Auszug - Bezirkshaushaltsplan 2006/2007 des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf von Berlin (BA-Vorlage Nr. 1359/II)
Frau Köhnke übergibt nach einleitenden Bemerkungen das Wort
an die zur Sitzung erschienenen Mitarbeiter/innen des Bereich Bildung und
Kultur. 1. Frau Drusche (VHS): -
trotz
äußerster Sparsamkeit sind die zugewiesenen Mittel nicht ausreichend, um den
Betrieb in der gebotenen Qualität zu führen; -
wegen
des Defizits im Schulbereich wurden die Sachmittel für die VHS weiter gekürzt,
die Minderausstattung ist durch Einsparung nicht zu kompensieren (z.B. keine
Mittel mehr für Heizung, Schneebeseitigung, Müllabfuhr) -
mit
der Zusammenlegung der VHS-Standorte kann die Situation etwas gebessert werden,
aber dennoch bleibt eine Minderausstattung Frau Köhnke: Vorschläge zur Bereinigung können aus dem eigenen Bereich
nicht unterbreitet werden, da sie “nicht der Finanzstadtrat ist”, der Ausschuss
kann Vorschläge unterbreiten, Umverteilungen müssten dann aber aus anderen
Bereichen kommen Frau Kittler verweist darauf, dass innerhalb des Bezirkes kaum mehr
Umschichtungen möglich sind und fragt, inwiefern mit dem Land wegen höherer
Zuweisungen verhandelt werden kann? Herr Sooth zieht das Fazit, dass für die VHS noch 115,9 Tsd.
€ fehlen 2. Herr Kolbe (Schule) -
Mehrbedarf
hat sich seit Beginn der Planung erhöht, er beträgt jetzt in den Positionen A
08 und A 02 rund 4,5 Mio € (insbesondere Heizung und Reinigung) -
Dieser
gegenüber den Vorjahren höhere Bedarf ist der schlechten Bausubstanz der
Schulen geschuldet sowie folgerichtig den wachsenden Auflagen der Bauaufsicht
(Schulschließungen, die in den Folgejahren anstehen, können das nicht
kompensieren) Frau Köhnke: Mittel zur baulichen Unterhaltung sind vom Senat
festgeschrieben, so dass sich der Fehlbedarf bei der Bewirtschaftung
niederschlägt. Es ist unklar, woher diese Mittel genommen werden sollen, eine
Umschichtung aus der baulichen Unterhaltung ist erst nach Vorlage des
Haushaltes im Hauptausschuss möglich. Herr Czaja verwies darauf, dass die bauliche Unterhaltung wohl ein
Gesamtberliner Problem sei und fragt nach der Sinnhaftigkeit dieser
Zweckbindung 3. Frau Müller (Musikschule) -
es
tritt ein Mehrbedarf für die Erneuerung des Heizungskessels auf, der jedoch u.
U. durch geringeren Gasbedarf gedeckt werden kann -
ein
höherer Bedarf als in Vorjahren entsteht auch durch notwendige Neuanschaffungen
bzw. Reparaturen an Musikinstrumenten à ohne diese Mittel würden
zwangsläufig die Schülerzahlen sinken müssen (also auch die Einnahmen) 4. Frau Linke (Kultur) Herr Durnick trägt seine Vorschläge zur finanziellen
Stärkung des Kulturbereiches vor: -
Bereitstellung
von Mitteln für die Instandsetzung des Gebäudes der ehemaligen
Lüdecke-Bibliothek als Standort der Dauerausstellung à
Erhöhung der Mittel für bauliche Unterhaltung von 27 Tsd. € auf 200 Tsd. € -
Umverteilung
von Honorarmitteln der Musikschule in den Kulturbereich allgemein zur
Durchführung von Veranstaltungen in Höhe von 20 Tsd. € -
Einstellung
von Personalmitteln für 3 zusätzliche Personalstellen (Galerie M, Tonstudio und
Verwaltung) Herr Durnick und Herr Hoppe sprechen sich dafür aus, im
nächsten Jahr weniger zu konsolidieren und diese Mittel im Kulturbereich
einzusetzen. In der Diskussion stand die Dauerausstellung und ihr
künftiger Standort im Mittelpunkt, wobei Herr Hoppe den Sinn der
Dauerausstellung überhaupt in Frage stellte, Frau Kittler vorschlug, den
künftigen Standort durch das BA nochmals prüfen zu lassen. Frau Mohnholz sprach sich gegen den Standort
Lüdecke-Bibliothek aus, weil dieser für den Zweck zu teuer käme. Der Ausschuss
solle zunächst in der Dauerausstellung tagen, sich ein Bild machen, um dann
Entscheidungen über das Wohin und zu welchen Kosten zu treffen. Das Problem, wie mit dem Gebäude der Lüdecke-Bibliothek
insgesamt umzugehen sei, muss künftig geklärt werden, da auch ohne Nutzung Kosten
für den Bezirk entstehen. (Frau Kittler plädiert für Verkauf). Antrag des Ausschusses (Vorschlag von Frau Kittler): Die BVV möge beschließen: Das Bezirksamt wird ersucht, bis zum 01.11.2005 den
kostengünstigsten geeigneten Standort für die Dauerausstellung des
Heimatmuseums zu finden, die damit verbundenen Kosten zu benennen, der BVV das
Ergebnis vorzulegen und die erforderlichen Mittel in den Doppelhaushalt
einzustellen. Begründung: Eine
Einstellung von Mitteln ist nur auf gesicherter Grundlage möglich. Abstimmungsergebnis: einstimmig mit 9 mal “Ja” Frau Kittler beantragt weiterhin die Umschichtung von 35
Tsd. € Honorarmitteln der Musikschule in den Kulturbereich. Frau Köhnke beklagt im Weiteren, dass der Bereich Bildung im
Bezirk keine Priorität habe, dass hier endlos gespart wird: Erst wird das
Budget per BA-Beschluss zuungunsten der Bildung aufgeteilt, dann soll sie sich
an den Senator wenden, um mehr Mittel zugewiesen zu bekommen!? Sie kündigt an,
dass sie diesen Vorwurf in der Öffentlichkeit deutlich aussprechen wird. Sie hat mit dem Senat verhandelt, aber Herr Härtel hat es
abgelehnt, mehr Geld zu geben. Jetzt muss in der AG Schulträger darüber
gesprochen werden, ob das Problem in mehreren Bezirken auftritt, um evt. eine
Basiskorrektur zu erreichen. Frau Kittler ist überzeugt davon, dass es im Bereich Bildung
objektive Ursachen für einen Sondertatbestand gibt, deshalb sollte eine
Basiskorrektur erfolgen. Finanzverantwortliche der Linkspartei.PDS im
Abgeordnetenhaus haben in dieser Sache Unterstützung für den Bezirk zugesagt.
Aber: Das vorliegende Material (Brief an Senator Böger) ist für die Begründung
des Sondertatbestandes nicht aussagefähig genug. Benötigt würde eine Prognose
der Schülerzahlen für die Jahre 2006 und 2007 für die Schularten und möglichst
auch die einzelnen Standorte. Frau Kittler schlug diesbezüglich folgenden Ausschussantrag
vor: Die BVV möge beschließen, Auflagenbeschluss Das BA wird beauflagt, bis zum 1.10.2005 für die Jahre 2006 / 2007 eine Prognose
für die Entwicklung der Schülerzahlen, ihre Verteilung auf die einzelnen
Schultypen und Schulen zu erstellen und daraus die Überkapazitäten pro Schultyp
und Schule abzuleiten. Darauf basierend soll die Zusammenlegung
von Schulen in den Regionen dargestellt bzw. begründet werden, warum diese
nicht in entsprechendem Umfang erfolgen kann. Die so entstehende Vorlage soll nicht nur der BVV, sondern
auch der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport als Ergänzung zum
Schreiben des BA vom 22.8.2005 vorgelegt werden. Frau Köhnke bezeichnet das Ansinnen der Prognose als
“idiotischen Antrag”, weil die Schülerzahlen an den Standorten und für die
Schultypen schließlich im Vorhinein nicht festzulegen seien. Wer sich wofür und
wo entscheidet steht immer erst zum Schuljahresbeginn fest. Sie weist zudem den Vorwurf zurück, sie habe gegenüber der
Landesebene nicht gekämpft, ihr reiche es jetzt! Auf den Hinweis von Herrn Sooth, dass eine Prognose
lediglich eine Vorausschau darstelle, erklärt Frau Köhnke, eine Prognose für
2006 könne sicherlich erstellt werden, nicht aber für 2007. An diesem Punkt verlässt Frau Köhnke entgegen ihrer
Teilnahmepflicht die Sitzung. Die Vertreter/innen der SPD- und der CDU-Fraktion verlassen
ebenfalls den Raum, so dass die Beschlussfähigkeit des Ausschusses nicht mehr
gegeben ist. Herr Sooth stellt fest: Der Ausschuss für Bildung und Kultur hat sich mit der DS
2042/V befasst, konnte jedoch zu keiner Stellungnahme an den federführenden
Ausschuss gelangen, da die Beschlussfähigkeit durch das Verlassen der Ausschusssitzung
von SPD und CDU nicht mehr gegeben war. Die Sitzung wurde beendet, ohne die Tagesordnung
abgearbeitet zu haben. Die verbliebenen Ausschussmitglieder einigten sich darauf,
die nächste Sitzung des Ausschusses im Heimatmuseum Alt-Marzahn durchzuführen. |
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