Drucksache - 2433/V
Große Anfrage Drs.-Nr.: 2433/V – Zu
Gewaltvorfällen an Berliner Schulen
In
Berlin gibt es 984 öffentliche Schulen mit 420.597 Schülerinnen und Schülern. Für das
Schuljahr 20042005 wurden 894 Gewaltvorfälle gemeldet. Diese Zahl betrifft 0,2 % aller Schülerinnen und Schüler. 1.
Wie
ordnet das BA die 77 gemeldeten Vorfälle an Gewalt an Schulen des Bezirkes
Marzahn-Hellersdorf im Schuljahr 2004/2005 im Rahmen der Vorfälle in einigen
Berliner Bezirken mit sozialen Brennpunkten ein? 2.
Gibt
es Vorfälle ähnlicher Art? 3.
Welche
Kriterien werden als Maßstab angelegt? Der
Gewaltbericht an Berliner Schulen 2004/2005 wurde im November 2005 der
Öffentlichkeit übergeben, um erstens eine Bilanz und Entwicklungstendenz der
Gewalttaten an Schulen aufzuzeigen. Andererseits vermittelt der Bericht die
Erfahrungen von Pädagogen, wie mit solchen Vorfällen umgegangen werden sollte
und benennt Präventionsmethoden gegen die Zunahme von Gewaltdaten. Zuerst ein
paar Daten aus dem Gewaltbericht zum Schuljahr 2004/2005 sowie die vorliegenden
Gewaltmeldungen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf vom 1. Halbjahr des Schuljahres
2005/2006:
Der Bezirk
Mitte steht mit 205 Gewalttaten an der Spitze, gefolgt von Neukölln mit 135
Meldungen, 88 Meldungen aus Lichtenberg und dann auf Rang 4 mit 77 Meldungen
steht der Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Die Anzahl
der Gewaltdelikte an Schulen ist in Berlin seit dem Schuljahr 2000/2001 stetig
von 270 auf 894 im Schuljahr 2004/2005 gestiegen. Die Meldungen über
Bedrohungen (18%), Körperverletzungen (41%) und gefährliche Körperverletzungen
(23%) gehören zu den häufigsten Delikten. Die
Meldungen über politisch motivierte Vorfälle sind kontinuierlich von 18% auf 7%
gesunken. Allerdings nimmt der Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit 12
extremistischen Vorfällen im Jahre 2004/2005 eine Spitzenposition in Berlin
ein. Wenn man
die Meldungen nach Schulstufen unterteilt, ergibt sich folgendes Bild: Grundschule 28% Sekundar I 60% Sekundar II 12% In der Sek
I ist es die Gesamtschule, die mit den meisten Gewaltvorfällen auffällig ist.
Diese prozentuale Verteilung hat sich seit dem Schuljahr 2000/2001 nicht
wesentlich geändert. Der Bericht
weist ausdrücklich darauf hin, dass das Ansteigen der Meldungen von Gewalttaten
an Schulen nicht als grundsätzlich aggressiver werdende Atmosphäre an Schulen
zu bewerten ist, sondern ein Zeichen dafür, dass das Thema Gewalt an Schulen
nicht mehr tabuisiert wird. Die meisten
Gewaltvorfälle spielen sich in den Schulgebäuden ab, nicht außerhalb der
Gebäude (z.B. auf dem Schulhof). Die
Lehrerinnen und Lehrer sind in den letzten Jahren ermutigt worden, die Gewalt
von Schülern an Schüler aber auch gegen Lehrer öffentlich zu machen. Nun noch
einige Anmerkungen zu den neuesten Zahlen in unserem Bezirk, die durch die
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport im März diesen Jahres bekannt
gegeben wurden : Das 1.
Halbjahr des laufenden Schuljahres weist eine Meldezahl von 48 Gewaltvorfällen
aus. Das ist eine Steigerung von 11 Vorfällen im Unterschied zum
Vorjahresstand. 8
gefährliche
Körperverletzungen 22
Körperverletzungen 7
extremistische
Aktivitäten 11
Bedrohungen Die übrigen
Kategorien von Gewaltdelikten können z.Zt. als vernachlässigungswert eingestuft werden. Verantwortlich für den Anstieg der Körperverletzungen ist das konsequente Meldeverhalten der Grundschullehrer. Einzelberichte weisen darauf hin, dass verstärkt Grundschüler mit Integrationsstatus extrem aggressives Verhalten zeigen. Durch die
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport wird eingeschätzt, dass die
Aufklärungsarbeit von Schulaufsicht (AstMaH) und GuK-Psychologen
(Gewaltpräventions- und Kriseninterventions-Psychologen) sowie den
Präventionsbeauftragten der Polizei sichtbar zu einem verbesserten
Meldeverhalten beiträgt, welches wiederum die Schulaufsicht, das schulpsychologische
Beratungszentrum, die Vertrauenslehrer und den gesamten Lehrkörper in die Lage
versetzen soll, sich intensiv mit den Vorfällen auseinanderzusetzen. |
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