem Grundsatz der Trennung von Amt und Mandat
unzulässig wäre. Das schließt im Einzelnen nicht aus, dass einzelne
Bezirksverordnete als Mitglieder der von der Trägervertretung berufenen
wesentlichen gesellschaftlichen Gruppen auch Mitglieder des Beirates werden
können, aber dann eher als Personen über den Weg der angefragten Interessenvertretungen
gesellschaftlicher Gruppen. Die Trägervertretung Marzahn-Hellersdorf hat sich
verständigt und vereinbart und Sie wissen (Sie haben das ja heute in Ihren
Unterlagen und vorhin auch zur Kenntnis genommen mit einer entsprechenden
Vorlage), dass Anfragen und diese Anfragen sind mit der Unterschrift des
Vorsitzenden der Trägervertretung Herrn Dr. Klett auch an die
entsprechenden Gremien gegangen, die IHK und die Handwerkskammer als
Einrichtung öffentlichen Rechts anzufragen, um Sie zu bitte, jeweils eine
Vertreterin einen Vertreter aus dem Arbeitgeberlager zu benennen. Wir haben uns
mit einem Schreiben an den deutschen Gewerkschaftsbund gewandt mit der Bitte,
zwei Vertreterinnen und Vertreter zu benennen, weil die Benennung selber den
jeweiligen Gremien obliegt. Frau
Prof. Dr. Maier Frau
Vorsteherin, meine Damen und Herrn, der
Wirtschaftsausschuss hat im Vorgriff auf dieses Papier auf die alte Vorlage
(wird auch vertreten von Frau Ollech) über dieses Thema bereits diskutiert und
ich will sagen, dass die Stimmung dort eigentlich eher zögerlich, wenn nicht sogar
eher abweisend zu diesem Vorschlag war. Wir wissen, dass es in verschiedenen
Bezirken solche Handhabung gibt, wir wissen auch, dass es in manchen Bezirken,
so in Kreuzberg-Friedrichshain die Absicht gibt, Vertreter der zuständigen
Ausschüsse in dieses Gremium zu nehmen, also zum Beispiel Behindertenausschuss,
Migrantenausschuss und so weiter, aber ich denke mit dem, was wir jetzt gehört
haben von Frau Pohle, ist eigentlich klar geworden, dass hier doch ein schon
recht ausgereiftes und für meine Begriffe doch ein sehr vernünftiges Konzept
vorliegt, die wirklich betroffenen in dieser Form in die Arbeit dieses Beirates
einzubeziehen. Wenn wir jetzt auf diesem möglicherweise durch Beschluss zu
erreichenden Recht bestehen wollen, dass jede Fraktion einen Vertreter in
diesen Beirat schickt, dann hätte das zur Konsequenz, dass wesentliche hier
genannte Vertreter von wirklich betroffenen auf diesem Gebiet natürlich
verdrängt würden, denn das bedeutet immerhin, dass drei bis vier Plätze in
diesem Rahmen besetz würden von unseren Fraktionen. Ich schlage vor, diesen
Antrag abzulehnen oder aber vielleicht auch. dass die SPD-Fraktion sogar sagt,
wir ziehen unter diesen neuen Informationen, die wir bekommen haben, diesen
Antrag zurück.
Sehr
geehrte Frau Vorsteherin, sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau
Maier zunächst
einmal zu den Erkenntnissen! Die Erkenntnisse von Frau Pohle waren uns durchaus
nicht neu, deshalb ist der Antrag ja gestellt worden. Ich möchte
nur mal in dem Zusammenhang, den wir gerade bekommen habe, noch mal darauf
hinweisen, die Fraktionen, sowohl die SPD-Fraktion als auch PDS-Fraktion im
Berliner - Abgeordnetenhaus, haben sich darauf verständigt, dass über die
Rahmenvereinbarung hinaus die demokratische Kontrolle und Zielbestimmung der
Umsetzung durch das Abgeordnetenhaus und die
Bezirksverordnetenversammlung gesichert sein soll. Dazu werden die Fraktionen
der Bezirksverordnetenversammlung in den Beirat mit aufgenommen. Ich hoffe,
dass es da tatsächlich auch noch einen Beschluss dazu geben wird im
Abgeordnetenhaus. Da hätten wir in dem Punkt Rechtssicherheit und dann
werden wir möglicherweise mit dem
Antrag, wenn wir den hier beschließen, sogar ein kleines Stück Vorreiter. Herr Dr.
Klett Sehr
geehrter Herr Kohlmeier, sehr geehrte Damen und Herrn, ich möchte
hier ausdrücklich die Ausführung von Frau Pohle noch mal unterstützen, aber es
sei mir eine Vorbemerkung, werter Parteivorsitzender Hr. Kohlmeier, gestattet.
Ich verwahre mich in aller Entschiedenheit gegen Ihre Angriffe gegen meine
sozialdemokratische Migranten- beauftragte, die Sie hier vorgetragen haben. Das
ist eine Vorbemerkung. Zwei Dinge: das Eine bitte ich nicht jetzt zu begreifen,
dass das die Intention des Antragstellers ist, aber ich bitte einfach darüber
nachzudenken, was würde denn passieren in diesem Gremium, was separat tätig
sein soll und die Fragen der Möglichkeiten von Beschäftigungsfragen austarieren
soll und Empfehlungen. Möglicherweise nach
den nächsten Wahlen in diesem hohen Hause ist eine Fraktion, die wir
nicht wollen. Gerade diese eine Fraktion ja gerade im Rahmen der Hartz IV Kampagne, und da nehme ich hier
uns alle in die Pflicht, diese spezielle Partei, die es auf eine unerträgliche
Art und Weise versuchte auszunutzen. Also das muss man auch immer mit bedenken,
wenn Sie so was hier auch beantragen. Dies unterstelle ich dem Antragsteller
nicht, dass er darüber nachgedacht hat, dass muss er aber auch noch mal
überlegen. Die zweite Sache, meine Damen und Herren, die
Bezirksverordnetenversammlung von Frau
Portner Frau
Vorsteherin, meine Damen und Herrn, sehr geehrter Herr Dr. Klett, ich glaube,
von der Partei, von der Sie hier geredet haben, dass die Marzahn und
Hellersdorfer Bürger so klug sind und sich doch den demokratischen Parteien
zuwenden und es da keine solche Verschiebung geben wird. So viel Intelligenz
traue ich diesen Leuten, die bei uns leben, zu. Zum Antrag!
Ich hab ihn mir durchgelesen, ich habe auch gesagt, warum eigentlich, aber und
nun kommt mein Aber. Ich bin absolut dafür, dass wir das einrichten,
weil ich kann aus der Arbeit des Beirates für Sozialhilfe nur zum Ausdruck
bringen, dass es ganz wichtig ist, so einen Beirat zu haben, der beratend bei
diesen ganzen Tagungen hilft und informiert ist auch dadurch, welche Probleme
es gibt im Bezirk, welche Probleme es gibt mit der Arbeit der
Sozialhilfeempfänger und so weiter. Ich habe erfahren, dass zum 01.01. das
Soziale (?) verändert wird und die Arbeit des Beirates ja mehr oder weniger
aufgelöst wird, dann muss ich sagen, haben wir gar keine Informationen mehr,
aktuelle mehr und ich persönlich bin dafür, dass man aus der BVV gewählte
Vertreter an diesem neuen Beirat mitwirken, damit sie in der Übergangsphase
überhaupt wissen, was passiert, wie passiert ist, damit wir bestens informiert
sind, damit wir diese Tätigkeit, die Sie auch angemahnt haben, Herr. Dr. Klett,
auch mit unterstützen können. Nicht alle können das und das ist ja auch nicht
das Thema von allen, aber Sozialhilfe und Hartz IV ist ein Anliegen von uns
allen und wir brauchen einen Vertreter in jeder Partei, der das mit
unterstützt, dass wir das ordnungsgemäß durchführen. Das kann jeden von uns
treffen, irgendwann kann es treffen! Ich möchte meine Fraktion gerne
informieren können über Dinge, die in der Übergangsphase jetzt passieren, in dem
Aufbau passieren und das soll jetzt einfach ein Spruch dafür sein, dass ich den
Antrag voll unterstütze und darum bitte, doch zu zustimmen. Frau
Pohle Sehr
verehrte Frau Vorsteherin, meine sehr verehrten Damen und Herren, genau da,
sehr geehrte Frau Portner, liegt der Trugschluss. Der Beirat für
Sozialhilfeangelegenheiten ist berufen und wird berufen durch die BVV und zwar
zur Einzellfallentscheidung in Sachverhalten, wo bei Widerspruchsverfahren die
Entscheidungsmöglichkeit des Amtes ausgereizt ist und wo aber aus sozialen
Gründen noch mal von sozialkompetenten Menschen eine Prüfung erfolgt im
Einzellfall. Der Beirat, der zu bilden ist, gebildet werden kann, kann, nach
Rahmenvereinbarung bei den Trägervertretungen, ist ein inhaltliches Beratungs-
und Begleitungsgremium nicht im Einzellfall sondern zur Frage der Umsetzung und
hier gleich noch zur Ergänzung, es ist richtig, das BSHG endet am 31.12. dieses
Jahres und es tritt das SGB 12 in Kraft, aber auch dort wird es einen Beirat in
Sozialhilfeangelegenheiten geben. Wir sind gerade dabei, der Beirat tagt ja am
07. glaube ich das letzte Mal in dieser Zusammensetzung für das BSHG und wir
sind dabei, auch hier Vertreter oder Organisationen anzuschreiben,
anzusprechen, in dem Falle auch die Ausschüsse, um Personen, sachkundige
Personen zu benennen, um einen neuen Beirat für Sozialhilfeangelegenheiten zu
berufen. Die Berufung dieses ist Sache der BVV, insofern ist es auch eine
andere Entscheidungshoheit. Ich möchte Sie einfach noch mal in der Sache bitten,
wenn Sie der Auffassung sind, und das sage ich jetzt vor allen Dingen an die
Kollegen und Kolleginnen von der SPD-Fraktion, und meinen, dass Sie über ein
politisches Mandat in diesem Beirat
vertreten sein wollen und sollen, denn nichts anderes ist die sozusagen
Teilnahme von Fraktionen an diesem Beirat. Vielleicht setzen Sie diesen Antrag
noch mal einen Monat aus, verständigen sich zwischen den Fraktionen, ob es
möglich ist, unter dem Aspekt der Sachkunde und sozusagen auch besonderer
persönlicher Interessen und Bedarfslagen, so wie Sie es beschrieben haben, sie
sind Studierende, Erwerbslose, Beamte, was auch immer, vielleicht aus diesem
Aspekt heraus Mitglieder der BVV zu benennen, dass wäre vielleicht dann ein
Punkt, wo man auch noch mal miteinander drüber reden sollte. Ich glaube nur,
dass eine politische Interessenvertretung über Fraktionen, dem Beirat nicht
wirklich hilfreich ist. Warum das so ist, ich habe oft auf das
Bezirksverwaltungsgesetz verwiesen, das habe ich schon ausgeführt. Herr
Mätz Frau Vorsteherin,
meine Damen und Herren, Herr Dr.
Klett, ich muss mich über Ihre Rede ein bisschen wundern, denn dieser Antrag
ist eigentlich aufgrund Ihres Hinweises entstanden. Ich würde sagen, warten wir
doch mal die Entscheidung des Abgeordnetenhauses ab und dann werden wir weiter
sehen. Frau
Höbbel Sehr
geehrte Damen und Herren, ich möchte
eigentlich auch ausgehend von den Ausführungen, die Frau Pohle gemacht hat,
eigentlich auch dem beipflichten, dass wir die Vertreter, also dass wir diesen
Antrag ablehnen sollten in dieser Form als Vertreter der BVV dort mit, weil ich
denke, und das ist ja jetzt auch schon ausgeführt worden noch mal, wir haben ja
diese Vorlage in unseren Unterlagen und wer sich das noch mal genau angesehen
hat, wozu der Beirat, welche Funktionen, welche Aufgaben er hat, dann denke ich
mir, ist unsere Aufgabe der Fraktion, die politische Begleitung, die Kontrolle
zu machen, nicht über diesen Beirat erforderliche Notwenigkeit, sondern der
sollte tatsächlich über die Gremien, die wir in der BVV haben, insbesondere
über die Fachausschüsse vorgenommen werden. Und da wünsche ich mir ganz einfach
auch mehr Vorbereitung und inhaltliche Begleitung. Ich glaube, wir haben uns im
letzten halben Jahr in jeder Ausschusssitzung, zumindest was Gesundheit und
Soziales anbetraf, mit der Hartz-Problematik beschäftigt. Und das ist wirklich
eine Aufgabe, wo wir auch konkret werden können, wo wir auch kontrollieren und
ich denke, das ist eine wesentlich bessere Grundlage als jetzt, sage ich mal
hier über diesen Beirat, wo es doch um grundsätzliche Fragen geht, die wir,
glaube ich, diesen Vertretern, die hier genannt worden sind, glaube ich, gut
vertreten können. Fr. WermkeDann
stimmen wir jetzt über den Antrag ab!! Wer dem Antrag seine Zustimmung geben
will, den bitte ich jetzt um das Kartenzeichen!! (20 Ja-Stimmen) Wer ist
gegen diesen Antrag? (24 Nein-Stimmen) Mit 24
Nein- und 20 Ja-Stimmen ist der Antrag abgelehnt!!! dafür: 20 dagegen: 24 Antrag
wurde abgelehnt!!! |
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