Herr Mätz:
Dann kommen wir zur Drucksache 0085/VII – Frau Fingarow fragt zum Unterrichtsausfall an der Bücherwurmgrundschule:
1. Wie viele Schülerinnen und Schüler in wie vielen Klassen sind davon betroffen?
2. Welche Maßnahmen hat das Bezirksamt ergriffen, um schnellstmöglich einen geregelten Schulbetrieb zu sichern?
Herr Komoß, bitte.
Herr Komoß:
Sehr geehrter Herr Vorsteher, sehr geehrte Frau Fingarow,
gerne beantworte ich die Frage zu diesem schwierigen, unangenehmen und leidigen Thema, dass es zu Unterrichtsausfall an Berliner Schulen kommt, möchte aber vorneweg darauf hinweisen, dass das ausschließlich in der Kompetenz und Zuständigkeit der mittlerweile Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft genannten Senatsverwaltung liegt. Das Bezirksamt selbst ist in keinster Weise für die Sicherung des Schulbetriebs und insbesondere für die Unterrichtung zuständig. Nichts desto trotz werden wir natürlich immer wieder auf unterschiedlichem Wege über Unterrichtsausfall informiert und auch gefragt, was wir als Bezirksamt in diesen Angelegenheiten tun.
Für den speziellen Fall, den Sie anfragen, habe ich selbst am 30. November durch einen größeren Artikel in der BZ von der entsprechenden Thematik erfahren. Ich habe am 30.11. dann, also am gleichen Tag noch, die Außenstelle der Senatsbildungsverwaltung befragt, in wie weit die Berichte in der Boulevardpresse zutreffen. Hier gibt es dann auch eine Antwort ebenfalls vom 30.11. vom Leiter – damals Leiter, mittlerweile ja ausgeschieden – Leiter der Außenstelle der Senatsbildungsverwaltung. Da darf ich zitieren: „Hier die Fakten zur Meldung“, schreibt der Kollege, „Die Lehrerin in dieser Klasse“ – da wird ja über den Unterrichtsausfall in einer 6. Klasse berichtet im Artikel – „Die Lehrerin in dieser Klasse ist mit 21 Stunden pro Woche teilzeitbeschäftigt und unterrichtet planmäßig von Montag bis Donnerstag. Die Kollegin, die am Freitag unterrichtet, muss zurzeit vertreten werden. Der absolute Unterrichtsausfall beträgt seit den Herbstferien in dieser Klasse 6 Stunden. Ansonsten wird der Unterricht vertreten.“ Das klang dann lange nicht so dramatisch wie in der Veröffentlichung. Allerdings habe ich dann über Kollegen Gräff drei Tage später, am 02.12., das Schreiben einer Mutter bekommen aus der Schule, die sehr heftige Kritik an der Schulleitung äußert und erneut auf Unterrichtsausfall aufmerksam macht. Ich habe dann am 09.12. deshalb nochmals, das war vergangenen Freitag, an die Außenstelle geschrieben, die mir allerdings ein zweites Mal schriftlich versichert hat, dass aus ihrer Sicht die Sachlage sich anders darstellt. Ehrlich gesagt, fällt es mir angesichts der Informationen, die mir vorliegen, insbesondere auch der Elterninformation, schwer, das zu glauben. Bei allem Respekt, der sonst meinerseits für die Kolleginnen in der Außenstelle vorhanden ist, wage ich doch zu bezweifeln, dass tatsächlich in einer Größenordnung von 6 Stunden hier nur der Unterrichtsausfall vorliegt. Ich habe morgen ein Gespräch mit dem Staatssekretär für Bildung, dem neuen Kollegen, und werde versuchen, auf der Ebene hier einen Beitrag zu leisten – wie gesagt unzuständigkeitshalber einen Beitrag zu leisten, dass sich der Kollege von der Position eines Staatssekretärs für Bildung heraus mit der Thematik befasst. Danke schön.
Vorsteher:
Danke. Gibt es Nachfragen? Herr Ostertag, bitte.
Herr Ostertag:
Ich beantrage das Wortprotokoll dieser Antwort.
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