Auszug - Struktur und Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Marzahn-Hellersdorf von 2011 bis jetzt  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Soziales, Seniorinnen und Senioren gemeinsam mit dem Ausschuss für Wirtschaft, Jobcenter und Ökologische Stadtentwicklung
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Gesundheit, Soziales, Seniorinnen und Senioren Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 10.12.2015 Status: öffentlich
Zeit: 18:04 - 20:00 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Bürodienstgebäude, Raum 2017
Ort: Helene-Weigel-Platz 8, 12681 Berlin
 
Wortprotokoll

Gäste:

Fr. Knie-Nürnberg (Agentur für Arbeit, Mitte)

Frau Jochim (Jobcenter, Marzahn-Hellersdorf)

 

Vortrag Frau Knie-Nürnberg:

Struktur des Arbeitsmarktes Marzahn-Hellersdorf. Es wird ein Handout verteilt.

Hat sich auf absolute Zahlen konzentriert, Anzahl der arbeitsfähigen Bevölkerung ändert sich ständig. Zahl der bis zu 25-jährigen im Bezirk geht kontinuierlich zurück. Sie erläutert das Handout.

Marzahn-Hellersdorf ist ein stark demografischer Bezirk, wirkt sich auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit aus.

Struktur der Arbeitslosigkeit: Entwicklung der unterschiedlichen Zielgruppen, geschlechtsspezifische Faktoren. Bei Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung sehr positive Entwicklung, sehr gute Marktperspektiven.

Arbeitslose ohne abgeschlossene Berufsausbildung: Aufnahmefähigkeit des Marktes für diesen Personenkreis nimmt immer weiter ab. Automatisierung in der Volkswirtschaft lässt Helferberufe überflüssig werden. Starke Bildungsinitiativen der Arbeitsagenturen und der Jobcenter.

Der strukturellen Arbeitslosigkeit kann nur mit Qualifizierung begegnet werden.

Frühzeitiger Ansatz bei Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit bei unter 25jährigen hat sich im Bezirk als sehr erfolgreich erwiesen.

Schulabschluss mit 15 Jahren, durchschnittlich erst fünf Jahre später Beginn einer Ausbildung. Kompetenzen gehen verloren, selbes Phänomen auch bei Langzeitarbeitslosigkeit. Ihre Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben sich aber verbessert. 15 Prozent weniger Langzeitarbeitslosigkeit als im November 2014, ein Teil davon geht in die Rente.

Besonders schwer haben es behinderte Menschen am Arbeitsmarkt. Der Markt hält sich hier sehr zurück. Allerdings sind diese Menschen dem Unternehmen gegenüber sehr treu und aufgeschlossen.

Frauen profitieren genauso von der Arbeitsmarktbelebung wie die Männer.

Arbeitslosigkeit von Migrant/innen nimmt erheblich zu. Arbeitslosenquote beträgt in Marzahn-Hellersdorf 25 Prozent.

Angebot von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in Marzahn-Hellersdorf ist relativ konstant.

Berufsausbildungsstellen: positiver Trend hält seit 2013 an.

 

Frau Jochim, Bereichsleiterin Markt und Integration Jobcenter Marzahn-Hellersdorf:

Bestand auf 3.360 Arbeitslose gesenkt. 23,7 %

Deutliche Reduzierung bei Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen.

Jeder fünfte Einwohner von Marzahn-Hellersdorf bezieht Leistungen vom Jobcenter. Anhaltender Zuzug von sozial schwachen Menschen.

Flüchtlingszustrom wird sich auf den Arbeitsmarkt auswirken.

Viele arbeitslose Jugendliche sind ohne Berufsabschluss, 17 Prozent aller arbeitslosen Jugendlichen verfügen über keinen Schulabschluss. 65 Prozent der im Jobcenter gemeldeten Jugendlichen weisen ein „marktfernes“ Profil auf.

Zahl der Langzeitarbeitslosen ist drastisch gesunken.

Sehr viele Asylberechtigte im Leistungsbezug, verschiedene Klientel werden mit spezifischen Maßnahmen in den Arbeitsmarkt integriert. z. B. 1.893 Alleinerziehende beziehen Leistungen, werden bereits während der Elternzeit angeschrieben und auf Möglichkeiten der Förderung aufmerksam gemacht. Gute Unterstützung durch das „Netzwerk Alleinerziehende“. Angebot von Qualifizierungsmaßnahmen, auch von Teilqualifizierungen.

Beschäftigungsschaffende Maßnahmen: 1.380 Personen in diesen Maßnahmen. Weitergehende Maßnahmen scheitern an restriktiven rechtlichen Rahmenbedingungen. Dazu kommen Aktivierungsmaßnahmen und Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes.

 

Schwerpunkte der Diskussion:

  • Entwicklung der Anzahl der „Aufstocker“ im Bezirk.
  • Entwicklung der Wohnbevölkerung im Bezirk = Entwicklung der Arbeitslosigkeit
  • Starke strukturelle Entwicklungen im Bezirk.
  • Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie.
  • Rapide Zunahme der Teilzeitarbeitsverhältnisse auf dem Bau.
  • MAE-Maßnahmen sollen Menschen für den Arbeitsmarkt wieder fit machen.
  • Arbeitslose müssen aus Leistungszugangsgründen den frühestmöglichen Zeitpunkt für den Eintritt in die Rente wählen.
  • Arbeitslose Jugendliche in verschiedenen Formen des Leistungsbezuges. Die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen hat sich seit 2011 halbiert.
  • Arbeitslose werden mit 63 Jahren gezwungen, sich bei ihrem Rentenversicherungsträger zu melden. Dies ist qua Gesetz so geregelt. So fallen sie aus der Arbeitslosenquote raus.
  • Jobcenter Marzahn-Hellersdorf nimmt mit seinen Arbeitsergebnissen in Berlin einen Spitzenplatz ein und ist Innovationen gegenüber sehr aufgeschlossen.

 
 

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